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Alex North Klavierkonzert


Trekfan
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Hollywood Piano Concertos

David Buechner, Klavier

New Zealand Symphony Orchestra, James Sedares

 

Habe mir nach einigen Jahren mal wieder dieses ausgespochen hübsche und unterhaltsame Album vorgenommen. Kann mich auch gut daran erinnern, das gleich damals 1995 nach Erscheinen gekauft zu haben. Solist und Orchester sind bestens aufgelegt, der Dirigent findet für meine Begriffe den richtigen Zugriff zu den Stücken. Die Werkauswahl setzt auf damals (wie noch heute) unbekanntes Repertoire, allein Herrmanns Concerto Macabre dürfte einen größeren Bekanntheitsgrad besitzen.

 

Hauptwerk des Albums ist Alex Norths Klavierkonzert, hier "Concerto for Piano and Orchestra with Trumpet obbligato" genannt. Vom jazzigen Kopfsatz über den wunderschönen langsamen Satz bis hin zum Finale, das streckenweise wie ein lateinamerikanischer Tanz anmutet, ein mitreißendes Werk.

Einzig die Entstehungsgeschichte scheint mysteriös! Laut Booklet stammt der zweite Satz aus dem Jahr 1939, während die äußeren Sätze in den 50ern nachkomponiert wurden. Die Rekonstruktion der Komposition erfolgte nach Skizzen Norths durch den Arrangeur Mark McGurty für dieses Album. Soweit das Booklet. Wenn da nicht Norths Rhapsody for Piano and Orchestra wäre, die auf der alten LP zum Film "Four Girls in  Town" war, dort gespielt von Andre Previn unter dem Dirigat von Joseph Gershenson. Beide Werke sind identisch. ;)

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Sanya Henderson gibt in ihrem North-Buch als Veröffentlichungsjahr der “Rhapsody for Piano and Orchestra” 1941 an. Zugleich aber wird aus einem abgebildeten Konzertprogramm klar, dass zwei Sätze (Blues und Scherzo) des Werks in einem Arrangement für zwei Klaviere – damals gespielt von North selbst und Milton Kaye – schon im Februar 1940 bei einem Konzert in New York aufgeführt wurden, die Komposition sogar zu dem Zeitpunkt demnach bereits fertiggestellt war. In der Konzert-Ankündigung hieß das Werk damals noch “Suite for Piano and Orchestra”. Das Scherzo könnte dem dritten Allegro-Satz entsprechen, der Blues ist auf jeden Fall der zweite bereits 1939 in Mexiko komponierte Satz im Gedenken an George Gershwin.

1956 schrieb North noch vor Fertigstellung des Films selbst ja die “Four Girls in Town”-Rhapsodie, die dann genau in der Art auch auf LP aufgenommen wurde. Sanya Henderson scheint die Einspielung mit André Previn von der Decca/Varese-LP jedoch gar nicht zu kennen, denn sonst würde sie im Buch darauf eingehen, dass das Stück ja identisch ist mit der eigentlichen Klavier-Rhapsodie, die es bei Koch dann erst in den 90ern auf CD gab. Meine Vermutung ist, dass North an 1956 einfach nochmals seine mehrere Jahre zuvor schon komponierte Rhapsodie von 1940/1941 ein wenig überarbeitet und sie dann den Produzenten des Films eben als “Four Girls in Town”-Rhapsodie angeboten hat.

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Jedenfalls war es von Koch wohl eher damals eine Marketingstrategie dick auf dem Cover neben Norths Namen "World Premiere Recording" zu schreiben und das ganze als Piano Concerto zu bezeichnen.

Aber das schmälert nicht den Wert des Stückes oder das Niveau der Einspielung. Überhaupt würde ich sagen, dass das Werk hier noch gegenüber Previns Aufnahme gewinnt, gerade weil es als ein Stück Konzertmusik ernstgenommen wird, und so hat North es wohl von vornherein konzipiert. Könnte man problemlos neben ein Werk wie Gershwins Second Rhapsody stellen.

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