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James Horner - "Apocalypto"


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@Antineutrino

Im Film wirkt die Musik von Babel sehr gut. Im besonderen das Stück in dem nur noch Musik zu hören ist am Ende.

Allerdings ist das ne Mogelpackung. Das Stück wurde schon öfters in Filmen verwendet und wurde nicht extra komponiert für Babel.

Babel wird aber vermutlich nicht den Oscar gewinnen, weil viele den eigentlichen Score so toll finden, sondern eher weil die Songs und die Nicht-original-Musik gut ankommen.

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Meinst du etwa, dass man mit der eingehenderen Beschäftigung mit Musik an Hörspaß verliert? Das Gegenteil ist der Fall - je mehr man sich eingehender mit Musik beschäftigt (und das ist zumeist ein automatischer Prozess, dem keine bewusste Entscheidung zugrunde liegt)

Dem Zweiten würde ich zustimmen, dem ersten nur teilweise. Auch das nur, wenn man mit eingehender gleich mehr meint. Denn ich habe leider die Erfahrung gemacht, dass Musik für mich, so mehr ich kenne, an Faszination verliert. Und bevor jemand darauf aufmerksam mach, ich meine damit nicht Zimmer. Im Gegenteil, seine Musik ist bei mir vielleicht am wenigsten von diesem Prozess betroffen.

Viel mehr geht bei mir Musik von Komponisten wie Goldsmith, Goldenthal, Williams, Elfman, in Masse über, wobei Masse irgendwie das falsche Wort ist. Die Musik verliert teils ihre Individualität. Das macht die Musik nicht schlechter, nur anders. Denn im Bereich des "analytischen Hörens" wird die Musik dieser Komponisten interessanter.

Ich will jedenfalls erst mal aufhören, mir soviel neue Musik wie in letzter Zeit zu kaufen. Lieber beschäftige ich mich intensiver mit der kleinen Menge, die ich habe.

Einen Score kennt man meiner Ansicht nach noch nicht mal dann wirklich, wenn man ihn so um die zehn Mal gehört hat, da ist schon eine größere Menge von Nöten.

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Horner scheint versucht zu haben, durch einen ungewöhnlichen, experementierfreudigen Score die Kritiker für sich zu gewinnen. Gelungen ist es ihm nicht.
Ja, er versucht es in letzter Zeit oft mit den Kritikern.
Ob der Score auf CD nun gut oder schlecht klingt, wäre mir schnuppe. Es geht ja schließlich um FILMmusik. Und im Film wirkt APOCALYPTO super- auch ATKM und CHUMSCR.
Das ist gerade was Horner kann. Die Musik passt anhtlos zu den Bildern

Sagt mal, ihr zwei, merkt ihr eigentlich nicht, wie sehr ihr euch in euren eigenen Aussagen widersprecht?

Habt ihr vielleicht mal EINE MINUTE darüber nachgedacht, daß Horner die Musik zu den erwähnten Filmen, in diesem speziellen Fall aber hauptsächlich APOCALYPTO, nicht für irgendwelche Kritiker, die sich die CD anhören, sondern für die filmischen Belange komponiert hat, sprich: in Zusammenarbeit mit dem Regisseur nach dessen Wünschen?

Könnt ihr mir eine Kritik nennen - und damit meine ich vor allem Herr Mana - dessen Autor den Film gesehen hat und mit Horners Arbeit unzufrieden war? Wenn nicht, dann ist die Sache mit den Kritikern an den Haaren herbeigezogener Humbug. Das Komische ist nämlich, daß ich bislang nur Rezensionen von Kritikern gelesen habe, die mit dem Score im Film sehr zufrieden waren.

