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Samples VS. echte Instrumente - Hörbeispiele


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Hallo liebe Freunde der Filmmusik,

 

Gesampelte Instrumente nehmen in der modernen Filmmusik einen immer höheren Stellenwert ein. Gerade im TV ist fast nie ein Budget für echte Orchester vorhanden. Deshalb greifen Komponisten immer häufiger auf Orchesterlibraries zurück. Die Ansprüche an die Qualität dieser Libraries steigt immer weiter und niemand wird mir widersprechen wenn ich sage, dass moderne Samplelibraries verdammt gut sind. In den letzten Jahren ist nicht nur die Qualität der Recordings gestiegen, sondern auch die Programmierung der dazugehörigen Software und damit die Funktionen der Libraries. Man kann orchestrale Musik mittels Samples heute ohne Zweifel sehr, sehr realistisch erklingen lassen.

 

Trotzdem ist man sicher in der Fachwelt einig : Samples werden niemals echte Instrumente ersetzen. Dieser Behauptung möchte ich in diesem Thread auf den Grund gehen. Die Unterschiede zwischen Samples und echten Instrumenten hört man am besten im direkten Vergleich heraus.

 

Letztes Semester hatten wir im Orchestrierungskurs die Aufgabe, ein kleines Übungsstück für Solotrompete zu schreiben und das Glück, dass ein professioneller Bläser dieses dann auch einspielte. Er konnte uns wertvolle Hinweise über die Spielbarkeit unserer Stücke geben. Sowas lernt man am besten von einem Instrumentalisten selbst.

 

Das kleine Stück komponierte ich mittels Sampels vor, um dann die gesampelte Trompete durch die Aufnahme des echten Solisten zu ersetzen. Den Vergleich beider Versionen möchte ich hier gern mit euch diskutieren.

 

Ich betone nochmal das es sich nur um ein kleines, kurzes Übungsstück handelt welches ich eventuell mal irgendwann zu Ende schreibe :D

 

Noch ein Hinweis: In der gesampelten Version hören wir eine Trompete. Nachdem ich meine Sampleversion vorgspielt hatte, empfiehl mit der Solist, für dieses Stück lieber ein Flügelhorn zu verwenden (die wesentlich sanftere, weichere Art der Trompete). Der Vergleich beider Versionen hinkt also ein wenig da es sich streng genommen um zwei unterschiedliche Instrumente handelt. Allerdings sind diese sich so ähnlich, dass sich sicher trotzdem ein paar Aussagen treffen lassen.

 

Die Solostelle beginnt jeweils bei 00:27.

 

Viel Spaß :)

 

Version 1 - Trauerwalzer - Trompete Sample

 

https://soundcloud.com/paul-st-1/trauerwalzer-trompete-sample

 

Version 2 - Trauerwalzer - Flügelhorn - Solist

 

https://soundcloud.com/paul-st-1/trauerwalzer-flugelhorn-solist

 

 

Dieser Thread kann natürlich gern für weitere Hörbeispiele genutzt werden.

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Das Stück wirkt mit dem Solisten (obwohl inhaltsgleich) mindestens drei Klassen besser.

 

Gerade bei Blechbläsern werden Samples einfach nie an den Klang einer echten Performance heranreichen, was vor allem an der Nicht-Umsetzbarkeit der kleinen Nebengeräusche liegt: das Anblasen und vor allem die kleinen Schmatzerchen beim Wechseln von Tönen (0:48, 1:01). Und natürlich sind da noch die vielen, kleinen Unregelmäßigkeiten in der Ausgestaltung eines einzelnen Tons (non-vibrato am Anfang, dann Übergang in ein leichtes Vibrato, winzige Crescendi oder Descrescendi, etc.).

 

Das Sample klingt einfach nur leer und maschinell - es hat keine der vielen, wunderschönen Abstufungen, die man bei der Aufnahme des Solisten hört. Fazit: ein Unterschied wie Tag und Nacht.

