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Komponieren lernen - wo beginnen?


MarSco
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Zum Thema Filmmusik-Studium: An der HFF Potsdam und in Ludwigsburg an der Filmakademie wird gefordert, dass du schon einen Abschluss einen Musikstudiengangs hast. Es reicht also z.B. ein Bachelor. Einzig in München kannst Filmmusik vom Abitur weg studieren. Allerdings mach dir da keine Hoffnungen. Hier kommen umgerechnet 50 Bewerber auf einen einzigen Studienplatz.

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Hallo allerseits,

ohne zu sehr von Mephistos Frage ablenken zu wollen, würde ich das Thema der autodidaktischen Lernmethoden gerne noch einmal aufgreifen wollen.

Seit mehreren Jahren verspüre ich immer mal wieder den Wunsch, mir selber das Komponieren beizubringen. Mein Problem ist allerdings dasselbe, welches auch schon andere vor mir hier geäußert haben: Ich habe keine Ahnung, wo und wie ich anfangen kann.

Was in meinem Fall noch dazu kommt, ist dass ich kein Instrument spiele. Und es geht noch einen Schritt weiter, ich möchte eigentlich auch gar kein Instrument erlernen. (Meinen Klavierunterricht hatte ich früher nach nur vier Besuchen abgebrochen...)

Meine Fragen wären daher:

Ist es sinnvoll, sich mit Komposition zu beschäftigen, ohne ein Instrument zu beherrschen (und erlernen zu wollen)? Mir schwebt dabei vor, als einziges "Instrument" entsprechende Software zu benutzen.

Und mal wieder die Frage nach dem Lernmaterial... Gibt es einen vernünftigen Weg, sich die ganze Musiktheorie ohne irgendwelche Vorkenntnisse selber anzueignen? Und das auch dann noch, wenn man pro Tag nur ein bis zwei Stunden zur Verfügung hat?

Und angenommen, ich hätte die theoretischen Grundlagen erlernt, wüsste ich dann alles, was man benötigt? Viele Seiten im Internet erwecken den Eindruck, "der Rest" sei nach dem Lernen der Theorie nur noch ausprobieren. Stimmt das wirklich? Ich kann mir kaum vorstellen, dass es nicht ebenfalls so etwas wie eine "Kompositions-Methodik" gibt, die den Prozess erleichtert.

Ich hoffe, das war jetzt nicht zuviel auf einmal für meinen ersten Post :eek:

Vielen Dank für Eure Antworten schonmal!

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Wenn du gar keinen Einstieg hast, wird's schwer.

Ich würd mir jemanden suchen, der am PC komponiert und arrangiert. Den würd ich fragen, ob er mir beim Einstieg hilft. So ganz simple Grundlagen in der Art von: Wie viele Töne gibt's eigentlich, was ist eine Tonleiter, was ist eine Oktave, was ist ein Akkord, welche Akkorde passen zusammen, was ist ein Viervierteltakt, was ist ein Dreivierteltakt, etc. Am besten live mit PC, um das Besprochene gleich praktisch umzusetzen. LOGIC Fun (Freeware) bietet die einfache Möglichkeit, MIDI- Instrumente zu programmieren und MIDI- Tracks zu komponieren / arrangieren. Die Instrumentaltracks auf meiner letzten CD sind mit LOGIC gemacht. Aber es gibt auch andere Programme, die für einen Anfänger in Frage kommen könnten.

Alex

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Steinigt mich, schlagt mich, wie auch immer. Ich vertrete die Ansicht eines Ludwig van Beethovens.

Komponieren ist eine erhabende und hohe Kunst, entweder sie ist einem gegeben oder nicht. Muss denn wirklich jeder Musikbegeisterte auch anfangen zu komponieren?? Ich denke nicht.

Es gibt Komponisten, richtige Komponisten, die komponieren können und die die Techniken erlernt haben. Sicherlich kann jeder Mensch lernen irgendwie zu komponieren. Jeder kriegt irgendwann hin eine Melodie zu trillern, jeder schafft es irgendwie mal mit den Techniken dann aus dieser Melodie vlt. mal ne Fuge zu basteln oder wie auch immer. Das macht aber niemanden zum Komponisten!

Komposition ist eine Gabe. Und wenn wir in die Musik mal schauen, dann sehen wir wem dies Gaben gegeben ist und wem nicht. Und wem die nicht gegeben ist, da fangen wir alle dann an zu meckern und zu kritisieren.

Das Problem was die ganze (sorry) "Scheiß-Technik" verursacht ist, dass immer mehr Amateure sich für Komponisten erklären und den größten Schund auf das Notenpapier bringen, den es gibt. Das sehen wir doch auch in der Filmmusik. Ich gebe jetzt speziell mal das Beispiel RCP (NEIN es soll kein Bashing sein, nur ein Beispiel!!). Die komponieren alle nur über den Synthesizer. Die klimpern solange rum, bis sie da was zu Stande gekriegt haben und der Rest übernimmt das Team von Arrangeuren und Orchestratoren! Zumal auch viel abgekupfert wird. Das ist kein richtiges komponieren im Sinne der großen Meister! Das ist Amateur-Komposition!

Es hätte früher sowas nicht gegeben und deshalb sollten wir uns fragen: ist die Technik immer sinnvoll oder sollten wir uns lieber auf unsere eigenen Gaben konzentrieren? Komposition ist eine Gabe, die nur wenigen in dem Maße gegeben ist, dass man diesen Menschen als Komponist wirklich bezeichnen kann. Natürlich kann man einen Großteil erlernen, aber das ersetzt nicht die nötige Gabe.

Als Beispiel sei Danny Elfman angeführt. Es mag ein Mangel sein, dass er die "nötige Schule" nicht hat. Die jeder aber problemlos erlernen kann. Aber Elfman hat das Talent, die Ideen, die Gabe - und das ist etwas was niemand erlernen kann. Entweder es ist einem gegeben oder nicht.

Und das sollten wir uns alle mal fragen. Muss ich auch in einem Bereich "rumpfuschen" und so die erhabenen Meister ein Stück weit auch mit meinen "lächerlichen Amateurversuchen" zu "blamieren" oder konzentriere ich mich auf die Gaben die ich habe und lasse den Meistern ihre Gaben...?

