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Intrada: RIO BRAVO - Dimitri Tiomkin (2CD-Set)


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Intrada hat im Rahmen ihrer Special Collection die Musik zu RIO BRAVO von Dimitri Tiomkin auf 2 CDs veröffentlicht:

 

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2-CD soundtrack premiere from legendary Howard Hawks western, starring John Wayne, Dean Martin, Ricky Nelson, scored by Dimitri Tiomkin! Walter Brennan, Angie Dickinson also star in landmark film chronicling events that happen after Sheriff John T. Chance locks up Nathan Burdette's murderous brother in his local jail, then finds his town under siege by Burdette and his gang of hired guns. Aided only by drunken deputy Dude, old coot Stumpy and lone gunslinger Colorado, Chance finds his world now offering striking parallels to the siege of The Alamo. Burdette's men vow "no quarter". Amongst parallels, ironically, are Tiomkin's music, which introduces his stirring trumpet theme "De Guella", which became the bugle charge for Santa Anna's armies the following year in John Wayne's epic The Alamo. Stunning trumpet tune plays major role in Rio Bravo. Actual musical architecture of entire score is brilliant! Tiomkin scores for orchestra but saves tutti sections for gunfights, sequences of violence. Opening is gentle mode for guitar, harmonica, low woodwinds. As picture progresses, Tiomkin imbues with embellishing triplet figures with Hispanic flavor, rustles of Mexican guitar, flourishes for marimba, xylophone. Tension abounds. In balance is sensual love theme, often on trombone. But once "De Guella" arrives, it never lets go. Masterful scoring! Intrada 2-CD set presents entire score from pristine condition mono scoring session masters vaulted at Warner Bros. Also included are cues deleted from final film plus several alternates, two vocals by Dean Martin, Ricky Nelson written by Dimitri Tiomkin/Paul Francis Webster and both original trailer scores. Special treat: Tiomkin recorded full "playout" versions of "De Guella" and the "love theme", possibly intended as "exit" pieces since original running time approached three hours before editing. Former never-before-heard piece is dynamic, stunning set-piece for trumpet and full orchestra. Stirring! Informative liner notes by Frank DeWald plus "flipper" cover art featuring dramatic original one sheet artwork, packaged by Joe Sikoryak, bring further excitement to this important release. Dimitri Tiomkin conducts Warner Bros. Orchestra. Intrada Special Collection release available while quantities and interest remain!

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Da wird Mr. Tiomkin vor Freude im Grab rotieren, Seine Katerliche Erhabenheit Herr Mäuschen von Bödefeld und Seine Katerliche Erhabenheit Herr Julchen von Troll haben einen Schlaganfall bekommen während ich mit einem Herzinfarkt davon gekommen bin! Endlich Tiomkins De Guello so wie es im Film war. :thumbup:

 

Aber wer wird's kaufen? :confused:  Wer kennt noch Dimitri Tiomkin? :confused:  Wer den Film? :confused:

 

Und wieso kommt folgender Hinweis

 

Es ist dir nicht erlaubt, diese Bildformat in dieser Community zu verwenden.

 

wenn ich das andere Cover hochladen möchte?  :confused:  

 

Fragen über Fragen! :)

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Dieses 2-CD-Set wird sowas von gekauft! Meine Güte, wie lang habe ich auf diese Veröffentlichung gewartet. Den Film kenne ich seit meiner Kindheit, als ich immer "ernsthafter" Filmmusik sammelte, habe ich mich gewundert, warum es keine gescheite Veröffentlichung dieser Musik gibt. Der Bekanntheitsgrad des Films würde so etwas doch über alle Maße rechtfertigen. Und nun endlich...

 

Gibt es einen Grund, warum so lange keine Veröffentlichung der orchestralen Filmmusik vorlag? Bänder verschollen? Rechtliche Probleme? Es gab ja noch nicht einmal eine vernünftige LP-Veröffentlichung damals. FSM, SAE oder BYU wären ja schon seit langem die idealen Label gewesen.

 

Wobei ich mich gerade frage, ob neben "My Rifle, My Pony Ad Me" auch die Darbietung von "Cindy" auf diesem Album zu finden ist. Sieht nicht so aus.

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"Cindy" fehlt auf der Doppel-CD, und zwar aus folgenden von Doug Fake im Intrada-Forum angeführten Gründen:

 

Ricky Nelson and Dean Martin both performed "My Rifle, My Pony And Me" and we've included it as well, though the fees for these songs stacked up considerably. "Cindy" is just an old folk tune that was recorded wild to the picture and had nothing to do with Tiomkin's scoring sessions nor anything to do with lyricist Paul Francis Webster. Paying for it's inclusion would only have increased the costs still higher. It would not have enhanced Tiomkin's masterpiece in any way.

