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„Mach mal was, aber bitte bis nächste Woche“


horner1980
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Hier ein sehr interessanter und lesenswerter Artikel über die deutsche Filmmusik, wo man besonders dieses Zitat mal hervorheben sollte

"Die Wahl fällt oft auf den Komponisten mit der größten Bereitschaft zur Selbstausbeutung..."

 

 

Hier der ganze Artikel:
 
Deutsche Filmkomponisten zwischen Überlebenskampf und Kreativität (nmz) -
München, Juni 2013, Circus Krone. Mit großem Pomp verleiht der Bayerische Rundfunk in einem feierlichen, von Roger Willemsen moderierten und vom Münchner Rundfunkorchester gestalteten Filmmusikkonzert dem Komponisten Martin Böttcher den „Look & Listen Telepool-BR-Musik-Award“. So langwierig wie der Name des Preises, so schwer scheint es für eine deutsche Rundfunkanstalt, die so sehr von der Arbeit deutscher Komponisten profitiert, zu sein, sich zur Qualität deutscher Filmmusik zu bekennen. Schließlich hießen die Martin Böttcher (Karl-May-, Edgar-Wallace-Filme) vorangegangen Träger des 2010 zum ers­ten Mal verliehenen Preises für „herausragende Persönlichkeiten auf dem Gebiet der Filmmusik“ Howard Shore (2010), Michel Legrand (2011) und Rachel Portman (2012).
 
Herausragende Künstlerpersönlichkeiten, ohne Zweifel. Jedoch fragt man sich, welche Botschaft hinter einer solchen Geste steckt, die von einer Sendeanstalt ausgeht, deren „Filmmusikkompetenz“ durch einen Tag der Filmmusik (filmtonart) und diesen Preis ausgedrückt werden soll und die dann, wenn es um Preise geht, jene außen vor lässt, die das Wirken der Sendeanstalten in diesem Land bereichern. Glamour geht vor, möchte man meinen und der Blick nach Hollywood erfüllt das Intendanten-Herz offenbar mehr, als die Frage, wer im letzten Jahr die außergewöhnlichste Tatort-Musik geschrieben hat. Dafür gibt’s ja auch den Deutschen Filmpreis. In Sachen Prestige haben die deutschen Filmkomponisten also noch einiges aufzuholen, wobei der Look & Listen Award für den Schöpfer des Winnetou-Themas – künstlerisch sicher diskutabel – aus kulturpolitischer Sicht endlich einen Schritt in die richtige Richtung darstellte.

Öffentliche Wahrnehmung ist jedoch nicht das einzige Problem, mit dem sich deutsche Filmkomponisten auseinanderzusetzen haben. Da ist ja auch noch die Frage des Einkommens. Filmkomponisten sind in der Regel freiberufliche Einzelkämpfer und leben gewissermaßen von einem finanziellen Patchworksystem. Einerseits gibt es die Honorare, die von Auftraggebern für die Anfertigung einer Filmmusik gezahlt werden. Oft sind diese lediglich Teil eines Filmmusik-Budgets, das dem Komponisten anvertraut wird und tatsächlich verdient er das, was nach Abzug der Produktionskosten noch übrig bleibt. Der andere Teil speist sich aus der Rechteverwertung der Komposition, also aus dem, was der Komponist als GEMA-Einnahmen verbuchen kann. Dieser Posten ist für die meisten Komponisten ein neuralgischer Punkt in der Einkommensaufstellung und gerade durch die Verlagerung von Inhalten ins Internet stark bedroht (siehe auch Gastbeitrag Enjott Schneider, Bad Blog of Musick, 15.2.14). Aus den abgerufenen Videos in den Sender-Mediatheken und Streaming-Diensten generieren die Komponisten bisher kaum nennenswerte (Lizenz-)einnahmen (S. 1 dieser nmz-Ausgabe) und je weniger Menschen tatsächlich das herkömmliche Fernsehen nutzen, desto weniger GEMA-Einnahmen verbucht der Komponist bei der Jahresausschüttung, was viele Komponisten, die überwiegend für TV arbeiten, bereits empfindlich zu spüren bekommen. Die Koppelung der Einnahmen an die Einschaltquoten des herkömmlichen Fernsehens, deren Aussagekraft erst kürzlich durch den Feuilleton-Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung Claudius Seidl infrage gestellt wurde („Die Große Quoten-Lüge“, www.faz.net, 16.2.14), wird in der sich rasch wandelnden Medienlandschaft noch zu überdenken sein.
 

Ein weiterer kritischer Punkt, der in den vergangenen Jahren Kreise gezogen hat, ist der illegale Vorgang der Zwangsinverlagnahme bei Filmmusik-Verträgen, wobei der Komponist Aufträge nur unter der Bedingung zugesprochen bekommt, dass er die Verlagsrechte an seiner Komposition an einen vom Sender bestimmten Verlag abtritt. Der Komponist verliert dabei bis zu 40 Prozent seiner Einnahmen aus der Lizenzierung und bekam dafür in der Vergangenheit meist kaum Gegenleistungen des entsprechenden Verlages in Form von echter Verlagsarbeit, also Akquise oder Income-Tracking (siehe dazu auch das nmz-Interview mit DEFKOM-Vorstand Micki Meuser, nmz 02/2014, S. 27).
 

