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Meine Kompositionen - Roland Mair-Gruber


Roland Mair-Gruber
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Hallo Freunde, da ich schon öfters den Tipp erhalten habe endlich ein Sammelthread zu erstellen, werde ich hier nach und nach alle meine Kompositionen posten.

Mein neuestes Stück heißt "Invincible" und wurde für einen Trailer zu "Spider-Man 2" komponiert. Ich hoffe es gefällt euch und ich würd mich sehr über feedback freuen.

LG Roland

 

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  • 3 Wochen später...
  • 3 Wochen später...
  • 4 Wochen später...

 

Hallo liebe Community, dies ist meine neueste Komposition "American Hero".

Aufgenommen wurde es mit Cubase 5, VSL, Cinebrass und NI Damage.

 

Inspiriert wurde ich hier vor allem von Szenen aus dem Film Captain America.

 

Hoffe es gefällt euch und ich würde mich über Feedback freuen ;)

LG Roland

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Gefällt mir ganz gut! Weit besser als was man heutzutage von Dwajadi und dergleichen hört :)

Am Ende habe ich ein wenig Goldsmith und später Vangelis-Inspiration gehört, aber das sind ja keine schlechten Inspirationsquelle :D

Es ist interessant wie gut und echt VSL heutzutage klingt!

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Vangelis-Inspiration gehört

 

Scheint mir eher den Instrumentarien geschuldet zu sein.

 

Ich finde ja auch, dass es sich ganz nett anhört und die virtuellen Instrumente alle an ihrem rechten Platz zu sein scheinen, aber leider macht das Stück genau das, was Djawadi und Co. eben auch machen: Sie lassen es an der Binnenspannung vermissen. Das ganze Stück mit mehr Dynamik, gerade was den Rhythmus angeht, und Spannkraft, dann wäre es wohl wirklich weitaus besser, als das meiste, was heutzutage zu hören ist. Obschon die Richtung absolut stimmt und es wirklich auch gefällt.

 

Oder, um da bei der Vorlage zu bleiben: Weniger CAPTAIN AMERICA, etwas mehr JUDGE DREDD. Das wäre so meine auf Geschmack und profunden Sachkenntnis beruhende gut gemeinte Einschätzung der Lage.

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Ich denke, hier kann noch in vielerlei Hinsicht gefeilt werden. Am ausschlaggebendsten ist die Violinstimme, die fast zwei Minutenlang den ewiggleichen Rhythmus staccatiert und mit den Sekundschritten zeigt, wie sehr das Stück harmonisch auf der Stelle tritt. Hier wären doch einige Ausflüge in andere harmonische Gefilde nett und würden den Zuhörer besser bei der Stange halten. Es ist an sich kein Problem, drei Minuten mit einem Thema zu gestalten, auch wenn dieses an sich nicht sofort hängen bleibt, da es offensichtlich sehr an heutige Hollywood/Trailerstandarts angelehnt ist, aber durch die - ich sage mal - "geringe Griffigkeit" der Melodie hättest Du wiederum Möglichkeiten, ausladend zu variieren, da das Thema nicht so hochdifferenziert ist, dass sinnvolle Ton- und Harmonieveränderungen die Originalstruktur belassen. Du verschießt Dein Pulver halt wahnsinnig schnell, denn nach den ersten dreißig Sekunden hast Du Dein gesamtes Material offengelegt, ohne dass bis zu dem Schluss etwas Neues eingeführt wird oder die Instrumentation maßgeblich geändert wird. Ich weiß ja nicht, welches Orchester Dir mit all den Samples zur Verfügung steht, aber Holzbläser habe ich z.B. keine rausgehört. Hier besteht noch sehr viel Potential! Außerdem würde ich Dir raten, nochmal intensiv über die Bestandteile Deines Themas zu schauen und zu gucken, ob man da nicht viel mehr für motivische Arbeit rausholen kann (ich bin mir sicher, das geht) als nur die ersten sechs Töne abzuspalten. So könntest Du auch die Dramaturgie des Stücks besser gestalten, indem Du erstmal mit Bruchstücken des Themas arbeitest, aus denen sich dann die volle Melodie entfaltet. Das hätte dann einen sehr schicken, mah(!)lerischen "Durchbruchscharakter", als wenn Du gleich in die Vollen gehst und dem Stück nach der Themenpräsentation die Puste ausgeht. Ich würde noch ein melodisches Gegenthema schreiben, das vielleicht mit der jetzigen Melodie verwandt ist und es in ein Holzbläsersolo als Gegenstück zum Hauptthema legen, dann vielleicht noch eine schön wuchtige Actionpassage, aus der dann wieder das Thema siegreich hervorgeht und mit der verknappten Fanfarenversion der ersten Thementöne schließen. Heb' Dir den Bombast also am Besten ganz für den Schluss auf!