If I pounce, it's because I've worked for years and years to make this project happen, including not only acquiring rights to both Tiomkin/Webster-penned songs, but also including both of Dean Martin's solo takes done for Capitol back in the day - which added still further costs. This project was all about Tiomkin. We've included everything he contributed, right down to the solo whistles. Even Martin's bathroom vocal while he shaved is here. Saying virtually nothing about this release except to mention that we didn't include an old traditional folk song having nothing to do with Tiomkin raises my eyebrows. What's left of them. icon_wink.gif
--Doug

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Ich kann auch nachvollziehen, warum "Cindy" nicht auf der CD ist, dennoch finde ich es ein bisschen lächerlich, dass die Frage nach dem Lied nur zum Augenbrauenhochziehen animiert. "Cindy" ist ebenso prominent eingesetzt wie "My Rifle, My Pony And Me" und dürfte vielen Zuschauern wie auch mir in positiver Erinnerung geblieben sein. Naja, es gibt ja noch die CD mit den Ricky-Nelson-Songs, da ist "Cindy" ja enthalten.

Von der Musik ist mir nichts Greifbares in Erinnerung geblieben - das muss aber auch nichts heißen, schließlich wurde ja vieles von der Musik im Film nicht verwendet und es handelt sich zu einem großen Teil eben nicht um fetten Americana-Bombast. Meiner Erinnerung nach ist halt viel Suspense-Musik enthalten wie beim ersten Nachtrundgang oder das fette Crecsendo beim Gefangenenaustausch (das aber auch eine tolle Wirkung hat).

 

Was mich an RIO BRAVO immer beendruckt/gefreut hat, ist der Anfang, der für lange Zeit ohne ein Wort auskommt und nur von der Musik kommentiert wird. Hier gibt es dann recht viel Mickey-Mousing, macht die ersten Szenen (Dude kommt in den Saloon, will eine Münze aus dem Spucknapf fischen, Wayne hindert ihn daran etc.) aber sehr intensiv.

 

Weiß denn keiner etwas über die Situation der Bänder und warum die Musik bisher nur in ganz kleinen (neu aufgenommenen) Häppchen verfügbar war?

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Das Problem, warum RIO BRAVO bislang nicht im Original veröffentlicht wurde, lag wohl eher nicht mal so sehr an den Bändern, denn die sind ja bei Warner wie meist  bei denen aus der Zeit zwar nicht in Stereo, aber wenigstens in Mono erhalten, sondern war eher ein rechtliches. Die Songs von Dean Martin und Ricky Nelson zu lizenzieren dürfte eine Heidenarbeit und auch ziemlich kostspielig gewesen sein, weil das eben dann nicht mehr allein nur über Warner abgewickelt werden kann, sondern man es da mit zusätzlichen Rechteinhabern zu tun hat. Hinzu kommt, daß nach wie vor nicht Allzuviel von Warner aus der Zeit Ende 50er auf CD veröffentlicht wird. Seit es FSM nicht mehr gibt, macht nur noch Intrada von dort und gerade aus der Zeit sehr sporadisch was und auch das läuft jedes Mal im Prinzip über Lukas Kendall als Mitproduzent ab, weil er nach wie vor wohl den besten Kontakt dorthin hat. Aber trotzdem ist es offenbar immer noch so, daß Warner eben nicht so offenherzig bei der Sache ist wie etwa Paramount, wo jedes Label ran darf und Alles, was da ist, nach Belieben dann herausgebracht werden darf. Wahrscheinlich gibt es auch nach wie vor dort eine Limitierung, wieviele Titel aus ihrem Archiv aus der Zeit der 50er/60er (vor 1954 haben sie zudem eh nichts mehr im Archiv, weil Alles vernichtet!) pro Jahr überhaupt veröffentlicht werden dürfen. Kendall hatte sich meiner Meinung nach in diesem Sinne bei FSM auch schon mal geäußert.

Es gilt auch zu bedenken, daß es etwa die beiden ebenfalls bei Warner liegenden Rosenman-Scores zu den berühmten James Dean-Filmen EAST OF EDEN und REBEL WITHOUT A CAUSE ja z.B. auch immer noch nicht im Original auf CD gibt. Das scheint ebenfalls eine lizenzrechtlich gesehen genauso schwierige Sache zu sein wie bei RIO BRAVO.

