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Deutsche Grammophon: Jóhann Jóhannsson - ARRIVAL


horner1980
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ja das is mir schon klar, wurde ja nur oben aufgenommen, dass mir der auch nicht gefiel. Ich sehe den aber als Beispiel dafür, dass der so gewählt wurde, weil in den 70ern solche (Film)Musik halt typisch war (sag ich jetzt mal so). Sprich: Diese Musik wurde gewählt, wie ein Ambient Score, um eine gewissen Stimmung im Film zu haben... das is ja ok... ich fand aber, dass sie dramaturgisch dem Film dann nichts brachte. Emotional auch nicht (emotional ist Musik bei Fincher ja eh nicht haha)... das mag ja eine tolle Komposition an sich sein, nur was bringts, wenn's im Film nicht weiter dramaturgisch funktioniert. Man kann sich wahrscheinlich zumindest darüber freuen, dass nicht nur Songs die 70er wiedererwecken sollten... aber da hätte man nun auch weit mehr mit Musik an Spannung und Emotionen schaffen können in dem Film.

Sprich: Es ging bei Zodiac wie bei Arrival (oder anderen Ambient Scores) nun dem Regisseur in erster Linie um den Sound. Und das is ja was heutzutage an erster Stelle zu stehen scheint bei den meisten Scores und Regisseuren: Der Sound... nicht die Melodie oder das Thema. Hautpsach es hat "ooomph"...

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vor 2 Stunden schrieb ronin1975:

ja das is mir schon klar, wurde ja nur oben aufgenommen, dass mir der auch nicht gefiel. Ich sehe den aber als Beispiel dafür, dass der so gewählt wurde, weil in den 70ern solche (Film)Musik halt typisch war (sag ich jetzt mal so). Sprich: Diese Musik wurde gewählt, wie ein Ambient Score, um eine gewissen Stimmung im Film zu haben... das is ja ok... ich fand aber, dass sie dramaturgisch dem Film dann nichts brachte. Emotional auch nicht (emotional ist Musik bei Fincher ja eh nicht haha)... das mag ja eine tolle Komposition an sich sein, nur was bringts, wenn's im Film nicht weiter dramaturgisch funktioniert. Man kann sich wahrscheinlich zumindest darüber freuen, dass nicht nur Songs die 70er wiedererwecken sollten... aber da hätte man nun auch weit mehr mit Musik an Spannung und Emotionen schaffen können in dem Film.

Sprich: Es ging bei Zodiac wie bei Arrival (oder anderen Ambient Scores) nun dem Regisseur in erster Linie um den Sound. Und das is ja was heutzutage an erster Stelle zu stehen scheint bei den meisten Scores und Regisseuren: Der Sound... nicht die Melodie oder das Thema. Hautpsach es hat "ooomph"...

ich stimme dir bezüglich Zodiac zu. man hätte die musik auch einfach weglassen können und der film hätte trotzdem super funktioniert. wenn man einer filmmusik so etwas attestiert, spricht das nicht gerade für sie. was nützt mir eine technische grandiose musik, wenn sie die grundfunktion als filmmusik nicht erfüllt? der zuschauer hat von der musik auf dem soundtrackalbum nichts. bei Gone Girl genau dasselbe. vielleicht hätte funktionierende filmmusik den film zumindest etwas aufgewertet.

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vor 12 Stunden schrieb ronin1975:

...ich fand aber, dass sie dramaturgisch dem Film dann nichts brachte. Emotional auch nicht (emotional ist Musik bei Fincher ja eh nicht haha)... das mag ja eine tolle Komposition an sich sein, nur was bringts, wenn's im Film nicht weiter dramaturgisch funktioniert. 

[...]

Sprich: Es ging bei Zodiac wie bei Arrival (oder anderen Ambient Scores) nun dem Regisseur in erster Linie um den Sound. 

