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Rupert Gregson-Williams: Abominable


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Eine Veröffentlichung, die vielleicht unter vielen anderen Scores einfach untergegangen ist. Auch ich habe sie zufällig heute in der Apple Music Mediathek entdeckt. 
Sicher, ein erster Gedanke könnte sein: Noch ein Animationsscore von RCP? 
Mittlerweile bin ich froh, doch ein Ohr riskiert zu haben. Ja, es gibt die typischen RCP - Momente, aber auch einige Kleinode.

Ein abschließendes Urteil habe ich noch nicht gefällt nach zwei Durchgängen, aber mal hinhören, kann man. 

 

 

 

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Ich komme gerade aus dem Kino. Nachdem ich gestern im Hintergrund die Musik laufen hatte und der Film heute Vormittag im Kino lief, war die Entscheidung, mit dem Nachwuchs heute Vormittag ins Kino zu gehen, schnell klar.

Der Film ist ein schöner Kinderfilm, mit schönen Momenten. Erinnert von der Aufmachung an Drachenzähmen leicht gemacht, aber das stört nicht weiter. Die Lacher der Kleinen und die großen Augen, wenn der Yeti zaubert, sind garantiert. Gerade die Landschaftsanimationen und Animationen, wenn der Yeti seine Zauberkräfte spielen lässt, sind sehr gelungen! 

Zur Musik muss ich nach dem Besuch und einem weiteren Hördurchgang heute Nacht konstatieren: Leider doch über weite Strecken ein mehr als typischer RCP – Animationsscore, was gestern beim Kochen und Kinder bespaßen im Hintergrund etwas unterging. Mehr noch: Ich habe, wie so manches anderes Mal bei Rupert Gregson-Williams den Eindruck, dass er so sehr daran gewöhnt ist "Additional Music" zu schreiben, dass das manchmal so klingt, als Reihe er hier "Additional Music" an "Additional Music", ohne einen roten Faden zu spinnen oder so etwas wie ein Gesamtkonzept vor Augen zu haben. Ein Problem, das mir aber nicht nur bei ihm, sondern vielen Zöglingen aus der zimmerschen Schmiede auffällt. Die Highlights der Musik habe ich mehr oder weniger verlinkt. Insgesamt finde ich schade, dass man, obwohl eine Geigerin Protagonistin in dem Film ist, eigentlich nichts daraus macht. Im Score spürt man davon im Grunde kaum etwas. Kein Mut zur Virtuosität. Hier wird unfassbar viel Potential verschenkt. Das ist vor allem vor dem Hintergrund mehr als ärgerlich, dass die Musik als gemeinsame Sprache zwischen dem Yeti und der Protagonistin inszeniert wird: Er brummt, sie spielt Geige. Daraus wird jedoch überhaupt nichts Tiefergehendes gemacht. Weder im Film, noch im Score. Es bleibt einfach flach. Auch auf die geographischen Besonderheiten des Films, wird in der Musik nicht eingegangen, obwohl es atemberaubende chinesische Landschaftsanimationen gibt und es soviel tolle Möglichkeiten gegeben hätte, das Flair der Großstadt Shanghai, die Landschaften und den Himalaya musikalisch abzubilden. Insgesamt doch eine Enttäuschung. Die verlinkten Stücke schaffen es in meine Playlist. Aber das war‘s.

In den End Credits wurde dann noch ein Fragezeichen bei mir aufgeworfen: Als Dirigent der Musik wird ein Allstair King gelistet. Ich meinte mal (vielleicht sogar hier im Forum oder bei FSM) gelesen zu haben, dass Rupert zu den wenigen wirklich fähigen Dirigenten in der RCP–Truppe gehört und auch einen Schwerpunkt im Studium – neben Chormusik – darauf gelegt hat. Frage mich, warum er das Werk dann selbst nicht einspielt …?

