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Filmmusik: Mit oder ohne Film?


Gast Matthias Noe
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Gast Matthias Noe
was mich auch an zahlreichen CD-Rezensionen stört, bei denen sich die Autoren der Annehme hinzugeben scheinen, dass die Musik für sie und ihre Rezensionen geschrieben wurde (was leider vor allem bei den deutschen Seiten ein sehr störender Beigeschmack ist).
Was ist denn das für ein Hirngespinst? Wenn die Musik sich vom Film nicht auf die CD traut, dann will ihr keiner was anhaben. Aber eine Soundtrack-CD, das ist die Grundauffassung der "Deutschen Seiten", muss, auch ohne dass der Hörer den Film kennt, gute Musik bieten, um überhaupt ein Existenzrecht zu haben. Ich halte das für einen sehr nachvollziehbaren Ansatz, zumal sehr viele Scores ja wirklich für sich allein stehen können.

Und wenn man mit der nötigen Erfahrung und eben nicht einfach mal schnell dahingepfeffert eine CD bespricht, was mehrmaliges Hören und langes Abwäägen beinhaltet, dann kann man schon ein Urteil fällen, dass anderen, die die CD nicht kennen, auch weiterhilft. Das ist der Sinn einer Rezension und den versuchen die Deutschen Seiten halt auch gewissenhaft zu erfüllen.

Gruß,

Matthias

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eine Soundtrack-CD, das ist die Grundauffassung der "Deutschen Seiten", muss, auch ohne dass der Hörer den Film kennt, gute Musik bieten, um überhaupt ein Existenzrecht zu haben. Ich halte das für einen sehr nachvollziehbaren Ansatz, zumal sehr viele Scores ja wirklich für sich allein stehen können.

Trotzdem wundert es mich immer wieder, wieviele Reviewer sich offenbar davor drücken mal den Film anzusehen (und zwar mehrfach), bevor sie den score bewerten. Meiner Ansicht nach ist das genauso wichtig wie das mehrfache anhören der CD und eröffnet dem reviewer zahlreiche Möglichkeiten. "Gute Musik" ist nämlich sehr individuell auslegbar, wohingegen die Effektivität eines scores mit hilfe des Films nachweisbar ist und daher eine wesentlich solidere Basis für eine Wertung mitbringt, als eine rein musikalische Betrachtungsweise. Daher vergebe ich stehts zwei Prozentwertungen, eine für den score im Film und eine für den score als separates Erlebnis auf CD, aus denen sich eine gesamtwertung errechnet. Beide Aspekte voneinander zu trennen oder auch nur die Gewichtung einseitig zu verschieben, verfälscht meiner Meinung nach die Gesamtwertung viel zu stark.

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Gast Matthias Noe
Trotzdem wundert es mich immer wieder, wieviele Reviewer sich offenbar davor drücken mal den Film anzusehen (und zwar mehrfach), bevor sie den score bewerten. Meiner Ansicht nach ist das genauso wichtig wie das mehrfache anhören der CD und eröffnet dem reviewer zahlreiche Möglichkeiten. "Gute Musik" ist nämlich sehr individuell auslegbar, wohingegen die Effektivität eines scores mit hilfe des Films nachweisbar ist und daher eine wesentlich solidere Basis für eine Wertung mitbringt, als eine rein musikalische Betrachtungsweise.
Falsch. Einfach der in meinen Augen falsche Ansatz. Die Wirkung der Musik im Film kann man bei einer Besprechung des Filmes anbringen, bei einer Besprechung der Musik solo auf CD ist das jedoch schlichtweg eine Nebensächlichkeit. Gerade durch die separate Veröffentlichung der Musik ohne Film wird uns doch gesagt: Hört euch diese Musik an, die ist es wert, ohne Film angehört zu werden, die steht für sich allein. Das gilt es doch zu bewerten. Auf den Deutschen Seiten wird daher ausschließlich das zugrunde liegende, nämlich die CD und die Musik darauf, bewertet und da hat die Wirkung der Musik im Film einfach eine Nebenrolle einzunehmen. Die Rezension richtet sich nicht an jene, die den Film gucken wollen, sondern die sich die Musik anhören wollen und ich möchte da schon sagen: Endlich einmal. Endlich einmal wird mal nicht ausschweifend zum Film rübergeschielt sondern das bewertet, was an Substanz des Werkes an sich da ist, sodass beiderlei, jene, die den Film gesehen haben und jene, die ihn nicht gesehen haben, die Bewertung nachvollziehen können und v.A. Filmmusik als eigenständige, eben nicht von der filmischen Vorlage abhängige Kunstform genauerer Betrachtung unterzogen wird.
Daher vergebe ich stehts zwei Prozentwertungen, eine für den score im Film und eine für den score als separates Erlebnis auf CD, aus denen sich eine gesamtwertung errechnet. Beide Aspekte voneinander zu trennen oder auch nur die Gewichtung einseitig zu verschieben, verfälscht meiner Meinung nach die Gesamtwertung viel zu stark.
Aber was für eine "Gesamt"wertung denn? Wenn die Musik von CD aus gut ist und die Rezension nur die CD bewertet, ist alles, was der potentielle Käufer wissen will doch nur, ob die Musik sich lohnt. Da haben wir schon die Gesamtwertung. Wie gesagt, es wird nur die Soundtrack-CD bewertet, und das finde ich an den Deutschen Seiten wirklich erholsam. Wie die Musik im Film wirkt, interessiert, so meine ich, den Käufer der CD nicht unbedingt, wenn er die Filmmusik in ihrer Eigenständigkeit vergleichbar ernstnimmt.

