DARKEST HOUR von Dario Marianelli

[horner1980]

Neuer Score von Dario Marianelli

 

Working Title Films and Focus Features announced today that Dario Marianelli will be reteaming with director Joe Wright on the upcoming historical drama Darkest Hour. The film stars Gary Oldman as Winston Churchill, alongside John Hurt as Neville Chamberlain, Lily James as Churchill’s personal secretary, Ben Mendelsohn as King George VI and Kristin Scott Thomas as Churchill’s wife, Clementine. The movie follows Churchill as he leads a charge against Adolf Hitler’s army in the early days of World War II. Anthony McCarten (Theory of Everything, Death of a Superhero) wrote the screenplay. He is also producing the project with Lisa Bruce and Working Title’s Tim Bevan and Eric Fellner (Les Miserables, Frost/Nixon, Love Actually, Tinker Tailor Soldier Spy). Marianelli has previously scored most of Wright’s features, including Atonement, for which he received his first Oscar, as well as Pride and Prejudice, Anna Karenina and The Soloist. Darkest Hour is currently shooting and is set to be released on November 24, 2017 by Focus Features.

Quelle: http://filmmusicreporter.com/2016/11/08/dario-marianelli-to-score-joe-wrights-darkest-hour/#more-41577

 

 

[Valentin Berger]

Schön, dass die beiden nach der durch "Pan" ausgelösten Zwangspause wieder zusammenarbeiten.

[ronin1975]

vielleicht hatten die sich ja da einvernehmlich getrennt oder war halt studiogewollt...

[neo]

Nicht zu verwechseln mit dem 2011 erschienenen "The Darkest Hour". Heutzutage ist man nicht mal mehr bei Filmtiteln kreativ genug...

Bearbeitet 9. November 2016 von neo

[Sebastian Schwittay]

 

[Markus Wippel]

Toller Score!!!!! Nach dem ersten Hören bin ich begeistert

[Sebastian Schwittay]

Ist ihm schon ganz ordentlich gelungen. Für einen großen Historienscore finde ich das Ganze aber wieder ein bisschen zu zeitgeistig-minimal, mit den üblichen Tonrepetionen und gleichförmigen Zwei-Ton-Ostinati. Genauer gesagt: es folgt genau dem Oscar-Musik-Trend, den Desplat, Newman, aber auch Marianelli selbst für solche Stoffe seit Jahren vorgeben. 

Immerhin lockert Marianelli den Minimalismus oft durch interessante Soli von Klavier und Trompete auf (schön z.B. das Ende von Track 3, "Full English"). Mein Lieblingsstück ist wohl das klassizistische "Winston and George" - leider auch der einzige Track, der sich gänzlich von der Minimal Music abhebt. 

[TheRealNeo]

Welche Art von Score würdest du dir denn da beisielsweise wünschen?

[Sebastian Schwittay]

Einen Score mit etwas weniger minimalistischen Anteilen, der Emotion nicht nur durch Repetition von Einzeltönen zu erzeugen versucht, sondern durch Kontrapunkt und bewegtere melodische Linien; schlicht durch etwas mehr Gestik in der Musik. Aber auf sowas scheinen die Produzenten und Regisseure heutzutage allergisch zu reagieren. 

Ich finde den Score letztendlich schon ganz okay - die Instrumentierung ist farbig, die solistischen Einsätze (Klavier, Trompete, Pauke) sind erfrischend. Aufgrund seiner minimalistischen Gleichförmigkeit kommt es aber nie so ganz aus den Puschen. 

[Sebastian Schwittay]

Der Film ist furchtbar biederes, altbackenes Qualitätskino, das zwar hinter der Kamera die Crème de la crème der filmgestalterischen Perfektion versammelt (Bruno Delbonnel, Sarah Greenwood, Jacqueline Durran), aber über den schönen Look und die Konventionen des Politiker-Biopic hinaus überhaupt nichts zu bieten hat. Selbst in Gary Oldmans Performance sehe ich nur überragendes Schauspiel-Handwerk, aber kaum echtes, menschliches Engagement. 

Marianellis Score gehört zu den lethargischsten Filmvertonungen des Jahres - anstatt irgendetwas dramatisch zu kommentieren, legt sich die Musik wie ein Teppich unter die Bilder, bleibt statisch immer auf ein und demselben Ausdruck stehen. Schon ohne Bild fand ich die Begrenztheit der Musik störend (siehe oben), als FILMmusik nun aber auf jeden Fall einer der Flops des Jahres. Kein Wunder, dass das weder bei den Globes noch bei den Oscars berücksichtigt wurde. 

[theiss1979]

vor 5 Stunden schrieb Sebastian Schwittay:

Der Film ist furchtbar biederes, altbackenes Qualitätskino, das zwar hinter der Kamera die Crème de la crème der filmgestalterischen Perfektion versammelt (Bruno Delbonnel, Sarah Greenwood, Jacqueline Durran), aber über den schönen Look und die Konventionen des Politiker-Biopic hinaus überhaupt nichts zu bieten hat. Selbst in Gary Oldmans Performance sehe ich nur überragendes Schauspiel-Handwerk, aber kaum echtes, menschliches Engagement. 

Marianellis Score gehört zu den lethargischsten Filmvertonungen des Jahres - anstatt irgendetwas dramatisch zu kommentieren, legt sich die Musik wie ein Teppich unter die Bilder, bleibt statisch immer auf ein und demselben Ausdruck stehen. Schon ohne Bild fand ich die Begrenztheit der Musik störend (siehe oben), als FILMmusik nun aber auf jeden Fall einer der Flops des Jahres. Kein Wunder, dass das weder bei den Globes noch bei den Oscars berücksichtigt wurde. 

Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Marianellis Score bleibt absolut blass und düdelt völlig belanglos vor sich hin.

Leider hat mich auch der Film selbst nur eher mäßig unterhalten. Absolut bieder und wie gesagt altbacken, hier und da die übliche Dosis Pathos und good feeling (die Szene in der U-Bahn, wo Churchill mit den Leuten Bekanntschaft schließt und sie nach ihrer Meinung fragt, ist übrigens völlig frei erfunden ...), der Look alles in allem zu glattgebügelt. Zwar wirkt Oldman hinter der Maske überzeugend, aber mehr als handwerklich sauberes und routiniertes Schauspiel erkenne ich da nicht. Irgendwie hat mir da der letzte Biss gefehlt. Churchill wird zwar auch mit seinen Fehlern und Macken, seinen Fehlentscheidungen und Selbstzweifeln gezeigt, teilweise triftet das ganze aber zu sehr ins Komödiantische ab, was im Hinblick auf die allgemeine Kriegssituation oft deplaziert wirkt. Schade, hatte mir sowohl vom Film, als auch von der Musik mehr erhofft.