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Jerry Goldsmith


Gast Steffen S.
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Mit "Rio Conchos" und "100 Rifles" sind bereits zwei Westernmusiken enthalten, die ich für noch wichtiger erachte. "Lonely Are the Brave" hätte ich allerdings fett gemacht, wenn es die CD zu angemessenen Preisen für einen Neueinsteiger gäbe.

 

Das ist sehr rücksichtsvoll, aber auch etwas irreführend ;)

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Jerry hat sich auch mal Gedanken über eine Liste gemacht, womit unser Segno seine Musik mal besser kennen lernen würde..

 

jerrylist.gif

 

Ich find es ehrlich gesagt schwierig, gerade bei Jerry Goldsmith eine Liste zu finden, mit dem ein Neueinsteiger sich seinen Werken nähern könnte. Glaube aber Segno machte es in seiner Frage schon richtig, als er nach Scores fragte, die die verschiedenen Stile von Jerry zeigt.

Vielleicht kannst du ja Gerrit ihm eine Liste machen mit ein paar Scores, die die Vielfältigkeit von Jerry zeigen. Fände ich besser als wenn du ihm die Jahrzehnte mit den "Must Have"-Scores auflistest, die aber wirklich ein schöner Ansatz sind.

 

Übrigens, Gerrit..  Solche Jahreslisten würde sich auch gut in deinem wunderbaren Jerry Goldsmith-Thread machen.. so als Zusammenfassung :)

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Also gut, ein neuer Versuch :):

 

Science-Fiction:

 

*Star Trek: The Motion Picture: Hier begegnet Goldsmith dem Science-Fiction-Genre mit üppig spätromantischem Gestus, verzichtet jedoch nicht auf seinen modernistischen Ansatz und diverse elektronische Spielereien, allen voran natürlich der Blaster Beam! Hier würde ich definitiv zur Lalaland-Ausgabe raten, da man hier fast zwei unterschiedliche Musiken bekommt. Goldsmith erster, modernistischerer Ansatz ist zum Hören und entdecken teilweise interessanter als die glatt geschliffenere zweite Fassung mit dem Hauotthema, das viele Momente trägt, die in der ersten Fassung noch durch kleinteiligere und klangmalerischere Elemente gebildet wurden.

 

*Alien: Goldsmiths größtes Werk, meiner bescheidenen Meinung nach. Was der Komponist hier mit akustischen Instrumenten erzeugt, ist immer wieder erstaunlich. Die Mammutbesetzung inklusive zwei Serpente, Didgeridoo und dem mehrfach verwendeten Echoplex wird hier voll ausgenutzt. Bis heute ist es schwer, all die verfemdeten Elemente in dieser Musik herauszuhören. Doch auch jenseits der avantgardistischen Klänge überzeugt "Alien" durch brutale Action und ein wundervolles Hauptthema. Auch hier unbedingt zur Intrada-Doppel-CD greifen, um die komplette Musik kennen zulernen, aber auch, um auf den besser durchhörbareren Album-Schnitt zurückgreifen zu können.

 

*"Planet der Affen": Modernistisch wie "Alien", aber um einiges schroffer und archaischer.

 

Krieg:

 

*"Patton": Brillant entworfen vereint die Vorspannmusik sämtliche Eigenschaften Pattons, die später unterschiedlich zur Geltung kommen. Der gegenüber gestellte deutsche Marsch ist von unerhörter Brutalität und Verbitterung, funktioniert obendrein als Kontrapunkt zu Pattons Marsch. Intrada veröffentlichte eine hervorragende Doppel-CD zu diesem Score.

 

"Sand Pebbles": Siehe Oben

 

"Blue Max": Siehe Oben

 

*"Tora! Tora! Tora!": Ein brillantes Werk, das asiatische Klangidiome in ganz anderem Gewand präsentiert. Darüber hinaus faszinierendes Suspense-Material und einige schroffe Actiontracks. Gibt's bei Lalaland.

 

Western:

 

"Lonely Are the Brave": Sehr intimer Westernscore.

 

*"100 Rifles": Siehe oben

 

*"Rio Conchos": Siehe oben

 

Action:

 

Auf eine gewisse Art und Weise natürlich "Rio Conchos"

 

"Capricorn One": Momentan nur als LP-Schnitt zu beschaffen, aber die Quintessenz von Goldsmiths ostinativ geprägten Actionmethoden in ungeahnt durchschlagendem Gewand. Als Ergänzung bietet sich das zuvor entstandene "Cassandra Crossing" an, das noch harscher, aber weniger rhythmisch streng daher kommt.

