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Varese Sarabande: U.S. MARSHALS - Jerry Goldsmith


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vor 1 Stunde schrieb TempeltonPeck:

Sicherlich ist der Score zu Marshals kein Meisterwerk und auch nicht Goldsmith beste Arbeit. Das der hier aber so schlecht da steht verwundert mich doch wenn man bedenkt wie oft eine erweiterte Fassung hier im Forum und im FSM Board gewünscht worden ist.

Oft ist auch relativ, denn häufig ist es eine lautstarke kleine Gruppe, die immer wieder nach einem Score verlangt. Zu dem Phänomen haben sich auch Leute wie Kendall oder Feigelson schon ein paar Mal geäußert.

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Am 3.4.2020 um 15:46 schrieb Alexander Grodzinski:

Das Reduzierte in U.S. MARSHALS ging sicherlich auch zurück auf Regisseur Stuart Baird, der ja eigentlich Cutter ist und nur drei Filme als Regisseur gemacht hat. 

Naja, und eben darauf, dass Goldsmith bis zuletzt einfach ein brillanter musikalischer Figurenzeichner war und sich den Charakteren seiner Filme maximal angenähert hat. U.S. MARSHALS ist ein Film über erkaltete Menschlichkeit, das gnadenlose Diktat der Arbeitswelt - und über die Figur eines machiavellistischen Unsympathen, der von dieser Welt geschluckt wird, andererseits aber auch voll in ihr aufgeht. Der Film gibt einfach verdammt viel her, und Goldsmiths kaltes, zweckorientiertes Vertonungskonzept funktioniert sowohl als Spiegel von Gerards Persönlichkeit als auch einer fast schon dystopischen Arbeitswelt perfekt. 

Ich verstand schon damals nicht, wieso der Film allgemein so kleingeredet und ihm die Qualitäten abgesprochen werden - vielleicht kommen die Leute einfach nicht mit seiner Kälte zurecht. Ich persönlich finde ihn menschlich und psychologisch richtig unheimlich, und tatsächlich noch besser als THE FUGITIVE. 

Am 3.4.2020 um 15:46 schrieb Alexander Grodzinski:

Alle drei Scores gehören kurioserweise bei vielen Fans nicht zu den beliebtesten Musiken aus dieser Phase. Vielleicht weil sie tatsächlich eben doch noch einen Ticken neben der Spur laufen, die man sonst als Goldsmith-Routine bezeichnet.

Ja, mit diesen feinen Irritationen und Eigenwilligkeiten kommt die Fangemeinde selten klar. FIERCE CREATURES ist ja - aus anderen Gründen - auch so ein Fall, und zählt tatsächlich zu den künstlerisch interessantesten Musiken des Spätwerks. Bei Goldsmith kann man da fast schon eine Regel ableiten: wird die Musik von Fans geschmäht, ist sie oft besonders interessant (WARLOCK, MORITURI, FIERCE CREATURES, U.S. MARSHALS...). ;) 

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vor 54 Minuten schrieb Sebastian Schwittay:

Naja, und eben darauf, dass Goldsmith bis zuletzt einfach ein brillanter musikalischer Figurenzeichner war und sich den Charakteren seiner Filme maximal angenähert hat. U.S. MARSHALS ist ein Film über erkaltete Menschlichkeit, das gnadenlose Diktat der Arbeitswelt - und über die Figur eines machiavellistischen Unsympathen, der von dieser Welt geschluckt wird, andererseits aber auch voll in ihr aufgeht. Der Film gibt einfach verdammt viel her, und Goldsmiths kaltes, zweckorientiertes Vertonungskonzept funktioniert sowohl als Spiegel von Gerards Persönlichkeit als auch einer fast schon dystopischen Arbeitswelt perfekt. 