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Keine schlechte Idee, allerdings wäre es interessanter gewesen, Du hättest nicht von Anfang an preisgegeben, welches Hörbeispiel welches ist. Gemeiner wäre es gewesen, Du hättest das Sample-Beispiel als echte Trompete angekündigt und umgekehrt. Aber auch da bin ich mir sicher, man hätte sofort feststellen können, welches Beispiel das echte war und welches nicht. Mittlerweile gibt es in der Tat hervorragende Sample-Libraries. Ich habe aber den Eindruck, dass, wenn man fünf Leute fragt, man zehn Meinungen erhält, mit welcher man arbeiten soll und welche zu meiden ist. Von vielen habe ich gehört, dass sie nicht mit einer Library arbeiten, sondern sich ihre persönliche aus vielen verschiedenen zusammenstellen. Es wäre natürlich interessant, mit welcher Du das Beispiel erstellt hast. Ich denke aber, da ist in jedem Fall noch Luft nach oben, insbesondere was die Balance angeht. Die Trompete hört sich zu weit entfernt an für das sehr präsente Klavier. Man hört aber sowieso deutlich, dass es sch um eine gesampelte Trompete handelt. Dazu wirkt mir der Einsatz des Virbatos etwas unnatürlich, beim "echten" Spieler hört man ja, das er das öfter und "homogener" anwendet. Auch die Übergänge zwischen den einzelnen Tönen sind viel zu grob, das hört sich fast an, als wären die einzelnen Töne "aneinandergeschnitten", montiert, aber nicht in einem Fluss gespielt. Auch ist der Ton der Trompete - insbesondere nach den crescendi - zu schnell weg. Das hat aber wahrscheinlich mehr mit der Mischung zu tun.

Ohne Frage gibt es mittlerweile Aufnahmen, wo man der natürlichen Interpretation sehr nahekommt. Beispiele dafür kann man sich hier anhören:

 

http://www.vsl.co.at/de/Brass_Bundle/TrumpetBb#!Demos

 

Generell habe ich ein großes Problem mit der Wirkung, die Librarys auf die (Film)musikwelt haben. Mittlerweile kann jeder Horst für ein 100-Mann-Orchester "schreiben" bzw. er muss es nicht einmal können und hat trotzdem die Möglichkeit ;). Beschränkungen machen kreativ. Ich habe den Eindruck, man hat früher noch mehr für das Klavier oder die Gitarre geschrieben, hat sich mehr auf die Harmonik konzentriert, jetzt kann man ewig rumballern. Auch bei Produktionen finde ich das sehr schade. Anstatt, dass man mit dem arbeitet hat, was man hat, werden immer die Dosenstreicher und die Sample-Hörner rausgeholt. Sample-Libraries haben für mich den Vorteil, Werke zu hören, die noch nicht eingespielt wurden. Bernard Herrmanns "The Forest - A Tone Poem for large orchestra" wäre da ebenso ein Fall wie die noch nicht vorgelegten Symphonien Paul von Klenaus (wer? - Eben...) Bis die alle mal vorliegen, werden noch einige Jährchen ins Land ziehen. Wenn man sich dann mal einen Überblick über das Werk eines unbekannten/vergessenen Komponisten machen will, gibt es dank der Libraries Möglichkeiten. Dennoch stoßen sie alle irgendwann an die Grenzen und das lässt die Natürlichkeit vermissen.

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Das Stück wirkt mit dem Solisten (obwohl inhaltsgleich) mindestens drei Klassen besser.

 

Gerade bei Blechbläsern werden Samples einfach nie an den Klang einer echten Performance heranreichen, was vor allem an der Nicht-Umsetzbarkeit der kleinen Nebengeräusche liegt: das Anblasen und vor allem die kleinen Schmatzerchen beim Wechseln von Tönen (0:48, 1:01). Und natürlich sind da noch die vielen, kleinen Unregelmäßigkeiten in der Ausgestaltung eines einzelnen Tons (non-vibrato am Anfang, dann Übergang in ein leichtes Vibrato, winzige Crescendi oder Descrescendi, etc.).

 

Das Sample klingt einfach nur leer und maschinell - es hat keine der vielen, wunderschönen Abstufungen, die man bei der Aufnahme des Solisten hört. Fazit: ein Unterschied wie Tag und Nacht.

 

Ich kann dir da nur zu einhundert Prozent zustimmen. Das Stück beginnt durch den Solisten erst richtig zu "leben" und zu "atmen". Man hat auch gemerkt das der gute Mann Profi ist. Ich hatte zwar einige Anweisungen in die Noten geschrieben, aber die vielen, kleinen Nuancen sind einfach seinem Gespühr für musikalische Dramaturgie und Dynamik zu verdanken.