Um diesen Entwicklungen als Gruppierung mit entsprechendem Gewicht entgegentreten zu können, haben sich in Deutschland die Verbände Composers Club, mediamusic und die Deutsche Filmkomponistenunion (DEFKOM) aufgestellt, um für die Belange deutscher Film- und Medienkomponisten (also auch Werbe-, Hörspiel- und Theaterkomponisten) einzutreten und an der Seite der GEMA mit Politik und Verwertern zu verhandeln. Kämpfe, in denen die Vertreter der Filmkomponisten auch die Zukunft für ihren eigenen Nachwuchs ausfechten, wie DEFKOM-Vorstand Micki Meuser beschreibt: „Ich kämpfe dafür, dass junge Menschen von der Schule abgehen können und sich sagen können: Ich bin kreativ, ich möchte damit meinen Lebensunterhalt verdienen, denn es gibt in unserem Land das Berufsbild des Kreativen!“ (nmz 2/2014, S. 27).
 

Die Situation für Filmkomponisten in Deutschland ist sowohl in finanzieller als auch im Hinblick auf die Auftragslage selten eine gesicherte. Auch etablierte Komponisten sprechen davon, dass neue Aufträge mitunter schwer zu bekommen sind. Die Wahl fällt oft auf den Komponisten mit der größten Bereitschaft zur Selbstausbeutung und die große Zahl derer, die bei einem Filmprojekt mitreden, machen die Dinge für Komponisten nicht einfacher. Generell ist die Frage der Kontaktaufnahme zwischen dem Filmkomponisten und seinem Auftraggeber eine sehr schwierige und nicht lineare Angelegenheit. Existenzängste spielen in der Branche sicherlich eine Rolle, doch junge Komponisten drängen weiterhin auf einen Platz im Zirkusrund der Film- und Fernsehbranche. Zu groß scheint die Anziehung des Medienbetriebs, als dass sich der Nachwuchs von Zukunftsängsten und schnöden Rechenspielen abhalten ließe. Die drei deutschen Hochschulen, an denen eine berufliche Ausbildung zum Filmkomponisten angeboten wird, die Hochschule für Musik und Theater München, die Filmakademie Baden-Württemberg und die Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg, bilden Jahr für Jahr neue Komponisten aus. Gerd Baumann, seit Beginn des Wintersemesters 2013/14 Professor für Filmmusik in München sieht seinen Ausbildungsauftrag vor allem in der Förderung der künstlerischen Individualität seiner Studenten und sieht die Entwicklung der letzten Jahre, in der Filmmusik allzu oft auf bewährte Grundrezepte reduziert wurde, sehr kritisch: „Die Film- und vor allem die Fernsehmusik hat sich für Komponisten zu einem sehr schwierigen Geschäft entwickelt, in dem Komponisten mittlerweile überwiegend Filme vertonen, deren musikalisches Konzept schon vom Cutter beim Schnitt festgelegt wird (durch sog. „Temptracks“, Anm. d. Verf.). Der Komponist soll dann möglichst nahe an diesem musikalischen Layout ‚entlangkomponieren‘, so dass es gerade noch legal ist. Das degradiert den Komponisten zu einem Erfüllungsgehilfen, dessen Werk so jede Originalität verliert.“ (siehe nmz-Hochschulmagazin 12/2013, S. 3) Seinen Studenten rät er, möglichst viel selbst aufzunehmen und nicht auf Soundlibraries zu vertrauen. Am Ende wird sich das auszahlen gegenüber denen, die sich künstlerisch verleugnen und stattdessen versuchen, den musikalischen Alleskönner für potentielle Kunden zu mimen.
 

In der Tat kristallisieren sich bei näherer Betrachtung zwei Gefahren für die künstlerische Integrität der Filmkomponisten heraus: der Verlust der künstlerischen Selbstbestimmung durch Temptrack-Verfahren, resultierend in geforderten Stereotypen sowie der immense Zeitdruck, unter dem Filmkomponisten als letzte Glieder einer langen Produktionskette häufig arbeiten müssen. Vor diesem Hintergrund ist ein Filmkomponist also daran zu messen, was er innerhalb einer minimalen Zeitspanne zu leisten vermag. Nicht gerade der beste Humus für künstlerische Entwicklung.

Die Filmkomponisten machen das Beste aus ihrer Lage und versuchen auf diversen Festivals und Symposien, wie dem Branchentreffen SoundTrack_Cologne, dem Filmmusiktag des BR „filmtonart“ oder den Filmmusiktagen Sachsen-Anhalt auf diese Arbeitsbedingungen hinzuweisen. Man kann nur hoffen, dass sie bald auf offene Ohren stoßen – zum Wohle der Tonspuren von Film- und Fernsehen, damit der BR auch in den kommenden Jahren bei seiner Suche nach herausragende Persönlichkeiten der Filmmusik nicht erst in Hollywood suchen muss.
Ein Artikel von Jörg Lichtinger


Quelle: http://www.nmz.de/artikel/mach-mal-was-aber-bitte-bis-naechste-woche

 

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Solange es kein breit gefächertes und lukratives deutsches Kino gibt und (hierzulande offenbar unmöglich) auch filmmusikalisch reizvolle Genre-Produktionen, wir hiesigen Komponisten nie viel bleiben.