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Nun, ich sehe das nicht ganz so drastisch wie Prinz Meister Seth. Ich hol mal etwas weiter aus:

Es gibt im Grunde genommen zwei klassische Kompositionstypen. Der erste Typ ist der intuitive. Er hat schon eine fast perfekte Vorstellung seiner Komposition und hört diese fertig komponierte Musik quasi in seinem Kopf, bevor er sie aufgeschrieben hat. Wenn er das dann niederschreibt sind keine Korrekturen oder Ausarbeitungen mehr nötig. Als Paradebeispiel finden wir hier keinen geringeren als Mozart, in dessen Manuskripte selten etwas korrigiert, verbessert oder hinzugefügt wurde.

Dann gibt es den zweiten Typ: Er geht von einer Grundidee aus und arbeitet sich dann vorwärts. Bitte nicht mit einer "Konstruktion" missverstehen. Und hier ist Beethoven ein Paradebeispiel. In seinen Manuskripten findet man sehr viele Verbesserungen. Ständig hat er etwas herausgestrichen und seine Komposition Stück für Stück zu einem Meisterwerk verbessert.

Für beide Kompositionstypen braucht man eine gewisse Gabe. Der Unterschied liegt darin, dass man durch das Kontrapunktstudium den zweiten Typ in einem gewissen Grade erreichen kann. Den intuitiven Typus kann man nicht erlernen.

Jetzt ist es so, dass sich ein Danny Elfman in die erste Sparte einordnen lässt. Er selbst sagte sogar einmal in einem Interview, dass er manchmal die fertige Komposition im Kopf hört.

Heute kann durch die Technik jeder etwas komponieren bzw eigene Improvisationen aufnehmen. Hierdurch ist ein ganz neuer Kompositionstypus entstanden. Und zwar ohne jegliche Vorstellung oder Idee draufloszuklimpern. Nur, war das vor 200 Jahren nicht auch schon so? Was sich geändert hat ist, dass man ohne jegliche Notenkenntnis ein Stück komponieren kann. In Form von Midi.

Eines darf man aber nicht vergessen: Wer hat es denn mit klassischer Komposition auf Midi-Basis zu etwas gebracht? Mir fallen dazu nur einige Filmmusikkomponisten ein, die per Synthesizer großen Erfolg haben. Der Rest tummelt sich vor allem in der Elektro-/Dance-/Trance-/Techno-Szene. Um solche Musik zu komponieren braucht man in der Tat keine Notenkenntnisse und kann auf Basis eines total simplen Motivs einen Hit landen. Ich höre derartige Musik nicht, aber um ehrlich zu sein: Hin und wieder gefällt mir ein solcher Song.

Ich will hiermit keine Grundsatzdiskussion anfangen, aber ich bin der Meinung, dass ein Song nicht (!) kompliziert bzw anspruchsvoll sein muss um gut zu sein.

Wenn also jemand wie AndyK sagt, hey, ich möchte auch solche Musik machen, dann sag ich: Warum nicht? Schnapp dir ein Keyboard, klimper darauf herum und wenn du etwas gefunden hast, das dir gefällt, dann nimms auf und hinterleg es mit anderen Instrumenten, die deiner Ansicht nach gut dazu passen.

Dass dadurch keine künstlerisch wertvolle Komposition heraus kommt ist klar. Trotzdem kann man dadurch einen Mainstream Hit landen. Natürlich utopisch, aber allein schon die Befriedigung "Hey ich hab was komponiert, was mir recht gut gefällt" ist doch was.

Ich verstehe allerdings die Kritik, die von den "Renommierten" kommt. Der Musikmarkt wird von solcher Musik überschwemmt und haben eine Lebensdauer von 5 Tagen. Tja, unsere heutige Welt strebt von Event zu Event, von einem Orgasmus zum nächsten. Die richtige Kunst geht dabei unter.

Nun aber noch einmal zu AndyK: Musiktheorie zu erlernen, aber kein Instrument zu spielen passt nicht zusammen. Zumindest nicht, wenn man auf Basis dieser Musiktheorie komponieren möchte.

Komposition ist angewandte Musiktheorie auf einem Instrument. Um Musiktheorie zu lernen gehört es auch dazu, das gelernte anzuwenden bzw auszuprobieren. Was nützt es dir zu wissen, dass ein Trugschluss sich von der Dominante in die Tonikaparallele bzw den Tonikagegenklang auflöst, wenn du nicht weißt, wie er klingt?

Also, wenn du keine Lust hast ein Instrument zu lernen und keine Zeit dich mit Musiktheorie zu beschäftigen, dann schnapp dir den Magix Music Maker und zieh mitgelieferte Samples zusammen. Das ist auch Komposition. Denn Komposition heißt übersetzt nichts anderes als Zusammenstellung.

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Steinigt mich, schlagt mich, wie auch immer. Ich vertrete die Ansicht eines Ludwig van Beethovens.

Komponieren ist eine erhabende und hohe Kunst, entweder sie ist einem gegeben oder nicht. Muss denn wirklich jeder Musikbegeisterte auch anfangen zu komponieren?? Ich denke nicht.

Ich sehe das ganze ähnlich, allerdings muss man dazu sagen das selbst ein Beethoven kein Genie war. Er reifte genau so mit der Zeit wie ein Brahms (der sehr durch Beethoven inspiriert wurde) und wie sie alle heißen.

Ein Frühwerk Beethovens mit einem späteren zu vergleichen ist sehr interessant, er behält irgendwo seine Stil aber der wirkliche Meister Ludwig van Beethoven entstand erst nach seiner fast kompletten Taubheit (vorr durch eine Jahrelange Bleivergiftung verursacht) also etwa um 1812 rum.

Beethoven Erlernte stets Techniken von Haydn und anderen und gab diese später genau so weiter wie man sie ihm weitergab.

Auch ein Wunderkind Mozart wird heut gern untersagt das seine frühen Werke sehr oft von seinem Vater berichtigt wurden. Daran ist nichts schlimm. Die Gabe des Musikers Mozart der viele Menschen zu seinen Lebzeiten erfreute und sie bis heut lange nach seinem Tode erfreut kann man ihm deswegen nicht abschreiben.