 

Was Motivverarbeitung betrifft, würde ch Dir raten, sich unbedingt nochmal mit Beethoven auseinander zu setzen, egal ob Sonaten, Quartette oder Symphonien, da kann man wahnsinnig viel lernen, ebenso bei Brahms und Alban Berg! Um die Orchestrierung zu verfeinern, rate ich zum Partiurstudium von Strass'schen Orchesterwerken (insbesondere den Tondichtung), Mahlersymphonien und Ravel Orchesterwerken. Schau' Dir unbedingt die Partituren beim Hören an und wenn Du findest, dass eine Stelle besonders toll klingt, dann sieh' genau nach, welche Instrumente da gemeinsam spielen. So lernst Du am Besten. Außerdem würde ich Dir auch Werke von Igor Stravinsky empfehlen, um sich zu trauen, von der sehr statischen Rhythmik loszukommen.

 

Das ist jetzt zwar auf den ersten Blick recht viel, aber drei Minuten Musik zu füllen (und dann noch mit Orchester) ist halt auch nicht die leichteste Aufgabe und viele Komponisten brauch(t)en sehr lange dafür. Da ich allerdings denke, dass Du einen gewissen Anspruch an Dich hast hoffe ich, dass meine Hilfestellung auf fruchtbaren Boden fallen :) Das Wochenende ist ja noch jung!

 

Ich persönlich habe auch ein bisschen Probleme mit dem Titel, denn ich finde, im aufgeklärten Europa muss man nicht auf jeden platt propagandistischen Zug aufspringen, der uns mit weiterem geistigen Schmodder zukleistern will. Dass der Imperialismus da ist, lässt sich nicht verleugnen, ich finde nur, man muss ihm nicht in jeder Hinsicht dienen. Wie wäre es denn mit einem Stück für die Helden aller Welt und nicht nur aus den USA z.B. "Heroische Ouvertüre".

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Schöne Anmerkungen, Mephisto, aus denen ich mir ebenfalls den ein oder anderen Tipp mopsen werde. Ich habe auch den Eindruck, dass du, Roland, einen gewissen Anspruch hegst und sicherlich schon einen sehr guten Weg eingeschlagen hast, der sich jetzt aber fundieren muss.

 

Ich persönlich habe auch ein bisschen Probleme mit dem Titel, denn ich finde, im aufgeklärten Europa muss man nicht auf jeden platt propagandistischen Zug aufspringen, der uns mit weiterem geistigen Schmodder zukleistern will. Dass der Imperialismus da ist, lässt sich nicht verleugnen, ich finde nur, man muss ihm nicht in jeder Hinsicht dienen. Wie wäre es denn mit einem Stück für die Helden aller Welt und nicht nur aus den USA z.B. "Heroische Ouvertüre".

 

Gut gesprochen. Habe ich erst gar nicht drüber nachgedacht, aber ein Blick auf Youtube zeigt deutlich diesen von dir genannten Trend, den es auch in der Trailermusik gibt. Alles muss irgendwie immer die ganz große schmierige Nummer sein, zumindest dem Namen nach. Der Titel "American Hero" birgt sehr viel Potenzial, allerdings nur in einer sehr differenzierten Herangehensweise. Ein Thema, das Bücher füllen kann.

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  • 2 Wochen später...