 

 

Mit dem Kino gebe ich dir Recht.. die meisten interessanten Projekte werden eher fürs TV gemacht, da fehlt der Mut, das auch auf die große Leinwand zu bringen und das ist sehr schade, denn im TV beweist für mich die deutsche Filmkultur ihr wahrhaftiges Können. Ich rede natürlich nicht von den Pilcher-Verfilmungen, die aber filmmusikalisch sogar desöfteren mit einem Score daherkommen, was vom Babelsberger Orchester eingespielt wurde. Aber ich rede von Filmen wie "Der Fall Jakob von Metzler", der ganz große Kunst ist und genau solche Filme verdienen ein größeres Publikum und damit auch die Musiken, die in solchen Projekten involviert sind.

 

Was der sehr gute Artikel aber anhand von Tatsächlichkeiten aufzeigt.. dass viele Komponisten nicht das Glück eines Barsotti oder auch Wengenmayrs oder das von Annette Focks haben und aufgrund von schlechten Arbeitsbedingungen aufzeigen, dass man in der Kreativität gebremst wird, um sein wirklichen Können zu zeigen.

 

Hier wunderbar zusammengefasst:

 

In der Tat kristallisieren sich bei näherer Betrachtung zwei Gefahren für die künstlerische Integrität der Filmkomponisten heraus: der Verlust der künstlerischen Selbstbestimmung durch Temptrack-Verfahren, resultierend in geforderten Stereotypen sowie der immense Zeitdruck, unter dem Filmkomponisten als letzte Glieder einer langen Produktionskette häufig arbeiten müssen. Vor diesem Hintergrund ist ein Filmkomponist also daran zu messen, was er innerhalb einer minimalen Zeitspanne zu leisten vermag. Nicht gerade der beste Humus für künstlerische Entwicklung.

Die Filmkomponisten machen das Beste aus ihrer Lage und versuchen auf diversen Festivals und Symposien, wie dem Branchentreffen SoundTrack_Cologne, dem Filmmusiktag des BR „filmtonart“ oder den Filmmusiktagen Sachsen-Anhalt auf diese Arbeitsbedingungen hinzuweisen. Man kann nur hoffen, dass sie bald auf offene Ohren stoßen – zum Wohle der Tonspuren von Film- und Fernsehen, damit der BR auch in den kommenden Jahren bei seiner Suche nach herausragende Persönlichkeiten der Filmmusik nicht erst in Hollywood suchen muss.

 

 

Aber das soll nicht heißen, dass jede deutsche Filmmusik die Musiken aus Hollywood nicht das Wasser reichen können.. im Gegenteil.. Musik von Ralf Wengenmayr, Marcel Barsotti (der auch immer mal wieder recht experimentiell werden kann, wenn man ihm lässt.. ), Annette Focks, Enjott Schneider, Khales und Blaser (dessen Stil ich vor kurzem erst kennenlernen durfte)  und viele andere Komponisten haben auch das Zeug, sehr zu überzeugen, wenn man halt die Lust und auch mal den Mut entwickelt, sich auch mal deutsche Filmmusik anzuhören. Leider schaut man lieber nach Hollywood oder nach Asien, England, Frankreich, anstatt lieber mal im eigenen Land sich Musiken zu suchen, die einem gefällt.

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Mit dem Kino gebe ich dir Recht.. die meisten interessanten Projekte werden eher fürs TV gemacht, da fehlt der Mut, das auch auf die große Leinwand zu bringen und das ist sehr schade, denn im TV beweist für mich die deutsche Filmkultur ihr wahrhaftiges Können. Ich rede natürlich nicht von den Pilcher-Verfilmungen, die aber filmmusikalisch sogar desöfteren mit einem Score daherkommen, was vom Babelsberger Orchester eingespielt wurde. Aber ich rede von Filmen wie "Der Fall Jakob von Metzler", der ganz große Kunst ist und genau solche Filme verdienen ein größeres Publikum und damit auch die Musiken, die in solchen Projekten involviert sind.

 

Einspruch, Euer Ehren: Das Fernsehen ist in Deutschland der kleine Tod des Kinos. Klar, ohne TV-Geld und Gremienbeschlüsse geht hierzulande nix, aber was und wer da finanziert wird, spielt im Regelfall doch eher auf der Seifenopern-Routine- oder Kuschel-Arthouse-Schiene. Da kann sich letztlich auch kein Komponist wirklich beweisen (siehe auch TV-Dokumentarfilme und -Dokumentationen, die zanghaft mit Archiv-Musik unterlegt werden).

 

Wer was kann und will im Bereich Filmmusik, der verlässt das Land, gen Frankreich oder USA. Der Rest macht Handwerk und Dienst nach Vorschrift. Auch der imho schwer überschätzte Barsotti.

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Einspruch, Euer Ehren: Das Fernsehen ist in Deutschland der kleine Tod des Kinos. Klar, ohne TV-Geld und Gremienbeschlüsse geht hierzulande nix, aber was und wer da finanziert wird, spielt im Regelfall doch eher auf der Seifenopern-Routine- oder Kuschel-Arthouse-Schiene. Da kann sich letztlich auch kein Komponist wirklich beweisen (siehe auch TV-Dokumentarfilme und -Dokumentationen, die zanghaft mit Archiv-Musik unterlegt werden).