Ich verstand schon damals nicht, wieso der Film allgemein so kleingeredet und ihm die Qualitäten abgesprochen werden - vielleicht kommen die Leute einfach nicht mit seiner Kälte zurecht. Ich persönlich finde ihn menschlich und psychologisch richtig unheimlich, und tatsächlich noch besser als THE FUGITIVE.

ich finde Jones' figur ist eine typische leicht klischeehafte anführerfigur, die auch durch einige andere schauspieler hätte dargestellt werden können. ein älterer knurriger, rumkommandierender herr. das hätten auch locker Morgan Freeman, Samuel L. Jackson, Anthony Hopkins (letztendlich in Bad Company) und sogar Clint Eastwood noch spielen können. uninteressant und austauschbar. wie schon mal geschrieben, für mich völlig unverständlich, weshalb man gerade um diese figur einen nachfolger gestrickt hat.

einen wesentlich interessanteren besetzungs coup hatte Baird in Einsame Entscheidung gelandet. Seagals anführerfigur und ihr schicksal waren für den film tatsächlich eine überraschung. zum einen wäre diese figur mit einem anderen schauspieler eine andere figur gewesen und zum anderen wäre der film ein anderer gewesen, wäre Seagals figur die ganze zeit über im film geblieben. das kann man über Jones' figur leider nicht sagen.

beide filme sind meiner meinung nach auch viel zu lang. Einsame Entscheidung hat mit Joe Mortons figur einen storystrang, der den film unnötig aufbläst und Auf der Jagd eine leider völlig austauschbare hauptfigur. glücklicherweise hatte man mit Wesley Snipes eine interessante besetzung gefunden, die das ganze etwas ausgleicht. aber auch diesen film hätte man locker in 100 minuten erzählen können anstatt ihn auf über 2 h aufzublähen.

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vor 1 Stunde schrieb Sebastian Schwittay:

 Bei Goldsmith kann man da fast schon eine Regel ableiten: wird die Musik von Fans geschmäht, ist sie oft besonders interessant (WARLOCK). ;) 

Also FIERCE CREATURES und MURITURI schätze ich sehr, aber bei WARLOCK müsstest Du mir nochmal erklären, was daran so interessant ist. So sehr ich EXTREME PREJUDICE als Musik mittlerweile liebgewonnen habe, so sehr lässt mich die dröge WARLOCK-Musik kalt - wobei ich den Film immerhin charmant finde.

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vor 3 Stunden schrieb Sebastian Schwittay:

Ja, mit diesen feinen Irritationen und Eigenwilligkeiten kommt die Fangemeinde selten klar. FIERCE CREATURES ist ja - aus anderen Gründen - auch so ein Fall, und zählt tatsächlich zu den künstlerisch interessantesten Musiken des Spätwerks. Bei Goldsmith kann man da fast schon eine Regel ableiten: wird die Musik von Fans geschmäht, ist sie oft besonders interessant (WARLOCK, MORITURI, FIERCE CREATURES, U.S. MARSHALS...). ;) 

Mit feinen Irritationen und Eigenwilligkeiten komm ich gut zurecht und da gibt es in Goldsmith Werk eine ganze Reihe von Beispielen. Mit musikalisch lieblos zusammengekloppten Partituren komm ich weniger gut klar und da zähl ich US Marshals, Warlock, Mr. Baseball und ein paar andere hinzu (Morituri und FC halte ich für hörenswert, wenn auch zu lang).

 

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Am 5.4.2020 um 08:50 schrieb Sebastian Schwittay:

Bei Goldsmith kann man da fast schon eine Regel ableiten: wird die Musik von Fans geschmäht, ist sie oft besonders interessant (WARLOCK, MORITURI, FIERCE CREATURES, U.S. MARSHALS...). ;) 

 