 

*"First Blood": Hiermit brachte er die in den 70ern etablierten Actionvertonung in das neue Jahrzehnt - etwas flüssiger und stringenter, kammermusikalischer und mehr auf Tempo als auf Gewalt gepolt. Hier auch zur vorbildlichen Intrada-CD greifen!

 

"Total Recall": Großorchestral und mit viel (gut eingesetzter) Elektronik bildet dieses Werk den Ausgangspunkt für Goldsmiths 90er-Action, die im Verlauf des Jahrzehnts um Einiges entschlackter wurde. Gibt's vollständig veröffentlicht bei Varèse.

 

 

Abenteuer:

 

"The Wind and the Lion": Famose Orient-Abenteuermusik mit breitem Golden-Age-Pinsel geschwungen, aber dennoch modernistisch ausgeführt. Hervorragend von Intrada präsentiert.

 

*"King Solomon's Mines": Goldsmith vollorchesrale Antowrt auf "Indiana Jones". Ein schmissiger Abenteuerscore mit fanfarenlastigem Hauptthema, einem sehr schönem Liebsethema und dem Walkürenritt obendrauf! Komplett bei Prometheus veröffentlicht!

 

"First Knight": Goldsmiths Keimzelle für sein 90er Abenteuer. Thematisch unglaublich reichhaltig, instrumentatorisch leider stellenweise etwas dünn aber dennoch mitreissend. Unbedingt zur Lalaland-Edition greifen, weil die Erstausgabe viele Momente nicht enthält, die den Score so toll machen.

 

Thriller:

 

"Chinatown": Avantgardistische Kammermusik (4 Klaviere, zwei Harfen, Streicher, Perkussion) mit einem jazzigen Hauptthema - ein absoluter Klassiker!

 

*"Coma": Avantgardistische Klangexperimente, Spannung pur. Gibt's komplett bei FSM

 

*"Basic Instinct": Was "Total Recall" für die Action und "First Knight" für's Abenteuer ist, ist diese herrlich kriechende, tröpfelnde, knisternde und teils brachiale Musik für Goldsmiths späte Thrillermusik.

 

"L. A. Confidential": der 90er-Chinatown ;)

 

 

Drama:

 

"The Stripper": Goldsmiths vielleicht einziger Golden-Age-Score...wenn da nicht die Jazzelemente wären, um die er gebeten wurde. Ein interessantes Dokument, komplett bei FSM

 

*"A Patch of Blue": Wunderschön, einfühlsam und schlicht. Eine seiner Lieblingsmusiken und das zu Recht. Leider momentan schwer zu bekommen. Es lohnt sich aber, die Augen offen zu halten.

 

 

Komödie:

 

"The 'Burbs": Selbstironisch, postmodern und eine riesige Wundertüte an überraschenden Einfällen. Momentan leider nur zu Mondpreisen erhältlich. Daher kann man aber gut auf "Looney Tunes" zurück greifen.

 

*"Gremlins": Abgefahrene Synthspielereien, ein kitschiges Hauptthema und eine seiner besten Showdownmusiken sind hier vereint! Unbedingt das FSM-Album besorgen!

 

"Dennis the Menace": Orchestrales Mickey Mousing par excellance.

 

 

Horror:

 

*"Mephisto Waltz": Ausgehend vom mittlelaterlichen Dies Irae und Liszts "Mephisto Walzer" schafft Goldsmith hier eine avantgardistische Horrorfilmmusik der Extraklasse! Pflicht!

 

*"Poltergeist": Was Goldsmith hier mit dem Orchester veranstaltet, ist schlichtweg meisterhaft. Den wundervollen Schlaflied für die junge Protagonistin ist brachiale Gewalt à la "Sacre du Printemps" gegenüber gestellt, doch auch sphärische Chorpassagen kommen nicht zu kurz. Für Einsteiger reicht die hervorragende Rhino-CD

 

"The Omen": Goldsmith einziger Oscar - und schön schauderhafte Musik obendrein. Den archaischen Chören wird ein sanftes Familienthema entgegengesetzt. Varèse veröffentlichte alle Omen-Scores in einer Box, die sich absolut lohnt!