 

Einspruch, Euer Ehren:

Ich sehe viele Sachen aus dem deutschen Fernsehen sehr positiv entgegen. Jeder Komponist kann sich in jedem noch so routinierten Projekt beweisen siehe Carsten Rocker, der sogar Einflüsse aus dem Stil von Jerry Goldsmith in einem Film wie "Held der Gladiatoren" unterbrachte, obwohl Produzenten ihm gesagt haben.. "mach mal einen auf Hans Zimmer"..

Ich bin sehr tief in der deutschen Filmmusik drinnen, auch dank der CInema World und da entdecke ich sehr oft Schätze, wo ich niemals gedacht hätte, dass die zu so einem Film geschrieben wurden..

Übrigens dass TV-Dokumentarfilme oder auch Dokumentationen nur mit Archiv-Musik unterlegt werden, ist ein Irrtum. Ich kenne einige deutsche Komponisten, die Musik für genau diese Dokumentationen schreiben, die man zum Beispiel öfters auf arte sieht.. Stephan Römer, Florian de Gelmini (der auch die sehr interessante und auch gute Musik für den Film "Der Rücktritt" geschrieben hat) als Beispiel.

 

 

Wer was kann und will im Bereich Filmmusik, der verlässt das Land, gen Frankreich oder USA. Der Rest macht Handwerk und Dienst nach Vorschrift.

 

Sorry.. da muss ich dir auch widersprechen. Viele Komponisten wie Ali N Askin, Christoph Zirngibl oder Christoph Blaser und Steffen Kahles.. die machen sehr interessante Musik und die kann man auf keinem Fall mit Leuten wie Stefan Hansen vergleichen, der sehr gerne Dienst nach Vorschrift macht..

 

 

Auch der imho schwer überschätzte Barsotti.

 

 

Ok, das ist deine eigene Meinung. Ist ja nichts Neues, dass du von der Musik von Barsotti wenig hälst..

Ich bin auch kein allzugroßer Fan von ihm, jedoch sehe ich sein Talent an und merke auch jedesmal, dass er nachdenkt, bevor er Musik schreibt. Auch wenn er teilweise genau so gern übertreibt wie ein Hans Zimmer.

Jedoch die Begabung, interessante Ideen für eine Filmmusik zu schreiben, die hat Marcel Barsotti (aktuell bei "Die Hebamme", wenn man da hört, was er darüber zu sagen hat.. dann ist man schon sehr beeindruckt), daher würd ich bei ihm auf keinem Fall von Dienst nach Vorschrift sprechen.

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Der Punkt ist nicht, dass es Talente gibt und auch gute Film- und TV-Musik. Der Punkt ist, dass das spielerische und kommerzielle Niveau in Deutschland eben nur Filmmusik befördert, die funktional ist und Begleitung auf Produktionen eines kleinen Binnenmarkts. Hier gibt es nix zu holen ausser ein regelmässiges (öffentlich-rechtliches) Einkommen. Faltermeyer, Zimmer, Badelt und Djawadi wussten schon, warum sie lieber auf der internationalen Bühne arbeiten wollen. Ehrlich, "Held der Gladiatoren" oder "Der Rückzug"? Das sind strahlende Beweise für den Erfolg hiesiger Komponisten, Oli?


Ok, das ist deine eigene Meinung. Ist ja nichts Neues, dass du von der Musik von Barsotti wenig hälst..

 

Ein blöder Nebensatz. Ich steh dazu, ja und?

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Der Punkt ist nicht, dass es Talente gibt und auch gute Film- und TV-Musik. Der Punkt ist, dass das spielerische und kommerzielle Niveau in Deutschland eben nur Filmmusik befördern, die funktional ist und Begleitung auf einem kleinen Binnenmarkt. Hier gibt es nix zu holen ausser ein regelmässiges (öffentlich-rechtliches) Einkommen. Faltermeyer, Zimmer, Badelt und Djawadi wussten schon, warum sie lieber auf der internationalen Bühne arbeiten wollen.

 

Klar leben viele deutsche Komponisten auf einem Minimum der Existenz.. aber da ist es doch das Wichtigste, was sie daraus machen. Entweder flüchten ins Ausland oder sich hier einen Namen machen. Von denen, die sich für die zweite Variante entschieden haben, da haben dann auch einige bewiesen, dass sie auch hier in Deutschland fähig sind, interessante und teilweise sogar sehr gute Filmmusik zu schreiben. Aber davon bekommt ja keiner was mit, außer es geht um die Musik von Annette Focks oder Ralf Wengenmayr.

Leider hat man immer noch das Vorurteil, dass aus Deutschland nichts Besonders in Sachen Filmmusik kommt.. jedoch wäre das wirklich so, dann wäre zum Beispiel der Score von Christoph Blaser und Steffen Kahles für "Die Frau die sich traut" für mich nicht einer der besten Scores aus dem Jahre 2013.

 

 

Ehrlich, "Held der Gladiatoren" oder "Der Rückzug"? Das sind strahlende Beweise für den Erfolg hiesiger Komponisten, Oli?