Natürlich soll das nicht heißen, dass der Filmwirkung im Text keine Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. Aber in der Bewertung der CD hat sie in der Tat nichts zu suchen. Wenn die Musik zu einem Film allgemein bewertet werden soll, also auf Grundlage einer Komplettveröffentlichung des gesamten Scores oder einer separaten DVD-Musiktonspur und im Rahmen einer Betrachtung des gesamten musikdramaturgischen Entwurfs im Film, dann geht das. Den meisten Rezensionen liegt derweil aber nur das Soundtrack-Album zugrunde.

Gruß,

Matthias

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Filmmusik wurde nunmal für einen bestimmten Zweck komponiert und diesen bei einer Filmmusik-review völlig auszuklammern ist schlichtweg falsch. Eine review sollte nämlich nicht primär für potenzielle Käufer der CD geschrieben werden (das kannst du bei amazon.de machen dazu brauchst du keine review site), sondern einen gesamteindruck und möglichst objektive Bewertung des werkes vermitteln unter berücksichtigung aller Aspekte die es beeinflussten. Ich bleibe dabei, dass viele Reviewer, und ich beziehe das nicht nur auf deutsche Seiten, da den weg des geringsten Widerstandes gehen und ein bisschen Nachforschungen und extra-arbeit vehement scheuen, mal eben ein paar floskeln über die Musik aus einer Bauchentscheidung heraus zusammenwürfeln und das als Review verkaufen. Dadurch wird vielen scores, aber vor allem den Komponisten, sehr viel unrecht getan. Sorry, aber zu einer guten Review gehört einfach mehr als nur die Entscheidung, ob sie auf CD einen guten Eindruck macht oder nicht. Das war übrigens auch der Grund, warum ich selbst mit reviews angefangen habe. Ich kann mich da nur nochmal wiederholen, beide Aspekte sind für eine angemessene Behandlung gleichbedeutend.

Ausserdem kann eine klare Kaufempfehlung ja trotzdem noch gegeben werden. Wie ich schon sagte, eine Review sollte auf möglichst ALLE aspekte eingehen und sich nicht auf eine einzige, engstirnige Perspektive beschränken.

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Das ist ja gar nicht praktikabel, da Soundtracks meistens nur einen Bruchteil der gesamten Filmmusik enthalten, und es sich dabei teilweise um nachgespielte oder umgeschnittene Stücke für einen besseren Hörfluss handelt. Bei John Williams ist das zum Beispiel gang und gebe. Wie willst du da das Zusammenspiel mit dem Film bewerten, wenn die Musik, die auf der CD ist, anders ist, als die im Film. Wie rejected Scores bewerten? Mit Bequemlichkeit hat das jedenfalls ganz sicher nichts zu tun, dass ich in meinen Rezensionen nicht so wahnsinnig auf die Filmwirkung eingehe. Wenn eine Musik im Film sehr gut wirkt, dann wird das auch erwähnt. Wenn sie von CD trotzdem langweilig ist (und nein, ich fälle da keine Bauchentscheidungen) kriegt sie auch trotz ihrer tollen Filmwirkung keine megatolle Bewertung. Ein Soundtrackalbum ist dazu da, dass man die Musik ohne die Bilder dazu hört... sonst kann man auch die DVD anschauen - warum sie nicht also auch ohne Bilder bewerten? Du sprichst der Musik damit doch quasi ihre Existenzberechtigung ab, wenn sie deiner Meinung nach, ohne den dazugehörigen Film nicht funktioniert. Genauso eine Denkweise haben doch auch die ganzen Musikwissenschaftler für die Filmmusik übrig und nehmen sie deswegen nicht im geringsten ernst.

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Gast Matthias Noe

Mich würden deine Rezis mal interessieren, einfach, um zu sehen, wie du die deiner Ansicht richtige Herangehensweise umsetzt. Wo kann man die lesen?

Ich bleibe dabei: Wenn man immer sklavisch auch guckt, wie die Musik im Film wirkt, muss man ja nicht so genau auf die musikalische Qualität achten. Und das ist dann doch viel fataler, als einmal beim Bewerten eines CD-Albums die Filmwirkung beiseite zu lassen. Jemand, der den Film nicht gesehen hat und nur wissen möchte "Ist die Musik an sich gut?", wird so eben nur verunsichert. Und wie Jan bereits sagt: Bei vielen CDs kann man schlicht garnicht mehr den Bogen zur Musik im Film schlagen, weil die Komposition für viele Alben umgestaltet wird, um auf einem anderen Medium optimal zu wirken. Um ein krasses Beispiel zu nennen: Das ist, als würdest du Prokoffjews Alexander Newski Kantate auf den Film übertragen wollen, obwohl die tatsächliche Filmmusik für den Film wesentlich anders ausfällt. Du vereinst nicht nur in solchen Extremfällen zwei Kompositionen zu einer. Und selbst wenn CD- und Filmtonspurinhalt gleich sind, solltest du doch immernoch nur das bewerten, was du von der CD hörst, weil im Film vieles von der Musik in Tonschnitt untergeht, bzw. oft, sehr oft, nicht im Sinne des Komponisten verwendet wird. Du begibst dich bei solchen Ausflügen halt auf sumpfiges, wenig lohnendes Terrain. Und einmal mehr versagst du der Musik als eigenständiger Schöpfung da schlichtweg den Respekt, den sie verdient.

