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Wie wird Filmmusik in 10 +... Jahren klingen ?


Aquarius
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ich glaube insgesamt wird sich nicht viel verändern... eher weiter in Richtung MV gehen, da ja junge Produzenten nachkommen, die schlicht und einfach von Musik keine Ahnugn mehr haben bzw. mit Filmen wie THE ROCK aufgewachsen sind und daher solche Musik total toll finden... dazu verpestet Zimmer mit seinen Schergen weiterhin die Filmwelt und schart ja immer wieder neue Untalente um sich. Lediglich das Horrorgenre bleibt von denen weitgehendst verschont und man kann nur hoffen dass so ein Dreck wie WHEN A STRANGER CALLS eine Ausnahme bleibt.

Wahre Talente wie Goldenthal etc werden immer weiter ne Ausnahme sein... geht doch schon seit 10-15 Jahren permanent bergab...

und wieder zurück zu rein sinfonischen Sachen glaub ich wirds auch nicht mehr geben... hab aber ja nix gegen Synthie... aber die Kreativität wird weiterhin auf der Strecke bleiben... erst recht wenn Regisseure wie Ridley Scott sich Jahre Mühe für ihren Film geben und dann mal so in 2 Wochen nen Score zu nem unfertigen Cut schreiben lassen und den dann nochmal so richtig zerschnippseln... wieviel besser wären dessen letzte Filme gewesen, wenn sie mal anständige Scores hätten (und ich rede jetzt nicht davon wie die Scores auf CD sind, denn das is nen grosser Unterschied zu dem was im Film ist (meistens) ).

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ich glaube insgesamt wird sich nicht viel verändern... eher weiter in Richtung MV gehen, da ja junge Produzenten nachkommen, die schlicht und einfach von Musik keine Ahnugn mehr haben bzw. mit Filmen wie THE ROCK aufgewachsen sind und daher solche Musik total toll finden... dazu verpestet Zimmer mit seinen Schergen weiterhin die Filmwelt und schart ja immer wieder neue Untalente um sich. Lediglich das Horrorgenre bleibt von denen weitgehendst verschont und man kann nur hoffen dass so ein Dreck wie WHEN A STRANGER CALLS eine Ausnahme bleibt.

Wahre Talente wie Goldenthal etc werden immer weiter ne Ausnahme sein... geht doch schon seit 10-15 Jahren permanent bergab...

und wieder zurück zu rein sinfonischen Sachen glaub ich wirds auch nicht mehr geben... hab aber ja nix gegen Synthie... aber die Kreativität wird weiterhin auf der Strecke bleiben... erst recht wenn Regisseure wie Ridley Scott sich Jahre Mühe für ihren Film geben und dann mal so in 2 Wochen nen Score zu nem unfertigen Cut schreiben lassen und den dann nochmal so richtig zerschnippseln... wieviel besser wären dessen letzte Filme gewesen, wenn sie mal anständige Scores hätten (und ich rede jetzt nicht davon wie die Scores auf CD sind, denn das is nen grosser Unterschied zu dem was im Film ist (meistens) ).

So schlimm sind die Filme heute nicht. Die Musik zu Aviator war mir recht.

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So schlimm sind die Filme heute nicht. Die Musik zu Aviator war mir recht.

AVIATOR war IMO sogar eine der erfrischendsten und stärksten Filmmusiken der letzten Jahre. Howard Shore ist wirklich ein ambitionierter Mann und ich denke, dass er noch einigen frischen Wind in die Filmmusik tragen wird.

Hauptsache, er verliert sich nicht in seinen momentan so gerne verwendeten LOTR-Stilismen, das wird dann doch irgendwann langweilig.

A propos GRENDEL, hier ein paar Bilder von den Aufführungen in L.A.:

grendel460_1149794800.jpg

grendel200_1149794800.jpg

primextra.jpg

Und hier noch ein interessanter Artikel, mitsamt Goldenthal-Interview zu GRENDEL:

http://www.metoperafamily.org/operanews/issue/article.aspx?id=1626&issueID=70

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AVIATOR war IMO sogar eine der erfrischendsten und stärksten Filmmusiken der letzten Jahre. Howard Shore ist wirklich ein ambitionierter Mann und ich denke, dass er noch einigen frischen Wind in die Filmmusik tragen wird.

Hauptsache, er verliert sich nicht in seinen momentan so gerne verwendeten LOTR-Stilismen, das wird dann doch irgendwann langweilig.