Das mag deine subjektive Sicht auf den Score sein, aber de facto fällt der Musik eine gewichtige Rolle bei der Charakterisierung der Figuren und des zentralen Konflikts der Handlung zu: das antagonistische Tauziehen zweier Welten, der unstrukturierten, nebulösen Welt des Killers und der konservativen, moralisch klar definierten Welt der Ermittler. Philosophischer ausgedrückt: Entropie vs. Strukturbewahrung. 

ZODIAC ist also, ähnlich wie Shores ähnlich konzipierter SE7EN, absolut kein Score, bei dem es in erster Linie um oberflächliche Aspekte wie Sound oder Stimmung geht, sondern viel mehr um Unterstreichung grundlegender dramaturgischer Aspekte des Films. Darauf bin ich ja auch in meiner Analyse von SE7EN in der aktuellen Cinema Musica eingegangen. Sowohl ZODIAC als auch Shores SE7EN werden in dieser Hinsicht schwer unterschätzt. 

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In ZODIAC werden diese beiden musikalischen Welten ja ziemlich klar gegenübergestellt: die freitonalen, wenig greifbaren und düsteren Streicherklänge für den Killer (Track 1 und 3) und auf der anderen Seite die fragende Solo-Trompete für Inspector Toschi und das jazzige Thema für Graysmith. Das sind ja beides ziemlich klar greifbare, strukturierte Elemente im Score, suchend und aktiv, im Gegensatz zu den unstrukturierten, nebulösen Streichersätzen für den Killer. In "Graysmith Obsessed" wird die Aktivität der Ermittler-Musik ja dann regelrecht ins Zwanghafte gesteigert - die ständig wiederholten Ostinato-Figuren stehen für Graysmiths Verlangen nach Ordnung und Sinnzusammenhang. 

Die ZODIAC-Musik hat ja sogar ein klassisches Vorbild, das - wenn ich mich recht erinnere - Shire selbst auch bestätigt hat: "The Unanswered Question" von Charles Ives. Hier gibt es ja auch den gleichmäßigen, unbewegten Streichersatz als Symbol für ein Mysterium, über dem sich immer wieder eine fragende Solo-Trompete und bewegt aufspielende Holzbläser aktiv um "Antworten" und Struktur bemühen. 

 

 

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  • 2 Wochen später...

das is ja schön ausgedacht bei Zodiac, aber rüber kommt davon, auch unterbewusst, nischt find ich... bei nem 3h Film dann auch mit so wenig Musik, ich fürchte am Normalottozuschauer geht das dann schon mal vollkommen vorbei... der erfreut sich nur an 70er Songs. Angesichts dessen, was in letzter Zeit in Finchers Filmen an "Musik" einem präsentiert wird, bezweifle ich auch, dass der Mann sich solche Gedanken wirklich macht. Ich erinner mich auch nicht mehr, dass er je gross über die Scores spricht in seinen Making Ofs... weiss das noch wer?

 

Ich finde aber nicht, dass es eine Musik schlecht macht, wenn man sagt, der Film wäre auch ohne Musik ausgekommen. Das spricht eher für die Kraft des ganzen Films. Vielleicht hat der Regisseur sich einfach nicht getraut auf Musik ganz zu verzichten, nötig war sie dann aber halt nicht. Nett kann die Musik ja immer noch sein.

Ich glaube eine "bessere" Musik hätte ZODIAC auch nicht noch besser gemacht als er eh schon ist. 

Anderes Beispiel: BABY DRIVER... warum der Film neben gefühlten nonstop Songs 10min Original Score haben musste (an dem Price auch seit 10 Jahren laut Aussage gearbeitet hat hahaha) weiss ich auch nicht... das bisschen hätte man nun auch mit nem "instrumentalen" oder eben normalen Song auch noch füllen können... kann mir nicht vorstellen, dass Edgar Wright unter seinen 32000 (!) Songs in seiner Library nichts gefunden hat, dass diese 10min auch noch gefüllt hätte...  und wenn wirklich nicht, dann hätte ich da mehr als den Score, der da letztlich gelandet ist erwartet... das bisschen Gebrummel und Brücken... also naja... oder halt einfach mal Stille :-)

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