 

 

 

 

 

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  • horner1980 änderte den Titel in Rupert Gregson-Williams: Abominable
vor 38 Minuten schrieb SilvestriGirl:

In den End Credits wurde dann noch ein Fragezeichen bei mir aufgeworfen: Als Dirigent der Musik wird ein Allstair King gelistet. Ich meinte mal (vielleicht sogar hier im Forum oder bei FSM) gelesen zu haben, dass Rupert zu den wenigen wirklich fähigen Dirigenten in der RCP–Truppe gehört und auch einen Schwerpunkt im Studium – neben Chormusik – darauf gelegt hat. Frage mich, warum er das Werk dann selbst nicht einspielt …?

scheint so, als ob er relativ selten dirigiert. Hacksaw Ridge war sein letzter score dahingehend. vielleicht hört er sich lieber die musik aus der box an, während sie eingespielt wird. alistair king gehört ja mit zu seinen standard dirigenten, neben nick glennie-smith.

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vor 25 Minuten schrieb SilvestriGirl:

Ist dir zufälligerweise bekannt, warum? Ich kenne nur die Aussagen von mehreren Komponisten, dass man in Aufnahmeraum bessere Kontrolle dahingehend hat, weil man die Reaktion der Filmemacher mitbekommt. 

ja derartiges habe ich als grund auch schon gehört. ich weiß nicht mehr wer es gesagt hatte, vielleicht john powell, dass er zwar durchaus selbst dirigieren könnte, lieber aber alles aus dem aufnahmeraum verfolgt. zu trevor rabins National Treasure 2 gibt es auch ein kurzes making of der musik. da sitzen er, jerry bruckheimer und regisseur jon turteltaub im aufnahmeraum. bruckheimer gibt da eine anweisung an rabin und der gibt es dann weiter nach draußen zum dirigenten. im falle rabins würde es aber eh nicht anders laufen, da er nicht dirigieren kann. aber ich kann mir schon vorstellen, dass dies ein entscheidender grund ist, weshalb komponisten, die eigentlich auch dirigieren könnten, nicht dirigieren. oder schaut man sich die scores von harry gregson-williams an, der ja auch häufig dirigiert. bei seinen solo musiken für bruckheimer produktionen ist er nur bei Déjà Vu als dirigent gelistet, weil er eh bei allen seinen solo filmen für tony scott auch dirigiert hat. bei den bruckheimer produktionen Veronica Guerin und Prince Of Persia ist niemand gelistet.

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vor 9 Minuten schrieb SilvestriGirl:

Anderseits schaffen es Leute wie Silvestri oder Williams auch seit Jahrzehnten vor einem Orchester zu stehen und die Kommunikation mit dem Regisseur hinzubringen.

Aber gerade Bruckheimer scheint, was du schreibst, sehr „speziell“ zu sein ...

Das hat nicht nur was mit Bruckheimer zu tun. Auch ein James Newton Howard mag es lieber im Aufnahmeraum zu sitzen, obwohl auch er dirigieren könnte. Er findet, dass er da am besten erkennen kann, ob es so funktioniert oder es da noch was zu verbessern gilt oder zu hören, ob die Einspielung dem entspricht, was er sich dabei gedacht hat.
Es gibt halt diejenigen, die am Pult das beste Gefühl für die Musik haben und diejenigen, die das gleiche Gefühl eher im Aufnahmeraum haben

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vor einer Stunde schrieb horner1980:

Das hat nicht nur was mit Bruckheimer zu tun. Auch ein James Newton Howard mag es lieber im Aufnahmeraum zu sitzen, obwohl auch er dirigieren könnte. Er findet, dass er da am besten erkennen kann, ob es so funktioniert oder es da noch was zu verbessern gilt oder zu hören, ob die Einspielung dem entspricht, was er sich dabei gedacht hat.
Es gibt halt diejenigen, die am Pult das beste Gefühl für die Musik haben und diejenigen, die das gleiche Gefühl eher im Aufnahmeraum haben


Sicher ist es auch Geschmacksache. ?