 

"The Final Conflict": Goldsmith probiert sich an Golden-Age-Musik und Bibelkitsch à la Rozsa - und das mit vollem Erfolgt. Eine von Goldsmith üppigsten und fettesten Partituren.

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Wenn Du STAR TREK günstiger haben möchtest, hier sehe ich die CD um € 9,78 ... ich würde zuerst den Soundtrack anhören, dann Film anschauen:

 

http://www.amazon.de/gp/offer-listing/B00000FC5P/ref=sr_1_12_olp?s=music&ie=UTF8&qid=1377950194&sr=1-12&keywords=star+trek+soundtrack&condition=new

 

Es wurden bereits X Scores genannt, die Du natürlich bei einem limitierten Budget nicht kaufen kannst. Die würde ich auch erst auf die Liste setzen, wenn Du Deine Liste abgearbeitet hast!

 

Wenn Dir THE MUMMY und THE OMEN gefallen, wird Dir bestimmt auch THE FINAL CONFLICT (Teil 3 der Omen-Reihe) sehr gut gefallen. Es gibt zwei fantastische Themen und viel Chor! Das ist wie eine epische Goldsmith-Oper. :) ... Solltest Du Dich für THE OMEN und THE FINAL CONFLICT entscheiden, dann fährst Du günstiger, wenn Du Dir die OMEN TRILOGY 3-CD-BOX um EUR 28,99 holst!

 

Wenn Du wissen willst wie Goldsmith im Fantasy-Bereich klingt dann gibt es nur einen Soundtrack zu der ich Dir raten würde LEGEND! (Hörproben) Das Album ist 70 Min. lang und bietet wunderschöne und gleichzeitig interessante Musik. Es ist das Beste was Goldsmith je für Fantasy komponiert hat. Die gibt's um EUR 8,73. :D

 

... und wenn Dir noch ein wenig Geld in der Tasche bleibt, hol Dir mal POLTERGEIST von Sony (EUR 8,99 oder noch günstiger) ... es ist fantastisch was hier Goldsmith geschaffen hat ... bei diesem Fantasy-Horror-Film aus dem Hause Spielberg würde ich Dir raten Dir zuerst den Film an zu schauen (die neue Blu Ray soll fantastisch sein) und dann den Score an zu hören. ;)

 

Du solltest Dir die genannten Soundtracks zuerst auf Youtube anhören und bei Gefallen die CDs kaufen.

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Wow, ist wirklich toll zu sehen, mit wie viel Begeisterung und Leidenschaft hier viele beim Thema Goldsmith dabei sind.

@Mephisto: Vielen Dank. Wirkt auf den ersten Blick natürlich erschlagend, aber auch sehr informativ zum lesen und macht Lust aufs hören. Sieht wohl so aus, als hätte ich einiges nachzuholen^^

 

@Csongor: Jo, den Günstigeren Versand hab ich auch gefunden, trotzdem danke! Und natürlich auch danke für die Tipps. Werd mal sehen, wann ich mich dem allen widmen kann. Jetzt ist erst mal Star Trek auf dem Weg.

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Ich würde dazu raten, erst die Musik zu hören um sie für sich zu erschließen. Nach der Filmsichtung ist vieles auch einfach vorbelastet.

 

Naja, ich habe extra versucht, die Lsiet kurz und knapp zu halten und weiß natürlich nicht, wie hoch Dein Budget ist, aber ich denke mal, das ist ein guter Überblick.


Ich habe übrigens versucht, die Liste noch etwas zu beschränken, aber mehr geht echt nicht...bzw. weniger ;)

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"Planet der Affen" ist nicht nur klanglich äußerst faszinierend, sondern auch strukturell. Fast jeder Takt baut auf dem voran gegangenen auf, einzelne Elemente durchziehen ganze Stücke und verknüpfen sie so eng miteinander. Ein Beispiel zum "Main Title":

 

 

Es beginnt mit einem Soloklavier, das einen Rhythmus vorgibt: Ersteinmal zwei halbe Noten, dann zwei Viertelnoten, anschließend zwei Achtelnoten und dann eine Achteltriole. Goldsmith verkürzt die Abstände zwischen den Noten sukzessive (das kann man sehr gut hören). (Sekunde 00:01 - 00:08).