Warlock ist nun nicht gerade ein verschollenes Meisterwerk. Ansonsten eine kuriose Liste. Morituri ist von 1965, die anderen von 1989 an aufwärts, also kaum zu vergleichen, da Goldsmith da in einer ganz anderen Schaffensphase war. Und warum sollte Morituri besonders geschmäht sein? Eine an sich sehr gute Musik, die durch das fernöstliche Kolorit auch an Abwechslung gewinnt, nur irgendwie im Film vollkommen unpassend wirkt. Die Zither wird in Hollywood oft mit Osteuropa gleichgesetzt, gerade jemand wie Lalo Schifrin hat das Intrument so häufig in den 60ern als Klangfarbe eingesetzt. HInzu kommt, dass Goldsmith hier ein osteuropäisch anmutendes Hauptthema komponiert hat, dass durchgehend nicht nur in den Zithersoli, sondern auch in der Underscore verarbeitet wird. Es gibt keinen erkennbaren Grund für den diesen Ansatz. Weder in der Handlung, noch in Marlon Brandos Charakter im Film. Aber auf CD ein packendes Hörerlebnis.

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Am 5.4.2020 um 10:43 schrieb Mephisto:

Also FIERCE CREATURES und MURITURI schätze ich sehr, aber bei WARLOCK müsstest Du mir nochmal erklären, was daran so interessant ist. So sehr ich EXTREME PREJUDICE als Musik mittlerweile liebgewonnen habe, so sehr lässt mich die dröge WARLOCK-Musik kalt - wobei ich den Film immerhin charmant finde.

Naja, zum einen hat Goldsmith mit dem Hauptthema einen seiner schönsten und eigenwilligsten mediävalen Choräle komponiert, dessen Formstrenge und Ausharmonisierung tatsächlich kaum nach Goldsmith klingen und im eigenen Schaffen ohne direktes Vorbild bleiben. Es ist ja weder entrückt noch episch, wie sonst üblich bei Goldsmith, wenn es ins Sakrale geht, sondern vollkommen profan und unwirtlich. Irgendwas in seinen frühen THRILLER-Musiken hat mich mal leicht an das Thema erinnert, aber zumindest seit 1963 fallen mir keine direkten musikalischen Verwandten mehr ein. Zum anderen finde ich auch, dass das Finale einige wirklich starke Steigerungen aufzuweisen hat, die wiederum doch eher ins Epische tendieren, aber mit der ungewöhnlichen Harmonisierung des Themas auch ganz anders klingen als (grob) stilistisch Vergleichbares wie THE FINAL CONFLICT. Und, naja, den Synthesizer-Einsatz fand ich schon immer erfrischend andersartig irgendwie... :) 

In Gänze eine wirklich idiosynkratische, unterschätzte Musik, wie ich finde. Goldsmith hat die Strangeness des Films in einem ziemlich unverwechselbaren Konzept eingefangen - eine Fähigkeit, die ihm ja sonst nur bis maximal Mitte der 80er zugesprochen wird. 

Am 5.4.2020 um 12:12 schrieb peter-anselm:

Mit musikalisch lieblos zusammengekloppten Partituren komm ich weniger gut klar und da zähl ich US Marshals, Warlock, Mr. Baseball und ein paar andere hinzu...

Das Siegel "lieblos zusammengekloppt" bleibt für mich erstmal Behauptung ohne Argument. Eine Begründung, wieso das aus deiner Sicht so ist (wie ich es getan habe am Beispiel von U.S. MARSHALS und jetzt WARLOCK), fände ich hilfreich. 

Am 8.4.2020 um 11:58 schrieb Trekfan:

Und warum sollte Morituri besonders geschmäht sein? 

Naja, beliebt ist er jedenfalls nicht. Sonst wäre er zumindest auch mal auf YouTube gelandet, was bis heute nicht der Fall ist. Und auch sonst reagieren gerade die Leute in internationalen Fangruppen immer etwas irritiert, wenn man MORITURI als einen Top-Favoriten nennt - ich spreche aus Erfahrung...