Gruß,

Matthias

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In Ordnung, wir haben da wohl so grundsätzlich verschiedene Herangehensweisen, dass wir es einfach dabei belassen sollten. Trotzdem möchte ich gerne ein paar statements aufgreifen:

Das ist ja gar nicht praktikabel, da Soundtracks meistens nur einen Bruchteil der gesamten Filmmusik enthalten, und es sich dabei teilweise um nachgespielte oder umgeschnittene Stücke für einen besseren Hörfluss handelt. Bei John Williams ist das zum Beispiel gang und gebe. Wie willst du da das Zusammenspiel mit dem Film bewerten, wenn die Musik, die auf der CD ist, anders ist, als die im Film.

Dann findet das erwähnung und wird selbstverständlich als eigenständige Komposition behandelt, allerdings auch im Hinblick auf die im Film verwendete Version. Es gibt zahlreiche soundtrack-fans, die Filmversionen eines cues gegenüber der Album version vorziehen und die möchten vielleicht gerne die Unterschiede zwischen Film und album/konzert version wissen bevor sie eine CD kaufen.

Wie rejected Scores bewerten?

Rejected scores sind Ausnahmefälle. In diesem Fall entfällt natürlich die Filmwertung und die Gesamtwertung ist gleichzeitig die CD wertung. Ich habe schon damit experimentiert, solche rejected oder auch unused cues in die szenen zu editieren um den effekt und die unterschiedliche aktzentuierung besser zu verstehen. Allerdings ist das ziemlich kompliziert. Bei rejected scores wird es sowieso meistens darauf hinauslaufen, dass Ich beide versionen direkt vergleiche und den rejected score als alternative musikalische interpretation des films behandle. Man sollte dazu auch bedenken, dass rejected scores eigentlich auch nicht gehört werden sollen und es immer individuelle Umstände gibt warum ein score nicht verwendet wird. Im Falle eines rejected scores ist die eigentliche review daher noch viel wichtiger und schwieriger als die Wertung.

Ein Soundtrackalbum ist dazu da, dass man die Musik ohne die Bilder dazu hört...

Trotzdem haben die Bilder aber einen Einfluss auf die Entstehung der Musik und das wird dir jeder Filmkomponist bestätigen. Sie wird eben nicht für die CD komponiert, das ist eine Tatsache und damit Unterscheidet sie sich ganz einfach von anderen Musikarten. Das heisst natürlich nicht, dass sie ohne Bilder keine Wirkung haben kann aber man sollte nicht vergessen, dass es die Bilder sind, welche die Musik überhaupt erst entstehen lassen.

Du sprichst der Musik damit doch quasi ihre Existenzberechtigung ab, wenn sie deiner Meinung nach, ohne den dazugehörigen Film nicht funktioniert.

Ich würde eher sagen, dass ich damit ihre Existenzberechtigung nur verstärke. Tatsächlich gibt es scores, die auf CD eher schwerfällig sind aber im Film sehr gut funktionieren. Wenn so ein Gegensatz vorliegt, hat der Leser allerdings ein Recht darauf, es zu erfahren und das heisst auch nicht, dass niemand der Musik etwas abgewinnen kann. Es wird nur einfach mit einbezogen und nicht völlig ausgeklammert.

Genauso eine Denkweise haben doch auch die ganzen Musikwissenschaftler für die Filmmusik übrig und nehmen sie deswegen nicht im geringsten ernst.

Der Standpunkt dieser Leute ist extrem und das sie deshalb Filmmusik als unwichtig abschreiben ist wieder eine ganz andere Problematik. Ich bin überrascht, dass du mir eine gleiche, engstirnige Denkweise unterstellst obwohl ich bereits mehrfach klargemacht habe, dass Filmmusik so ambivalent ist, dass man sie unter mehreren Gesichtspunkten beurteilen muss.

Ich bleibe dabei: Wenn man immer sklavisch auch guckt, wie die Musik im Film wirkt, muss man ja nicht so genau auf die musikalische Qualität achten.

Wie ich schon sagte, beides sollte gleichwertige beachtung finden. Aber du hast recht, es ist eine gradwanderung aber in dieser Schwierigkeit liegt auch die eigentliche Kunst. Niemand sagt, dass sowas einfach ist und Ich weiß auch nicht, wie gut mir das gelingt.

Und das ist dann doch viel fataler, als einmal beim Bewerten eines CD-Albums die Filmwirkung beiseite zu lassen.

Ich dagegen halte beides für gleichermaßen Verwerflich.

Jemand, der den Film nicht gesehen hat und nur wissen möchte "Ist die Musik an sich gut?", wird so eben nur verunsichert.