Ja, genau darauf wollte ich hinaus. Möglicherweise "verpestet" Zimmer die Filmmusikwelt weiterhin, aber wenigstens ist noch Hoffnung da. Z. B. durch Shore und Goldenthal; Shores LOTR-Tour verliert sich wahrscheinlich auch irgendwann, sonst meint man vllt jeden Moment, es könnten ein paar Hobbits über die Leinwand hüpfen :D (zitat von ?)

Allerdings liegt mir zumindest der erste Teil der Herr der Ringe Trilogy von der Musik auf stand-alone bezogen nicht so sehr. Die Chöre sind für die Ritter fabelhaft eingesetzt, aber ohne den Film erreichen sie meiner Ansicht nach eine weniger intensive Wirkung. Sie sind anscheinend stark auf den FIlm hin ausgelegt, und so gehört es sich ja auch.

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Shores LOTR-Tour verliert sich wahrscheinlich auch irgendwann, sonst meint man vllt jeden Moment, es könnten ein paar Hobbits über die Leinwand hüpfen :D (zitat von ?)

Ich kenne diese Bemerkung aus einer Amazon-Kundenrezension zu A HISTORY OF VIOLENCE. Wobei ich nicht finde, dass diese hier angebracht ist, so halten sich die Ähnlichkeiten zu LOTR bei HISTORY (im Gegensatz zu SOUL OF THE ULTIMATE NATION) doch noch sehr in Grenzen.

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Ich kenne diese Bemerkung aus einer Amazon-Kundenrezension zu A HISTORY OF VIOLENCE. Wobei ich nicht finde, dass diese hier angebracht ist, so halten sich die Ähnlichkeiten zu LOTR bei HISTORY (im Gegensatz zu SOUL OF THE ULTIMATE NATION) doch noch sehr in Grenzen.

Nein, das ganze Thema weist zu sehr off-topic und war eher ein Scherz.

Wer kann die Wirkung der Chöre in LOTR, besonders TFOTR, und zwar die genannte Deutung, verifizieren?

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  • 2 Jahre später...

Erst wollte ich dafür ein neues Thema eröffnen. Ich finde aber, dass der vorliegende Thread gut zum Anlass dieses Postings passt, ja ihn sogar recht gut einleitet:

STEUERT DIE FILMMUSIK AUF EINE ERNSTHAFTE KREATIVE KRISE ZU?

Diese Frage quält mich ehrlicherweise bereits seit ca 2 Jahren.

Irgendwann ist mir bewusst geworden, dass ich - von Einzelerscheinungen mal abgesehen - wohl nicht der einzige bin, der hier in der Vergangenheit schwelgt. Dies wird nur allzu deutlich, wenn man beispielsweise die Beiträge in Threads wie "ich höre gerade folgendes Album" sichtet.

Insbesondere in den letzten beiden Jahren ist mir unter anderem aufgefallen, dass es kaum grosse Würfe einschlägiger Komponisten mehr gibt: Sicher, neue Leute wie Giacchino und so sind sicherlich nicht schlecht, aber die von mir (erhoffte) und wirklich erwartete Konkretiersierung einer in den 90ern angeschlagenen neuen symphonischen Richtung scheint die aktuelle Filmmusik nun gar nicht zu gehen.

Die Kommerzialität möchte ich hier nicht als generellen Hemmschuh sehen, denn dann hätte beispielsweise der Score zu Jurassic Park I niemals so ein Knaller werden dürfen.

Nun würde mich einfach mal interessieren, ob hier irgendjemand eine mögliche Erklärung für diese bedauerliche Entwicklung hat, oder aber ob ich mir das alles nur einbilde und mir - beispielsweise - auch mal die musikalische Vertonung von Computerspielen - als immer mehr mit aktuellen Filmen verschmelzende Gattung zu Gemüte ziehen sollte. Da sollen ja die Asiaten sehr weit sein.

Auf diskussionsfördernde Antworten bin ich sehr gespannt.

Bearbeitet von Aquarius
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Nicht- symphonisch bedeutet IMHO nicht unbedingt "kreative Krise". Als das MV/RCP- Konzept neu war, war es durchaus ein wenig innovativ. Unkreativ ist bloß die Wiederholung des Konzepts. "There will be Blood" und "Jesse James" gelten beide (ich kenn sie nicht) als eher kreativ - möglicherweise weil sie von Rockmusikern kommen. Auch der Umgang mit Musik in "No Country for old Men" ist mal was anderes. Andererseits ist nicht jeder 100- Mann- Orchesterscore ein kreatives oder gar innovatives Highlight.