 

Ich hab hier nichts vom Erfolg geredet, sondern von Beweisen, dass man auch bei 08/15 Projekten oder Doku-Filmen wie "Der Rücktritt" auch gute Musiken erwarten kann und sogar meiner Meinung nach sogar auch bekommt.

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Klar leben viele deutsche Komponisten auf einem Minimum der Existenz.. aber da ist es doch das Wichtigste, was sie daraus machen. Entweder flüchten ins Ausland oder sich hier einen Namen machen. Von denen, die sich für die zweite Variante entschieden haben, da haben dann auch einige bewiesen, dass sie auch hier in Deutschland fähig sind, interessante und teilweise sogar sehr gute Filmmusik zu schreiben. Aber davon bekommt ja keiner was mit, außer es geht um die Musik von Annette Focks oder Ralf Wengenmayr.

 

Und selbst von denen nur sehr wenig. Ich verstehe ja, dass Du die deutschen Komponisten magst, ich will denen auch nix Böses und wünsche viel Erfolg. Aber Filmmusik hängt eben an der Art und der Menge der nationalen Kino-Produktion - und da geht hier - Schweiger hin, Schweighöfer her - eben doch nur verdammt wenig.

 

Und wie mau es um die Strahlkraft der Komponisten steht, zeigt ja auch das Board (und das reichlich bescheidene Feedback in diesem Thread).

 

Insofern nur noch eine Sache:

 

Leider hat man immer noch das Vorurteil, dass aus Deutschland nichts Besonders in Sachen Filmmusik kommt.. jedoch wäre das wirklich so, dann wäre zum Beispiel der Score von Christoph Blaser und Steffen Kahles für "Die Frau die sich traut" für mich nicht einer der besten Scores aus dem Jahre 2013.

 

Du merkst und weisst schon, dass Du mit dieser Aussage Deine persönlichen Vorlieben zum objektiven Qualitätsmaßstab machst, oder?

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Und selbst von denen nur sehr wenig. Ich verstehe ja, dass Du die deutschen Komponisten magst, ich will denen auch nix Böses und wünsche viel Erfolg. Aber Filmmusik hängt eben an der Art und der Menge der nationalen Kino-Produktion - und da geht hier - Schweiger hin, Schweighöfer her - eben doch nur verdammt wenig.

 

Immer dieses blöde Kino.. wo ich dir wieder zustimmen muss. Mir fehlt da der Mut zu mehr Risiko, aber das ist ja nicht nur ein Problem hier in Deutschland, sondern sogar ein allgemeines meiner Meinung nach.

 

Du merkst und weisst schon, dass Du mit dieser Aussage Deine persönlichen Vorlieben zum objektiven Qualitätsmaßstab machst, oder?

 

Nööö ich sehe diese Aussage als ein "Auch in den Listen von Filmmusikfans zum Score des Jahres können deutsche Filmmusik auftauchen". Falls das anders verstanden wurde, tut es mir leid.. konnte ich das nicht besser beschreiben..

 

 

Und wie mau es um die Strahlkraft der Komponisten steht, zeigt ja auch das Board (und das reichlich bescheidene Feedback in diesem Thread).

 

 

Ich selbst hatte auch dieses Vorurteil.. deutsche Filmmusik ist bäh.. jedoch ich hab meine Ohren geöffnet (wo ich Anne sehr dafür danken muss) und gesehen, die ist doch gar nicht so bäh, da kann man teilweise sogar mehr Gefallen daran finden als an aktuelle Scores aus dem Kinobereich.. und das versuche ich ab und an auch weiterzugeben.. auch wenn ich weiß, dass meine Beschreibungskünste eher minimal sind..

 

Ja, besonders in diesem Thread hätte ich mir mehr Aufmerksamkeit gewünscht, aber das war nur Wunschgedanken und kein "Der wird reinhauen wie frische Semmeln".. kann man nichts machen.. da meckert man lieber über Jackman oder was weiß ich.. so ist das Leben hier auf dem Board.

 

Ich mach nun Mittag ;)

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wer da finanziert wird, spielt im Regelfall doch eher auf der Seifenopern-Routine- oder Kuschel-Arthouse-Schiene. Da kann sich letztlich auch kein Komponist wirklich beweisen (siehe auch TV-Dokumentarfilme und -Dokumentationen, die zanghaft mit Archiv-Musik unterlegt werden). Wer was kann und will im Bereich Filmmusik, der verlässt das Land, gen Frankreich oder USA. Der Rest macht Handwerk und Dienst nach Vorschrift.

Klar, es gibt bei uns viel mittelmäßige bis schwache Musik - so pauschal aber stimmt diese Aussage definitiv nicht, im Gegenteil es gibt einiges zu entdecken. Bleiben wir bei den Dokumentationen, hier einige Beispiele:

Majestäten - Enjott Schneider: der Aufwand und Themenreichtum, den Enjott Schneider allein für die ZDF-Königshäuser Dokumentationen geschaffen hat ist enorm. Allein für die Folge zu Marokko wurde nicht nur die Orchestermusik eingespielt, sondern diese auch um Klänge (echter, nicht gesampelter) arabischer Instrumente angereichert. Sicherlich alles andere als Dienst nach Vorschrift, persönlich bin ich sehr stolz, dass wir diese Musik veröffentlicht haben.