Nicht zwangsläufig.

Um ein krasses Beispiel zu nennen: Das ist, als würdest du Prokoffjews Alexander Newski Kantate auf den Film übertragen wollen, obwohl die tatsächliche Filmmusik für den Film wesentlich anders ausfällt. Du vereinst nicht nur in solchen Extremfällen zwei Kompositionen zu einer.

Du bringst hier ein Beispiel aus den beginnen des Tonfilms und Filmkompositionen überhaupt. Damals waren die Regeln allerdings ganz anderst. Nun habe ich auch nicht die Kenntis des Werkes um da detailiert Stellung zu beziehen aber meiner Ansicht nach unterlag es ganz anderen Regeln als modernere Filmmusik. Wenn sich dieser Unterschied aber so stark manifestiert, dann wird das Werk auch entsprechend behandelt. Ich bin da sehr flexibel.

nd selbst wenn CD- und Filmtonspurinhalt gleich sind, solltest du doch immernoch nur das bewerten, was du von der CD hörst, weil im Film vieles von der Musik in Tonschnitt untergeht, bzw. oft, sehr oft, nicht im Sinne des Komponisten verwendet wird.

Sowas wird dann individuell erwähnt und wieder gilt: Das Eine schließt das Andere nicht aus.

Du begibst dich bei solchen Ausflügen halt auf sumpfiges, wenig lohnendes Terrain. Und einmal mehr versagst du der Musik als eigenständiger Schöpfung da schlichtweg den Respekt, den sie verdient.

Das halte ich für ein Gerücht. Aber falls es doch noch irgendjemanden interessiert, wie wenig lohnend und respektlos meine reviews sind, der kann ja mal einen Blick riskieren auf www.filmscorecenter.de. Bin allerdings zur Zeit in der Sommerpause also erwartet keine großen updates in nächster Zeit.

Ach ja, mir ist da noch eine Gegenfrage eingefallen: Wie sollte man eurer Ansicht nach scores bewerten, welche es nicht auf CD zu haben gibt?

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Ich würde eher sagen, dass ich damit ihre Existenzberechtigung nur verstärke. Tatsächlich gibt es scores, die auf CD eher schwerfällig sind aber im Film sehr gut funktionieren.

Und sollte man dort die CD grundsätzlich weiterempfehlen? Zumindestens diejenigen, die den Film nicht gesehen haben, können doch mit so einer CD dann nichts anfangen.

Ich persönlich will dir deine Herangehensweise gar nicht ausreden. Für den Internetnutzer ist es ja gut, wenn er Reviews mit verschiedenen Herangehensweisen hat und miteinander vergleichen kann. Mich (und wahrscheinlich auch Matthias, der hier ja zuerst gepostet hat) hat wohl eher die Behauptung gestört, dass wir aus Bequemlichkeit heraus Wertungen aus dem Bauch heraus auf unsere Leser loslassen würden, weil man ja Musik eh kaum objektiv bewerten kann. 100% Objektivität gibt es in der Musikkritik sicher nicht, aber man kann schon allgemeingültig sehen, ob eine Musik eher gut oder eher schlecht ist. Nur mal als extremes Beispiel zur Verdeutlichung: Bohlen und Beethoven. Klar haben die beiden ganz andere "Ziele" mit ihrer Musik (bei Bohlen bin ich eigentlich gar nicht bereit dazu, dieses Wort zu benutzen), und trotzdem kann man ja wohl ohne Mühe erkennen, was davon hochwertiger ist.

Von daher von meiner Seite aus: Schwamm drüber!... die Diskussion dürfte jetzt wahrscheinlich eh nirgendwo mehr hinführen, weil halt jeder seine eigenen Ansichten zu diesem Aspekt hat.

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Mich (und wahrscheinlich auch Matthias, der hier ja zuerst gepostet hat) hat wohl eher die Behauptung gestört, dass wir aus Bequemlichkeit heraus Wertungen aus dem Bauch heraus auf unsere Leser loslassen würden, weil man ja Musik eh kaum objektiv bewerten kann.

Da war ich vielleicht auch ein bisschen sehr allgemein. Deutsche score reviews lese ich eigentlich komischerweise eher selten und treibe mich stattdessen mehr auf den englischen/amerikanischen seiten herum, also seid ihr da sowieso von dieser Kritik ausgenommen ;)

Ansonsten kann ich dir nur zustimmen, dass unterschiedliche Betrachtungsweisen das Interesse des Internetlesers hoffentlich noch mehr verstärken und er seine Favouriten für sich wählen kann. Ich denke das ist ein sehr guter Konsens.

Mal ne Frage. Ist es möglich diese Reviews auf deutsch irgendwo nachzulesen???

Leider nein. Als ich die site erstellt habe, stellte sich mir die Frage ob deutsch oder englisch und ich hab mich für englisch entschieden weil man so viel mehr Leser erreicht und gleichzeitig die Sprachkenntnisse ein bisschen frisch hält. Leider bleibt mir für eine zweisprachige Version nicht genug Zeit, dann bräuchte ich schon einen Helfer um die ganzen Texte zu übersetzten (und alle inhalte doppelt zu schreiben dazu bin ich einfach zu faul :applaus: ). Tut mir echt leid. Vielleicht kommt ja trotzdem noch ein bisschen was rüber.