In meinen Playlists sind durchaus auch aktuelle CDs vertreten, die mir streckenweise genauso gut gefallen wie viele ältere Sachen. Ich gebe aber zu, dass ich kein typischer Klassik- oder Golden Age- Hörer bin.

Auch im Rockbereich wird viel in der Vergangenheit geschwelgt, und man fragt sich gelegentlich, ob es noch irgendwo neue gute Musik gibt, die man erfinden könnte. Oft werden Versatzstücke verschiedener Genres miteinander kombiniert, wirklich Neues entsteht selten.

Alex

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Man müsste vielleicht auch mal die Verschiebung der Weltmacht in Betracht ziehen. Wer weiß, vielleicht fangen die Asiatischen Künstler an mal ihren eigenen Stil zu enwickeln. Wer weiß, was kommt?

Williams ist dann leider bestimmt schon tot. Man bräuchte einen neuen Williams. Der die Filmmusik wieder in eine bestimmte Richtung führen kann. Fraglich ob da noch einer nach kommt.

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ich denke auch das filmmusik sich in keiner anderen phase befindet als jede andere musikrichtung. es ist bereits soviel gemacht und "erfunden" wurden das es sicherlich schwer ist "völlig neues" zu kreieren.

aber das hört man auch an heutiger popmusik zb.

Insbes. im Dance-Bereich stellt man dieses immer wieder fest. War es in den 90ern noch der typische Euro-Dance-Style, ging es dann weiter über Vocal- und Holland-House bis hin zu Jymp-Style. Nun wwerden seit einiger Zeit die Klassiker der 70er, 80er und 90er gecovert und von der Instrumentierung hört sich auch fast alles gleich an. Hinzu kommt noch, daß mehrere Producer unter verschiedenen Namen in den DJ/Club-Charts vertreten sind und es die logische Konsequenz ist, daß Vergleiche zwischen den einzelnen Tracks nicht abstreitbar sind.

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Unter "symphonisch" verstehe ich nicht nur die Beherrschung eines gewaltigen Klangapparates. Obwohl ich das natürlich extrem gut finde (Goldenthal usw.) meine ich hier auch die "zusammenklanglichen" Qualitäten eher kammermusikalisch besetzter Scores. Da gibt es ja auch hervorragende Beispiele, auch in den letzten beiden Jahren.

Natürlich schliesst das auch Scores mit Rockbandbesetzung ein: Für mich kann eine E-Gitarre durchaus sehr virtuos und symphonisch sein. Gehöre ich doch zu der Gattung Musikliebhaber, die neben Spätromantik auch melodischen Hardrock mag.

Ich möchte an dieser Stelle nochmal ausdrücklich die letzte Arbeit von Ryuichi Sakamoto hervorheben:

SILK - OST

Natürlich ist es auch hier ein gewaltiger Orchesterapparat, der immer dann, wenn es denn passt für eine unglaubliche mahlerische Tiefe sorgt, aber die eigendlichen symphonischen Themen werden hier meistens von kleinen Instrumentengruppen, oftmals vom Piano allein, höchst emotional vorgetragen.

Für mich der beste Score 2007/2008, den ich kenne.

Mal schauen, ob Navarettes Inkheart und Pearces Cinema Symphony da noch herankommen. Das sind nämlich die beiden Werke, die ich mir - dem Forum sei Dank - als nächstes anschaffen möchte.

An den Navarette soll man ja leider nur über den Ether rankommen. Ich habe doch aber kein DSL.

Ansonsten kann man die "kreative Krise" durchaus auf alle Musikrichtungen ausdehnen. Nur, ob der Vorrat an musikalisch möglicher Ideen wirklich erschöpft ist? Das dürfte man in den 20 er Jahren des vergangenen Jahrhunderts auch gedacht haben. Wie sonst kann man sich erklären, dass für die erfolgreiche Fortsetzung der Musikgeschichte neue Kompositionsprinzipien, wie 12-Tonmusik, serieller Musik und Minimalistik geschaffen wurden. Im letzten Drittel letzten Jahrhunderts kam dann noch John Lennon, der den musikgeschichtlichen Meilenstein in Sachen Rockmusik gesetzt hat.

Diese Vielfalt müsste doch noch viele Neukombinationen zulassen.