 

Witzige Sache: Der Solist war von dem Sample begeistert :D Er fand es sehr realitätsnah.

 

Keine schlechte Idee, allerdings wäre es interessanter gewesen, Du hättest nicht von Anfang an preisgegeben, welches Hörbeispiel welches ist. Gemeiner wäre es gewesen, Du hättest das Sample-Beispiel als echte Trompete angekündigt und umgekehrt. Aber auch da bin ich mir sicher, man hätte sofort feststellen können, welches Beispiel das echte war und welches nicht. Mittlerweile gibt es in der Tat hervorragende Sample-Libraries. Ich habe aber den Eindruck, dass, wenn man fünf Leute fragt, man zehn Meinungen erhält, mit welcher man arbeiten soll und welche zu meiden ist. Von vielen habe ich gehört, dass sie nicht mit einer Library arbeiten, sondern sich ihre persönliche aus vielen verschiedenen zusammenstellen. Es wäre natürlich interessant, mit welcher Du das Beispiel erstellt hast. Ich denke aber, da ist in jedem Fall noch Luft nach oben, insbesondere was die Balance angeht. Die Trompete hört sich zu weit entfernt an für das sehr präsente Klavier. Man hört aber sowieso deutlich, dass es sch um eine gesampelte Trompete handelt. Dazu wirkt mir der Einsatz des Virbatos etwas unnatürlich, beim "echten" Spieler hört man ja, das er das öfter und "homogener" anwendet. Auch die Übergänge zwischen den einzelnen Tönen sind viel zu grob, das hört sich fast an, als wären die einzelnen Töne "aneinandergeschnitten", montiert, aber nicht in einem Fluss gespielt. Auch ist der Ton der Trompete - insbesondere nach den crescendi - zu schnell weg. Das hat aber wahrscheinlich mehr mit der Mischung zu tun.

Ohne Frage gibt es mittlerweile Aufnahmen, wo man der natürlichen Interpretation sehr nahekommt. Beispiele dafür kann man sich hier anhören:

 

http://www.vsl.co.at/de/Brass_Bundle/TrumpetBb#!Demos

 

Ich muss dazu sagen das ich das Stück überhaupt nicht gemischt habe. Der Raum auf der Trompete ist viel zu groß und das Klavier dafür viel zu präsent. Es sollte ja nur als Hörprobe für den Instrumentalisten dienen. Man kann aus dem Sample sicher noch einiges mehr rausholen. Gerade wenn es um Vibratio geht hätte ich noch viel mit Modulationsautomation machen können. Und auch, dass ich es nicht an einem Stück eingespielt habe hast du sehr gut heraus gehört. Das ist aber alles noch kaschierbar. Es ging hier eben nicht um schönen Klang, sondern um eine Hörprobe. Die Komposition für den Solisten stand im Vordergrund.

 

Die "beste" Library gibt es nicht. Wie du schon richtig bemerkt hast schwört jeder Komponist auf etwas anderes. Hier geht es sehr viel um Geschmack und den Anwendungsfall. Alles was gut klingt ist in dem Fall erlaubt. Ich persöhnlich will in Zukunft versuchen nur mit einer einzigen Orchesterlibrary zu arbeiten. Denke einfach das der homogene Gesamtklang eines echten Orchesters so am besten erreicht wird. Wenn ich Libraries mische bekomme ich das nie besonders zufriedenstellend hin. Gerade die unterschiedlichen Mikrofonierungspositionen der Libraries, sowie verschiedene Aufnahmeräume machen das sehr schwer.

 

Habe im Moment die Berlin Serie von Orchestral Tools im Auge. Ist mir aber noch etwas zu teuer ;)

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Mach mal ein neues Beispiel, ohne zu verraten was was ist und verbinde es mit einer Umfrage.

 

Also ich hätte Schwierigkeiten gehabt, zu sagen was echt ist und was nicht.

 

Kann es vielleicht sein, das bei Stücken mit höheren Tempi die Unterschiede deutlicher werden?

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Ich fand den Unterschied hier auch schon sehr groß. Meiner Erfahrung nach hört man die Schwächen der Samples bei Solostücken/-Passagen aber auch noch viel mehr als im großen Orchesterklang (wo ohnehin die Details der einzelnen Instrumente in den Hintergrund rücken). Bei orchestralen Stücken kann man da meist schon sehr viel kaschieren.

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