Cheers, Thomas

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Gast Stephan Eicke

:D Was meinst du denn? Wir haben Horner gelobt, weil seine Musik immer perfekt zu den Bildern passt, nur auf CD in letzter Zeit weniger gut ist (Bsp. House Of Sand And Fog)

Ach so- jetzt verstehe ich: Du meinst, es ist Horner total egal, was die Kritiker über die Score- CD denken, es geht ihm nur darum, dass die Musik gut zu den Bildern passt. Hmm... ja okay, aber begeistert waren sie ja von ATKM, APOCALYPTO und CHUMSCRUBBER nicht gerade- auf CD. Aber vielleicht versucht er ja auch, durch Vielfältigkeit die Kritiker für sich zu gewinnen- weiß mans??

Zumindest haben wir Horner nicht gebasht- ehe wir uns das jetzt wieder anhören müssen...

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Stephan, das ist mir bewußt. Nur, eure Aussagen klangen so, als würde sich Horner mit der Art, wie er seine Scores schreibt und welche Stilmittel er verwendet, bei den Kritikern (welche das sein sollen, habt ihr nicht erwähnt, und so bleibt dieser Begriff äußerst schwammig) anbiedern wollen... und daß er damit gescheitert ist. Das empfand ich als Quatsch und wollte von euch gerne ein paar Beispiele dafür haben, daß einem Kritiker die Musik von APOCALYPTO im Film nicht zugesagt hat. Ich glaube nicht, dass Horner (oder viele andere FILM-Komponisten), ihre Scores schreiben, um 1. ihren Fans, oder 2. irgendwelchen Soundtrack-CD-Kritikern zu Gefallen zu sein.

Cheers, Thomas

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Absolute Zustimmung Thomas.Ich glaube auch nicht das es Horner interessiert was irgendwelche Soundtrackkritiker von seinen Scores halten und erst Recht nicht was irgendwelche Filmkritiker(die sowieso keine Ahnung von Scores haben) von seiner Musik denken.Er komponiert ihn in erster linie für den film und den Regisseur,was James bisher immer meisterlich gelungen ist.Er gehört für mich zu den Komponisten dessen Musiken die filme immer optimal unterstützen und für mich sind daraus auch fast immer schöne Höralben entstanden.Ich mag ihn halt einfach.:D

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Gast Stephan Eicke
Stephan, das ist mir bewußt. Nur, eure Aussagen klangen so, als würde sich Horner mit der Art, wie er seine Scores schreibt und welche Stilmittel er verwendet, bei den Kritikern (welche das sein sollen, habt ihr nicht erwähnt, und so bleibt dieser Begriff äußerst schwammig) anbiedern wollen... und daß er damit gescheitert ist. Das empfand ich als Quatsch und wollte von euch gerne ein paar Beispiele dafür haben, daß einem Kritiker die Musik von APOCALYPTO im Film nicht zugesagt hat. Ich glaube nicht, dass Horner (oder viele andere FILM-Komponisten), ihre Scores schreiben, um 1. ihren Fans, oder 2. irgendwelchen Soundtrack-CD-Kritikern zu Gefallen zu sein.

Cheers, Thomas

Es ging uns zuerst auch NUR um die Musik auf CD, wo er sich "anbiedern" wollte, aber dann haben wir eingesehen, dass doch nur die Musik im Film wichtig sei. Bei den NUR Soundtrack CDs ist er ja nicht gut angekommen (siehe filmmusik2000).

Ich mag Hörnchen auch- er ist großartig und ein Filmkomponist erster Güte, der es immer schafft, aus einem langweiligen Film ein Erlebnis zu machen.

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Gast Matthias Noe
Absolute Zustimmung Thomas.Ich glaube auch nicht das es Horner interessiert was irgendwelche Soundtrackkritiker von seinen Scores halten und erst Recht nicht was irgendwelche Filmkritiker(die sowieso keine Ahnung von Scores haben) von seiner Musik denken.Er komponiert ihn in erster linie für den film und den Regisseur,was James bisher immer meisterlich gelungen ist.Er gehört für mich zu den Komponisten dessen Musiken die filme immer optimal unterstützen und für mich sind daraus auch fast immer schöne Höralben entstanden.Ich mag ihn halt einfach.:D

