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JOKER von Hildur Guðnadóttir


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  • 5 Monate später...
Am 3.4.2019 um 21:34 schrieb neo:

Sehr viel Cello Einsatz :D 

In der Tat, sehr viel Cello Einsatz ... viele ganze Noten ... düsterer Sound ... meins ist es auch nicht ... weder Film noch Musik. :P 

Oscar Nominierung sehe ich auch in Sicht, weniger wegen der Musik selbst ... mehr wegen der derzeitigen Hollywood-Präferenzen.

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Als artsy würde ich die Musik nicht beschreiben, ich finde sie aber sehr faszinierend, gerade da das Cello als Lead-Instrument im Fokus steht. Dies kombiniert mit Synthrhythmen klingt sehr düster. Ja, definitiv sperrig und schwer zugänglich, wer es melodiöser mag, aber ein toller Score! 

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vor 44 Minuten schrieb ronin1975:

is halt sehr eintönig. Im Film wars ganz ok, aber auch in erster Linie weil es bis zum Anschlag laut abgemischt war... hat ein wenig von Shores 7...

Shores 'Seven', ja. Jetzt, da du es schreibst. Der  Vergleich passt. Den mag ich auch sehr! 

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Letztlich kann man bei dem Film wieder argumentieren, dass statt sich was Neues auszudenken wird wieder nur Nostalgie bedient. Jetzt halt Scorsese Filme der 70er und 80er. Die Anleihen sind ja überdeutlich (und noch etwas Seven dazu). Bisschen DePalma noch (Body Double so in Bezug auf Obsession mit der Nachbarin).

Das finden jetzt viele Kritiker wieder ganz toll und bemerken dabei nicht, dass wieder nur Fanservice betrieben wird.

ok, vielen stösst das auch auf. Im Durchschnitt hat der Film nur 58 prozent bei metacritic, was nun nich so dolle ist.

Insgesamt fand ich ihn ja in allen Dingen stimmungsvoll, problematisch in der Aussage (was is das fürn Bösewicht eigentlich, wenn er nur Leute umbringt, die es auch verdienen?), wird allerdings durch das Ende (je nach Zuschauer) revidiert.

Des öfteren stellte ich mir vor, wie toll das gewesen wäre hätte Williams den gescored, in seinem alten Stil... hätte gepasst. So CEOT3K und Sleepers.

 

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Weiss nicht, so krass fand ich‘s nicht. Die Gewalt und gegen wen die sich richtet wird total safe behandelt. Dazu bedient er auch die White Supremacists...  Schuld sind immer nur die Anderen, weil ich weiß bin muss ich Erfolg und Geld haben, wer sein,  muss ins Fernsehen, sonst bin ich nichts wert, Arschgeigen verdienen es abgeknallt zu werden bevor ich mal einsehe, was fürn Idiot ich bin. Mutti is sowieso immer die Entschuldigung für meine Geisteskrankheit.

wie gesagt, das Ende fängt das auf, aber das werden die ganzen Hillbillies in USA sowieso nicht verstehen.

würd er Schwarze, Kinder, Frauen und Behinderte umbringen, DAS wäre krass, aber das wär ja politisch nicht in Ordnung, also gehen nur die drauf, die‘s auch verdienen, damit man ja weiter für den Underdog ist, der gegen meine Misere kämpft!

Und damit‘s bedrohlich ist wird die Musik halt soweit aufgedreht, dass die Sitze vibrieren.

ich weigere mich auch zu akzeptieren, dass ein brummelnder Score in dem nichts passiert als ‚perfekt passend‘ bezeichnet wird. Ja es brachte ne Stimmung, aber letztlich ist das der einfachste Weg. Sowas kann im Grunde echt jeder. Thematisch, kompositorisch ausgefeilt mal an sowas rangehen (Oder atonal mit wirklich kreativen Sounddesigns)... das tut und kann doch heute keiner mehr. 

Gibt auch viel Positives am Film, so is ja nicht, aber das geht den Meisten fürchte ich ab.

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Für mich war der Score eines der wenigen Probleme, die der sonst echt starke Film hat. Gleich wie bei Nolans Dunkirk hatte ich das Gefühl, dass man mir mit der Musik befiehlt: Sei jetzt traurig...Jetzt musst du Mitleid haben...

Liegt mit Sicherheit mit an der deutlich zu lauten Abmischung. Aber hier unterstreicht die Musik nicht die Emotionen sondern versucht sie selbst zu erzeugen. Und das obwohl der Film das auch ohne schon schafft.

Auch in der Erzählstruktur gab es stellen an denen die Macher dem eigenen Film und dem Zuschauer viel zu wenig zutrauen! ( Stichwort: Nachbarin)

Für mich wäre da weniger mehr gewesen. Und auch einen klassisch thematischen Orchesterscore hätte ich mir gut vorstellen können.

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Ich fand den im Film auch derbe laut aufgedreht, zu viel. Sonst passt der Stil im Film sehr gut, ist mir aber zu viel Johansson mit drin (kein Wunder wenn man bedenkt dass Gudnadottir jahrelang mit ihm zusammen war). Vermutlich wollte man da einen Score a la Johansson, der hätte den zu Lebzeiten auch selber gemacht.

Wundert mich ein wenig dass Philipps hier nicht Beck gefragt hat, aber man wollte wohl eben so einen Score hier.

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Am 11.10.2019 um 14:11 schrieb Osthunter:

Shores 'Seven', ja. Jetzt, da du es schreibst. Der  Vergleich passt. Den mag ich auch sehr! 

Die "Düsternis" ist aber nun wirklich der kleinste gemeinsame Nenner dieser beiden Musiken. Während SE7EN einem ausgereiften dramaturgischen Konzept folgt und zwei Welten bzw. Weltsichten gegeneinander stellt (die lethargische, lebensverneinende Welt des Killers, die sich durch enge Intervalle und Statik auszeichnet, sowie die nach (Er-)Lösung strebende Welt des Ermittlers Somerset, mit ihren weit ausholenden Intervallsprüngen und lebendiger(er) Rhythmik), fungiert JOKER leider in erster Linie als düstere Klangtapete, die immer nur im selben Modus verweilt, und sich nie wirklich dramaturgisch in den Film einschaltet. 

Wie so oft heutzutage ist das eigentlich keine dramatische Filmvertonung, sondern reines Atmo-Scoring - oder auch: Musik wie ein Einrichtungsgegenstand, wie ein düster-stylishes Accessoire, das der Film mit sich rum trägt wie Arthur Fleck sein Selbstmitleid. (Der Film hat mich in der Hinsicht übrigens auch eher kalt gelassen, da er die Depression mitsamt ihrer Klischees dermaßen kultiviert, dass es den selbstmitleidigen weißen Nerds, die sich von der Welt betrogen fühlen, sicher eine helle Freude ist. Letztendlich hat der Film überhaupt nichts zu sagen, und ist noch dazu nicht mal besonders interessant inszeniert. Da schaue ich mir lieber nochmal THE KING OF COMEDY an - der macht einem wirklich zu schaffen.)

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  • 1 Monat später...
vor 20 Stunden schrieb badbu:

ist es mir noch nicht aufgefallen, oder gibt es bisher keinen FYC Score?

Sorry, aber: noch mehr von der Suppe? :unsure: Die 36 Minuten des Albums kamen mir angesichts der Lethargie der Musik schon lang genug vor. 

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