Wobei das JNH dirigieren kann, würde ich nicht unterschreiben. Das hat er auf seiner Tournee damals auch zugegeben. Und ja, hätte das Orchester jeden Einsatz so umgesetzt, wie von ihm gegeben, wäre das Konzert auch leicht anders ausgegangen. Aber daran erkennt man Profis. Man hilft sich gegenseitig. ?

vor 3 Stunden schrieb Lars Potreck:

ja derartiges habe ich als grund auch schon gehört. ich weiß nicht mehr wer es gesagt hatte, vielleicht john powell, dass er zwar durchaus selbst dirigieren könnte, lieber aber alles aus dem aufnahmeraum verfolgt. zu trevor rabins National Treasure 2 gibt es auch ein kurzes making of der musik. da sitzen er, jerry bruckheimer und regisseur jon turteltaub im aufnahmeraum. bruckheimer gibt da eine anweisung an rabin und der gibt es dann weiter nach draußen zum dirigenten. im falle rabins würde es aber eh nicht anders laufen, da er nicht dirigieren kann. aber ich kann mir schon vorstellen, dass dies ein entscheidender grund ist, weshalb komponisten, die eigentlich auch dirigieren könnten, nicht dirigieren. oder schaut man sich die scores von harry gregson-williams an, der ja auch häufig dirigiert. bei seinen solo musiken für bruckheimer produktionen ist er nur bei Déjà Vu als dirigent gelistet, weil er eh bei allen seinen solo filmen für tony scott auch dirigiert hat. bei den bruckheimer produktionen Veronica Guerin und Prince Of Persia ist niemand gelistet.

 

Die Aussage von Powell habe ich auch gefunden, als ich vorhin nochmal recherchiert habe. Powell dirigiert gelegentlich aber schon selbst (FRIDA beispielsweise). Er lässt jedoch oft von Gavin Greenaway dirigieren und der ist wirklich ein guter Dirigent! 
 

Was Rupert Gregson-Williams angeht, habe ich mir mal die Mühe gemacht, alle Filmmusiken durchzuklicken, an denen er involviert war. Wenn er dirigierte, dann tatsächlich fast immer den Chor, seltener Orchester. Vielleicht ist das auch schon die ganze Erklärung. Jemand kann ein hervorragender Chordirigent sein, aber mit Orchestern nichts anfangen können und umgekehrt. Das sind einfach zwei verschiedene Spezialisierungen. 

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  • 1 Jahr später...
Am 2.1.2020 um 13:44 schrieb SilvestriGirl:

Ich komme gerade aus dem Kino. Nachdem ich gestern im Hintergrund die Musik laufen hatte und der Film heute Vormittag im Kino lief, war die Entscheidung, mit dem Nachwuchs heute Vormittag ins Kino zu gehen, schnell klar.

 

Der Film ist ein schöner Kinderfilm, mit schönen Momenten. Erinnert von der Aufmachung an Drachenzähmen leicht gemacht, aber das stört nicht weiter. Die Lacher der Kleinen und die großen Augen, wenn der Yeti zaubert, sind garantiert. Gerade die Landschaftsanimationen und Animationen, wenn der Yeti seine Zauberkräfte spielen lässt, sind sehr gelungen! 

 