Das Problem mit der Wirkung im Film ist, abgesehen von zeitweiligem "Overscoring", das Horner (wenn auch nicht allein) betreibt, dass Horner nunmehr schon viele große Kassenschlager vertont hat und selbst vollkommen unkundigen sein Selbstzitieren auffällt. Mir ist es konkret bei Deep Impact passiert, dass ein Mädel von 14 Jahren sagte, die Musik sei ja aus Titanic. Eine Freundin bemerkte ähnliches bei Perfect Storm, ohne dass ich sie in irgendeiner Weise drauf gestoßen hätte. So gut die Musik auch zu Szene oder Film passen mag, Horners Einfallsarmut färbt früher oder später auch auf die Filmwirkung ab, je mehr bekannte Filme er vertont. Das wird auch dadurch verstärkt, dass seine Musik oft auch die Eigenschaft hat, durch Melodiösität bereits im Film aufzufallen.

Gruß,

Matthias

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Stimmt, Matthias. In der Post-TITANIC-Zeit gab es in Horners Musik sehr gehäuft und auffällig thematische Querverweise sowohl auf den Eisberg-Film als auch auf BRAVEHEART, die vom Kinopublikum als solche enttarnt wurden. Mir ist das "damals" auch etwas unangenehm aufgefallen, vor allem eben bei DEEP IMPACT, BICENTENIAL MAN oder BOBBY JONES.

Betrachtet man jedoch seine Scores der letzten Zeit (und sieht man dabei aus offensichtlichen Gründen von LEGEND OF ZORRO ab), hielten sich die überdeutlichen Eigenanleihen doch deutlich in Grenzen. So kann man sagen, dass sich Horner bspw. mit CHUMSCRUBBER, ALL THE KINGS MEN (bis auf ein einziges Minizitat aus BRAVEHEART in Track 3) oder APOCALYPTO doch sehr darum bemüht, dieses Stigma loszuwerden.

Cheers, Thomas

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@Matthias

Du weißt das ich mit dir übereinstimme.Ich rede keineswegs alles schön was Horner macht.Auch mir war es eine zeitlang zu viel des Selbstzitierens.Das war seine Phase in den späten 90ern.IRgendwann muss aber auch mal genug sein und man sollte nicht immer das alte Gras wiederkauen.Er ist doch mit Chumscrubber,Zorro,Apocylypto und All the Kings Men wieder auf einen sehr guten Weg,oder?

Das mit den angeblichen herauserkennen von Horners Musik,wie z.B.Perfect Storm klingt wie Titanic ist für mich kein Beweis.Denn sie beschäftigen sich nicht genug mit der Musi,bzw hören sie anders.WEnn du einen Laien Van Helsing vorspielst dann sagt er eventuell auch das klingt ja wie Herr der Ringe.Denn wenn ich einen Adventure Score einen nicht Filmmusik Fan vorspiele,dann sagen die immer:"Ist das Herr der Ringe"?.Das nervt.

Ich bleibe dabei,Horner gehört zu den besten Komponisten Hollywoods,seine Musik unterstützt den Film perfekt.WArum wenden sich denn sonst noch so viele Regisseure an ihn?Das bestätigt sich zuletzt mit "The Spiderwick Chronicles" wieder.Er ist in Hollywood hochgeschätzt.:confused:

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Ich habe mir den Score nun auch mal zu Gemüte geführt und muss sagen, dass ich doch positiv überrascht wurde. Nach all den Infos, die hier so auftauchten, hatte ich mich schon auf einen sperrigen Ethno-Score eingestellt, aber für mich klang das Ergebnis bei weitem nicht so. Andererseits kann ich auch Sebastians Review zustimmen, denn besonders viel Substanz hat die Musik grösstenteils auch nicht, aber dennoch empfand ich sie beim Hören als sehr angenehm. Die Musik zog mich regelrecht in ihren Bann, sie hat auf mich eine grosse Stimmungswirkung, ich tauchte wahrlich in sie ein und "freute" mich am Ende über eine schöne Zeit, die mir die Musik beschert hatte, sowas habe ich schon lange nicht mehr bei einer Filmmusik in dieser Art empfunden, ich glaube, das letzte Mal war das bei Goldsmiths "Islands in the stream", aber auch die Musiken Carpenters haben diese besondere Stimmungswirkung auf mich. Es geht mir hier nicht um besonders ausgefeilte Melodien oder komplizierte Kompositionen, die Musik schlägt mich einfach in ihren Bann und das finde ich toll. Also Daumen hoch für Horners "Apocalypto". :confused:

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Gast Matthias Noe
So kann man sagen, dass sich Horner bspw. mit CHUMSCRUBBER, ALL THE KINGS MEN (bis auf ein einziges Minizitat aus BRAVEHEART in Track 3) oder APOCALYPTO doch sehr darum bemüht, dieses Stigma loszuwerden.

Doch wem Schostakowitschs berühmte Jazz-Suite schonmal zu Ohren gekommen ist (und die wird häufig in Filmen verwendet), dem kommt die Musik auch irritierend bekannt vor. Und der Grundansatz sollte auch immer sein, dass eine gute Filmmusik für gewöhnlich auch eine gute Musik für sich sein sollte. Klar gibt es Ausnahmen, aber musikdramaturgisch (in diesem Fall ganz im Bezug auf den Film betrachtet) lassen Hornermusiken auch sehr zu wünschen übrig, zuletzt Apocalypto. Dass ein solcher Score nicht simpel sein muss, wissen wir spätestens seit Shores The Cell, der im Film auch dank seines gelungenen Konzepts stärker wirkt. Horners Versuch dagegen ist schlichte Programmusik, die den Film dramaturgisch nur in der einzelnen szenischen Wirkung unterstützt und ein wenig Atmosphäre schafft, dem gesamten Streifen aber keine klangliche Struktur verleiht, was eine gute Filmmusik zwingend tun sollte, ob sie nun tonal gebunden ist oder nicht. Die elegante erzählerische Qualität eines John Williams oder Jerry Goldsmith erreicht Horner schon lange nicht mehr, zumal seine Musik in vielen Szenen zuweilen auch zu melodramatisch wirkt und vom Leinwandgeschehen ablenkt. Ich möchte die Wirkung von Hornermusiken im Film garnicht negieren, als Regisseur kann man mit dem Meisten von Horner noch halbwegs zufrieden sein, doch dass Horner in punkto Filmwirkung der Primus sein soll, das kann ich einfach nicht stehen lassen, weil es zuviele Komponisten gibt, die Filme wesentlich raffinierter unterstützen als der gute James.

Gruß,

Matthias

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Ob man allerdings ausgerechnet einen der überbewertesten Komponisten der letzten 20 Jahre (Howard Shore) als Beispiel nehmen sollte ist fraglich. The Game, The Client, Panic Room usw. unterstützen ihren Film zwar meistens ganz nett, sind aber außerhalb völlig unanhörbar. Alles reinste Funktionalmusik, quasi das filmische Gegenstück zu Kaufhausmusik - im Gegensatz zu Horner, der einer der wenigen Komponisten ist, der es schafft einen Score auch auf CD interessant zu gestalten und den Film optimal unterstützen.

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Stimmt, Shores Thrillerscores sind auf CD für viele unerträglich- aber hör dir mal bspsweise SHE DEVIL an oder MRS DOUBTFIRE- von wegen überbeweretet. Der hat was drauf!

Sind ja nicht nur die Thriller-Scores. Auch die ganzen Komödien wie Big, Mrs. Doubtfire usw. sind einfach nur langweilig. F-Musik in Reinstform.

Einzig LOTR ist gelungen - und wie!