Jedenfalls gibt es zu den Bändern von RIO BRAVO ja bereits folgendes Statement:

"Warner Bros. provided access to their entire scoring session elements, including the lengthy session masters stored on 2″ monaural tape. As the composer had scored a longer picture than what was finally released, Intrada discovered a number of additional cues not in the finished picture, as well as two versions of the trailer music and some fascinating alternates."

 

Im Film selbst ist ja nicht so viel orchestrale Tiomkin-Musik drin. Einiges wurde nicht verwendet umnd Anderes eben einfach für die ursprüngliche 3-Stunden-Fassung geschrieben, die dann auf die offizielle 140 Minuten-Fassung heruntergekürzt wurde.

Dennoch bleiben eigentlich schon drei Themen aus dem Film unbedingt haften. Das "Rio Bravo"-Thema, das im Main Title erklingt und dann ganz am Ende von Dean Martin im Finale gesungen wird ("And the rolling Rio Bravo rolls along"), dann natürlich das Deguello-Trompetenthema (bei Intrada jetzt "De Guella" genannt), das bei THE ALAMO im folgenden Jahr 1960 wieder auftaucht, und dann das Saxophon-Liebesthema für Angie Dickinson. Alle drei Stücke sind auch auf dem tollen Western Film World of Dimitri Tiomkin-Sampler von Laurie Johnson (1981 als Unicorn-LP erschienen) enthalten.

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  • 3 Wochen später...

icon_cmusic.gif Rio Bravo (Tiomkin)

Ich weiß nicht recht, wie ich es sagen soll:
Erwartungsgemäß ist Rio Bravo in Kenntnis des Films keine der großen Westernfilmmusiken Tiomkins, auch wenn ich den Film selbst sehr mag und ihn zu meinen Lieblingswestern zähle. Das thematische Material ist ist bis auf das "De Guella" wenig markant. Das geht schon beim recht verhaltenen, wie von Ferne erklingenden Main Title los und hört bei dem schnulzigen Love Theme auf. Dazwischen ist recht viel Suspense- oder "Nachtmusik" komponiert, in der das thematische Material zwar immer wieder eingebunden wird, aber das geschieht ohne Höhepunkte, ohne dass sich die Begeistung Bahn brechen will. Und da passiert es zuweilen, dass ich gedanklich abschweife und nach 5 Minuten feststelle, dass ich 3 Tracks weiter bin und die Musik immer noch so klingt wie zuvor. Bei einem anderen Komponisten würde ich vielleicht urteilen, die Musik sei stinklangweilig.
Erfreulich ist, dass die Songs lizensiert wurden. Ebenso die ansprechende Albumpräsentation.

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Damit habe ich gerechnet, mich hat die Musik während des Vorspanns auch schon immer irritiert, ich habe die Melodie beim ersten Hören gar nicht richtig verstanden damals. Für RIO BRAVO gilt wahrscheinlich wie auch für andere Filmmusikveröffentlichungen, dass sie wegen der Popularität des Films so heiß erwartet und wahrscheinlich auch kräftig gekauft wurden. Nicht umsonst ist THE FRENCH CONNECTION wahrscheinlich eines der wenigen Alben, die damals früh bei FSM ausverkauft waren, während ähnliche experimentelle/jazzige New-Hollywood-Scores dort immer noch auf ihren Ausverkauf warten. Da hat der Film wahrscheinlich auch ein bisschen zu beigetragen und so ist's, denke ich, auch mit RIO BRAVO.

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  • 2 Jahre später...

Nachdem ich mich nun etwas intensiver mit der Musik beschäftigt habe, hier noch ein spätes kleines Resumee:

Zuerst einmal muss ich sagen, dass ich absolut beeindruckt bin, wie sauber und klar die Aufnahmen klingen, wenn man bedenkt, dass sie bereits vor knapp 60 Jahren gemacht wurden. Ich bin Intrada äußerst dankbar, die (fast) vollständige Musik zu RIO BRAVO in dieser (nahezu) definitiven Edition vorgelegt zu haben, kann aber nachvollziehen, warum es zur Zeit des Filmstarts und in den Jahren danach kein kommerzielles Album gegeben hat und stattdessen nur die drei wichtigsten Themen in Konzertfassungen oder als Song-Version verfügbar waren. Dass anscheinend so viele Leute sich die Originalmusik herbeigesehnt haben, würde ich mit dem Gewicht des Films begründen, weniger mit der Musik an sich. Ich selbst hatte kaum Erinnerung an die Musik (abgesehen von den Songs und "De Guello") und war überrascht, wie viel Musik letzten Endes im Film war.