Gerdas Schweigen - Karim Sebastian Elias: zugegeben, ein Kino-Dokumentarfilm, dessen einfühlsame Musik aber dennoch zurecht ausgezeichnet wurde.

Deutschland, Deine Schwaben - Rolf Wilhelm: Um auch ein wenig die Klassiker zu bemühen - War für mich eine fantastische Entdeckung, als die Musik veröffentlicht wurde, Wilhelm war ja als Komponist immer einer der ganz Großen, so auch bei dieser fünfteiligen Reihe

Um aber auch ein Beispiel zu bringen, mit dem wir nichts zu tun hatten:

Die Ballade vom Baikalsee -  Knut Becker und Christoph Bendel - Hier haben sich die beiden Komponisten (auch ohne Orchesterbudget) ein interessantes Musikkonzept erarbeitet und umgesetzt mit ausgewählten Chorpassagen, Samples und Gitarreneinsatz.

Kennen tue ich Film/Musik nicht, aber insbesondere von Movie Music UK wurde jüngst DIE NORDSEE: UNSER MEER von Oliver Heuss gelobt.

Dies sind auch nur ein paar spontane Einfälle, könnte hier sicherlich noch einiges mehr benennen - und ich beziehe mich auch nur auf das Thema Dokumentationen. Aus Sicht eines Filmmusik-Labels wäre es mir sehr viel lieber, wenn wir hier häufiger über die positiven Beispiele sprechen würden, als pauschal die hiesige TV-Musik (meiner Meinung nach ungerechtfertigterweise) abzuqualifizieren.

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das man an etwas gefallen findet sagt doch aber nichts über die qualität der musik aus. ich hab ganze 4 filmmusiken aus deutschland. 2 von karim sebastian elias und 2 von niki reiser (schweizer). die von elias sind zu 2 tv produktionen, die thematisch und auch teilweise im rest der musik dem zimmer hansi nacheifern. die von reiser sind Im Winter Ein Jahr und Das Blaue Vom Himmel. diese 2 sind schon recht eigenständig und wenig hollywood like. ob die musik kompositorische qualität hat kann ich nicht beurteilen. die themen und die instrumentierung gefallen mir und eine eindringliche atmosphäre wird auch erzeugt.

 

wenn ich mal nen deutschen film schaue, und dann auch nur im tv, höre ich hauptäschlich funktionale musik die teilweise auch nett klingt, aber größtenteils nicht hängen bleibt. klar hab ich die filmmusik zu schweigers schutzengel gekauft.  ich mag so einen filmmusikstil, weiß allerdings auch, dass es ausschließlich funktionale musik ist, die nix "außergewöhnliches" bietet. als atmosphärischer klangteppich zum einschlafen (nicht negativ gemeint) ideal.

 

manchmal hab ich das gefühl, in deutschland will man zu sehr hollywood sein oder musik ist schlicht nebensächlich.

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das man an etwas gefallen findet sagt doch aber nichts über die qualität der musik aus.

 

Absolut richtig, sehe ich genauso, allerdings mit der Einschränkung "Gefallen finden" bezieht sich allein auf ein "übergeordnetes Mögen". Man kann aber natürlich auch an der Art der Instrumentierung, der thematischen Ausgestaltung, der Herangehensweise (subtil, "Brechhammer"...), der Musiktechnik die der Komponist bemüht usw. usw. gefallen finden und das sagt dann schon über die Qualität der Musik etwas aus.

 

wenn ich mal nen deutschen film schaue, und dann auch nur im tv, höre ich hauptäschlich funktionale musik die teilweise auch nett klingt, aber größtenteils nicht hängen bleibt..manchmal hab ich das gefühl, in deutschland will man zu sehr hollywood sein oder musik ist schlicht nebensächlich

 

Hier kann ich (ohne zuviel Eigenwerbung zu machen) nur auf unsere Alhambra-VÖ hinweisen. Wir geben uns ja Mühe, bspw. mit Hörproben zu den jeweiligen Veröffentlichungen (beim Soundtrack-Club) einen ersten Eindruck zu vermittlen und stehen bei Fragen natürlich immer gerne zur Verfügung. Du hast natürlich Recht: es gibt zahlreiche Beispiele bei denen man "zu sehr Hollywood sein will oder die Musik tatsächlich nur nebensächlich ist" - daneben gibt es aber so viel mehr.

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vielleicht hat es ja auch unter anderem mit dem vorurteil gegenüber deutschen filmen zu tun, so wie oli schon sagte. colosseum.de bietet ja auch manchmal filmmusiken zu deutschen filmen an. aber alleine schon wenn ich den filmtitel und das cover sehe vergeht mir die lust sich näher damit zu beschäftigen. z.bsp. die musik zu diesem film über christian wulff oder der film Unsere Väter, Unsere Söhne oder wie das hieß. bei dem hab ich auch reingehört. klang wirklich nett, aber durchringen konnte ich mich auch nicht, vorallem mit dem wissen, was für filme dahinter stecken. sicherlich völlig ungerechtfertigt gedacht. aber verdrängen ist auch schwierig.