Ich denke, hier kann noch in vielerlei Hinsicht gefeilt werden. Am ausschlaggebendsten ist die Violinstimme, die fast zwei Minutenlang den ewiggleichen Rhythmus staccatiert und mit den Sekundschritten zeigt, wie sehr das Stück harmonisch auf der Stelle tritt. Hier wären doch einige Ausflüge in andere harmonische Gefilde nett und würden den Zuhörer besser bei der Stange halten. Es ist an sich kein Problem, drei Minuten mit einem Thema zu gestalten, auch wenn dieses an sich nicht sofort hängen bleibt, da es offensichtlich sehr an heutige Hollywood/Trailerstandarts angelehnt ist, aber durch die - ich sage mal - "geringe Griffigkeit" der Melodie hättest Du wiederum Möglichkeiten, ausladend zu variieren, da das Thema nicht so hochdifferenziert ist, dass sinnvolle Ton- und Harmonieveränderungen die Originalstruktur belassen. Du verschießt Dein Pulver halt wahnsinnig schnell, denn nach den ersten dreißig Sekunden hast Du Dein gesamtes Material offengelegt, ohne dass bis zu dem Schluss etwas Neues eingeführt wird oder die Instrumentation maßgeblich geändert wird. Ich weiß ja nicht, welches Orchester Dir mit all den Samples zur Verfügung steht, aber Holzbläser habe ich z.B. keine rausgehört. Hier besteht noch sehr viel Potential! Außerdem würde ich Dir raten, nochmal intensiv über die Bestandteile Deines Themas zu schauen und zu gucken, ob man da nicht viel mehr für motivische Arbeit rausholen kann (ich bin mir sicher, das geht) als nur die ersten sechs Töne abzuspalten. So könntest Du auch die Dramaturgie des Stücks besser gestalten, indem Du erstmal mit Bruchstücken des Themas arbeitest, aus denen sich dann die volle Melodie entfaltet. Das hätte dann einen sehr schicken, mah(!)lerischen "Durchbruchscharakter", als wenn Du gleich in die Vollen gehst und dem Stück nach der Themenpräsentation die Puste ausgeht. Ich würde noch ein melodisches Gegenthema schreiben, das vielleicht mit der jetzigen Melodie verwandt ist und es in ein Holzbläsersolo als Gegenstück zum Hauptthema legen, dann vielleicht noch eine schön wuchtige Actionpassage, aus der dann wieder das Thema siegreich hervorgeht und mit der verknappten Fanfarenversion der ersten Thementöne schließen. Heb' Dir den Bombast also am Besten ganz für den Schluss auf!

 

Was Motivverarbeitung betrifft, würde ch Dir raten, sich unbedingt nochmal mit Beethoven auseinander zu setzen, egal ob Sonaten, Quartette oder Symphonien, da kann man wahnsinnig viel lernen, ebenso bei Brahms und Alban Berg! Um die Orchestrierung zu verfeinern, rate ich zum Partiurstudium von Strass'schen Orchesterwerken (insbesondere den Tondichtung), Mahlersymphonien und Ravel Orchesterwerken. Schau' Dir unbedingt die Partituren beim Hören an und wenn Du findest, dass eine Stelle besonders toll klingt, dann sieh' genau nach, welche Instrumente da gemeinsam spielen. So lernst Du am Besten. Außerdem würde ich Dir auch Werke von Igor Stravinsky empfehlen, um sich zu trauen, von der sehr statischen Rhythmik loszukommen.

 

Das ist jetzt zwar auf den ersten Blick recht viel, aber drei Minuten Musik zu füllen (und dann noch mit Orchester) ist halt auch nicht die leichteste Aufgabe und viele Komponisten brauch(t)en sehr lange dafür. Da ich allerdings denke, dass Du einen gewissen Anspruch an Dich hast hoffe ich, dass meine Hilfestellung auf fruchtbaren Boden fallen :) Das Wochenende ist ja noch jung!

