Narnia - Der Score

[Gast iLLumination]

wer kam eigentlich auf die grandiose idee narnia mit lotr zu vergleichen? nur, weil beides fantasy/abenteuer, mit bissl action gemischt ist, ist?

kommt schon, dann vergleichen wir jetzt auch swat mit van helsing

[Gast Bethesda]

Diese Auseinandersetzung hatte ich auch schon mit einem Bekannten, der ziemlich überheblich gemeint hat, er hätte es schön gefunden, wenn sich der Regisseur von NArnia mehr getraut hätte und nicht soviel von LotR anbegeschaut hätte. Meine Reaktion:

Bin da ganz deiner Meinung. Da können wir gleich sagen, alle Fantasy-Sachen, sind von Herr der Ringe abgekupfert.

Musiktechnisch bin ich wohl eine der wenigen die mit dem Score von LotR nicht so viel anfangen kann. Er hat mich nicht vom Hocker gerissen.

[Gast Matthias Noe]

Na jetzt aber bitte die Kirche im Dorf lassen. Auch wenn Tolkien und Lewis ja durchaus verschiedene Ansätze haben, sind doch beide Weltentwürfe geprägt durch westliche, zumeist christlich-germanische Mythen und spielen allein erdkundlich schon in einer vergleichbaren Welt. Ebenso sind beide als Gegenentwurf zur durch die beiden Weltkriege zutiefst entseelten realen Welt zu verstehen, wobei Lewis das deutlicher macht als Tolkien, was an der Ähnlichkeit jedoch nichts ändert, dass beide als Reaktion auf die kalte Moderne eine mittelalterliche Glaubenswelt mit den ihr eigenen Erlösungsmythen erschaffen.

Manchmal sieht man anhand der Unterschiede auch einfach nicht die großen Gemeinsamkeiten. Beide Stoffe schreien dabei nach einer klassischen wagnerianischen Vertonung mit (zumindest bei Narnia) britischen Elementen. Shore hat sich dieses dramaturgischen Bedürfnisses gut bis sehr gut angenommen, Gregson-Williams offenkundig nicht.

Gruß,

Matthias

[Gast iLLumination]

Na jetzt aber bitte die Kirche im Dorf lassen.

wenn wir die kirche im dorf lassen sollen, dann vergleiche narnia bitte nicht mit lotr. schon allein die tatsache, dass narnia ein kinderfilm, basierend auf einer kindergeschichte ist, macht den vergleich irgendwo lächerlich!

und um deine frage zu beantworten: ich hatte überhaupt keine erwartungen bezüglich des narnia scores. vor allem da ich garnicht erst auf die idee kam ihn mit lotr zu vergleichen. und da ich vor veröffentlichung von narnia niemals was von einer verfilmung gehört hatte bzw einer anstehende verfilmung

[Gast PhileRoach]

Nur weil beides Fantasy-Stoff ist, heisst es noch lange nicht, das man das auch vergleichen kann.

[Marcus Stöhr]

Für alle, die sich noch weitere Meinungen zum Score durchlesen möchten, sei zum einen die aktuelle Ausgabe der Cinema Musica ans Herz gelegt und zum anderen das Review auf Music from the Movies.

[Gast Matthias Noe]

wenn wir die kirche im dorf lassen sollen, dann vergleiche narnia bitte nicht mit lotr. schon allein die tatsache, dass narnia ein kinderfilm, basierend auf einer kindergeschichte ist, macht den vergleich irgendwo lächerlich!

Nur weil beides Fantasy-Stoff ist, heisst es noch lange nicht, das man das auch vergleichen kann.

Auch wenn Tolkien und Lewis ja durchaus verschiedene Ansätze haben, sind doch beide Weltentwürfe geprägt durch westliche, zumeist christlich-germanische Mythen und spielen allein erdkundlich schon in einer vergleichbaren Welt. Ebenso sind beide als Gegenentwurf zur durch die beiden Weltkriege zutiefst entseelten realen Welt zu verstehen, wobei Lewis das deutlicher macht als Tolkien, was an der Ähnlichkeit jedoch nichts ändert, dass beide als Reaktion auf die kalte Moderne eine mittelalterliche Glaubenswelt mit den ihr eigenen Erlösungsmythen erschaffen.

Manchmal sieht man anhand der Unterschiede auch einfach nicht die großen Gemeinsamkeiten. Beide Stoffe schreien dabei nach einer klassischen wagnerianischen Vertonung mit (zumindest bei Narnia) britischen Elementen. Shore hat sich dieses dramaturgischen Bedürfnisses gut bis sehr gut angenommen, Gregson-Williams offenkundig nicht.

Einfach das nächste Mal weiterlesen, denn es gibt da sehr viele Ähnlichkeiten. Und warum sollten ein Kinderflm und ein Film für Jugendliche denn jetzt eigentlich einen so verschiedenen Vertonungsansatz haben? Wenn der Stoff und seine Inszenierung klassisch sind, brauchen sie auch eine zutiefst klassische Vertonung, egal ob der Film ab 6 oder ab 16 ist. Legend war auch ein Kinderfilm, trotzdem stand ihm das klassische Tongewand eines Jerry Goldsmith wesentlich besser als der zielpublikumsnähere, zähe Tangerine Dream Ethnobrei. Abgesehen davon begann der Herr der Ringe mit dem Hobbit auch mit einem Kinderbuch, aber das sei nur eine Randnotiz.

Und warum verfransen wir uns eigentlich in solchen Nebenschauplätzen, wenn die Musik auch rein formal, nicht nur im Ansatz sehr schwach ist? Gehen wir halt mal zurück auf die sachliche Ebene, es sei denn, euch ist das argumentative Eis auch dort zu dünn .

Gruß

Matthias

[Gast iLLumination]

wie dem auch sei, ich hätte mir bei lotr nen anderen komponisten gewünscht und bei narnia halt nicht.

[Marcus Stöhr]

wie dem auch sei, ich hätte mir bei lotr nen anderen komponisten gewünscht und bei narnia halt nicht.

Welchen Komponisten hättest du dir denn gewünscht?

Wojciech Kilar war ja, gerüchteweise, für LOTR vorgesehen und beim hören von "Darcula", waren einige Passagen dabei, die ich mir sehr gut für LOTR hätte vorstellen können, die aber auch nicht allzu anders waren als das, was Howard Shore komponiert hat.

[Gast iLLumination]

also ich fänd basil poledouris oder trevor jones cool

[Grubdo]

also ich fänd basil poledouris oder trevor jones cool

Basil wär oberfett...wie wärs mit Edward Shearmur?

[Gast Sayarin]

*vorsichtig einwerf*

äh... hans zimmer?

oder...

klaus badelt?

hey... epische scores is schon ne mv-spezialität, näh?

*sich wieder schnell aus dem staub macht*

[ABC]

Und warum verfransen wir uns eigentlich in solchen Nebenschauplätzen, wenn die Musik auch rein formal, nicht nur im Ansatz sehr schwach ist? Gehen wir halt mal zurück auf die sachliche Ebene, es sei denn, euch ist das argumentative Eis auch dort zu dünn.

[ToneDef]

Also ich find das Howard Shore schon genau die richtige Wahl war, seine Tonsprache passt perfekt zum Film.

[Gast Matthias Noe]

Kleiner Nachtrag: Auf cinemusic.de ist mittlerweile eine Rezension erschienen, die, zu eurem Verdruss nehme ich an, auch recht hart mit der Musik ins Gericht geht. In meinen Augen trifft sie den Nagel jedoch auf den Kopf.

Hier klicken.

Gruß,

Matthias