Was die Zither betrifft: die ist musikethnologisch gar nicht mal so spezifisch mit Osteuropa verknüpft, sondern eher allgemein mit Europa (wobei es auch in Asien viele Vertreter dieser Instrumentenfamilie gibt). Und zumindest die gesamt- bzw. mitteleuropäische Konnotation macht schon Sinn, sind viele der Protagonisten doch Europäer oder versuchen, sich als solche auszugeben. Dass Goldsmith es nie so genau nahm mit exakten geographischen Zuschreibungen, ist ja nicht neu... ;) 

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vor 12 Stunden schrieb Sebastian Schwittay:

Was die Zither betrifft: die ist musikethnologisch gar nicht mal so spezifisch mit Osteuropa verknüpft, sondern eher allgemein mit Europa (wobei es auch in Asien viele Vertreter dieser Instrumentenfamilie gibt). Und zumindest die gesamt- bzw. mitteleuropäische Konnotation macht schon Sinn, sind viele der Protagonisten doch Europäer oder versuchen, sich als solche auszugeben. Dass Goldsmith es nie so genau nahm mit exakten geographischen Zuschreibungen, ist ja nicht neu... ;) 

Es ist nun nicht nur die Zither, sondern das osteuropäisch anmutende und eben nicht in "mitteleuropäischer Konnotation" stehende Thema. Sogar der Begleittext der FSM spricht von "eastern european".  Besonders kurios ist das Thema in der Variante als Source-Stück für das Radio in der Offiziersmesse. Als ob Radio Norddeich so etwas während des Krieges gesendet hätte. ;)

Ansonsten stimmt es sicher, dass Goldsmith es nicht so genau mit der Geographie genommen hat. Er hätte es machen können wie ein Max Steiner und Deutschland mit der Brechstange musikalisch darstellen. Aber Moment, in "The Boys from Brazil" hat er das gemacht. :D Aber das war vermutlich bewusst gewählter Zynismus.

Ganz kurios wird es bei Night Crossing mit dem Akkordeonthema für die deutsche Familie. Geht es nur mir so, oder klingt das wirklich nach Frankreich? ;)

 

 

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Goldsmith hat in einem Interview Marshals als reine Auftragsarbeit bezeichnet. Das er den Film als nicht sonderlich inspirierend empfand konnte man zwischen den Zeilen lesen.

Viel einfacher wird es, wenn man den Score in Vergleich zu den musikalischen Highlights in Goldsmith' Gesamtwerk setzt und da hör ich die von dir beschriebenen Finessen nicht heraus bzw. interpretiere sie halt gänzlich anders. 

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Am 10.4.2020 um 11:26 schrieb Trekfan:

Ganz kurios wird es bei Night Crossing mit dem Akkordeonthema für die deutsche Familie. Geht es nur mir so, oder klingt das wirklich nach Frankreich? ;)

Mich hat es jedenfalls nie gestört, im Gegenteil. Die Musette-Klänge wirken ein bisschen entrückt und verstrahlt, andererseits öffnet Goldsmiths ungenauer Zugang auch den Blick für die Verbindungen und fließenden Übergänge im Volksmusikalischen - letzten Endes prägt das Akkordeon ja genauso den gesamteuropäischen Volksmusikraum wie die Zither. Und dass es ein Musette-Walzer ist, mein Gott... es wirkt in der Picknick-Szene einfach gut, als Ausdruck des Menschlichen und Familiären. Goldsmiths Zugang war hochgradig intuitiv und assoziativ, und in vielem war er eben auch ein Naivling. 

Genauso das Zither-Thema aus MORITURI: hier kann ich noch weniger nachvollziehen, dass es nicht passen soll - das Thema atmet das "alte Europa", ist wahnsinnig schwermütig, und fühlt sich wie ein Stück Alltagskultur der 30er an, das aus einem blechernen Radio in den tristen Nazi-Alltag weht (die von dir erwähnte Szene mit dem Radio finde ich musikalisch deshalb besonders stimmig). 

vor 17 Stunden schrieb peter-anselm:

Goldsmith hat in einem Interview Marshals als reine Auftragsarbeit bezeichnet. Das er den Film als nicht sonderlich inspirierend empfand konnte man zwischen den Zeilen lesen.