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Leider nein. Als ich die site erstellt habe, stellte sich mir die Frage ob deutsch oder englisch und ich hab mich für englisch entschieden weil man so viel mehr Leser erreicht und gleichzeitig die Sprachkenntnisse ein bisschen frisch hält. Leider bleibt mir für eine zweisprachige Version nicht genug Zeit, dann bräuchte ich schon einen Helfer um die ganzen Texte zu übersetzten (und alle inhalte doppelt zu schreiben dazu bin ich einfach zu faul ;) ). Tut mir echt leid. Vielleicht kommt ja trotzdem noch ein bisschen was rüber.

Schade eigentlich. Gibt es eigentlich ne Site die gute Rezessionen auf deutsch schreibt???

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Gibt es eigentlich ne Site die gute Rezessionen auf deutsch schreibt???

Wenn dir die Filmmusik 2000/Filmmusikwelt Rezensionen nicht zusagen, dann so viel ich weiß nicht... (ob dir diese Seiten zusagen hängt wahrscheinlich davon ab, was für Musik du so hörst...) Allerdings wird mir da jetzt wahrscheinlich gleich wieder jemand widersprechen ;) .

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...v.A. Filmmusik als eigenständige, eben nicht von der filmischen Vorlage abhängige Kunstform genauerer Betrachtung unterzogen wird.

Das ist ja ein Wiederspruch in sich. Offenbar herrscht hier ein fundamentales Mißverständnis was Filmmusik eigentlich ist.

Wie der Name schon sagt handelt es sich um Film-Musik

Das die Filmmusik eine eigenständige Kunstform ist will ja auch niemand bestreiten ganz im Gegenteil, aber sie ist nun mal eine zweckgebundene Musik.

"Als technisch fixierte und reproduzierte funktional geprägte Musik erhält sie ihre wesentlichen formbildenden und strukturbildenden Impulse nicht wie die autonome Tonkunst aus sich selbst heraus, sondern aus den inhaltlichen wie formalen Anforderungen des Films..." (Wolfgang Thiel)

...da Soundtracks meistens nur einen Bruchteil der gesamten Filmmusik enthalten, und es sich dabei teilweise um nachgespielte oder umgeschnittene Stücke für einen besseren Hörfluss handelt.

Dieser Umstand ändert aber nichts an dem ursprünglichen Zweck, das Wesen und die eigentliche Intention der Musik bleibt erhalten.

Ein Soundtrack Album das z.B. überwiegend aus Songs besteht kann man, losgelöst vom Film sicherlich auch gut anhören, kennt man den Film aber nicht fehlt ganz einfach eine zusätzliche Dimension, es bleibt einfach ein Album mit ein paar Songs. Es kann zwangsläufig als Filmmusik nicht entsprechend gewertet werden.

Ich spreche hier natürlich von Songs als integralen Bestandteil eines Films, die also als Stilmittel bewusst eingesetzt werden. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Musik zu dem Wong Kar Wai Film 2046 wer den Film nicht kennt wird enorme Schwierigkeiten haben diesen Score adäquat einzuordnen. Ein ähnlicher Fall ist z.B. auch die Musik zu Lost In Translation.

Die Praktik eine Filmmusik rein vom Tonträger her zu beurteilen stößt zwangsläufig schnell an ihre Grenzen und birgt die Gefahr in sich die Musik nur nach einer leichten Konsumierbarkeit zu beurteilen.

Es kann außerdem schnell zu Unverständniss führen wenn man die filmgegebenen Zusammenhänge nicht kennt.

Als eigene Kunstform wird man ihr gerade dadurch nicht gerecht.

Wie gut eine Filmmusik auf Tonträger funktioniert hängt von verschiedenen Faktoren wie z.B. Musik- und Kompositionsstil, Arrangement usw. ab und sollte individuell betrachtet werden.

Wie stark der Film letztendlich bei einer Besprechung mit einbezogen wird ist eine Ermessensfrage und muss von Fall zu Fall entschieden werden, den Film aber völlig außen vor zu lassen halte ich für nicht praktikabel.

Eine Filmmusik ohne Film ist immer nur die halbe Wahrheit.

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Gast Matthias Noe
Das ist ja ein Wiederspruch in sich. Offenbar herrscht hier ein fundamentales Mißverständnis was Filmmusik eigentlich ist.

Wie der Name schon sagt handelt es sich um Film-Musik

Das die Filmmusik eine eigenständige Kunstform ist will ja auch niemand bestreiten ganz im Gegenteil, aber sie ist nun mal eine zweckgebundene Musik.

"Als technisch fixierte und reproduzierte funktional geprägte Musik erhält sie ihre wesentlichen formbildenden und strukturbildenden Impulse nicht wie die autonome Tonkunst aus sich selbst heraus, sondern aus den inhaltlichen wie formalen Anforderungen des Films..." (Wolfgang Thiel)

Dieser Umstand ändert aber nichts an dem ursprünglichen Zweck, das Wesen und die eigentliche Intention der Musik bleibt erhalten.