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vorallem mit dem wissen, was für filme dahinter stecken. sicherlich völlig ungerechtfertigt gedacht. aber verdrängen ist auch schwierig.

 

Das finde ich garnicht so ungerechtfertigt. Ich kann ja gut und gerne Soundtracks hören, bei denen ich die dazugehörigen Filme nicht kenne, aber die deutschen Filme, die mich überzeugen, haben entweder keinen Score oder keinen, der veröffentlicht wird. Und auf den Rest verzichte ich gern und überlasse den den Enthusiasten.

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Es geht nicht um mangelndes Talent hierzulande, vielleicht noch nicht einmal um mangelnde Veröffentlichungen, sondern um mangeldes Interesse. Und ein Film- und TV-Geschäft, das Komponisten letztlich wenig zu bieten hat...

 

Ich kann ja gut und gerne Soundtracks hören, bei denen ich die dazugehörigen Filme nicht kenne, aber die deutschen Filme, die mich überzeugen, haben entweder keinen Score oder keinen, der veröffentlicht wird. Und auf den Rest verzichte ich gern und überlasse den den Enthusiasten.

 

Mehr Interesse (der Hörer) würde ich mir in der Tat wünschen.

 

Ansonsten sehe ich Deine Position 1. Film- und TV-Geschäft hat wenig zu bieten, 2. Auf den Rest verzichte ich...  gerade in einem deutschen Filmmusik-Forum als ziemlich bedenklich an. Schließlich a. fallen Qualität der Musik und Qualität der Produktion nicht immer zusammen (bestes Beispiel aus den USA: manche Filmscores von Jerry Goldsmith), b. weiß ich nicht, ob ich die These "TV-Geschäft hat wenig zu bieten" so pauschal unterschreiben würde, auch wenn ich selbst hier vieles vermisse und c. schätze ich einige Komponisten und deren Werke sehr und möchte diese nicht mehr missen (bspw. jüngst Reuters und Appls recht unterschiedliche Donna Leon Vertonungen).

 

Dennoch ist es natürlich Dein gutes Recht, darauf zu verzichten.

 

 

 

vielleicht hat es ja auch unter anderem mit dem vorurteil gegenüber deutschen filmen zu tun, so wie oli schon sagte. colosseum.de bietet ja auch manchmal filmmusiken zu deutschen filmen an. aber alleine schon wenn ich den filmtitel und das cover sehe vergeht mir die lust sich näher damit zu beschäftigen. z.bsp. die musik zu diesem film über christian wulff oder der film Unsere Väter, Unsere Söhne oder wie das hieß. bei dem hab ich auch reingehört. klang wirklich nett, aber durchringen konnte ich mich auch nicht, vorallem mit dem wissen, was für filme dahinter stecken. sicherlich völlig ungerechtfertigt gedacht. aber verdrängen ist auch schwierig.

 

Vorurteile sind immer dann gut, wenn man diese richtig zu verstehen weiß und nicht in ihnen verharrt. Kann Dir nur empfehlen, die Hörproben die wir (oder auch Colosseum) anbietet zu nutzen und dort, wo Dir die Musikausschnitte gefallen dann auch dem Score eine Chance zu geben.

 

Selbst habe ich ganz viele Scores, wo mich die Filme nicht interessieren, die Musik aber dafür umso mehr. Wenn ich mit dieser Musik zufrieden bin, dann ist mir der Filmtitel recht egal.

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Mehr Interesse (der Hörer) würde ich mir in der Tat wünschen.

 

Ansonsten sehe ich Deine Position 1. Film- und TV-Geschäft hat wenig zu bieten, 2. Auf den Rest verzichte ich...  gerade in einem deutschen Filmmusik-Forum als ziemlich bedenklich an. Schließlich a. fallen Qualität der Musik und Qualität der Produktion nicht immer zusammen (bestes Beispiel aus den USA: manche Filmscores von Jerry Goldsmith), b. weiß ich nicht, ob ich die These "TV-Geschäft hat wenig zu bieten" so pauschal unterschreiben würde, auch wenn ich selbst hier vieles vermisse und c. schätze ich einige Komponisten und deren Werke sehr und möchte diese nicht mehr missen (bspw. jüngst Reuters und Appls recht unterschiedliche Donna Leon Vertonungen).

 

Das ist auch gerade etwas, was mich beschäftigt, besonders weil Souchak ja normalerweise einer ist.. der sehr gerne zu anderen sagt "Schaut mal über den Tellerrand". Über den Tellerrand ist für mich auch die deutsche Filmmusik und jede Filmmusik aus jedem Land verdient eine Chance. Meiner bescheidenen Meinung nach

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Ansonsten sehe ich Deine Position 1. Film- und TV-Geschäft hat wenig zu bieten, 2. Auf den Rest verzichte ich...  gerade in einem deutschen Filmmusik-Forum als ziemlich bedenklich an. Schließlich a. fallen Qualität der Musik und Qualität der Produktion nicht immer zusammen (bestes Beispiel aus den USA: manche Filmscores von Jerry Goldsmith)

 

Ich denke, das geht hier allen so: Mein Interesse ist mein Interesse. Das gibt es oder eben nicht. Natürlich auch für tolle Musik zu murksigen Filmen. Aber was ist denn bitte ein wirklich toller, aktueller Film-Soundtrack aus deutscher Produktion?