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Gast Matthias Noe
Ob man allerdings ausgerechnet einen der überbewertesten Komponisten der letzten 20 Jahre (Howard Shore) als Beispiel nehmen sollte ist fraglich. The Game, The Client, Panic Room usw. unterstützen ihren Film zwar meistens ganz nett, sind aber außerhalb völlig unanhörbar. Alles reinste Funktionalmusik, quasi das filmische Gegenstück zu Kaufhausmusik - im Gegensatz zu Horner, der einer der wenigen Komponisten ist, der es schafft einen Score auch auf CD interessant zu gestalten und den Film optimal unterstützen.
The Cell ist stellenweise klares Stilvorbild für Apocalypto und als solches auch um Längen besser. Darüber hinaus hat Shore wohl in genau den Scores, die du nicht zu besitzen scheinst, wirklich achtbare bis hervorragende Leistungen vollbracht. Aber wen wunderts?

Zu den A-Komponisten würde ich ihn allerdings auch nicht zählen, obwohl sich seine Herr der Ringe Musiken wirklich nicht zu Unrecht großer Beliebtheit erfreuen.

Ich sehe schon Mathias,dich werde ich nicht mehr zum Hornerianer bekehren,aber immerhin hast du vor diesen Mann noch Respekt und schätzt seine alten arbeiten.Finde seine Musiken nicht zu dick aufgetragen,aber das ist geschmackssache.;)
Nun, es gehört zur Tragik der momentan schlechten Verfassung der Filmmusikbranche, dass ein Könner, wie Horner einst einer war, sein Talent so verschütten hat lassen können. Brainstorm, Krull, Star Trek II - wie hätte das weitergehen können? Stattdessen muss man einen routinierten aber auch nicht grandiosen Score wie All the Kings Men als ein gutes Zeichen ansehen. Verflucht schade, das gebe ich offen zu.

Gruß,

Matthias

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Ob man allerdings ausgerechnet einen der überbewertesten Komponisten der letzten 20 Jahre (Howard Shore) als Beispiel nehmen sollte ist fraglich. The Game, The Client, Panic Room usw. unterstützen ihren Film zwar meistens ganz nett, sind aber außerhalb völlig unanhörbar. Alles reinste Funktionalmusik, quasi das filmische Gegenstück zu Kaufhausmusik - [...]

Man kennt sich untereinander ja jetzt schon recht gut, insbesondere was die musikalischen Vorlieben betrifft, deshalb frage ich jetzt einfach mal ganz frech: Kann es sein, dass dein IMO etwas vorschnelles Urteil über Shores Thriller-Scores eher auf eine Abneigung gegenüber düsterer, sperrig-dissonanter Filmmusik zurückzuführen ist? Denn aus kompositorischer und konzeptioneller Sicht sind sowohl der rhythmisch komplexe PANIC ROOM als auch der doppelbödige THE GAME äußerst interessante und originelle Thriller-Musiken abseits der genre-üblichen Vertonungsklischees. Wenn man mit solch (zugegebenermaßen) sehr düsterer und kantiger, modernistisch geprägter Musik wenig anfangen kann, ist das ja kein Problem - aber nur weil es für manchen mitunter schwieriger anzuhören ist als eine eingängige Horner-Musik, ist es ganz sicher nicht gleich schlechter.

Im Übrigen sage ich das jetzt nicht als Shore-Fan - würde mich nicht unbedingt als "Fan" bezeichnen, so finde ich nämlich nicht alles toll, brillant und herausragend, wo der Name "Shore" draufsteht - so hat der gute Howard m.E. schon so einiges an Uninteressantem, mitunter gar Belanglosem rausgehauen, u.a. seine ersten beiden LOTR-Scores sowie den bereits genannten, äußerst schwachen MRS. DOUBTFIRE. Die oben angeführten Thriller-Musiken (und übrigens auch Arbeiten wie NAKED LUNCH, THE CELL und eXistenZ) haben hingegen schon Substanz und zeigen einen experimentierfreudigen und ambitionierten Shore, der bei der Konzipierung seiner Musiken auch über den Film hinaus denkt. Horner hat dieses Potenzial auch, aber er zeigt es in letzter Zeit viel zu selten und begnügt sich damit, auf Sparflamme zu arbeiten. Horner könnte zweifellos zu den besten und originellsten Komponisten in Hollywood zählen, wenn er seine Musik nicht dauernd nur stur dem Film unterordnen würde. Menschenskind, der Mann hat BRAINSTORM gemacht! Ein großartiger Score... "verlernt" hat er es mit Sicherheit nicht, solch brillante Filmmusik zu schreiben. Er kann, wenn er will.