 

Ich persönlich habe auch ein bisschen Probleme mit dem Titel, denn ich finde, im aufgeklärten Europa muss man nicht auf jeden platt propagandistischen Zug aufspringen, der uns mit weiterem geistigen Schmodder zukleistern will. Dass der Imperialismus da ist, lässt sich nicht verleugnen, ich finde nur, man muss ihm nicht in jeder Hinsicht dienen. Wie wäre es denn mit einem Stück für die Helden aller Welt und nicht nur aus den USA z.B. "Heroische Ouvertüre".

Ich habe deine Anmerkungen auch gut durchgelesen und finde sie sehr hilfreich Mephisto!... Nun kann man auf jeden Fall nichts gebildeteres von sich geben, welche die Komposition von Roland beschreiben würde. Aber trotzdem noch: Abgesehen von den Meisterverbesserungsvorschlägen, fließt dein Stück sehr schön. Auch wenn vieles besser zu machen scheint, finde ich den Track auf den ersten Blick sehr schön!

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Nun, die gängigen Schemata aktueller Hollywood-Mainstream-Actionmusik bedient das Stück eigentlich sehr gut. Nur halt leider nicht mehr - dafür müsste man nicht nur thematisch-motivisch komplexer gestalten, sondern den gesamten Tonfall ändern. Aber die Trailermusik-/Hollywood-Multiplex-Sparte scheint wohl Rolands bevorzugtes Gebiet zu sein, da soll (und kann) ihn auch niemand von abbringen. ;)

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Mir würd es gewaltigen Respekt abringen, wenn einer der nunmehr zahlreichen Komponisten statt mit dem Computer und virtuellen Instrumentengruppen mal Musik für ein reales Orchester (gern auch Kammermusikalisch) schreiben und auch einspielen würde. Für mich klingt nicht nur dieser Beitrag sondern auch die vorangegangenen Beiträge anderer Jungkomponisten verdammt ähnlich und wenig erinnerungswürdig. Nett was sone Soundmaschine hergibt aber beeindrucken tut mich hier nur die technische Seite....

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Nun, die gängigen Schemata aktueller Hollywood-Mainstream-Actionmusik bedient das Stück eigentlich sehr gut. Nur halt leider nicht mehr - dafür müsste man nicht nur thematisch-motivisch komplexer gestalten, sondern den gesamten Tonfall ändern. Aber die Trailermusik-/Hollywood-Multiplex-Sparte scheint wohl Rolands bevorzugtes Gebiet zu sein, da soll (und kann) ihn auch niemand von abbringen. ;)

 

Deshalb habe ich ihm ja das Studium von Ravel- und Strauss-Partituren nahegelegt. Da merkt man mal, dass Holzbläser auch echt was können! Man nehme natürlich auch "Le Sacre du Printemps" vom Igor Strawinsky.

Es wird sich in den meisten Nachwuchskomponistenwerken sehr eng an die aktuelle Mainstream-Blockbustermusik angelehnt. Die Frage ist, ob das wirklich so nötig ist da schon die Komponisten in Hollywood selbst ziemlich auf der Stelle treten, das aber auch teilweise zumindest am Zwang und Druck der Produzenten liegt. Die in ihrer Kreativität noch sehr freien Jungkomponisten, die ihre Stücke aus Spaß basteln, sollten die Gelegenheit nutzen, einmal frei nach ihren Wünschen und nicht nach den üblichen Hollywoodstrickmustern zu verfahren.

Ich gebe Peter da aber auch recht. Die Möglichkeit, mit einigen Euronen ein ganzes Orchester zur Verfügung zu haben, ist sehr verlockend - ich habe ja auch die VSL Library auf meinem Rechner. Dennoch laben sich anscheinend viele Nachwuchskomponisten an ihren fetten und schweren Klangbildern als an der eigentlichen musikalischen Struktur. Ein richtiges Orchester gibt viel mehr her als den breiigen Zimmerklang, dem hier so oft nachgeeifert wird. Es wäre vielleicht für alle besser, wenn die Komponisten hier, die sich wahrscheinlich schlichtweg nicht leisten können, ein Orchester zu mieten und Studiokosten zu bezahlen, erstmal mit Duos für Klavier+Instrument anfangen würden.