So sehe ich insbesondere in der Minimalistik ein gewaltiges Potential. Dieses Kompositionsprinzip bringt im Gegensatz zur 12-Tonmusik und zur seriellen Musik systembedingt eine gehörige Portion an Hörgefallen mit, denn sie schmeichelt unseren Ohren. Gibt es doch genung Beispiele von JNH (Lady In The Water, Signs), Horner (A Beautiful Mind, New World), aber auch Williams (AI-The Mecha World) ... die diesen Weg sehr erfolgrich gegangen sind.

Bearbeitet von Aquarius
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Im letzten Drittel letzten Jahrhunderts kam dann noch John Lennon, der den musikgeschichtlichen Meilenstein in Sachen Rockmusik gesetzt hat.

Entschuldige bitte, aber dieses Statement halte ich für sehr gewagt. Erstens ist Lennons Einfluss nur in Kombination mit McCartney so gigantisch; solo kam IMHO außer "Imagine" kein großer Welthit mehr raus - und auch das schreibe ich weniger dem musikalischen Gehalt des Songs, sondern eher dem Text, dem Videoclip und dem Image des Sängers zu. Zweitens würde ich auch die Beatles als Band musikgeschichtlich trotz allen Respekts nicht ganz so hoch einstufen. Ihr ganz großer Einfluss war IMHO nicht in erster Linie musikalisch, sondern eher gesellschaftlich - Stichwort "Beatlesmania". Die musikalisch kreativ- innovative Phase kam erst mit "Revolver", "Sgt.Peppers" und dem "White Album", als der kommerzielle Stern bereits sank und die Band nicht mehr tourte. Und drittens ist die Rockmusik selbst so vielschichtig und facettenreich, dass ein einzelner Künstler kaum den alleinigen Meilenstein gesetzt haben kann.

Kreativ- innovative Höhepunkte aus allen Bereichen der Rockmusik sind IMHO neben "Sgt.Peppers" noch die erste Elvis- LP, "Close to the Edge" und "Topographic Oceans" von Yes, "Tommy" von The Who, "Bringing it all back home" und "Highway 61" von Bob Dylan, "Boy" und "Achtung Baby" von U2, "A Night at the Opera" von Queen, "First and Last and Always" von den Sisters of Mercy, "American Recordings" von Johnny Cash, das erste Run-DMC Album, ein paar Yardbirds- und Bluesbreakers- Sachen, das Debüt der "Velvet Underground", die Frühwerke von Chuck Berry, Led Zeppelin, Black Sabbath und Wishbone Ash, die mittlere Phase von Pink Floyd sowie die Gesamtwerke von Jimi Hendrix, Frank Zappa, The Nice und King Crimson... na ja, und noch eine ganze Menge abseits davon.

Ob uns diese Aufzählung hilft, in die Zukunft der Filmmusik zu schauen? Wohl kaum... :lol2:

Musikalisch- kommerzieller Erfolg ist ohnehin nicht zwingendermaßen mit ganz großer Kunst verknüpft. Aber das weiß hier ja eh schon jeder. Also Peace and Love.

:lol2:

Alex

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Zitat von Sebastian Schwittay:

AVIATOR war IMO sogar eine der erfrischendsten und stärksten Filmmusiken der letzten Jahre. Howard Shore ist wirklich ein ambitionierter Mann und ich denke, dass er noch einigen frischen Wind in die Filmmusik tragen wird.

Hauptsache, er verliert sich nicht in seinen momentan so gerne verwendeten LOTR-Stilismen, das wird dann doch irgendwann langweilig.

Da kann ich nur zustimmen, die Musik zum Film Gladiator ist wirklich eine sehr gute Filmmusik, die die Länge des Filmes "erträglich"( ist ein bisschen übertrieben) macht. Ich denke, Howard Shore wird auch in den nächsten Jahren der Filmmusikbranche erhalten bleiben und das finde ich auch gut. Denn seine Soundtracks sind irgendwie anders als die anderen(natürlich nicht alle).

Naja, ich hoffe sehr, dass John Williams und damit auch die sinfonischen Soundtracks uns noch lange Zeit erhalten bleiben. Filme wie Die Geisha etc. wären nicht so grandios, wenn es nicht seine Musik dazu gäbe.

Hans Zimmer denke ich, wird auch noch der Branche erhalten bleiben. Nur hoffe ich, dass er in Zukunft wieder etwas mehr Einfallsreichtum beweisen wird. Leider habe ich manchmal den Eindruck, dass er die Musik einfach noch inklatscht(ich hoffe, ihr versteht, was ich meine.), natürlich ist sie dann noch gut, aber sie könnte eben besser sein.

