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13/52 HENRY V by Sir William Walton


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Eine viel zu selten genanntes hervorragendes Regisseur/Komponisten Gespann ist das zwischen Schauspieler, Regisseur und Multitalent Laurence Olivier und Sir William Walton. William Turner Walton wurde 1902 in England geboren und zählte zeit seines Lebens zu den wichtigsten klassischen Komponisten Englands als ein legitimer Nachfolger von Edward Elgar, Gustav Holst oder Ralph Vaughan Williams. Walton begann bereits 1935 mit der Vertonung von Filmen, kam jedoch bis zu seinem Tod 1983 nur auf 14 Filmkompositionen. Seinen Ruf als großartiger Filmkonkonist und auch seine zwei Oscarnominierungen erlangte er durch seine Zusammenarbeit mit dem Ausnahmekünstler Laurence Olivier - für den er drei Filme vertonte. Alle drei sind Verfilmungen von Shakespeare Stücken - den Anfang und den musikalischen Höhepunkt machte 1944 Henry V, gefolgt von Hamlet (1947) und zum Abschluss Richard III (1955). Musikalisch wie filmisch sind alle drei Filme auf sehr hohem Niveau, wobei ich persönlich kein sehr großer Fan des Filmes Henry V bin - hier bevorzuge ich eindeutig die mehr geerdete Umsetzung von Kenneth Branagh. Filmischer Höhepunkt ist meiner Meinung nach die großartige,ungemein humorvolle und brilliant gespielte Umsetzung von Richard III.

Walton hielt nicht sehr große Stücke auf seine eigene Filmmusik - "Film music is not good film music if it can be used for any other purpose" - so gibt es auch keine Konzertarrangements seiner Filmmusik durch Walton selbst. Olivier war sich der großartigen Leistung und der Wichtigkeit Walton´s Musik für Henry V sehr wohl bewusst "the music actually makes the film". Wohingegen Walton kein sehr großer Fan des Films war "The movie was terrible dull without the music"  :P

 

Waltons herausragende Leistung ist es den erhabenen, noblen Klang der Worte Shakespeare in ein entsprechendes Klangkonzept zu übersetzen. Meiner Meinung nach ist Henry V das englische Pendant zu Alexander Nevsky. Beide von großer musikalischer Qualität, beide von an sich klassischen Komponisten vertont und beides Filme die den Nationalstolz entflammen sollen. Der Film startete unmittelbar vor der Invasion in Frankreich und lag Winston Churchill besonders am Herzen.

Wunderschön erhaben und aufstrebend unter anderem von textlosem Chor vorgetragen wird das "Spirit of England" Thema, das den Kampfgeist Englands wiederspiegeln soll. Musik in bester Tradition von Elgar oder V. Williams.

Die Einschiffung nach Frankreich wird mit einem mitreißenden und frenetischen Marsch vertont. Überragender Höhepunkt und meiner Meinung nach eines der größten "Stücke" der Filmmusikgeschichte ist die 15 minütige Vertonung der Schlacht von Agincourt. Erhabener Beginn der in die weltberühmte St. Crispin´s Day speech mündet dann folgt eine musikalische Schlachtpalette von einmaliger Schönheit. Wie die Pferde im Galopp tempo aufnehmen so steigert sich auch die Musik wird lauter und aggressiver - mir fehlen leider die Adjektive um diese eindrucksvoll noble und musikalisch ungemein frische Vertonung entsprechend zu würdigen.

Es folgt wunderbar romantische Musik um die Annäherung zwischen Henry und Katherine zu vertonen. Den Abschluss bildet ein Chormusik (Agincourt Lied) wie sie nur von einem englischen Komponisten geschaffen werden konnte - nobel, erhaben und einmalig schön.

 

Eine großartige und wichtige Filmmusik, die auch objektiv betrachtet zu den größten Filmmusiken überhaupt zählt. Die Musik darf in keiner "ernsthaften" Filmmuisksammlung fehlen!!!!

 

 

 

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Sehr schön ist auch diese CD aus dem Hause EMI, die zwei Aufnahmen vereint, die der Komponist selber als Dirigent eingespielt hat. Einmal die reine orchestrale Suite und dann die längere Fassung für Sprecher, Chor und Orchester. Sprecher ist Laurence Olivier.

Habe ich heute morgen mal wieder laufen lassen. :)

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Gast Stefan Jania

Auch wenn ich vielleicht langsam mit Spotify-Links nerve - aber eine bessere Möglichkeit komplette Alben kostenlos und legal durchzuhören kann ich mir gar nicht vorstellen. Habe auch die Chandos-CD im Regal. In die EMI-Fassung höre ich die Tage einmal rein.

 

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