 

Dann folgt ein kurzes Glissando (anscheinend auf einer Bass-Lotusflöte), flankiert von einem Beckenwirbel. (Sekunde 00:08 - 00:10)

 

Das Klavier wiederholt den Rhythmus 1:1 Sekunde 00:10 - 00:19)

 

Es folgt ein weitaus brachialerer Höhebpunkt, angereichert mit mehreren Schlagzeugeffekten (Bongos, Woodblocks) - hauptsächlich exotische Perkussion! Darüber legt sich ein kräftiger Liegeton. (00:19 - 00:26)

 

Es folgt eine Passage für gezupfte Violen (mit Echoeffekt) und Vibraphon. Beide Instrumente spielen dasselbe (unisono) und zwar folgende Intervalle: kleine Terz (a-c), Quarte (b-es), kleine Terz (h-d), Quarte (cis - gis) und die große Septime (g - fis) (Sekunde 00:26 - 00:46)

 

Danach folgt ein kurzer Ausbruch im Klavier, das folgende Töne spielt: a-c (als ein Klang), b (oktaviert), es, h, cis - Fällt etwas auf? Das sind dieselben ersten sieben Töne in derselben Reihenfolge wie sie auch die Violen gezupft haben! :) (Sekunde 00:46 - 00:47)

 

Nun kommen drei harte Schläge auf den Tomtoms, abgelöst von einem Tamtam (Anne!), dass mit einem Triangelschlägel am Rand gekratzt wird (Sekunde 00:50)

 

Die Tomtoms schlagen nun einen durchlaufenden Rhythmus, die Streicher zupfen auf die 1 der folgenden Takte jeweils folgende Intervalle: kleine Terz (a-c), Quarte (b-es), kleine Terz (h-d), Quarte (cis - gis) und die große Septime (g - fis) - also genau dieselben Töne, die bereits vorher in den Violen und dem Vibraphon auftauchten, ebenso ein Teil davon im Klavier! Doch damit nicht genug. Die Tomtoms und die gezupften Streicher (wieder mit Echoeffekt) bilden das Fundament für ein rhythmisch sehr frei gestaltetes Flötensolo, das folgende Töne enthält: a-c-b, b-es-d-h-h, h-h-h, h-cis-gis, fis-g-s-e-c. Also ebenfalls genau dieselben Töne in derselben Reihenfolge, wie sie bereits von den Violen mit dem Virbaphon, dem Klavier (immerhin die ersten sieben) und nun parallel auch von den Streichern erklingen! (Sekunde 00:50 - 01:00)

 

Danach verläuft die Flötenmelodie freier (der bisher teablierte Tonvorrat ist ja bereits aufgebraucht). (Sekunde 01:00 - 01:11)

 

Es folgt derselbe Ausbruch wie bei 00:46. (Sekunde (01:11 - 01:15)

 

Nun spielt die Oboe dieselbe Melodie wie die Flöte, flankiert von derselben und dem Fagott. (Sekunde 01:15 - 01:32).

 

Nun schaltet sich die gedämpfte Trompete ein und es kommt erneut zum Ausbruch wie bei 00:46 und 01:11. (Sekunde (01:35 - 01:39).

 

Nun kommen die Klarinetten zum Zug und spielen ebenfalls die Melodie, die bereits die Flöte und die Oboe bereits gespielt haben. Dabei werden sie stets von den anderen Holzbläsern umgarnt und auch die gedämpften Hörner kommen zum Schluss hervor. (01:39 - 01:58)

 

Es folgt erneut der Ausbruch des Klaviers mit anschließendem Schlagzeugecho (01:58- 02:03)

 

Über einen tiefen Liegeton, ganriert mit einem Glockenschlag, beendet dasselbe Instrument das Stück, das es auch eröffnete: Das Klavier pulsiert nun leise in einem gleich bleibendem Rhythmus. (02:03 - 02:15)

 

 

Was will uns der Dichter (Mephisto) damit sagen? Ganz einfach: Hier spielt niemand, wie er gerade Lust hat. Diese zwei Minuten sind Produkt größter kompositorischer Anstrengung, basierend auf einer einzigen Tonfolge: a,c,b,es,d,h,cis,gis,fis,g

 

Auch formal ist dieses Stück klar gegliedert:

 

Eröffnung im Klavier (2x derselbe Rhythmus mit kurzem Nachspiel), kurzer Ausbruch im Klavier, Melodie (Flöte), kurzer Ausbruch im Klavier, Melodie (Oboe), kurzer Ausbruch im Klavier, Melodie (Klarinette), kurzer Ausbruch im Klavier, Nachspiel (pulsierender Rhythmus des Klaviers).