Besonders dankbar bin ich Intrada auch für die beiden Trailermusiken in der Bonussektion, denn sie zeichnet alles aus, was Tiomkins Musik nicht einlösen wird: Die Trailermusik ist üppig orchestral und spielt die drei wichtigsten Themen in üblicher Hollywoodmanier aus. Bei der Besetzungs des Ensembles für die Filmmusikaufnahmen verzichtete Tiomkin jedoch auf Violinen und Violen, sodass ein viel dunkleres und weniger ausladendes Klangbild entsteht, das stattdessen mit einer stark besetzten Schlagwerksektion - allen voran Marimbaphon und Xylophon - sowie Banjo, Gitarre, Mandoline und ein Cembalo bereichert wurde. Sorgen die Stabspiele für das südliche Flair, wird die Musik oft durch die angeschlagenen Akkorde des Cembalos schärfer und "rissiger" gestaltet. Selbst das sangliche, fast schon laszive Liebesthema blüht niemals voll auf, sondern erklingt entweder im warmen Saxophon oder der Soloposaune (mit Dämpfer) über verhaltene Liegetöne der Bläser und Streicher. An wenigen Stellen scheint die individuelle Besetzung nicht ganz der Konzeption einzelner Stücke aufzugehen. Insbesondere die Musik für die Ankunft des Frachtwagenzuges scheint "größer gedacht", als sie sich mit dem auf Celli und Bässe reduzierten Streichkörper umsetzen lässt, hier fehlt es deutlich an Breite und Höhe im Klangspektrum.

Die Musik ist grandios konstruiert und speist sich meistens aus kleinen, ineinander gewobenen Ideen. Gegenstimmen prallen harsch aufeinander, einzelne Motive werden von Instrument zu Instrument gereicht, blitzen später wieder auf - immer ist etwas los. Besonders meisterhaft ist dabei der Umgang mit dem "De-Guello"-Thema, das erstmals in "The Package" durchschimmert. Einzelne Fragmente stechen immer wieder in diversen Suspense-Passagen hervor, bevor das Thema in den berühmten Mariachi-Arrangements erklingt. Auch die letzte Darbietung bei dem Gefangenenaustausch, wenn sich die markante Tonumspielung der Melodie immer aggressiver in den Blechbläsern steigert, gehört zu den absoluten Höhepunkten der Musik. Das Hauptthema wird meist in ruhigen und introvertierten Momenten eingesetzt. Hier lösen sich insbesondere die solistischen Holzbläser phrasenweise über weichem Fundament aus Marimbawirbeln, sanften Gitarrenakkorden und Streicherliegetönen ab. Dem gegenüber stehen die wenigen harschen Aktionpassagen mit ruppigen Ausbrüchen der Blechbläser und aggresivem Spiel der Schlagzeuger. Diese Passagen sind - wie auch die zahlreichen Suspensepassagen - sehr dicht am Bild komponiert, entbehren aber auch losgelöst vom Film nicht ihrer wilden Dynamik.

RIO BRAVO eignet sich kaum zum Nebenbeihören, dazu ist die Musik einerseits zu filigran und kleingliedrig gestaltet, andererseits oft auch zu verhalten. Bei einer eingehenden Beschäftigung wird man jedoch mit unzähligen raffinierten Details belohnt.

Ein weiteres Problem kann für einige die Sequenzierung des Albums darstellen. Selbstverständlich braucht man für einen repräsentativen Albumschnitt nicht die unzähligen Varianten des Liebesthemas oder von "De Guello", andererseits stechen aber abgesehen von diesen oft in sich geschlossenen Passagen kaum weitere Stücke der extradiegetischen Musik hervor. Die alterantiven Aufnahmen unterscheiden sich in keinem Fall besonders deutlich von den Filmversionen. Interessanterweise kann man besonders bei beiden Versionen von "Spitoon" beobachten, wie das Mickey-Mousing hier noch verstärkt wurde. Der spitze Schreck-Akkord zu Beginn der Filmfassung geht einher mit John Waynes Tritt gegen den Spucknapf. Dieser fehlt in der Alternativfassung. Auch die Originale Eröffnungsmusik, die Dudes Gang durch die Cantina begleiten sollte und durch eine ruhige Sologitarre ersetzt wurde (die nicht auf der CD ist), bildet ein interessantes Studienobjekt. Sie ist viel zu harsch, als dass sie noch glaubwürdig als diegetische Musik durchgehen könnte, und viel zu aufdringlich für die sehr ruhige und ereignislose Szene. Für Tiomkin war mehr offensichtlich wirklich immer mehr...

