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Intrada: ROBIN HOOD: PRINCE OF THIEVES (2CD) (Michael Kamen)


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Beim FMD wurden schon einige künftige Klassiker verdammt. Ich erinnere mich an JFK, STANLEY & IRIS, Horners DAD war mal Top-Niete, Alan Silvestri wurde wegen seiner Faulheit beschimpft, ich finde das sehr lustig und lese es wahnsinnig gerne. Ist ja inzwischen alles historisch.

Was mich mal interessieren würde, weil ich es nie begriffen habe: Wie sehen solche sechszeiligen Particelli, von denen in Karbans Text die Rede ist, eigentlich aus? Welche Infos (Instrumente?) sind darin enthalten und wie sieht dann der nächste Schritt aus?

Also wenn sich da einer der Experten mal äussern könnte, würde mich das freuen. Ist vielleicht etwas vom Thema ab, andererseits auch Teil der Entstehungsgeschichte von ROBIN HOOD.

(Ich kenne natürlich die Wiki-Definition, kann mir das aber schwer vorstellen. Vielleicht hat wer mal ein Foto?)

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Ich würde mich der Frage anschließen bzw. sie gerne von Grund auf noch einmal stellen wollen: Was sind Particelli? Warum sechszeilig und was bzw. wo genau sehe ich die in den Partituren? Mir fehlt ad hoc jegliches Verständnis. :)

EDIT: Ah, es gilt unter "Particell" zu suchen. Damit sind meine Fragen in dieser Form obsolet geworden. :)

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Ist glaube ich soweit ich weiß so eine Art erweiterter Klavierauszug(zweizeilig mit Violin- und Bassschlüssel)mit genaueren Anweisungen welches Instrument welche Passage spielen soll. Ist schon recht detailliert. Wird dann von den Orchestrierern auf eine vollständige Partitur erweitert. Bei John Williams ist die Arbeitsweise ähnlich, nur dass bei ihm soweit ich weiß das Particell zehnzeilig ist...

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vor einer Stunde schrieb sami:

Wobei die Verrisse von 'Stanley & iris' und 'Dad' durchaus begründbar sind (beides keine Großtaten).

Sketch: z. B. 'The Battleground' aus 'Patton' - 

patton_goldsmith.jpg

 

Schindler's List 

maxresdefault.jpg

 

Das sind doch ganz normale Partituren oder irre ich mich?

Ich glaube, was mir schwerfällt, ist die Vorstellung davon, was im Particell dabei sein muss und welche Stimmen nachträglich dazugegeben werden können, ohne dass die Ausgestaltung aus Sicht des Komponisten in eine falsche Richtung geht.

Bei Transkriptionen von Klavier auf Orchester habe ich weniger Probleme mir das vorzustellen, weil da in der Orchestrierung noch alle Wege offenstehen. Also von Anfang an eine größere Freiheit existiert.

Aber vielleicht gibts auch keine Generalantwort darauf.

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vor 27 Minuten schrieb Max Liebermann:

Aber vielleicht gibts auch keine Generalantwort darauf.

Das ist richtig. Ein Particell/Sketch ist einfach nur eine reduziert notierte Version eines Musikstückes und kann so zwischen zwei und zwölf Notenzeilen beeinhalten. Es ist allein vom Komponisten abhängig, wie viel er da rein schreibt und wie umfangreich das Particell ist. Häufig werden zum Beispiel die Streicher auf nur zwei Notenzeilen (Violinen und Basschlüssel) zusammengedampft und der Orchestrator schreibt diese dann aus. Ein Particell kann auch einfach nur eine Klavierskizze sein. Das obrige Beispiel von Williams (Schindlers Liste) ist kein Particell. Das dürfte die komplette Partitur des Stücks sein.

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vor einer Stunde schrieb BVBFan:

Das ist richtig. Ein Particell/Sketch ist einfach nur eine reduziert notierte Version eines Musikstückes und kann so zwischen zwei und zwölf Notenzeilen beeinhalten. Es ist allein vom Komponisten abhängig, wie viel er da rein schreibt und wie umfangreich das Particell ist. Häufig werden zum Beispiel die Streicher auf nur zwei Notenzeilen (Violinen und Basschlüssel) zusammengedampft und der Orchestrator schreibt diese dann aus. Ein Particell kann auch einfach nur eine Klavierskizze sein. Das obrige Beispiel von Williams (Schindlers Liste) ist kein Particell. Das dürfte die komplette Partitur des Stücks sein.

Was bedeutet "Ausschreiben" in diesem Fall? Ist das unterschiedlich? Also geht es vom reinen Kopieren auf die anderen Instrumentengruppen über Transponieren bis hin zu eigenen Elementen des Orchestrators? Ich schätze, das dürfte ja dann teilweise auch vis-à-vis besprochen werden!?

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vor 22 Minuten schrieb Sharp Dressed Man:

Was bedeutet "Ausschreiben" in diesem Fall? Ist das unterschiedlich? Also geht es vom reinen Kopieren auf die anderen Instrumentengruppen über Transponieren bis hin zu eigenen Elementen des Orchestrators? Ich schätze, das dürfte ja dann teilweise auch vis-à-vis besprochen werden!?

Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen: Das geht von reiner Kopierarbeit, über das ausnotieren von nur angedeuteten Elementen, bis hin zu Harmonisierungen oder zusätzlicher Kompositionsarbeit des Orchestrators. Falls dich das Thema mit den Orchestratoren näher interessiert, kann ich auch dir gern meine Bachelorarbeit schicken. Achja - Sketches sind übrigens für gewöhnlich nicht transponiert. Ist für den Komponisten einfach bequemer.

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Ein Particell mit 6 Systemen ist aber wirklich schon extrem (!) zusammengedampft, insbesondere wenn es sich um großorchestrale Musik handelt. Ich würde minimal 8 Systeme veranschlagen (2 Holz, 1 Blech, 2 Harfe/Klavier/Percussion, 3 Streicher), noch angenehmer ist es mit 10. Letztendlich geht es nur darum, Systeme zu sparen und mehrere Stimmen in ein System zu bekommen. Der Orchestrator zieht letztendlich nur noch die Stimmen auseinander, und schreibt jede einzelne Instrumentenstimme in ein eigenes System. 

In diesem Video (ab 8:22) stellt Bruce Broughton sein 13- bzw. 14-zeiliges Standard-Particell vor, das sehr komplett, aber auch sehr übersichtlich ist - da hat ein Orchestrator nicht mehr viel zu tun: 

 

vor 7 Stunden schrieb bimbamdingdong:

wobei "open range" ja ein eher langweiliger kamen ist, der eher vor sich hinplätschert und in dem nix passiert.

Sehe ich ganz anders. Sicher ist das keine spektakuläre Actionpartitur, aber eben ein schönes, elegisches Abschiedswerk, das Kamen von seiner intimeren Seite zeigt. Ein unterschätzter Score. 

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vor 48 Minuten schrieb Mephisto:

John Debney brauchte für CUTTHROAT ISLAND nur sechs Systeme... beachtlich:

http://www.lalalandrecords.com/DebneyFile/SheetMusic_JohnDebney_CutthroatIsland.pdf

Kann ich da irgendwo erkennen, für welche Instrumente welches System gilt? Oder dürften diese Infos weiter vorne zu finden sein. Die Schlüssel kann ich gerade so noch erkennen (2x Bass, 4x Violin?).

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Die Instrumentenbezeichnungen stehen direkt neben oder über den Noten. Direkt auf der ersten Seite findest Du oben links "Anvil or?" Im zweiten System von unten im ersten Takt "STR + opt. Celli 8va" - also Streicher + eventuell die Celli, die das ganze noch eine Oktave tiefer spielen.

Weiter hinten bei "Morgan's Ride" findet man ja auch den Sare-Drum-Rhythmus, der außerhalb des Akkolade (alle Systeme) notiert ist.

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vor 17 Minuten schrieb Mephisto:

Die Instrumentenbezeichnungen stehen direkt neben oder über den Noten. Direkt auf der ersten Seite findest Du oben links "Anvil or?" Im zweiten System von unten im ersten Takt "STR + opt. Celli 8va" - also Streicher + eventuell die Celli, die das ganze noch eine Oktave tiefer spielen.

Weiter hinten bei "Morgan's Ride" findet man ja auch den Sare-Drum-Rhythmus, der außerhalb des Akkolade (alle Systeme) notiert ist.

Ah, stimmt.
Partituren lesen kann ja für Ungeübte wie mich schon holprig genug sein, aber handschriftlich (oder nicht in Reinschrift) wird es dann immer nochmal ne Nummer härter. 

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vor 12 Stunden schrieb Sebastian Schwittay:

Sehe ich ganz anders. Sicher ist das keine spektakuläre Actionpartitur, aber eben ein schönes, elegisches Abschiedswerk, das Kamen von seiner intimeren Seite zeigt. Ein unterschätzter Score. 

"open range" hat halt so absolut gaaaar nix westernhaftes im score drinne.

dafür reichlich kamenismen, die nichtssagend vor sich hinplätschern.

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@bimbamdingdong sucht wohl eher nach dem epischeren Western-Sound, mit ausladenden Tutti-Passagen und zünftigen Horse-Riding-Actioncues à la "Bronco Bustin" aus WILD ROVERS. Zum Western-Sound gehört aber eben auch die Elegie und das Melancholische, worauf sich Kamen hier - filmbedingt - eher konzentriert als auf ausgelassenen Cowboy-Spaß. 

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  • 2 Wochen später...

Die Doppel-CD ist am Samstag bei mir angekommen. Zu einem vollständigen Durchhören bin ich zwar noch nicht gekommen, aber zumindest der "Main Title" eröffnet ganz großartig die Veröffentlichung.
Das Booklet lüftet übrigens das Geheimnis, wieso der Titelsong von Brian Adams (Everything I Do) nicht mit enthalten ist: Er stand zur Lizenzierung nicht zur verfügung. Jedenfalls bei FSM gab es deswegen einige Diskussionen, dass die Veröffentlichung somit nicht hätte geschehen dürfen, weil usw. usf. :rolleyes: 

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