Was die heutige Musikwelt angeht. Ja, es wollen viele Musik schreiben. Aber warum? Diese Frage sollte man sich zu allererst stellen. Will ich damit meine Freundin glücklich machen? Will ich damit meinen Lebensunterhalt verdienen? Stellt euch die Frage was ihr wollt?! Komponieren kann sehr großen Spaß machen aber warum komponiere ich eigentlich?

Man möge mich ja gern in die Schiene eines RCP Teammitglieds stecken der kein Funken Gabe und Talent hat was ein Beethoven damals besaß aber ich für meinen Teil schreibe Musik weil ich einfach erkannt habe was ich will und womit ich meinen Lebensunterhalt verdienen will und um die nötigen Techniken zu erlernen habe ich bisher 6 Jahre benötigt und es werden sicherlich noch einige Jahre dazu kommen wo ich dann sage "jetzt habe ich das erreicht was ich als Lebensziel ansehe" und mich das ganze glücklich macht.

Ich denke wenn einem das Talent gegeben wird, egal ob es bereits in der Kindheit rauskommt oder in späteren Jahren sollte man dies nicht einfach wegwerfen. Vielleicht wird nicht gleich ein Beethoven aus dir oder euch, aber man sollte nichts vergeuden. Es gibt Komponisten die schreiben sehr wenig Musik, in denen sie aber zeigen das sie es drauf haben.

Und hier im Forum gibt es einige User die Komposition wirklich gut beherrschen aber sicher noch lang nicht gereift sind, weil sie Jung sind und das kann man niemanden anlasten.

Um einige zu nennen, Danecos, Jan Seltzer und Robin wären jetzt 3 die mir sofort einfallen würden. Und diese 3 Respektiere ich für ihr Schaffen, ich sehe niemanden als Konkurrenten an, warum auch? Und deshalb wenn das Talent gegeben ist Werke zu verfassen dann fragt nicht lange in Foren rum und lasst euch immer alles vor die Füße werfen, handelt selbst. Ich habe niemals irgendwann in ein Forum geschrieben ich benötige Hilfe beim lernen von Musiktheorie, warum auch?! Es gibt a) genügend Bücher und :eek: macht es viel mehr Spaß in der Zeit in der manche auf Antworten warten die einen eh nicht sehr viel weiterbringen ein Buch zu lesen und sich zu schulen.

So viel dazu. Stellt euch erstmal die Frage WARUM WOLLT IHR KOMPONIEREN? Und dann denkt über eure Zukunft nach.

mit besten gut gemeinten Grüßen,

Florian

Bearbeitet von IMP2006
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Um einige zu nennen, Danecos, Jan Seltzer und Robin wären jetzt 3 die mir sofort einfallen würden

Oh! Ich bekomme einen Anflug von Rosa im Gesicht! :eek:

Was in meinem Fall noch dazu kommt, ist dass ich kein Instrument spiele. Und es geht noch einen Schritt weiter, ich möchte eigentlich auch gar kein Instrument erlernen. (Meinen Klavierunterricht hatte ich früher nach nur vier Besuchen abgebrochen...)

Aber Musik macht dir schon spaß oder?

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Für beide Kompositionstypen braucht man eine gewisse Gabe. Der Unterschied liegt darin, dass man durch das Kontrapunktstudium den zweiten Typ in einem gewissen Grade erreichen kann. Den intuitiven Typus kann man nicht erlernen.

Richtig! Und es gibt auch in der Klassik auch Beispiele, wo man durch Fleiß etwas erlernt und zu etwas gebracht hat. Aber auch das geht nur wenn einem diese Gabe von Gott ein Stückweit mitgegeben wurde. Die Spreu vom Weizen zu trennen ist aber dennoch wichtig. Und da stoßen wir an einen Punkt den viele nicht einsehen wollen. Sich selber einzugestehen, ich habe nicht die Fähigkeiten und Brillianz eines Johannes Brahms oder Modest Mussorgsky!

Heute kann durch die Technik jeder etwas komponieren bzw eigene Improvisationen aufnehmen. Hierdurch ist ein ganz neuer Kompositionstypus entstanden. Und zwar ohne jegliche Vorstellung oder Idee draufloszuklimpern. Nur, war das vor 200 Jahren nicht auch schon so? Was sich geändert hat ist, dass man ohne jegliche Notenkenntnis ein Stück komponieren kann. In Form von Midi.

Eines darf man aber nicht vergessen: Wer hat es denn mit klassischer Komposition auf Midi-Basis zu etwas gebracht? Mir fallen dazu nur einige Filmmusikkomponisten ein, die per Synthesizer großen Erfolg haben. Der Rest tummelt sich vor allem in der Elektro-/Dance-/Trance-/Techno-Szene. Um solche Musik zu komponieren braucht man in der Tat keine Notenkenntnisse und kann auf Basis eines total simplen Motivs einen Hit landen. Ich höre derartige Musik nicht, aber um ehrlich zu sein: Hin und wieder gefällt mir ein solcher Song.

Ich will hiermit keine Grundsatzdiskussion anfangen, aber ich bin der Meinung, dass ein Song nicht (!) kompliziert bzw anspruchsvoll sein muss um gut zu sein.

Wenn also jemand wie AndyK sagt, hey, ich möchte auch solche Musik machen, dann sag ich: Warum nicht? Schnapp dir ein Keyboard, klimper darauf herum und wenn du etwas gefunden hast, das dir gefällt, dann nimms auf und hinterleg es mit anderen Instrumenten, die deiner Ansicht nach gut dazu passen.

Dass dadurch keine künstlerisch wertvolle Komposition heraus kommt ist klar. Trotzdem kann man dadurch einen Mainstream Hit landen. Natürlich utopisch, aber allein schon die Befriedigung "Hey ich hab was komponiert, was mir recht gut gefällt" ist doch was.

Ich verstehe allerdings die Kritik, die von den "Renommierten" kommt. Der Musikmarkt wird von solcher Musik überschwemmt und haben eine Lebensdauer von 5 Tagen. Tja, unsere heutige Welt strebt von Event zu Event, von einem Orgasmus zum nächsten. Die richtige Kunst geht dabei unter.