Was ein Künstler selbst zu seinen Werken sagt, sollte never never never zum Maßstab für eigene (oder gar historisch-wissenschaftliche) Einordnungen genommen werden. Das gilt in besonderem Maße für komplexbeladene, alkohol-, depressions- und charakterbedingt unzuverlässige Eigenperspektiven wie die von Goldsmith. Der Mann hat in seinen späteren Lebensjahren viele Musiken als seine persönlich liebsten und besten auserkoren, die ihm halt besonderen Spaß gemacht haben - RUDY beispielsweise, der sicher nett, aber keinesfalls ein essentieller künstlerischer Brennpunkt seines Schaffens ist. Folglich wäre ich mit solchen Künstlerzitaten immens vorsichtig. 

Und klar, der Vergleich mit anderen Highlights im Gesamtwerk (du beziehst dich wohl auf die 60er, 70er und frühen 80er) fördert natürlich vor allem eins zu Tage: eine zunächst mal wertfreie stilistische Differenz. Du kannst schwer THE BLUE MAX gegen U.S. MARSHALS setzen und einen qualitativen Vergleich anstellen, wenn beide Schaffensphasen von so vollkommen unterschiedlichen ästhetischen Dispositionen ausgehen. Ein Vergleich bietet sich dagegen mit anderen 90er-Jahre-Musiken an - und die Frage, inwiefern MARSHALS einem, sagen wir, THE GHOST AND THE DARKNESS kompositorisch unterlegen ist, steht nach wie vor im Raum. 

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ich mag ja selbst RENT A COP von ihm... da wenden sich bestimmt einige mit Schauern ab

zu geographisch falscher Musik fällt mir ein, dass ich bei diversen Dokus, die ich so schneide gerne einfach was nehme, was an sich völlig deplatziert ist... zb. in einer Island Doku hab ich Musik aus Andre Matthias THE DRUMMER genommen, eine chinesische-westliche Musik... das passte irgendwie gut, bei einer über chin. Touris in Deutschland Grand Budapest Hotel, bei einer über ein Dorf in Japan John Adams Lolapalola und jetzt grad bei einer über Alternative Japaner in Japan Zimmers TRUE ROMANCE You`re so cool... (läuft am Samstag den 25.4. im NDR Weltspiegel Reportage... wenns einen interessiert ? )

theoretisch alle völlig daneben, aber sie sprechen irgendwie die Figuren an, drücken die Emotionen der Figuren aus... fanden alle meine Producer immer ganz toll... so gings Jerry vielleicht auch, der wusste sicher, dass das nich authentisch ist, aber wenns funktioniert dann funktionierts halt...

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vor 4 Stunden schrieb ronin1975:

zu geographisch falscher Musik fällt mir ein, dass ich bei diversen Dokus, die ich so schneide gerne einfach was nehme, was an sich völlig deplatziert ist...

theoretisch alle völlig daneben, aber sie sprechen irgendwie die Figuren an, drücken die Emotionen der Figuren aus... fanden alle meine Producer immer ganz toll... so gings Jerry vielleicht auch, der wusste sicher, dass das nich authentisch ist, aber wenns funktioniert dann funktionierts halt...

Das ist ja auch gar nicht ungewöhnlich in der Filmmusik, wenn man sich so umsieht. Bill Conti, der mir schon öfter durch zwanglose, bodenständige Statements aufgefallen ist, meinte zu einer Frage nach der Verwendung der Panflöte in seiner Karate-Kid-Musik:

"I´m not a research-musicologist kind of guy. Look, Puccini wrote Madame Butterfly - was that Japanese? No, it´s what he thought Japanese was. He came to America, looked around New York harbor, didn´t like it, and went home - but he still wrote Girl Of The Golden West. (...) Yes, I use taiko drums and pan flute, but this is my Japan - I´m the man, and this is what Japanese music is to me."  Und zur Panflöte: "It could be anything! Asian sure, but also Middle Eastern, Indian - put it on Mars, and you´ll say, ´Yeah, that´s cool´."