 

Eine ebenfalls unschöne Beobachtung: Die meisten Nachwuchskomponisten stellen hier ihre Stücke rein, bitten um Rückmeldung, nehmen dann aber keine Stellung mehr. Dann muss man sich nicht wundern, dass das Interesse an vielen Beiträgen hier eher gering ist. Schließlich sind es doch hauptsächlich Sebastian und der BVB-Fan, die auch im Forum aktiv sind und deshalb einfach mehr Interesse an ihrer Musik hier zu wecken vermögen, weil man schlicht neugierig ist, wie denn diese Leute schreiben. Ein Roland Mair-Gruber ist abseits dieses Unterforums nicht vertreten und kümmert sich auch hier nach zwei Wochen nicht um Rückmeldungen. Schade, wie ich finde.

 

Daher besonderen Dank an Julian und Babis für die ungefragte Rückmeldung! :)

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So, tut mir unglaublich leid, dass ich offenbar so lange nichts von mir hören gelassen habe. Ich hab seit meinen letzten Post vor 2 Wochen erst heute wieder ins Forum geschaut und bemerkt, dass ihr mir ja schon fleißig Feedback gegeben habt. An dieser Stelle möchte ich mich herzlichst dafür bedanken, da sowohl sehr interessante als auch hilfreiche Tipps darunter befinden.

 

Ich hab wohl, und das hab ich leider erst heute bemerkt, vergessen das Thema zu abonnieren und somit hab ich keine Benachrichtigung per e-mail bekommen. Das hab ich aber sofort behoben ;)
Ich bitte es auch zu entschuldigen, dass ich nicht öfters hier rein geschaut habe, da auf der Uni gerade Klausur-Woche war, aber das ist ja ganz ein anderes Thema :)

Vielen Dank vor allem an Mephisto für die überaus detaillierte Stellungnahme. Deine Tips werde ich mir vor allem in den nächsten Wochen genauer zu Gemüte führen. In deinem Feedback finde ich einige Inhalte wieder, mit denen ich mich auch schon länger auseinandersetzte. Für Filmmusikkomponisten ist es auf der einen Seite schwierig sich von den (teils von Regisseuren) geforderten Standards, die leider immer mehr zu Zimmer tendieren loszulösen. Das ist ja eben die Crux! Genau deshalb versuche ich zumindest der motivisch-thematischen Arbeit eines Beethovens nachzugehen. Problematisch hierbei ist es halt, dass es einfach eine gewisse Zeit braucht um solche Sachen zu verinnerlichen und es ist somit ein ständig währender Lernprozess. Ich finde man kann vor allem anhand der Beethov'schen Sinfonien die differenzierten Möglichkeiten der motivischen Arbeit gut erkennen bzw. erlernen. Hier ist vom Weiterentwickeln eines Themas durch Zerlegung in Einzelteile (5.Sinfonie) bis hin zur Entstehung eines Themas aus einem Prei aus Klängen (9.) alles vertreten. 

Vor allem deine Erwähnung zum Studium von Werken der Moderne bestätigt mich in meinem bisherigen Bemühen. Ich hab durchaus bereits Werke von Mahler und Strauss studiert, werde dem aber nach deinem Hinweis noch intensiver nachgehen. Hilfreich scheinen hier vor allem Tondichtungen mit Einbezug außer-musikalischem Inhalt zu sein, "Don Juan" beispielsweise, welches ja im Prinzip die Epoche der Moderne begründet. Interessieren würde mich noch, was deine konkrete Meinung zu Zyklen, wie "Die Planeten" von Holst ist. Dies ist auch eines jener Werke, die ich persönlich von der Tonsprache her als direkten Vorgänger, wenn man bedenkt, dass Filmmusik ein direkter Fortsatz von Wagners Opern und von der eben genannten Moderne, in der das  monumentale Werk  mit programmmusikalischen Inhalten gefüllt und zu einer Art Weltanschauung in kunst-religiöser Hinsicht mutiert, ansehe. Vergleicht man dies hierzu mit "Spätromantiker" (ich weis der Begriff sollte rein aus musikwissenschaftlicher Sicht nicht verwendet werde, er passt aber hier sehr gut!), wie Max Steiner und co., die von der Oper in die Filmmusik gekommen sind lässt sich der direkte Fortsatz erkennen. 

