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Welcher Komponist hatte wieviel Zeit für welchen Soundtrack?


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Angeregt durch den Chinatown (Jerry Goldsmith) Thread wo es heißt "...für das, dass er so wenig Zeit hatte für den Score..." würde es mich interessieren, welcher Komponist wieviel Zeit für welches Werk hatte?

 

Ich weiß, dass Goldsmith 7 Tage (glaube ich) Zeit hatte für THE RIVER WILD. Von der ersten Note bis zum letzten eingespielten Ton des Orchesters. Und soviel ich weiß war ALIEN 3 von Goldenthal auch sehr knapp bemessen.

 

Wisst ihr ein paar Beispiele?

 

Gibt es einen Kandidaten, der die minimalste Zeit hatte und trotzdem ein "Meisterwerk" realisierte?

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Zimmer und Co. hatten wohl zehn Tage für den ersten PIRATES OF THE CARIBBEAN, nachdem Silvestri abgesägt wurde. Deshalb ist da eine ganze Armada an Co-Komponisten und Orchestratoren gelistet.

 

John Carpenter hatte drei Tage, um seine Musik zu ASSAULT ON PRECINCT 13 zu komponieren und einzuspielen. Der Film hatte ein Budget von 100.000 Dollar und für mehr als drei Tage konnte man sich das Studio nicht leisten. Bei HALLOWEEN war es ähnlich, da spielte Carpenter eine Reihe von Stücken ein, die er dann einfach mehrmals an verschiedenen Stellen über den Film legte. So sparte er Zeit. Und zumindest in den Augen von Hans Zimmer hat Carpenter mit ASSAULT ein Meisterwerk abgeliefert. ;)

 

THE MUMMY von Jerry war doch auch eher eine knappe Sache, wenn ich mich nicht irre. AIR FORCE ONE ebenso. James Newton Howard hatte vier Wochen für einen neuen Score zu KING KONG.

 

James Horner musste seine Musik zu ALIENS in knapp zwei Wochen schreiben, nachdem das Ende der Dreharbeiten immer weiter nach hinten verschoben wurde und bereits geschnittene Szenen wieder verändert wurden, der Termin zum Filmstart aber stand. In der Doku zu ALIENS spricht Horner ja darüber und sagte dort auch, dass eine Melodie zu schreiben zwei Sekunden dauert. Die Schwierigkeit ist, diese Melodie so zu strecken, dass sie wie ein Teppich unter einer Szene liegt, also eine bestimmte Zeit lang dauert. Und dabei muss er noch 35 Ereignisse im Film beachten, also Explosionen, Schießereien, etc. Sobald die Szene also verändert wird, passen die Fixpunkte der Musik nicht mehr und der Komponist muss wieder ran.

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Troja ist kein gutes Beispiel, da hatte er starke Unterstützung ;) ... wenn es heißt ein Komponist hat ein 75 Minuten-Score in 2 Wochen komponiert, dann heißt das immer, dass er starke Unterstützung gehabt hat und nicht alles oder gar vieles nicht von ihm stammt ...

John Williams, der ein schneller und brillanter Komponist und Orchestrator ist kann am Tag nur 1-2 Minuten fertige Musik komponieren, das heißt diese Musik könnte bereits von einem Orchester gespielt werden.

Ein berühmter Komponist musste mal 21 Minuten fertige Musik in nur 3 Tagen komponieren ... er hatte keine Wahl als die Musik zu pfeifen, Tempo und Rhythmus vorzugeben, das Thema am Klavier zu spielen und sein Team den Rest machen zu lassen um so eine große Menge in so kurzer Zeit zu schaffen.

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Das würde ich so nicht unbedingt unterstreichen... Du gehst in deinem Bsp davon aus dass Big Johnny seine Scores selbst orchestriert, ich denke das dass nicht immer der Fall ist. somit werden aus 2 min orchestriert vermutlich 10min unorchestriert... klar jeder hat Hilfe. Trotzdem eine Leistung.

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In dieser hübschen Sendung wird erzählt, James Horner hätte "Bishop's Countdown" in einer Nacht geschrieben.

 

https://www.mixcloud.com/Kaspaar/the-life-and-music-of-james-horner-part-1/

 

Das gibt dem getriebenen Charakter des Stücks eine weitere Bedeutung, finde ich  :)

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In dieser hübschen Sendung wird erzählt, James Horner hätte "Bishop's Countdown" in einer Nacht geschrieben.

 

https://www.mixcloud.com/Kaspaar/the-life-and-music-of-james-horner-part-1/

 

Das gibt dem getriebenen Charakter des Stücks eine weitere Bedeutung, finde ich   :)

 

Das erzählt Gale Anne Hurd bei den Specials auf der DVD/BD zu ALIENS auch. ;) Da gibt es ja zu jedem Film tolle Making-of-Segmente, die auch weit über das übliche PR-Gelaber hinaus gehen. So erzählen Horner, Goldsmith und Goldenthal doch recht offen über die Probleme bei den jeweiligen Filmen.