 

Wenn man den Anfang und das Ende als eine grüne Perle, die Melodie als eine rote und den kurzen Ausbruch als eine schwarze Perle auf eine Schnur ziehen würde, sähe das Stück formal so aus:

 

Grün, schwarz, rot, schwarz, rot, schwarz, rot, schwarz, grün. Also vollkommen symmetrisch. Von Chaos keine Spur. Stattdessen sehr streng - auch was die Wahl der Töne betrifft.

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Zu Mephistos Beitrag:

Sehr schön analysiert. Goldsmith hat das, was auf den ersten Hören einer Klang Collage entspricht, sicherlich nicht zufällig geschaffen.

Doch mag ich sagen: man kann auch Gefallen an der Musik finden, ohne sie zu sehr zu analysieren. Man kann sich auch darin einhören ohne sie sich 'schön' zu hören, denke ich. Für alle, die eher mit dem Herzen hören, als mit dem Kopf. Das soll die Analyse jetzt nicht in Abrede stellen, denn man kann sicherlichauf vielerlei Weise an dieser Musik Freude empfinden.

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Ist der traditionelle Weg nicht: Sieh den Film, hör danach die Musik? (Wobei das bei Goldsmith zugegebenermassen oft zur Prüfung wird, auch noch den suboptimalen Film sehen zu müssen) :dedektiv:

Ja, das ist leider so ...

Zitat: "Die ganze Stadt ist übersäht von Kakerlaken, ich wiederhole: Kakerlaken!"

die Musik dieses Films spielt in einer eigenen Liga ...

@Gerrit

Schreib doch mal ein Buch über unseren Filmmusik - Helden :)

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Zu Mephistos Beitrag:

Sehr schön analysiert. Goldsmith hat das, was auf den ersten Hören einer Klang Collage entspricht, sicherlich nicht zufällig geschaffen.

Doch mag ich sagen: man kann auch Gefallen an der Musik finden, ohne sie zu sehr zu analysieren. Man kann sich auch darin einhören ohne sie sich 'schön' zu hören, denke ich. Für alle, die eher mit dem Herzen hören, als mit dem Kopf. Das soll die Analyse jetzt nicht in Abrede stellen, denn man kann sicherlichauf vielerlei Weise an dieser Musik Freude empfinden.

Ich würde eher sagen, dass eine gute Analyse ein Blick über den Kopf ins Herz ist. Denn obwohl es viele Dinge gibt, die einem nicht direkt bewusst sind, können sie eben unterbewusst eine große Rolle spielen, warum wir etwas mögen. Auf solche Dinge, die einem nie bewusst waren, aufmerksam gemacht zu werden und dann beim Hören mal drauf zu achten, finde ich sehr interessant.

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... abgelöst von einem Tamtam (Anne!) ...

Ja, bitte? ;)

 

Du hattest mich schon mit der "Bass-Lotusflöte"

Aber nun auch ein Tamtam in musikalischer Aktion bei Golsmith.... (Stelle gemerkt)

 

Übrigens. Sonst - nicht bös gemeint, mein Hirn ist einfach für sowas oft nicht "offen" - hätt ich den Text vermutlich einfach überflogen.. Aber vielleicht weil es ausgerechnet diesen Score betrifft, der keinen rechten Zugang zu mir bisher fand, las ich mir die Zeilen aufmerksam durch. Ob ich es schaffe, gleichzeitig zu hören und zu lesen, wag ich zu bezweifeln. Notfalls les ich dann nochmal. Oder wir gehn das mal telefonisch durch :D

 

Auf jeden Fall auch von mir ein großes Dankeschön für diese ausführliche Analyse! :)

 

P.S. nach dem Lauschen... Um es mit dem Wort eines Vulkaniers zu sagen: Faszinierend....

Und um einen Satz eines meiner liebsten Burton-Filme zu zitieren: "Heureka! I've got it!"