Eine Gegenmelodie ist mir bei diesem Werk nicht wirklich gelungen, da hast du auch vollkommen Recht. In meiner persönlichen Herangehensweise beim Komponieren, versuche ich (zumindest meist, denn dieses Beispiel ist der krasse Gegenbeweis) die Melodisch-Harmonische Struktur des Werkes, sowie Kontrapunkte in Form von Gegenmelodien herauszuarbeiten. Da dies hier eh eine Art Sammelthread ist könnte ich ja in nächster Zeit mal noch etwas ältere Kompositionen von mir reinstellen, in denen es dies mir besser gelungen ist.

Das ich vor allem den Titel "American Hero" gewählt habe liegt natürlich an der Anlehnung an Alan Silvestris "Captain America" und da blieb mir nicht viel anderes übrig. ;) Ich hab dieses Stück übrigens als Übung geschrieben, denn es sollte eben zu dem bereits erwähnten Film passen. Also hab ich mir auch die Freiheit herausgenommen mich ein wenig an der bereits bestehenden Musik zu inspirieren. 

Bezüglich des virtuellen Orchesters hätt ich auch noch ein, zwei Thesen. Es ist natürlich für einen jungen Komponisten, wie mich nicht gerade einfach ein echtes Orchester zu ergattern, dass einem die Musik einspielt. Gerade deshalb klingen wohl alle Kompositionen von jungen Leuten gleich, da ja gezwungener Maßen alle die selbe Software verwenden. Ich bemüh mich zumindest teilweise das Orchester so real wie möglich klingen zu lassen. Dass man aber vor allem im Bereich der Dynamik und Agogik Abstriche in kauf nehmen muss ist völlig klar. Ein virtuelles Orchester kann niemals ein echtes ersetzen. Ich hätte höchstens ein Blasorchester zu Verfügung.. .^^
Eigentlich entsteht die Komposition ja gewissermaßen in meinem Kopf und so finde ich es beispielsweise selbst nicht gelungen wie das, via MIDI programmierte Stück klingt. Es ist eben "programmiert" und nicht "musiziert"...

Der Kritikpunkt bezüglich der Orchestrierung ist mir natürlich (spätestens nach der Fertigstellung der Komposition) auch aufgefallen, wobei es mich, da ich selbst Holzbläser bin und im Orchester spiele, doch sehr verwundert hat, dass ich genau darauf verzichtet habe. Hierzu habe ich übrigens auch schon Werke insbesondere der Mannheimer Schule (Stamitz, etc.) studiert. denn obwohl diese Werke schon lange zurückliegen kann man, so finde zumindest ich, einen wesentlichen Eindruck in die frühen Manieren der Orchestration finden. Um wiederum  einen Einblick in vllt. modernere Formen der Orchestrierung zu bekommen scheint mir der Tipp von dir, lieber Mephisto, nämlich Werke des Impressionismus zu studieren, durchaus angebracht. Dem werde ich auch schleunigst nachgehen :), vor allem da hier ja die Klangfarbe ein wesentliche Kriterium ist.

Ein weiterer Punkt, der mir sehr wichtig ist und an dem ich immer wieder kläglich scheitere, ist es in meine Werke mehr harmonischen Gehalt in Form von chromatischen Durchgängen usw. zu schaffen. Da sehe ich persönlich noch viel mehr Potential und da ich mich ja doch immer noch in der Ausbildung befinde hoffe ich, dass das noch besser wird. Auch hier sind wieder einmal Werke der Moderne das Erstrebenswerte. Das höchste der Gefühle ist bei mir da schon der Neapolitanische Sextakkord. Ihr seht also ich habe durchaus den Drang mich zu verbessern, obwohl der natürlich auch von meinen Professoren noch verstärkt wird.
Zu diesem Thema versuche ich schon lange eine Partitur von J.Williams zu ergattern....