Nun aber noch einmal zu AndyK: Musiktheorie zu erlernen, aber kein Instrument zu spielen passt nicht zusammen. Zumindest nicht, wenn man auf Basis dieser Musiktheorie komponieren möchte.

Komposition ist angewandte Musiktheorie auf einem Instrument. Um Musiktheorie zu lernen gehört es auch dazu, das gelernte anzuwenden bzw auszuprobieren. Was nützt es dir zu wissen, dass ein Trugschluss sich von der Dominante in die Tonikaparallele bzw den Tonikagegenklang auflöst, wenn du nicht weißt, wie er klingt?

Also, wenn du keine Lust hast ein Instrument zu lernen und keine Zeit dich mit Musiktheorie zu beschäftigen, dann schnapp dir den Magix Music Maker und zieh mitgelieferte Samples zusammen. Das ist auch Komposition. Denn Komposition heißt übersetzt nichts anderes als Zusammenstellung.

Und genau da sehe ich den Abrutsch des Niveau der Musik! Jeder "Depp" kann mit Hilfe der Technik zum "Komponisten" avanchieren. Aber das diese Art von Massenproduktion das Niveau senkt und die echte Musik verkümmert, das scheint kaum einen zu interessieren. Das Niveau ist sehr weit abgesunken.

Die meisten Jugendlichen dröhnen sich doch mit Musik die Ohren zu, die Komponisten wie John Williams nur schreiben würden, wenn sie sturz betrunken sind und dazu noch im Endstadium vom Krebs sind. Das ist derartig Niveaulos und auch ein Stückweit "schändlich" - das ist unglaublich.

Die Hörkultur geht doch völlig den Bach runter. Eine geniale Komposition a la Mozart ist in den Augen von Jugendlichen "Scheiße" aber ein billiger Sampler, den jeder dreijährige zustande kriegen würde, der ist "göttlich". Und ich will gar nicht weiter darauf eingehen, wie sehr die Kultur sich weiter verschlimmert. Welcher Jugendliche geht denn heute noch in eine Oper?

Es gibt sicherlich auch Beispiele wo die Technik zum Segen wurde. Es mag absurd erscheinen von meinem Standpunkt aus, aber da ist für mich das Paradebeispiel Hans Zimmer. Ihm hat die Technik ermöglicht seine Musik, die er im Kopf hat, "Spielfähig" zu machen. Und ein gewisses Talent kann man ihm nun doch nicht streitig machen. Er hat auch einige positive Sachen hinbekommen: Der Schmale Grat, Sakrileg, König der Löwen, Lauras Stern oder seine Komöidenscores. Aber der Anteil derer die das dann so nutzen wie Hans Zimmer, ist sehr gering!

Ich sehe das ganze ähnlich, allerdings muss man dazu sagen das selbst ein Beethoven kein Genie war. Er reifte genau so mit der Zeit wie ein Brahms (der sehr durch Beethoven inspiriert wurde) und wie sie alle heißen.

Ein Frühwerk Beethovens mit einem späteren zu vergleichen ist sehr interessant, er behält irgendwo seine Stil aber der wirkliche Meister Ludwig van Beethoven entstand erst nach seiner fast kompletten Taubheit (vorr durch eine Jahrelange Bleivergiftung verursacht) also etwa um 1812 rum.

Beethoven Erlernte stets Techniken von Haydn und anderen und gab diese später genau so weiter wie man sie ihm weitergab.

Auch ein Wunderkind Mozart wird heut gern untersagt das seine frühen Werke sehr oft von seinem Vater berichtigt wurden. Daran ist nichts schlimm. Die Gabe des Musikers Mozart der viele Menschen zu seinen Lebzeiten erfreute und sie bis heut lange nach seinem Tode erfreut kann man ihm deswegen nicht abschreiben.

Es gibt einen Spruch: "Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen". Und dazu fällt mir ein Zitat von Bach ein: "Ich habe fleißig sein müssen, um dass zu erreichen, was ich erreicht habe".

Sicherlich gehört eine gewisse Einlernungsphase, Übungs- und Entwicklungsphase dazu. Aber das sollte selbstverständlich sein. Kein Super-Sportler hat bereits mit 6 Jahren einen 50 km - Lauf hingelegt und das in Bestzeit. Und ähnlich ist es mit Musik.

Was die heutige Musikwelt angeht. Ja, es wollen viele Musik schreiben. Aber warum? Diese Frage sollte man sich zu allererst stellen. Will ich damit meine Freundin glücklich machen? Will ich damit meinen Lebensunterhalt verdienen? Stellt euch die Frage was ihr wollt?! Komponieren kann sehr großen Spaß machen aber warum komponiere ich eigentlich?

Man möge mich ja gern in die Schiene eines RCP Teammitglieds stecken der kein Funken Gabe und Talent hat was ein Beethoven damals besaß aber ich für meinen Teil schreibe Musik weil ich einfach erkannt habe was ich will und womit ich meinen Lebensunterhalt verdienen will und um die nötigen Techniken zu erlernen habe ich bisher 6 Jahre benötigt und es werden sicherlich noch einige Jahre dazu kommen wo ich dann sage "jetzt habe ich das erreicht was ich als Lebensziel ansehe" und mich das ganze glücklich macht.

Ich denke wenn einem das Talent gegeben wird, egal ob es bereits in der Kindheit rauskommt oder in späteren Jahren sollte man dies nicht einfach wegwerfen. Vielleicht wird nicht gleich ein Beethoven aus dir oder euch, aber man sollte nichts vergeuden. Es gibt Komponisten die schreiben sehr wenig Musik, in denen sie aber zeigen das sie es drauf haben.

Natürlich sollte man keine Gabe, die Gott einen geschenkt hat, nicht einfach so über den Haufen werfen. Aber irgendwann sollte man in der Lage sein die Spreu vom Weizen zu trennen und dafür auch einmal die nötige Einsicht mitbringen (s. oben).