Sodenn, Standpauke beendet, schönen Abend euch allen! ;)

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Man kennt sich untereinander ja jetzt schon recht gut, insbesondere was die musikalischen Vorlieben betrifft, deshalb frage ich jetzt einfach mal ganz frech: Kann es sein, dass dein IMO etwas vorschnelles Urteil über Shores Thriller-Scores eher auf eine Abneigung gegenüber düsterer, sperrig-dissonanter Filmmusik zurückzuführen ist?

Nein, nur Komponisten wie Alex North, Elliot Goldenthal oder Christopher Young können das einfach tausendmal besser. Diese höre ich mir dann auch immer wieder sehr gerne an.

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- im Gegensatz zu Horner, der einer der wenigen Komponisten ist, der es schafft einen Score auch auf CD interessant zu gestalten und den Film optimal unterstützen.

Das ist wohl Geschmackssache. Gerade auf CD finde ich Horners Musik bisher ziemlich schlecht gelungen, während die Musik in z.B. "A Beautiful Mind" (im Film), recht gut wirkt.

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Das ist wohl Geschmackssache. Gerade auf CD finde ich Horners Musik bisher ziemlich schlecht gelungen, während die Musik in z.B. "A Beautiful Mind" (im Film), recht gut wirkt.

Dann kennst du offentsichtlich zu wenig Horner-Scores. A Beautiful Mind ist sicher ein toller Score, der völlig zu Recht für den Oscar nominert war, ist aber bestimmt nicht der richtige, wenn man etwas actionreicheres hören möchte.

Das Problem ist nur, dass zu viele von Horners besten Scores - An American Tail 2, Balto, Casper, Jumanji, Once Upon A Forest, We're Back, Land Before Time, Star Trek 2+3, Krull, Cocoon, Dad, Mighty Joe Young, The Man Without A Face um mal ein paar zu nennen - out of print oder mittlerweile ganz schön schwer zu finden sind.

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Das ist wohl Geschmackssache. Gerade auf CD finde ich Horners Musik bisher ziemlich schlecht gelungen, während die Musik in z.B. "A Beautiful Mind" (im Film), recht gut wirkt.

Nun, kauf Dir einfach BRAINSTORM: Gibt's im Amazon Marketplace für unter 8 Euro.

Dichte postserielle Avantgarde (Goldenthal gar nicht mal unähnlich), rauschhaft spätromantische Klanggemälde (vortrefflich à la Strauss instrumentiert), edler Klassizismus im bezaubernden Love Theme (formal bestechend aufgebaut), gekonnter Frühexpressionismus in der Suspense (wenn auch etwas Goldsmith dabei ist). Kurzum: eine fabelhafte Musik und (nicht nur) für mich Horners größtes Werk. Dabei sehr zugänglich und auch sonst durchaus Deinen Hörfavoriten (Williams, Goldenthal - nein, Zimmer nicht! ;)) entgegenkommend.

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Das ist wohl Geschmackssache. Gerade auf CD finde ich Horners Musik bisher ziemlich schlecht gelungen, während die Musik in z.B. "A Beautiful Mind" (im Film), recht gut wirkt.

Während die Spannungsmusik in "Beautiful Mind" durchaus Atmosphäre schafft und auch mal ein etwas weniger gewöhnliches Vertonungskonzept durchblicken läßt (Car Chase), sind gerade die sowieso schon unbiskant inszenierten "emotionalen" Szenen durch die seifige Mucke unerträglich.

Aber wenn's nicht so platt wäre, hätt's wahrscheinlich auch kein 100-Mio.-$ B.O. nebst Oscar-Nominierung gegeben....

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