Um ehrlich zu sein, ich hoffe sehr, dass wieder mal italienische, französische oder deutsche Filmmusikkomponisten zu mehr Filmen die Musik machen, also nicht alles so Hollywoodabhängig ist.

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Wie Filmmusik in 10 und mehr Jahren klingen wird? Wahrscheinlich anders.

Im Moment würde ich sagen, dass die Qualität auf einem Niveau stagniert, welches die meisten von uns nicht sonderlich gut finden, aber anscheinend gibt es von den richtigen Personen, den Entscheidern, nicht die notwendigen Impulse um das zu ändern.

Gestern habe ich THE DAY THE EARTH STOOD STILL gesehen und - unabhängig von der fehlenden Qualität des Films selbst - ist von der Musik nichts, aber auch gar nichts hängengeblieben. Allerdings kann ich mich noch daran erinnern, dass die Musik ganz passend im Film selber war. Mehr aber auch nicht.

Vielleicht schlägt die Finanzkrise auch dahingehend nach Hollywood durch, in dem es eben mal nicht mehr nur auf den schnellen Dollar ankommt, so wie es durch die vielen Remakes, Prequels und Sequels, den Produzenten anzukommen scheint.

Die musikalische Qualität muss wohl erstmal so richtig am Boden sein, bevor es wieder aufwärts gehen kann. :lol2:

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Das ist wahr. Ich wage die These, dass ein Leben nicht lang genug ist, um sich all der guten Musik, die es schon gibt, angemessen zu widmen. Viel zu viele CDs habe ich bloß ein paar mal oberflächlich durchgehört, ohne mich intensiv damit zu beschäftigen. Viel zu viele grandiose CDs habe ich seit Jahren nicht aufgelegt. Eine Flut von neuen Meisterwerken könnte ich überhaupt nicht angemessen verarbeiten. Selbst ohne Fernseher gibt es viel zu wenig Zeit für viel zu viel Musik auf dieser Seite der Ewigkeit.

Alex

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Meilenstein John Lennon:

Dazu möchte ich mal die Bach - Beethoven - Mahler - Analogie anbringen:

Bach hat die bis zu seiner Zeit angehäufte abendländische Musik geeint und auf eine kompositionstechnische Basis gestellt, auf die alles Europäische und später auch Amerikanische, was danach folgt, irgendwie aufbaut.

Beethoven hat insbesondere mit seiner Neunten einen symphonischen Meilenstein gesetzt, der die darauf folgende romantische und spätromatische Musik und somit über den Brückenbauer Wagner auch die orchestral symphonische Filmmusik erst ermöglicht hat.

Mahler hat dann die Spätromantik auf ein Niveau gehoben, das bis jetzt maximal gehalten (Schostakowitsch ... ) wird, bis jetzt aber noch nicht aber übertroffen wurde. Der Staffelstab der Symphonik muss noch übergeben werden. Vielleicht wird ihn ja irgendwann Goldenthal erhalten.

Natürlich sieht die Sache bei der sogenannten "Popmusik" aufgrund ihrer modeabhängigen Schnellebigkeit wesentlich unübersichtlicher aus. Aber auch hier kann ich ohne Probleme für mich einen analogen Zeitstrahl anbringen:

Chuck Berry - John Lennon - Pink Floyd

Chuck Berry hat die bis zu seiner Zeit aufgelaufenen R&Bs geeint und quasi den Rock`n Roll erfunden.

John Lennon hat dann in synergetischem Zusammenspiel mit den Beatles (allen voran natürlich Paul Mc Cartney als Meister fürs Melodiengespühr) die maximal möglichen klanglichen Möglichkeiten aus der klassischen Rockbandbesetzung herausgeholt, was ohne digitale Mätzchen so möglich war. Seine "Neunte" ist Sgt Pepper.

Pinkl Floyd dann bestritt quasi die "Romantik und Spätromantik" der Popmusik.

Im selben Atemzug muss man natürlich noch Yes und auch Queen nennen, wobei Freddy Mercury für mich eine grosse Seelenverwandschaft mit Tschaikowsky hat.

Überhaupt gibt es noch eine andere interessante Analogie:

Wenn ich mir Gedanken über diejenigen, die die leichtfüssigste und lebensbejahendste Musik gemacht haben fällt mir sofort das Paar

Mozart - Abba

ein. Beide stehen für perfekt elegante Musik. Belegt wird das - zumindest für Mozart - auch dadurch, dass Neugeborene diese Musik sofort mindestens tolerieren, wenn nicht sogar mögen.