Ein Kind das Jahrelang Klavier erlernete, ist sicherlich in der Lage schwierige Stücke zu spielen und dieses Kind hat auch ein ordentliches Können. Es macht es aber nicht zu einem erstklassigen Virtuosen! Ähnlich ist es mit der Komposition. Wer für sich entdeckt hat, Stücke zu schreiben, avanchiert nicht deshalb gleich in die Liga der Komponisten. Weder in die eines Klaus Badelts, noch in die eines Elmer Bernsteins, noch in die eines Gustav Mahlers!

Und das ist finde ich der springende Punkt, den viele nicht einsehen. Überschätzung ihrer (sorry, dass soll kein Vorwurf an dich oder einen anderen User sein) mittelmäßigen bis ein Stückweit lächerlichen Fähigkeiten!

Und diese Erkentniss ist ein großes Problem. Ich kenne viele, die verdienen mit Musik ihren Lebensunterhalt. Die lassen eigene Ideen in ihre Arrangments mit einfließen und der Gleichen. Völlig okay. Aber ich denke: jemand der Musik macht, darf nicht nur sturr vom Blatt spielen sondern muss auch eigene Ideen mit einfließen lassen. Das macht aber niemanden zum wirklichen Komponisten! Und zumindestens die Leute die ich kenne, sehen das auch so und sehen es ein. Niemand ist ein Genie weil er eigene Ideen hat und die umsetzt.

In der Schule zum Beispiel muss jeder Schüler auch im Deutschunterricht Geschichten schreiben oder Gedichte oder der Gleichen. Es macht aber niemanden zu einem Shakespear, zu einem Fontane, Goethe oder zu einem begnadeten Author!

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Ich frag mich ganz ehrlich, warum man sich so sehr darüber echauffieren muss wie Du das tust. Ich finde, Du solltest diese ganze Sache viel gelassener sehen.

Es gab in allen Zeiten unglaublich viele Komponisten, und genauso gab es in allen Zeiten unkreative und untalentierte Stümper, die vielleicht noch kein Loop-Programm zur Hand hatten, aber nen fast genauso einfach Weg finden konnten, ihr mangelndes Können in die Welt zu schleudern. Und genauso sind diese Leute zu Recht in der Geschichte untergegangen und nur die richtig guten sind geblieben, genau so wird es auch weitergehen. Die Leute, über die Du Dich heute so sehr aufregst, über die redet eh bald keiner mehr.

Mal davon abgesehen bin ich der Meinung, dass Deine Ansicht exakt kontraproduktiv zu dem ist, was Du Dir eigentlich wünschst.

Lass die Kids doch Musik machen und behaupten sie seien große Komponisten, auch wenn's Schrott ist, was sie machen, aber sie setzen sich wenigstens mit Musik auseinander und allein das führt schon dazu, dass sie in der Regel ein besseres Verständnis für (gute) Musik entwickeln. Und auch Musik, die in Deinen Augen billiger Schrott ist, hat ihre absolute Berechtigung, solange es Menschen gibt, die sie gut finden. Und nur weil diese Hörer nicht primär Wert darauf legen, ob die Komposition nun super ausgefuchst ist, sondern es toll finden, wenn sie headbangend ihre Aggressionen abbauen können, ihre Hintern nach dem Gehörten durch die Dissen werfen können oder die Ausschüttung bestimmter Endorphine genießen, die sie durch das pulsierende Basswummern von Housemusik erleben, oder meinetwegen einfach nur die Hookline so einfach ist, dass sie sie nach einmaligem Hören mitgröhlen können - das hat alles seine Berechtigung.

Und ich hoffe nicht, dass Du ernsthaft die Ansicht vertrittst, dass man Musikmachen, Malen, Schreiben oder wasauchimmer einfach sein lassen soll, nur weil man nicht die Anlage zu einem Genie hat.

Vielleicht solltest Du auch die Option zulassen, dass man sich einfach damit beschäftigt und das tut weil man Freude daran hat, und nicht aus der Motivation heraus, dass man damit die Welt bewegen will oder sich hinter Beethoven, Bach und Co. einreihen will.

Ich frag mich ehrlich, woher Du soviel Verbitterung dagegen nimmst, denn Du negierst eigentlich genau das, was meiner Meinung nach das Wichtigste an der Musik ist - die Freude und den Spaß daran. Und wie man das erreicht und erlebt, solltest Du imho jedem selbst überlassen, auch dann, wenn's sich nicht mit Deiner Sicht deckt.

Grüße

Robin

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Du hast einige interessante Gedanken.

1- wo aber soll sich die Hörkultur weiter hin entwickeln? Wie tief soll das Niveau noch sinken. In den Augen der meisten "Kidds" sind Komponisten vom Kaliber eines Beethovens nur noch "verstaubt". Wo bleibt der Respekt? Wo soll es hingehen, wenn wir kreischenden Bands wie Tokio Hotel hinterherlaufen oder nur "billige" Klänge vergöttern?

2- Freude am musizieren und es machen, auch am kleinen "Kompositions"versuch ist nicht falsch. Aber niemand wir dadurch Komponist. Und diese Selbstverherrlichung, dieses respektlose Verhalten gegenüber den wahren Meistern tut einfach in der Seele weh.

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1 - Kannst Du mir objektiv beweisen, dass das Niveau sinkt? Nur weil der mediale Fokus in der Regel darauf liegt, 12-17-jährige Teenies in der Frühphase ihrer musikalischen Entwicklung zu ködern? Du weißt schon, dass das nur ne kleine Bevölkerungsgruppe ist, die da überproportional angesprochen wird? Und wenn ich die in Wogen schunkelnden Drittgebissbesitzer-Massen auf Volksmusikevents sehe, kann ich mir nur schwer vorstellen, dass deren musikalisches Niveau durchschnittlich höher ist als das der Teenies von heute.

2 - Das ist doch n ganz normales psychologisches Phänomen, was die einen halt stärker und die anderen schwächer ausprägen. Aber jeder, der sich als Kind oder Jugendlicher n Hobby sucht, will doch damit irgendwie "besonders" sein, und will es halt genießen für das besondere, was er tut, auch bewundert zu werden. Und wenn die Omi halt stolz auf ihren Enkel ist "weil er Musik macht." und die Mitschüler das "cool finden", dann kann man es doch dem Enkel nicht vorwerfen, dass er sich halt fürn Komponisten hält. Aber ich kenne auch niemanden, der das auf Dauer auch durchgezogen hat. Jeder, der sich damit länger beschäftigt, entwickelt sich auch weiter und lernt dann auch irgendwann den Respekt vor den Meistern, es sei denn er ist so dumm, das jede Argumentation eh sinnlos ist. Wie gesagt, etwas mehr Gelassenheit, is auch besser für den Blutdruck :eek:

Robin

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@Alex, MCQ: Zunächst einmal vielen Dank für Eure Tipps!