Was die fehlende "Cindy" angeht, ist die Stellungnahme, Ricky Nelson hätte das Lied direkt in der Szene eingesungen, nicht haltbar. Schließlich findet sich eine "saubere" Version (ohne Stumpys Zwischenruf) in dem 10-CD-Set "John Waynes West" von Bear Family Records. Interessanterweise wurde offensichtlich das a-capella-Intro zu "My Rifly, My Pony and Me" von Dean Martin wirklich live eingesungen, denn zu Beginn hört man noch kurz Schritte und das Abstellen eines Kaffeebechers. Kurz vor Einsatz der Gitarre ist dann ein Schnitt zu bemerken und sämtliche Umgebungsgeräusche sind dann verschwunden.

Insgesamt ist es ein sehr löbliches Unterfangen von Intrada gewesen, RIO BRAVO endlich in der Originalfassung zugänglich zu machen, für den "Gelegenheitshörer" oder Fan kräftiger Orchestermusik à la Bernstein ist diese Musik allerdings weniger geeignet.

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Sehr schöne, detailfreudige Abhandlung, Mephisto!

Dieses Intrada-Album gehört für mich zu den wichtigsten Veröffentlichungen der letzten Jahre, und das liegt hauptsächlich daran, dass RIO BRAVO damals wie heute nicht nur mein Lieblingswestern ist, sondern auch zu meinen Lieblingsfilmen generell zählt. Dass Tiomkin hier das Orchester so klein gehalten hat, habe ich als sehr angenehm empfunden, da mir schon so manch einer seiner Scores viel zu dick aufgetragen war. Hawks war wohl auch kein großer Freund solcher Orchesterorgien und hatte in dieser Hinsicht sicherlich einen positiven Einfluß auf seinen Komponisten. Später bei HATARI sind die beiden dann ja auch getrennte Wege gegangen, nachdem Tiomkin nicht mehr bereit war, Hawks´ Wünschen nach immer minimalistischeren Arrangements nachzukommen.

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Vielen Dank für die Rückmeldung. Wie gesagt: RIO BRAVO gehört zu meinen absoluten Favoriten, wenn es um Western geht. Ich wusste gar nicht, dass Tiomkin auch für HATARI vorgesehen war. Er ist ja aber wirklich der falsche, wenn es um musikalische Zurückhaltung geht. Das merkt man ja beim instrumentatorisch drastisch reduzierten RIO BRAVO, besonders in dem völlig vollgestopften "Opening", das ja aus diesem Grund auch nicht genommen wurde.

Übrigens: weiß jemand, wo chronologisch die "Victory Whistles" und die Mundharmonika-Sachen hingehören? Konnte mich partout nicht mehr daran erinnern, wo so etwas im Film vorkommt.

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vor 10 Stunden schrieb Mephisto:

Ich wusste gar nicht, dass Tiomkin auch für HATARI vorgesehen war.

Es hat wohl zumindest Gespräche zwischen Hawks und Tiomkin über HATARI gegeben. So steht´s jedenfalls im Booklet zu lesen. Hawks war zu dem Zeitpunkt dem großen Golden-Age-Klang überdrüssig geworden. "Look, I don´t want one violin, I don´t want one cello, I don´t want any woodwind. I want native instruments or something else that you can think of." Antwort: "That´s a great idea, boss!" Am nächsten Tag rief Tiomkin an: "You were fooling, weren´t you?" Antwort Hawks: "You´re fired, Dimi."  Ich mag solche amüsanten Geschichten.

vor 10 Stunden schrieb Mephisto:

Übrigens: weiß jemand, wo chronologisch die "Victory Whistles" und die Mundharmonika-Sachen hingehören?

Die Wild Victory Whistles hört man direkt im Anschluß an die große Schießerei mit Burdettes Männern, also auf CD 2 zwischen Track 7 und 8. Und wenn ich mich nicht täusche, dann müßte es die Version von Track 26 sein.

Die Harmonica Chords kann ich auch nicht zuordnen. Eigentlich können die ja nur von Stumpy kommen, wüßte aber nicht, wo der solche Töne von sich gibt.

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Danke für die Anekdote, wobei Tiomkin ja für ein Projekt auch mit einer Indianergruppe in seinem Wohnzimmer gejammt hat - müsste in seiner Autobiographie noch einmal nachschlagen, welches das war. Bezüglich HATARI hatte ich bisher immer eien blinden Fleck. Im TV ist mir der nie untergekommen und das Intrada-Album kenne ich ebensowenig wie die kommerzielle Album-Version.

Danke für den Hinweis mit den Pfiffen. Das ergibt natürlich Sinn!

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