Tut mit ja wirklich leid, aber diese Auffassung ist sowas von einem alten Hut. Sicher gibt es zweckgebundene Filmmusiken, aber die Kunst einer guten Filmmusik ist es, den Film maximal zu unterstützen aber gleichzeitig ein eigenständiges Werk zu sein. Hätten die seriösen Komponisten nicht diesen immerwieder erklärten Vorsatz, müsste man ihre Werke garnicht auf CD - gesondert vom Film - veröffentlichen, sondern immer im Kontext mit dem Film sehen. Es gibt ja unzählige tolle Filmmusiken, die zu grottenschlechten Filmen geschrieben wurden - STICHWORT: Goldsmith - und da habe ich manchmal doch so meine Zweifel, ob es dem Komponisten da nicht doch nur sekundär um die Unterstützung des Film ging. Bei dem Kategorisieren der Filmmusik als Zweckmusik begeht man schnell den Fehler, Vieles über einen kamm zu scheren. Der Grund, warum es sie gibt, mag ja durchaus ein bestimmter Film sein. Doch wenn die Musik so gut ist, dass sie auch als eigenständiges Werk durchgehen könnte, weichen alle Kategorien, die sich gerade die Klassikhörer so gerne zurecht legen, doch auf wie Kerzenwachs.

Ein Soundtrack Album das z.B. überwiegend aus Songs besteht kann man, losgelöst vom Film sicherlich auch gut anhören, kennt man den Film aber nicht fehlt ganz einfach eine zusätzliche Dimension, es bleibt einfach ein Album mit ein paar Songs. Es kann zwangsläufig als Filmmusik nicht entsprechend gewertet werden.
Da gibt es doch aber einen gravierenden Unterschied zwischen einem mit Bedacht komponierten Score und einem zwangsläufig und selbst bei aller Sorgfalt doch einfach grobschlächtigeren Liederzusammenstellung.
Ein gutes Beispiel hierfür ist die Musik zu dem Wong Kar Wai Film „2046“ wer den Film nicht kennt wird enorme Schwierigkeiten haben diesen Score adäquat einzuordnen. Ein ähnlicher Fall ist z.B. auch die Musik zu „Lost In Translation“.
BINGO! Wenn der Score von CD aus nicht wirkt (und nur von CD aus muss er wirken, denn das ist das einzige, was den Käufer der CD zunächst interessiert), muss man der CD auch das passende Urteil geben. Wie gesagt, durch die separate Veröffentlichung stellen die Album-Produzenten ja die These auf "Das Ding kann man sich auch ohne Film anhören." Nur dann funktioniert ein Album. Wenn der Film dazu nötig ist, dass die Musik funktioniert (siehe: Der Dritte Mann), dann wird das Album dementsprechend schlecht bewertet. Es geht den dt. Seiten dabei eben nicht um den Gesamtkontext mit dem Film sondern um das, für das sie eine Empfehlung aussprechen wollen: Die CD
Die Praktik eine Filmmusik rein vom Tonträger her zu beurteilen stößt zwangsläufig schnell an ihre Grenzen und birgt die Gefahr in sich die Musik nur nach einer leichten Konsumierbarkeit zu beurteilen.
Das ist des Pudels Kern: Nur die CD selbst soll ja auch bewertet werden. Weil es nur um sie geht, weil die Musik darauf eben nicht mit dem Film zu hören/sehen ist, sondern für sich allein bestehen möchte.
Es kann außerdem schnell zu Unverständniss führen wenn man die filmgegebenen Zusammenhänge nicht kennt. Als eigene Kunstform wird man ihr gerade dadurch nicht gerecht.
Wo bleibt die Eigenständigkeit, wenn man den Film dafür benötigt. Das eingenständige an der Filmmusik ist ja nicht die Zusammenwirkung mit den Bildern (viel zu oft hört man ohnehin wegen der Soundeffekte nur einen Bruchteil des gesamten Spektrums) sondern ihre musikdramaturgisch-erzählerische Qualität über die Bilder hinaus oder besser gesagt abseits der Bilder. Ansonsten wären wir wieder bei der reinen Zweckmusik angelangt, die kein Filmkomponist wirklich habern möchte. Wenn die Musik für sich selbst nicht als Kunstwerk autonom ist, hat sie keinen künstlerischen Wert und ist nicht vom Film zu trennen. Also muss man auch kein Wort über sie verlieren, weil man ja ohnehin den Film benötigt. Dann ist die Filmmusik nur einer von vielen Aspekten, der einen Film im Gesamturteil gut oder schlecht macht.
Eine Filmmusik ohne Film ist immer nur die halbe Wahrheit.

Ich bleibe dabei: Kunst bei der Filmmusik ist, wenn sie ohne Bilder funktioniert. Eigenständige Strahlkraft kann sie ja nur aus sich selbst heraus gewinnen und nur hier kann man ihre Eigenständigkeit suchen.

Gruß,

Matthias

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Wenn die Musik für sich selbst nicht als Kunstwerk autonom ist, hat sie keinen künstlerischen Wert und ist nicht vom Film zutrennen. Also muss man auch kein Wort über sie verlieren, weil man ja ohznehin den Film benötigt. Dann ist die Filmmusik nur einer von vielen Aspekten, die einen Film im Gesamturteil gut oder schlecht macht.