So wie es ausschaut, hat sich eine recht interessante Diskussion entwickelt... ;)

Aber Musik macht dir schon spaß oder?

Aber ja! Ich höre sehr viel Musik. Ich bin allerdings ein reiner Konsument, bis jetzt.

[...] konzentriere ich mich auf die Gaben die ich habe und lasse den Meistern ihre Gaben...?

Eine interessante Fragestellung, die sich hieraus ergibt, ist: "Wie erkenne ich meine Gaben?" Meiner Meinung nach kann man vorher häufig nicht wissen, ob man für irgendetwas ein Talent hat, ohne sich mit einer Sache beschäftigt zu haben. Trotz allem denke ich, ist es genauso unklug, sich mit den großen Meistern messen zu wollen, wenn man es nun tatsächlich nicht kann. Und wenn man sich einen der "Giganten" als Vorbild nimmt, kommt man sich noch kleiner vor, als man es sowieso schon ist. Was dann natürlich negative Auswirkungen auf die Motivation hat, überhaupt etwas zu lernen.

Dass dadurch keine künstlerisch wertvolle Komposition heraus kommt ist klar.
Stellt euch erstmal die Frage WARUM WOLLT IHR KOMPONIEREN? Und dann denkt über eure Zukunft nach.

Mir ist klar, dass sich das meiste davon wohl nicht direkt auf mich bezieht. Aber trotzdem möchte ich euch gerne etwas genauer erzählen, aus welcher Ecke ich eigentlich komme und warum ich sowas machen will.

(Vielleicht könnt ihr mir dann auch noch spezifischere Tipps geben... :) )

Der konkrete Anlass ist, dass ich gerade an einem (nicht-kommerziellen) Computerspiel arbeite. Da ich sowieso schon fast alles bei diesem (Freizeit-)Projekt selbst in die Hand genommen habe, wollte ich dasselbe auch bei der Musikuntermalung tun. Den größten Vorteil sehe ich für mich darin, dass ich so die größte Kontrolle über das gewünschte Ergebnis habe. Ich stehe außerdem nicht unter Zeitdruck, weshalb ich (vorerst) noch nicht nach Hilfe von außerhalb gesucht habe.

Zu meinem persönlichen Qualitätsanspruch... Ich möchte dasselbe Niveau anderer guter Spielesoundtracks erreichen. Ich mag zwar auch die "großen Meister", aber meine Vorbilder sind eher Leute wie Norihiko Hibino, Frank Klepacki oder Yoko Shimomura. Ob deren Werke nun künstlerisch wertvoll sein mögen oder nicht, daran möchte ich mich später irgendwann einmal messen können. (Und das auch nur aus qualitativer, und nicht aus quantitativer Sicht.) "Noch mehr" zu erreichen ist in keinster Weise mein Ziel.

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1 - Kannst Du mir objektiv beweisen, dass das Niveau sinkt? Nur weil der mediale Fokus in der Regel darauf liegt, 12-17-jährige Teenies in der Frühphase ihrer musikalischen Entwicklung zu ködern? Du weißt schon, dass das nur ne kleine Bevölkerungsgruppe ist, die da überproportional angesprochen wird? Und wenn ich die in Wogen schunkelnden Drittgebissbesitzer-Massen auf Volksmusikevents sehe, kann ich mir nur schwer vorstellen, dass deren musikalisches Niveau durchschnittlich höher ist als das der Teenies von heute.

2 - Das ist doch n ganz normales psychologisches Phänomen, was die einen halt stärker und die anderen schwächer ausprägen. Aber jeder, der sich als Kind oder Jugendlicher n Hobby sucht, will doch damit irgendwie "besonders" sein, und will es halt genießen für das besondere, was er tut, auch bewundert zu werden. Und wenn die Omi halt stolz auf ihren Enkel ist "weil er Musik macht." und die Mitschüler das "cool finden", dann kann man es doch dem Enkel nicht vorwerfen, dass er sich halt fürn Komponisten hält. Aber ich kenne auch niemanden, der das auf Dauer auch durchgezogen hat. Jeder, der sich damit länger beschäftigt, entwickelt sich auch weiter und lernt dann auch irgendwann den Respekt vor den Meistern, es sei denn er ist so dumm, das jede Argumentation eh sinnlos ist. Wie gesagt, etwas mehr Gelassenheit, is auch besser für den Blutdruck ;)

Robin

1- damit beweißt es mir immer aber das dieser Massenzirkus nicht nur Teenies, sondern auch Rentner betrifft. Und damit führen wir schon zwei Bevölkerungsgruppen zusammen.

2- natürlich ist das okay, wenn "Kidds" sowas machen. Aber "Kidds" tuen leider immer so übertrieben und es fehlt heute leider komplett der Respekt. "Ich schreibe coole Musik." Aber Beethoven ist scheiße...? Sinn und Verstand haben die meistne leider in dem Bezug nicht. Wobei vieles was sie schreiben, sind nur alte Melodien, die sie irgendwo mal gehört haben und nun neu zusammensetzen und nicht wahr haben wollen, dass es das schon gibt!

Zu meinem persönlichen Qualitätsanspruch... Ich möchte dasselbe Niveau anderer guter Spielesoundtracks erreichen. Ich mag zwar auch die "großen Meister", aber meine Vorbilder sind eher Leute wie Norihiko Hibino, Frank Klepacki oder Yoko Shimomura. Ob deren Werke nun künstlerisch wertvoll sein mögen oder nicht, daran möchte ich mich später irgendwann einmal messen können. (Und das auch nur aus qualitativer, und nicht aus quantitativer Sicht.) "Noch mehr" zu erreichen ist in keinster Weise mein Ziel.