Zur Sache mit dem "Klaftern": Dieses Problem haben wir in der Tat wohl alle - die Einen mehr die anderen weniger. Insbesondere seit ich eine ca 45 Stunden Woche habe bleibt mir kaum noch Zeit wirklich lange Zeiten am Stück Musik zu hören, vom Walkmanhören in den Öffentlichen mal abgesehen.

Bearbeitet von Aquarius
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Es ist schön, dass du schreibst, dass dein analoger Zeitstrahl nur "für dich" gilt, das erspart uns Konflikte. Aber ich verstehe, was du meinst, und wenn diese Betrachtungsweise für dich funktioniert, ist es okay. :lol2:

Ich hab ja schon gepostet, wie ich das sehe. Ich denke halt, wir befinden uns im Zeitalter der Postmoderne, wo wenig "geeint" wird, sondern mehr und mehr unterschiedliche Paradigmen parallel nebeneinander existieren. Das hat uns allein im Bereich "Metal" eine unübersehbare Fülle von Subgenres beschert, deren Fans sich z.T. untereinander nicht als vollwertig akzeptieren. Bei Scores ist es ja ansatzweise ähnlich, obwohl die Marktnische wesentlich kleiner ist.

Den Mozart- Abba- Vergleich finde ich witzig. Ich kann Abba nicht ausstehen. :lol2:

Dem Paradigmenpluralismus der Postmoderne werden wir IMHO auch in zehn Jahren noch ausgesetzt sein. Das heißt für die Zukunft der Filmmusik, dass es Scores geben wird, deren Kompositionstechnik aus jedem denkbaren Musikzeitalter entnommen wird; außerdem werden diese Techniken miteinander kombiniert werden. Gleichzeitig wird es Versuche "neuer" Musik geben. Trotzdem wird es im Vordergrund des Marktes nur eine Handvoll Stile geben, die industriell kommerziell ausgeschlachtet werden, der Rest wird in der zweiten und dritten Reihe passieren. Zu berücksichtigen ist auch die Frage, inwieweit sich der Film- und Kinomarkt durch Wirtschaftskrise und Internet verändert.

Das sind bloß meine zwei Cents. Es ist keine prophetische Voraussage. :lol:

Peace and Love ;)

Alex

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  • 1 Jahr später...

... in Anbetracht dessen, wie sich die Sache in den letzten 4 Jahren immer weiter Richtung Belanglosigkeit entwickelt hat glaube ich immer mehr, dass es in 6 Jahren wahrscheinlich gar keine Filmmusik im herkömmlichen Sinne mehr geben wird. Es gibt Hoffnungen, wie beispielsweise Michael Giacchino, aber dennoch geht es immer mehr in Richtung kommerzielle Zweckmucke. SCHADE, damals 2006 hatte ich noch echt gedacht, dass sich die Filmmusik noch viel weiter entwickelt. Aber Fakt ist leider immer mehr, dass nicht nur unser Forum immer mehr in der Vergangenheit schwelgen muss...

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Den Mozart- Abba- Vergleich finde ich witzig. Ich kann Abba nicht ausstehen. :D

Ich kann Mozart nicht ausstehen (bis auf ein paar Ausnahmen wie seinen fantastischen Requiem!) ... auf der anderen Seite stehe ich auch nicht auf ABBA :D Deren Songs fand ich jedoch im Mamma Mia! Film richtig gut gelungen. ;)

... dass es in 6 Jahren wahrscheinlich gar keine Filmmusik im herkömmlichen Sinne mehr geben wird. ... dennoch geht es immer mehr in Richtung kommerzielle Zweckmucke.

Nach Star Wars hat es eher Filmmusik mit großen Themen gegeben ... es sollte alles so toll wie Star Wars klingen ... bis Anfang 2000er, denn danach wollten die Produzenten eher etwas, das nicht mehr Star Wars klingt ... jetzt haben wir halt Transformers und Clash of the Titans.

So ähnlich war das mit den Songs auch. Jazz & Blues (oft Komplex, Anspruchsvoll) -> Rock & Roll -> Hard Rock -> House & Techno (keine Melodie, einfache Beats) -> Crossover (aus Alt mach Neu ... klingt oft sogar besser als das Original).

So wird sich die Filmmusik auch entwickeln. Wenn diese "die Musik darf im Film nicht wahrgenommen werden" Wahn vorbei ist ... wird es wieder tolle Sachen geben. :D

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