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  • 5 Wochen später...

So. Gestern ist das Paket aus den USA endlich angekommen. Nach ca. 45 Tagen!!!!

Na ja. Ist auch kein Wunder, die haben meine Adresse komplett verhunzt. Ein Wunder, dass das Ding tatsächlich hier noch angekommen ist. Ich hab mir "U.S. Marsahls" jetzt zwei Mal durchgehört und ich mag die Musik. Es ist eben ein typischer Spät-Goldsmith-Action Score, bei dme sich der Meister nicht mal die Mühe gemacht hat, ein schmissiges Hauptthema zu kreieren. Es gibt zwar eine rudimentäre Melodiefolge, die auch ständig wiederholt wird, aber das war's dann auch.

Und trotzdem mag ich die Musik. Auch hier zeigt sich wieder, dass ein Goldsmith auf Autopilot immer noch um Welten besser ist, als der heutige Standard ...

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Am 15.5.2020 um 18:42 schrieb direx:

So. Gestern ist das Paket aus den USA endlich angekommen. Nach ca. 45 Tagen!!!!

Na ja. Ist auch kein Wunder, die haben meine Adresse komplett verhunzt. Ein Wunder, dass das Ding tatsächlich hier noch angekommen ist. Ich hab mir "U.S. Marsahls" jetzt zwei Mal durchgehört und ich mag die Musik. Es ist eben ein typischer Spät-Goldsmith-Action Score, bei dme sich der Meister nicht mal die Mühe gemacht hat, ein schmissiges Hauptthema zu kreieren. Es gibt zwar eine rudimentäre Melodiefolge, die auch ständig wiederholt wird, aber das war's dann auch.

Und trotzdem mag ich die Musik. Auch hier zeigt sich wieder, dass ein Goldsmith auf Autopilot immer noch um Welten besser ist, als der heutige Standard ...

Ich warte immer noch! ?

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meine kam gestern endlich an... dauerte so 3 wochen... normal waren 5 tage zu uns nach japan, aber naja, bin doch froh, dass es recht zügig ging

das alte Album kann man ja echt in die Tonne kloppen. Schön, dass Varese diesmal auch recht ausführliches Booklet hat.

Klar, das is nur ein Goldsmith auf Autopilot und ein paar Ideen hat er auch gleich danach noch in Star Trek 9 verwurstet, aber da sind schon ein paar sehr aufregende Cues bei, speziell das alles auf dem Friedhof, das hatte ich immer vermisst... da gehts echt gut ab. Auch kommt die CD zu einem sehr guten, abgerundenten Schluss.

viel Suspense und so, is halt auch filmbedingt, aber man kann das echt gut hören auf die Laufzeit.

Man merkt auch wie sehr sich der Fokus seitdem in solchen Scores verlagert hat. Heutzutage ist der Sound, irgendwelche Klänge das was in erster Linie Themen oder Melodien ersetzen soll... so gradlinig und schnörkellos, aber mit Konzept scored doch so gut wie keiner mehr. Man kann das simple, gradlinige negativ sehen, aber mir gefällt das wie halt noch mit richtigen Instrumenten und Noten das alles erzeugt wird und nicht mit Duduk-Samplen, paar Gitarren und plärrenden und ultralauten Syntheffekten, wie das Holkenborg und Co heute machen.

Gott ey, son Score wie EXTRACTION... das braucht doch echt kein Mensch... man stelle sich mal vor wie klasse Goldsmith die 12min one Take Sequenz vertont hätte (bzw. die letzten Minuten davon)... 

AIR FORCE ONE kam ja auch gleich noch mit... und den HIJACK Cue hab ich natürlich schon millionenfach gehört, aber immer wieder haut der einen doch echt aus dem Sessel. Wie McNeely auch im Booklet sagt, wie beeindruckt er davon war und meinte, sowas muss man erstmal können. 

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