Gewiss sollte qualitativ hochwertige Filmmusik noch mehr bieten als die Bilder und Handlung zu unterstützen, doch wertest Du hier ihre Wirkung im Film so ab, als bräuchte man sie überhaupt nicht. Eine Filmmusik, die nur mit dem Bild wirkt und die Intensität einer Szene steigert, hat in dieser Hinsicht ihren Zweck erfüllt. Das künstlerische obendrauf ist die Eigenständigkeit, die für Filmmusikhörer sicher von entscheidender Bedeutung sein sollte, hier liegst Du sicher richtig. Es wäre ohne Eigenständigkeit nur Zweckmusik, aber das hat sie auch mit zu sein. Jedoch kann man nicht Filmmusik so weit vom Film separat betrachten und ihre handlungsbezogene Wirkung außer Acht zu lassen. Damit wäre ja der Zweck der Musik verfehlt. Somit ist es ein Kunstwerk, wie Musik Bilder verfeinert. Du behauptest, das die Wirkung im Film keine Kunst ist. Das ist Ansichtssache und man kann beide Themen, mit oder ohne Film, betrachten.

Was allerdings nicht geschehen soll ist, dass die Wirkung im Film ignoriert wird. Oft bildet der Film die Brücke zum Kauf und zur darauffolgenden Wertschätzung für die Musik. Dein Kommentar ließ anklingen, man könnte Filmmusik oft sekundär dem Bild anhängen, womit sie, um nur ein Gegenargument zu nennen, die Definition der Filmmusik durch bspw. Max Steiner völlig außen vor lässt.

Filmmusik, zumindest gute, hat beides, wie Du schon sagtest. Sie wirkt ebenfalls im Film gut und bietet dem Zuschauer dort ein Erlebnis.

Als Beispiel: Psycho ~ Herrmann

Diese Musik unterstützt perfekt den Film, Bsp.: Mordszenen. Sie hat ihren Zweck, die zerreißende Spannung, erfüllt. Insoweit ist sie auch als Zweckmusik gut. Aber da steckt noch mehr drin. Autark betrachtet hat sie eine Eigenständigkeit und dass macht sie hörenswert.

Hörst Du Dir "Antonio's Death" aus "Papillon" zum Vergnügen an? Ich denke nicht oft. Trotzdem ist sie mit dem Film zusammen hervorragend, denn sie verursacht wahrlich Stress, der die Szene unterstützt. In dieser Hinsicht ist sie ein Meisterwerk, vllt auch musiktechnisch usw. aber Du hörst sie doch nur selten, oder (auf dieses Stück bezogen)? Du hast sie also nicht im Regal stehen um zu sagen: Sie ist von Takt, ... her perfekt, hat eine wunderbare Wirkung, doch diese ist für mich oft unerträglich!?

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Gewiss sollte qualitativ hochwertige Filmmusik noch mehr bieten als die Bilder und Handlung zu unterstützen, doch wertest Du hier ihre Wirkung im Film so ab, als bräuchte man sie überhaupt nicht.

Matthias sagt doch, dass eine Filmmusik sowohl im Film funktionieren, als auch auf CD ein eigenständiges, künstlerisch wertvolles Hörerlebnis abgeben muss. Sobald die Musik jedoch auf CD erschienen ist und man sie losgelöst vom Film konsumiert, zählt nur noch letzteres. Oder hörst du deine Score-CDs parallel zum Film?

Insgesamt ist jede (gute) Filmmusik doch eine Art Programmsinfonie, welche ihr Programm (sprich, den Film) nur als Inspiration betrachten sollte. Diese Sinfonie muss ihre Geschichte selbst erzählen, wie jede andere Programmsinfonie (oft denke ich hier etwa an Richard Strauss' "Alpensinfonie"). Und dieser Anspruch an die Filmmusik sollte aufrechterhalten werden. Steven Spielberg sagt ja über John Williams, dass er, Williams, ein ausgezeichneter musikalischer Geschichtenerzähler sei, dessen Geschichten man jedoch meistens auch ohne die Bilder verstehen kann. Und das ist meiner Meinung nach die einzige Einstellung, die den großen filmmusikalischen Werken, die wir doch alle so schätzen, gerecht wird und auch zukünftige Meisterwerke in diesem Genre ermöglicht.

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Gast iLLumination

was für einen sinn macht es die filmmusik auf cd zu packen, wenn sie eh nichts auf cd taugen würde?

weil sie etwas taugt, wird sie doch auf ne cd gepackt und deswegen sollte man einen score auch ohne film bewerten. aber wenn amn den score vernünftig bewerten will, dann kommt man nicht drumherum sich den film anzuschauen

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warum MUSS Filmmusik auf CD anhörbar und künstlerisch wertvoll sein, Herr Noe? Versteh ich nicht... Das schliesst der Name FILMMUSIK doch schon aus... sonst würde es CD-Musik heissen...

es gibt einfach Scores, die ich als genial bezeichnen würde, aber auf CD nicht funktionieren... genauso gibt es Scores, die man doch auf CD toll findet und im Film einfach total daneben sind...

was gibts darüber denn so lange zu reden und diskutieren? Wenn Filmmusik auf CD goutierbar, geradezu fantastisch ist, dann ist das ein positiver Nebenaspekt, über den sich der Komponist dann freuen kann, aber ein guter Filmmusiker wird keinen Gedanken daran verschwenden, ob die Musik auf CD funktioniert und als eigenständiges Hörerlebnis Spass macht.