Ich möchte dir wirklich nicht zu Nahe treten, aber: vergiss es;). Und das meine ich gutmütig. Wer hoch hinaus will, fällt bekanntlich tief. Und es hat in meinen Augen etwas naives, wenn du dir gleich solche Vorbilder nimmst. Versuche doch erst einmal irgendwas hinzukriegen, in irgendeiner Form und dann kannst du dich steigern, aber nimm dir nicht gleich so etwas vor. "Zug um Zug rücken die Figuren fort"... wende das auch auf dich und deine Ansprüche an:).

Bearbeitet von Prinz Meister Seth
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@Seth:

Natürlich hast du Recht, dass man diese Vorbilder nicht innerhalb kürzester Zeit direkt als erstes erreichen kann. Mit "später irgendwann einmal" war ein längerer Zeitraum gemeint.

Außerdem: Gibt es denn überhaupt Vorbilder, welche "eine Nummer kleiner" als die von mir genannten wären? Oder anders herum... Wären sie "eine Nummer kleiner", wären sie dann noch Vorbilder? Als Vorbild kann ja auch kaum jemand dienen, dessen Musik ich nicht mag.

Wenn ich z.B. eine Fremdsprache lerne, so ist mein langfristiges Ziel immer, die Sprache am Ende fließend zu beherrschen. Je nach täglichem Zeitaufwand und der Schwierigkeit der Sprache handelt es sich dabei um einen Zeitraum von ein bis zehn Jahren. Für mich ist aber deshalb noch nichts falsch daran, sich ein derartiges Ziel genau so zu setzen. Selbstverständlich sollten die kurzfristigen Ziele anders aussehen und kleinere Schritte darstellen.

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Naja AndyK, wenn du wie Hibino Musik schreiben willst, hol dir Cubase, mach nen netten Drumloop und klatscht ein paar Quartenschichtungen drüber. Dann noch brav ein paar Synthi Glissandi und schon haste es! Damit wärst du schon mal auf dem Niveau von Zone of Enders. Und wenn du so was wie MGS2 haben möchtest. Such dir raus welche Töne im Moll7/9er (nennt man den wirklich so, ich nenne ihn immer so) vorkommen, also z.B. c - es - g - h - d und verwende nur diese Töne, hörst du (???) Nur diese Töne (!!). Dann hast du schon mal so was wie bei MGS2 vorliegen. In dem Bereich solltest du aber dann schon für Streicher und Blechbläser das ganze Arrangieren. Aber keine Holzbläser. Die sind uncool.

Tja und schon kannst du was Komponieren was Hibino recht nahe kommt ;);)

Und immer dran denken: Uematsu hat auch nie Musik studiert und ist irgendwann selber auf die Hirnfall ähhhhh, Quintfallsequenz in Dur gestoßen! :););)

Versteh mich nicht falsch, ich will dich hier nicht aufziehen, und das ist alles durchaus ernst gemeint, ich will dir damit nur sagen, dass man für gewisse Musik nun wirklich nicht lange braucht bis man raushat wie die funktioniert. Aber du musst es halt ausprobieren!

Naja und Yoko Shimomura. Ein bisschen Dur-Moll geplänkel im mediantischen Nahbereich (die Gute geht halt selten ein Risiko ein) darüber irgendetwas, was an ein Thema erinnert.

Bearbeitet von Jan Selzer
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@Jan Selzer:

Deine Tipps sind für Eingeweiht ja brauchbar um diesen Stil zu erreichen, aber ich glaube dass jemand, der von Musik noch ~nichts weiß damit einfach garnichts anfangen kann. Zumal Cm7/9 sich normalerweise aus c - es - g - b - d zusammensetzt, es sein denn du meintest Cm major7 9; das ist aber eine sehr abenteuerliche Konstruktion ;)

Ich finde Prinz Meister Seth's Ansichten ehrlich gesagt völlig überzogen. Du stellst es ja so dar, als wären die großen Komponisten (Halb)götter. Das sind sie sicher nicht, sie sind nur unheimlich fleißig gewesen und hatten natürlich auch ein grundsätzliches Talent. Und dass die Masse nicht Bach oder Beethoven mag, sondern einfachere Musik ist absolut normal und war schon immer so. Dass die musikalischen Ansprüche nicht hoch sind, liegt hauptsächlich daran, dass die Masse die Musik nicht um derer Willen hört, sondern darauf tanzen und das Gemeinschaftsgefühl genießen will. Dafür braucht man einen Stil, der für alle verständlich und tanzbar ist und das ist bei Klassischer Musik nicht der Fall.

Trotzdem kann man nicht vom Verkommen der Musik sprechen. Natürlich ist es schade, dass die Masse nicht mehr viel auf musikalisches Handwerk gibt, aber überall sonst werden die Ansprüche höher. Wer Musik studieren will wird sich umschauen wie viele hochkarätige Musiker es mittlerweile gibt. Die Medien und Computer machen viel mehr im Selbststudium möglich, als früher. Der Konkurenzkampf ist größer denn je. Es gibt in Deutschland z.B. schon längst Saxophonisten, die das technische Niveau Charlie Parkers übertreffen und die sind trotzdem nicht so berühmt, weil dieser Stil ebenfalls nicht mehr Mainstream ist.

Apropos Jazz: Wenn Komponieren eine Gabe wäre, die nur wenige besitzen, dann wäre diese Musik unmöglich. Jazz besteht zu ca. 80% aus Improvisation und das ist nichts anderes als Komposition bzw. s.g. Instant Composition auf Basis vorgegebener Harmonien. Auf jeder Jam-Session hier in Kaiserslautern finden sich so gesehen schon Unmengen guter Komponisten.

Wenn Leute wie John Williams nicht angefangen hätten, auszuprobieren und an sich zu glauben, dann wären sie niemals das geworden, was sie heute sind. Vllt sind diese "Großen" auch gar nicht mal die "besten" Komponisten, wenn man das als Handwerklich virtuos, melodiös und einfallsreich definiert. Sie waren auch häufig nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort - ihre Art zu schreiben war grade gefragt. Wenn Hans Zimmer nicht gewesen wäre, hätte jemand anders einen ähnlichen Stil geschaffen, an dem sich plötzlich alle orientieren.