(Zugang ist gelegt... bzw. irgendwie geschafft)

Bearbeitet von Laubwoelfin
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Zu Mephistos Beitrag:

Sehr schön analysiert. Goldsmith hat das, was auf den ersten Hören einer Klang Collage entspricht, sicherlich nicht zufällig geschaffen.

Doch mag ich sagen: man kann auch Gefallen an der Musik finden, ohne sie zu sehr zu analysieren. Man kann sich auch darin einhören ohne sie sich 'schön' zu hören, denke ich. Für alle, die eher mit dem Herzen hören, als mit dem Kopf. Das soll die Analyse jetzt nicht in Abrede stellen, denn man kann sicherlichauf vielerlei Weise an dieser Musik Freude empfinden.

 

Das mit dem "schön hören" verstehe ich jetzt nicht so ganz. Ich habe mir die Musik, die vom ersten Hören schon faszinierte, ganz bestimmt nicht schön hören müssen. Das ist ja eher, was Anne vorhat ;) - ein Unterfangen, was ich bei "Planet der Affen" gerne unterstütze.

 

Anne, wir können das gerne mal telefonisch durchgehen. Bis dahin würde ich Dir empfehlen (wenn Du willst), die Musik halt in den Abschnitten durchzuhören, die ich festgemacht habe, oder Du hörst einmal folgende Passagen hintereinander:

 

00:50 - 01:00

01:15 - 01:32

01:39 - 01:58

 

Dann müsste Dir auffallen, dass es wirklich genau dieselbe Melodie ist, die da erklingt, nur in anderen Instrumenten mit immer mehr Nebenstimmen.

 

Und dann einmal folgende Passagen:

 

00:46 - 00:50

01:11 - 01:15

01:35 - 01:39

01:58- 02:03

 

Hier handelt es sich auch im dieselbe Passage!

 

Diese Musik ist wirklich ganz klar strukturiert. Bin jedenfalls erleichtert, dass Du diesem Text ein bisschen Aufmerksamkeit geschenkt hast, denn gerade für Leute wie Dich, die diese Musik etwas näher erkunden wollen, habe ich ihn geschrieben - ich hoffe, verständlich genug.

 

Und zum leidigen Kopf/Herz-Klischee: Warum nicht beides? Da hat Segno schon völlig riecht, man verpasst nunmal wahnsinnig viel, wenn man sich nur auf eine Sichtweise beschränkt und natürlich fühlt man beim Hören dieser Musik immer etwas - ich selbst spüre da stets das Unbekannte, Geheminisvolle und schrecke noch immer bei den Klavierausbrüchen hoch - aber ich kann kaum beschreiben, wie unheimlich glücklich ich war, als ich beim Hören die Relation zwischen den ersten Tönen des Klavierausbruchs und der Melodie erkannte - das war fast wie ein erster Kuss ;) Da geht einem doch einfach das Herz auf!

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Vielen Dank, Poldi :) So etwas ist allerdings eine Menge Arbeit - fast schon ein Lebenswerk, wenn man's richtig machen will - am Ende gerät man noch ins Kreuzfeuer wie Peter Moormann mit seiner Dissertation über Williams-Musik zu Spielberg-Filmen. Aber ich freue mich, wenn ich mit Rat und Tat zur Seite stehen kann, wenn es um diesen faszinierenden Komponisten geht.

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Das mit dem "schön hören" verstehe ich jetzt nicht so ganz. Ich habe mir die Musik, die vom ersten Hören schon faszinierte, ganz bestimmt nicht schön hören müssen. Das ist ja eher, was Anne vorhat ;) - ein Unterfangen, was ich bei "Planet der Affen" gerne unterstütze.

Schön hören hab ich auch nicht vor. Würd ihn mir ja gern schön trinken. Aber glaub, das macht mein Magen nicht mit... ;)

 

Nein, mag einfach nur "warm werden" damit, die Faszination von dir und anderen verstehen und stand da erstmal recht skeptisch davor: Mit hoch erhobener Augenbraue und der Frage im Kopf "Was bitte hat das da nur an sich, das den Leuten gefällt?"

 

Diese sich wiederholende Melodie erkannte ich schon beim ersten Mal, wobei ich wirklich deinen Text zur Hilfe nahm... als würde man bei einem spannenden Adventure-Spiel mal den sogenannten "Walkthrough" zur Hand nehmen, wenn man an einer Stelle einfach nicht weiterkommt.