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Das erzählt Gale Anne Hurd bei den Specials auf der DVD/BD zu ALIENS auch. ;) Da gibt es ja zu jedem Film tolle Making-of-Segmente, die auch weit über das übliche PR-Gelaber hinaus gehen. So erzählen Horner, Goldsmith und Goldenthal doch recht offen über die Probleme bei den jeweiligen Filmen.

 

Jap.. hab die auf DVD.. die legendären Century Editionen. Hab die von allen vier Alien-Filmen und die Interviews sind, genau wie Alex geschrieben hat, doch sehr offen und direkt. Da wird kein Blatt vor dem Mund genommen. Dazu sind die richtig vollgepackt mit Making Ofs und so weiter... Find ich gut!

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das is das schöne an Making ofs von Filmen, die lange her sind... da sprechen die Leute dann offen drüber... gerade im Moment im Empire Podcast quatschen die mit dem Autoren und mit Singer und das kann man sich so sparen, das is alles so Bullshit was die von "ach war so toll, war so schön" erzählen... wenns da mal in 20 Jahren ne Retrospektive gibt wird das ganz anders klingen :-) naja, angesichts des Films entlarven die sich mit solchen schöngefärbten Interviews grad eh selber.

Alien 3 is aber auch wirklich eine Ausnahmesitutation gewesen... wie man so einen Film SO produzieren kann, wo die Fetzen dermaßen fliegen... krass... Goldenthal scheint da der Einzige zu sein, der da halbwegs ohne Schlaganfall durchkam... erstaunlich dass man da so wen überhaupt die Musik hat machen lassen... da hätte man heute RCP angerufen, einfach um "sicher" zu gehen, dass das fertig wird.

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das is das schöne an Making ofs von Filmen, die lange her sind... da sprechen die Leute dann offen drüber... gerade im Moment im Empire Podcast quatschen die mit dem Autoren und mit Singer und das kann man sich so sparen, das is alles so Bullshit was die von "ach war so toll, war so schön" erzählen... wenns da mal in 20 Jahren ne Retrospektive gibt wird das ganz anders klingen :-) naja, angesichts des Films entlarven die sich mit solchen schöngefärbten Interviews grad eh selber.

Alien 3 is aber auch wirklich eine Ausnahmesitutation gewesen... wie man so einen Film SO produzieren kann, wo die Fetzen dermaßen fliegen... krass... Goldenthal scheint da der Einzige zu sein, der da halbwegs ohne Schlaganfall durchkam... erstaunlich dass man da so wen überhaupt die Musik hat machen lassen... da hätte man heute RCP angerufen, einfach um "sicher" zu gehen, dass das fertig wird.

Goldenthal sagt dort ja auch, dass er bis heute den Film nie komplett gesehen hat, nur auszugsweise. Also die endgültige Schnittfassung.

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Bin auch der Meinung, die Interviews von "früher" waren noch ehrlich. Heute würde kaum einer erzählen durch was für Mist er waten muss um zum Endprodukt zu kommen oder eine halbwegs innovative Idee mit einfließen zu lassen.

Wie Roman schon sagt - egal welches Interview; alles war immer great und so wonderful und jeder war so talented and so easy to work with.

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Bin auch der Meinung, die Interviews von "früher" waren noch ehrlich. Heute würde kaum einer erzählen durch was für Mist er waten muss um zum Endprodukt zu kommen oder eine halbwegs innovative Idee mit einfließen zu lassen.

Wie Roman schon sagt - egal welches Interview; alles war immer great und so wonderful und jeder war so talented and so easy to work with.

 

Da kommen mir immer speziell Zimmers Interviews in den Sinn... ;)

Besonders beim 4. Fluch der Karibik hat er ja noch von Rob Marshall geschwärmt - während er in Wirklichkeit nichts mehr mit dem Typen und dem gesamten Franchise zu tun haben wollte.

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Elliot Goldenthal schrieb "Prospera's Coda", das Finale aus THE TEMPEST, nach eigenen Aussagen innerhalb einer Nacht. Vermutlich dann aber nur die Melodiestimme und ein paar Akkorde dazu, kein im Detail fertiggestelltes Stück.

Weiß nicht mehr, wo er es geäußert hat - im Booklet der CD?

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Elliot Goldenthal schrieb "Prospera's Coda", das Finale aus THE TEMPEST, nach eigenen Aussagen innerhalb einer Nacht. Vermutlich dann aber nur die Melodiestimme und ein paar Akkorde dazu, kein im Detail fertiggestelltes Stück.

Weiß nicht mehr, wo er es geäußert hat - im Booklet der CD?

 

Elliot Goldenthal hat vor einigen Jahren in Polen bei einem Symposium erzählt, dass er sich für 2 oder 3 Tage (kann mich nicht mehr genau erinnern) in sein Zimmer eingesperrt hat und das Stück in einem durchkomponiert hat. 

Ursprünglich sollten die Verse gesprochen werden während den End Credits, doch er fühlte das es nicht richtig wäre und hat dann das Stück komponiert.

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