Zur Musik muss ich nach dem Besuch und einem weiteren Hördurchgang heute Nacht konstatieren: Leider doch über weite Strecken ein mehr als typischer RCP – Animationsscore, was gestern beim Kochen und Kinder bespaßen im Hintergrund etwas unterging. Mehr noch: Ich habe, wie so manches anderes Mal bei Rupert Gregson-Williams den Eindruck, dass er so sehr daran gewöhnt ist "Additional Music" zu schreiben, dass das manchmal so klingt, als Reihe er hier "Additional Music" an "Additional Music", ohne einen roten Faden zu spinnen oder so etwas wie ein Gesamtkonzept vor Augen zu haben. Ein Problem, das mir aber nicht nur bei ihm, sondern vielen Zöglingen aus der zimmerschen Schmiede auffällt. Die Highlights der Musik habe ich mehr oder weniger verlinkt. Insgesamt finde ich schade, dass man, obwohl eine Geigerin Protagonistin in dem Film ist, eigentlich nichts daraus macht. Im Score spürt man davon im Grunde kaum etwas. Kein Mut zur Virtuosität. Hier wird unfassbar viel Potential verschenkt. Das ist vor allem vor dem Hintergrund mehr als ärgerlich, dass die Musik als gemeinsame Sprache zwischen dem Yeti und der Protagonistin inszeniert wird: Er brummt, sie spielt Geige. Daraus wird jedoch überhaupt nichts Tiefergehendes gemacht. Weder im Film, noch im Score. Es bleibt einfach flach. Auch auf die geographischen Besonderheiten des Films, wird in der Musik nicht eingegangen, obwohl es atemberaubende chinesische Landschaftsanimationen gibt und es soviel tolle Möglichkeiten gegeben hätte, das Flair der Großstadt Shanghai, die Landschaften und den Himalaya musikalisch abzubilden. Insgesamt doch eine Enttäuschung. Die verlinkten Stücke schaffen es in meine Playlist. Aber das war‘s.

 

In den End Credits wurde dann noch ein Fragezeichen bei mir aufgeworfen: Als Dirigent der Musik wird ein Allstair King gelistet. Ich meinte mal (vielleicht sogar hier im Forum oder bei FSM) gelesen zu haben, dass Rupert zu den wenigen wirklich fähigen Dirigenten in der RCP–Truppe gehört und auch einen Schwerpunkt im Studium – neben Chormusik – darauf gelegt hat. Frage mich, warum er das Werk dann selbst nicht einspielt …?

Ich habe den Film gestern nun auch endlich gesehen. Ein ganz wunderbarer Film. Tolle Figuren, eine zu Herzen gehende Geschichte, tolle Animationen, China als Setting, welches ganz toll eingefangen wurde, passende und passend eingesetzte Songs sowie ein meiner Meinung nach ganz toller Score von Rupert. Die Kritik kann ich daher teilweise nicht nachvollziehen. Wenn ichs richtig verstanden hab, ist Yi nicht wirklich eine Geigerin, sondern ihr Vater war der Geigenspieler in der Familie, der ständig gespielt hat als sie klein war. Und jeden Abend hat er ihr immer das gleiche Stück vorgespielt. Deshalb kann sie wohl auch etwas Geige spielen und genau deshalb hört man auch nichts virtuoses und immer das gleiche Stück. Es ist das eine Stück was sie kann und das sie an ihren Vater erinnert. Daher meiner Meinung nach verständlich, dass diesbezüglich "nicht mehr daraus gemacht wurde". Der Chinaeinschlag wird einem musikalisch zwar jetzt nicht um die Ohren gehauen, aber er ist definitv vorhanden, auch wenn etwas dezenter. Die Orchesteraction ist sicherlich etwas von der Stange, aber zumindest effektiv eingesetzt. Die ruhigen Momente finde ich dafür äußerst gelungen, denn sie klingen nicht nur schön, sondern transportieren auch die Emotionen und lassen den Zuschauer noch intensiver eintauchen. Insgesamt harmoniert der Score mit den Bildern ganz wunderbar. Der Score trägt für mich sehr zum Gelingen des Films bei. Einziger und durchaus gravierender Wermutstropfen des Soundtrack Albums ist, dass Coldplays Fix You nicht in der Filmversion drauf ist, denn für diese hat Rupert die Streicher und den Chor arrangiert. Die Version klingt wirklich wunderschön und wird im Film an einer zentralen Stelle eingesetzt. Wirklich schade.

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