Also AndyK, lass dich bloß nicht entmutigen. Du kannst vorher nicht wissen, was für eine "Gabe" du hast, deswegen probier es einfach aus. Die famose Techniken, die es heutzutage gibt ermöglichen schon kostenfrei Dinge, die früher unmöglich gewesen wären. Die Freeware Sequenzer à la Rosegarden von heute haben sicher mehr drauf, als die Profisoftware vor 10 Jahren. Auf jeden Fall solltest du ein Instrument lernen. Ohne kann ich mir nicht vorstellen, dass du komponieren lernen kannst. Instrument und Musiklehre stellen einfach das Handwerkszeug dar, dass es ermöglicht, anderen mitzuteilen, was sich in deinem Kopf abspielt. Wenn du einfach so drauf los singen kannst und du die Sounds hören kannst, wie sie alle zusammenspielen, dann kannst du komponieren. Du musst dabei nicht eine große Melodie spontan erfinden können, es kann irgendeine Melodie sein. Die wenigsten Komponisten finden sofort eine fertige Melodie, wenn sie für einen Film etwas schreiben wollen, die brauchen ihre Zeit, bis ihnen mal eine gute Idee kommt. Höchstens Mozart wird sofort seine Melodien im Kopf gehört haben, genauso, wie er sie später auch aufgeschrieben hat. Wobei ich ehrlich sagen muss, dass seine Melodien und Orchestrationen nicht unbedingt die schönsten sind, was für ein Genie er auch gewesen sein mag.

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Zumal Cm7/9 sich normalerweise aus c - es - g - b - d zusammensetzt, es sein denn du meintest Cm major7 9; das ist aber eine sehr abenteuerliche Konstruktion

Ich meine den mit großer Septe, also mit h. Ich hab mal in Amons Harmonielehre nachgeguckt. Da nennt er den "Großer Mollseptakkord mit großer 9"

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Das kst dann aber ein Major/Minor Akkord und kein Cm9 (die 9 schließt die 7 automatisch ein)

Und Flobby, so abenteuerlich sind die Geschichten gar nicht, ich hab im Studium (Jazz) gerade mit 8 Stimmigen Akkorden zu tun und damit kann man echt ne ganze Menge anfangen um bestimmte Klangfelder zu kreieren, nicht umsonst ist die moderne Jazzlehre für Komponisten wirklich brauchbar und eben auch für alle Musiker eben auch besser lesbar. Ein John Williams kommt auch aus dem Jazz und das hört man ja in seiner Musik oft genug raus.

@Topic,

ich denke man muss für sich selbst entscheiden was man machen will und diese nicht von anderen Abhängig machen lassen. Das ist was zählt!

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Das kst dann aber ein Major/Minor Akkord und kein Cm9 (die 9 schließt die 7 automatisch ein)

Richtig.

Und Flobby, so abenteuerlich sind die Geschichten gar nicht, ich hab im Studium (Jazz) gerade mit 8 Stimmigen Akkorden zu tun und damit kann man echt ne ganze Menge anfangen um bestimmte Klangfelder zu kreieren, nicht umsonst ist die moderne Jazzlehre für Komponisten wirklich brauchbar und eben auch für alle Musiker eben auch besser lesbar. Ein John Williams kommt auch aus dem Jazz und das hört man ja in seiner Musik oft genug raus.

Ja, da stimme ich dir absolut zu. Ich bediene mich ausschließlich aus diesem Feld, da ich bis jetzt gar keine andere Ausbildung als die Jazz-Harmonielehre habe. Und ich fand es bislang absolut ausreichend, da Restriktionen aus der Klassik wegfallen (die Klassik verbietet ja ungewöhnliche Sounds regelrecht, wie z.B. die lokrische Tonleiter). Einen Cm maj7/9 würde ich aber nur für sehr atmosphärische Flächen nehmen, der klingt zu dissonant für gewöhnliche Düsternis. Oder als Schlussakkord; im James Bond Thema ist er als solcher schließlich berühmt.

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Auf jeden Fall. Die Klassische Harmonielehre arbeitet ja überwiegend mit genauen Akkordbezeichnungen (Namen) wohingegen man bei der Jazzlehre sich wirklich auf die Akkordsymbole Konzentriert, gut ist das wir zum Teil beides lernen bzw gelernt haben. Aber die Jazzlehre ist schon sehr sehr komplex. Also ich habe zb. momentan ein Spektrum aus ner menge mehr Akkorden (müsste man mal zählen) als ich vor einem Jahr noch nutzte. Sicherlich nutzt man für gewisse Dinge einfache Geschichten aber als Flächen und Dissonantfunktionen oder für Jazzwerke sind Substitutdominanten zb schon schön. Und diese in einem normalen Werk unterzubringen kann auch sehr viel Spaß bereiten es kommt ja auch immer darauf an einen gewissen Akzent an einer gewissen Stelle zu setzen und letztendlich ist wichtig was dir in deinen Ohren zusagt. Jedes Gehör umfasst die Harmonik anders. Aber ich habe in den letzten 2 Jahren sehr viel gelernt auch mal Disharmonisch zu arbeiten und es macht Spaß!

In diesem Zuge möchte ich als alternatives Studium zum Hochschulstudium die Deutsche POP umwerben. http://www.deutsche-pop.de kostet zwar ein wenig aber die Tutoren die ich zb. habe sind absolut Kompetent und wissen von was sie reden. Einzig allein stellt euch auf ein wenig mehr Stress ein als im normalen Hochschulstudium, ihr lernt die Geschichten die man sonst in 4-6 Jahren erlernt eben in ca. 2 Jahren das heißt innere Disziplin das Ding durch zu ziehen.

Welche Bücher liest du denn, Florian?

vg,

FL

Bearbeitet von IMP2006
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Gast Anton Bruckner

Es gibt ein paar gute Bücher zum Thema Filmmusik komponieren, leider zum Teil auf Englisch:

Filmmusik in der Praxis von Philipp E. Kümpel bei PPV Media GmbH

Filmmusik von Andreas Weidinger

Complete Guide to Film Scoring von Richard Davis

Acoustic and MIDI Orchestration for the Contemporary Composer von Andrea Pejrolo

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