Ansonsten sacht der Produzent:"It`s the Eric Estrada Show, not the Alan Silvestri Show!" lol

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Kann es sein das ihr hier über Filmmusik und Musik zum Film diskutiert!?!

Unter Filmmusik verstehe ich strenggenommen das was im Film verwendet wurde aber ohne weitere Veränderungen der Musik.

Bei der Musik zum Film erwarte ich eine Albumcompilation, die speziell zum standalone Hören gedacht ist, die zwar an den Film anknüpft aber aufbereitet / verändert wurde.

Bei einer Rezession denke ich sollte man das auch mit einfließen lassen. Zum einen gehört der Film, zum anderen muss er nicht gehören.

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warum MUSS Filmmusik auf CD anhörbar und künstlerisch wertvoll sein, Herr Noe? Versteh ich nicht... Das schliesst der Name FILMMUSIK doch schon aus... sonst würde es CD-Musik heissen...

Da bin ich der gleichen Ansicht wie Matthias. CD-Musik?

Ja, sie verdient eine Veröffentlichung, wenn sie Eigenständigkeit vom Film besitzt, sonst nicht. Doch die Zweckwirkung im Film abzuwerten, dagegen habe ich etwas. Also primär Zweckmusik und sekundär eigenständiges Kunstwerk.

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... aber ein guter Filmmusiker wird keinen Gedanken daran verschwenden, ob die Musik auf CD funktioniert und als eigenständiges Hörerlebnis Spass macht.

Ah ja. :lol:

Und wieso liegt einem gewissen Herrn Williams dann immer recht viel daran, dass seine Scores auf CD ein rundes, gut fließendes und eigenständiges Hörerlebnis ergeben? Oder welchen Sinn haben deiner Meinung nach all die Konzertsuiten auf seinen Alben, Zusammenfassungen des thematischen Materials oder beispielsweise die Tatsache, dass "The Ferry Scene" auf dem WAR OF THE WORLDS-Album schon als zweiter Cue erscheint?

Ich finde diese Einstellung, Filmmusik sei nur an den Film gebundene Zweckmusik, ehrlich gesagt ziemlich daneben. Denn damit tritt man doch genau das mit Füßen, was gute und sehr gute Filmmusiken von Leuten wie Goldsmith, Herrmann, Waxman, Williams, Bernstein, Goldenthal u.a. eben unbestreitbar sind: eigenständige sinfonische Kunstwerke, von denen viele gar für den Konzertsaal taugen würden.

Und wenn dieser Eigenanspruch flöten geht, geht es auf Dauer auch mit der Qualität der Filmmusik den Bach runter. Leider ist gerade diese Entwicklung in letzter Zeit verstärkt zu beobachten.

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damit beantwortest du die Sache doch selbst: Herr Williams fertigt für seine CDs suiten, Konzertversionen an! Das ist ja was anderes als die Musik, die im Film ist! DAvon ist ja hier nicht die Rede.. zumindest meine ich das nicht... natürlich kann so eine "Cover-"Version auf CD dann wunderbar sein, ist aber nicht mehr das, was im Film war. Gerade von Williams gibts doch einige Scores, die in ihrer reinen Filmversion auf CD nicht mehr so dolle sind... ET... tolles Album, complete Score auf CD eher langweilig und evtl. kompositorisch schon noch anspruchsvoll, aber einfach auf CD wenig lohnenswert. Mit der complete Score CD hätt er den Oscar sicher nicht gewonnen.

Dass du glaubst, Komponisten achten auf die CD-Verwertbarkeit zeigt nur, dass du dich noch nie mit einem Filmmusikkomponisten unterhalten hast oder auf ner Session warst. Bruce Broughton z.B. sagte mir einmal, dass er beim besten Willen nicht verstehen kann warum man Filmmusik auf CD hören sollte und viele seiner Scores findet er selber nicht weiter toll (auch welche, die ich richtig spitze finde).

Natürlich freut es einen Komponisten , wenn es Leute gibt, die seine Musik mögen und auf CD kaufen, aber sie würden ihren Job auch machen, wenn es keine CDs geben würde und scheren sich herzlich wenig um uns "Fans"... meistens nerven wir die sogar nur (besonders mit solchen Forderungen, dass die Musik auf CD ein Genuss sein muss).

Williams hat nun genug Zeit und Geld um für die CDs halt nochmal neu einzuspielen und die Sachen umzuschreiben, Goldenthal hat einfach schon mal nen anderen Background als die meisten anderen Komponisten und "kanns" halt einfach... aber wie gesagt, jeder Filmmusik wird dir bestätigen, dass wenn er beim Schreiben Gedanken daran verschwendet ob es ne gute CD abgibt, hat er den falschen Job.

Und ich kenne keinen einzigen Kompnisten, den ich mal getroffen habe oder noch in Kontakt bin, der gerne Filmmusik hört. Wirklich keiner von denen tut das.

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