Als nächstes mag ich die von dir beschriebenen Instrumente heraushorchen um es dann irgendwann in ganzer Pracht einfach nur zu hören (und mal eventuell meinen Gedanken freien Lauf lassen)

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Ist der traditionelle Weg nicht: Sieh den Film, hör danach die Musik? (Wobei das bei Goldsmith zugegebenermassen oft zur Prüfung wird, auch noch den suboptimalen Film sehen zu müssen) :dedektiv:

 

Ich kaufe mir ein Soundtrack weil mir die Musik sehr gefällt (oder weil es von einem meiner Lieblingskomponisten ist) ... der Musik wegen! Der Film war und ist bei den meisten Scores auch heute noch vollkommen egal und unwichtig!

 

STARGATE, LEGENDS OF THE FALL, BRAVEHEART etc. kannte ich schon lange und habe mir X-Mal angehört bis ich den Film gesehen habe :D ... KRULL habe ich mir nur angeschaut, weil mir Horner's Werk so gut gefallen hat und musste feststellen, dass der Film dem Score nicht einmal annähernd das Wasser reichen kann! ;)

 

Es gibt Scores, die gefallen mir so gut, dass ich mir den dazugehörigen Film nicht angeschaut habe um mir die herrliche Musik nicht zu vermiesen. zB EDWARD SCISSORHANDS, ANGELA'S ASHES, THE SPITFIRE GRILL, DINOSAUR etc.

 

Dann ist es schon doch manchmal vorgekommen, dass ich mir ein Film angeschaut habe und mir der Score dort sehr gefallen hat und ich mir aus diesem Grund die CD geholt habe. Das war der Fall bei CASPER, WE'RE BACK: A DINOSAUR'S STORY, DENNIS THE MENACE, THE SHADOW, BASIC INSTINCT, JURASSIC PARK, CLOSE ENCOUNTERS, FAR AND AWAY, HOOK, WATERWORLD, DEVIL'S ADVOCATE, INDEPENDENCE DAY, BEAUTY AND THE BEAST, THE FELLOWSHIP OF THE RING, ARSÈNE LUPIN etc. :D

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Das mit dem "schön hören" verstehe ich jetzt nicht so ganz. Ich habe mir die Musik, die vom ersten Hören schon faszinierte, ganz bestimmt nicht schön hören müssen.

Nee, diese Art des "Schön Hörens" war nicht gemeint, deswegen hatte ich auch " 'schön' hören " geschrieben :)

Ich meinte nur, das man POTA nicht unbedingt analysieren muss, um Zugang zu der Musik zu finden. Es kann ja auch durch Zuhören 'Klick' machen. (Zuhören mein ich, nicht sich einfach nur berieseln lassen - hinzufüg: das ist keine Unterstellung, hier würden sich welche nur Berieseln lassen ^^).

Und zum leidigen Kopf/Herz-Klischee: Warum nicht beides?

Nichts dagegen. Ich denke beides ist in mehr oder weniger großem Anteil beim Musik Hören anwesend und darf benutzt werden :)

Ich würde eher sagen, dass eine gute Analyse ein Blick über den Kopf ins Herz ist. Denn obwohl es viele Dinge gibt, die einem nicht direkt bewusst sind, können sie eben unterbewusst eine große Rolle spielen, warum wir etwas mögen. Auf solche Dinge, die einem nie bewusst waren, aufmerksam gemacht zu werden und dann beim Hören mal drauf zu achten, finde ich sehr interessant.

Das mit dem Blick über den Kopf ins Herz find ich passend. Und es ist bestimmt interessant, sich bewusst zu machen, warum wir etwas mögen. Aber manchmal möchte man vielleicht auch nicht alles 'aufknacken'.

Es ist verblüffend wie populär Under Fire ist :)

Warum? Das Volk beweist Geschmack :D
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  • 2 Wochen später...

Ich halte hier nen virtuellen Amazon-Gutschein in meinen virtuellen Händen und plane damit die lange Liste etwas zu verkürzen. Als nächstes hatte ich mir vorgenommen:

-Planet of the Apes

-The Omen

-Alien

Wollte aber doch vorher fragen: Welche Version der Scores würdet ihr mir empfehlen? Gibts die beste vlt gar nicht auf Amazon?

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  • 3 Wochen später...

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