Ich bin übrigens sehr froh hier eine Fachkundige Community gefunden zu haben und ich freu mich schon auf weitere Diskussionen. Nun da ich es endlich geschafft habe meinem eigen Beitrag zu folgen und ich folglich nun auch per email verständigt werde, hoffe ich, dass es mir gelingt in Zukunft schneller auf eure Vorschläge zu antworten.
Da ich nun eh schon einen kleinen Aufsatz geschrieben habe und ich gesehen hab, dass während ich das hier geschrieben hab, schon 2-3 neue Kommentare veröffentlicht worden sind, hör ich an dieser Stelle mal besser auf zu schreiben und wünsche euch noch einen schönen Abend und ich hoffe ihr seid mir nicht zu sehr böse ;)

LG Roland

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Mir würd es gewaltigen Respekt abringen, wenn einer der nunmehr zahlreichen Komponisten statt mit dem Computer und virtuellen Instrumentengruppen mal Musik für ein reales Orchester (gern auch Kammermusikalisch) schreiben und auch einspielen würde. Für mich klingt nicht nur dieser Beitrag sondern auch die vorangegangenen Beiträge anderer Jungkomponisten verdammt ähnlich und wenig erinnerungswürdig.

 

Miete mal als Nicht-Mitglied einer Musikhochschule oder eines riesigen (!) Filmprojekts ein Studio und ein Orchester an. Das geht in die Tausende, wenn nicht gar Zehntausende Euro. Nicht mal bei einem relativ teuren Filmprojekt wie "sub rosa" war Geld für sowas da.

 

Aber hat denn nicht Mephisto schon mal für reales Instrumentarium komponiert und auch live eingespielt? Außerdem, meine Scores zu "Wooden Angel" (siehe hier) und "Die wiedergefundene Melodie" (siehe hier) sind auch komplett auf echten, akustischen Instrumenten eingespielt, da kommt nix aus dem Rechner. Ist halt kein großes Orchester, aber immerhin bis zu 6 Instrumente (im Fall von "Wooden Angel").

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Muß nicht alles sofort Studiocharakter haben. Ob ein Stück musikalisches Potential hat kann ich auch so feststellen. Es gibt aber auch ambitionierte Studentenorchester an den Unis die sicherlich bereit sind auch mal Neues zu probieren. Voraussetzung hierfür ist allerdings, daß es für Streicher, Bläser .... auch Notensätze gibt. Wenn ich recht in Erinnerung habe ist Rozsas Providence auch eher kammermusikalisch angelegt und Brian Tyler hat mit CC einen Score vorgelegt, der zeigt, daß der Mann mehr drauf hat als Lärm zu erzeugen (Aldridge verzeih mir... :lol: )

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Miete mal als Nicht-Mitglied einer Musikhochschule oder eines riesigen (!) Filmprojekts ein Studio und ein Orchester an. 

Eben und genau deshalb klingt auch alles was von Nachwuchskomponisten kommt gleich, da alle die selben Libraries verwenden..

Mein neuestes Projekt ist ein Main Theme zu einem Kurzfilm, der sich noch in Produktion befindet. Der Plot lehnt sich ein wenig an das Setting von Dr.Who an, wobei sich der Film stark auf die "Zeitreise Thematik" versteift.

Freu mich schon über Feedback, ich werde auch sobald der Trailer veröffentlicht wird einen Link hier posten.

Interessieren würde mich primär eure Meinung zur Instrumentation und Orchestrierung. An der Kritikpunkt bezüglich der Libraries konnte ich bis weilen noch nicht viel ändern, da ich leider immer noch kein echtes Orchester zur Verfügung habe ;), und natürlich würde es mich interessieren, ob durch das Stück die Dramaturgie des Films unterstützt werden kann. (Ich weiß, dass diese Bitte schwierig ist, da es noch kein konkretes Filmmaterial gibt, jedoch stellt euch einfach vor es würde Filmmusik zu Dr.Who sein... :D)

 

LG Roland

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