 

c. schätze ich einige Komponisten und deren Werke sehr und möchte diese nicht mehr missen (bspw. jüngst Reuters und Appls recht unterschiedliche Donna Leon Vertonungen).

 

Das sei Dir gegönnt, aber "Donna Leon" ist für mich - pardon - ein Sinnbild für so ziemlich Alles, was im deutschen Fernsehen schiefläuft.

Das ist auch gerade etwas, was mich beschäftigt, besonders weil Souchak ja normalerweise einer ist.. der sehr gerne zu anderen sagt "Schaut mal über den Tellerrand". Über den Tellerrand ist für mich auch die deutsche Filmmusik und jede Filmmusik aus jedem Land verdient eine Chance. Meiner bescheidenen Meinung nach

 

Die meisten Filmmusik-Fans sind letztlich Fans eines ganz bestimmten, sehr amerikanischen Klangbilds. UNd hier auf dem Board bekommt man die User ja nicht einmal dazu, sich für französische, asiatische, britische Scores (oder US-Filmmusik jenseits der Multiplex-Blockbuster) zu interessieren. Das scheint ein echtes Strukturproblem zu sein. Und, ja, darunter leiden auch deutsche Komponisten.

 

 

P.S.: Oli, mit Vorwürfen entfachst Du bei mir keine neue Begeisterung.

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Ich denke, das geht hier allen so: Mein Interesse ist mein Interesse. Das gibt es oder eben nicht

 

Interesse ist das eine - Pauschalurteile das andere. Ein "persönliches Interesse" würde ich nie Kritisieren - Pauschalurteile aber schon.

 

 

 

Aber was ist denn bitte ein wirklich toller, aktueller Film-Soundtrack aus deutscher Produktion?...Das sei Dir gegönnt, aber "Donna Leon" ist für mich - pardon - ein Sinnbild für so ziemlich Alles, was im deutschen Fernsehen schiefläuft.

 

Im Bereich Dokumentation habe ich ja oben ein paar Beispiele genannt. Auch die Donna Leon Scores von Reuter und Appl würde ich dazu zählen (wenn natürlich ein anderes Genre, nämlich TV-Filme) - dazu wäre es natürlich einfacher für die folgende Diskussion, wenn Du die Musik genau kennen würdest. Allein das, was bspw. Ulrich Reuter mit der Konzertfassung seiner Themen gemacht hat war schon ziemlich fantastisch und zeigt, dass seine Musik zudem auch im Konzertsaal hervorragend funktioniert.

 

"Simon and the Oaks" von Annette Focks hat mir als anderes Beispiel ziemlich gut gefallen oder auch um was von einem anderen Label zu nennen, höre ich beispielsweise den Score (nicht die Songs) von Bibi Blocksberg (Teil 1, Biber Gullatz) oder auch Pünktchen und Anton (Reiser) immer wieder gerne.

 

Dann gibt es auch Scores, wo ich mir eine eigene Hörsuite bastle und so aus 80 Minuten dann vielleicht 40-50 Minuten mache, die dann auch sehr gut laufen.

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Im Bereich Dokumentation habe ich ja oben ein paar Beispiele genannt. Auch die Donna Leon Scores von Reuter und Appl würde ich dazu zählen - dazu wäre es natürlich einfacher für die folgende Diskussion, wenn Du die Musik genau kennen würdest. Allein das, was bspw. Ulrich Reuter mit der Konzertfassung seiner Themen gemacht hat war schon ziemlich fantastisch und zeigt, dass die Musik zudem auch im Konzertsaal hervorragend funktioniert.

 

"Simon and the Oaks" von Annette Focks hat mir als anderes Beispiel ziemlich gut gefallen oder auch um was von einem anderen Label zu nennen...

 

Ähhh...

 

was ist denn bitte ein wirklich toller, aktueller Film-Soundtrack aus deutscher Produktion?

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Ähhh...

 

"Simon and the Oaks" ist ein FILM-Soundtrack.

 

Ich hab ja schon erwähnt.. die Musik von Kahles und Blaser für "Die Frau die sich traut".. ist sogar ein Kinofilm von 2013, der auch nicht schlecht sein soll. Ich hab ihn bisher aber noch nicht gesehen.

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ich finde deutschen filmen und serien haftet auch dieser "alles nachgemacht" stempel an. wenn ich mir mal die serie Cobra 11 anschaue. sicherlich das beste an action, was deutschland zu bieten hat, aber ne verfolgungsjagd durch köln hat nun mal nicht das flair einer rasanten verfolgungsjagd durch new york oder los angeles. ebenso die schießereien. um ehrlich zu sein, fand ich berlin in Unkown Identity, Die Bourne Verschwörung oder dem südkoreanischen actionthriller The Berlin File wesentlich besser in szene gesetzt als in jeder deutschen produktion.

 

und musikalisch siehts da oft nicht anders aus. Cobra 11 ist rcp sound in reinkultur, nur halt nachgemacht und das nicht mal besonders gut. das problem ist auch teilweise der "look" deutscher filme. sowas zieht die beste musik runter.

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