Back Lot Music: TWISTERS (Benjamin Wallfisch)

[Sebastian Schwittay]

Im Film fand ich den Score völlig gesichtslos. Kompetent gemacht, doch leider hat Wallfisch weder einen Stil, noch gelingt ihm prägnantes thematisches Material. Die obige Track-Montage (Track 9 und 1) festigt diesen Eindruck. 

Mark Mancinas schöner TWISTER bleibt unerreicht. 

[ronin1975]

Das stimmt wohl.

der Witz is ja, man könnte sagen bei dem Krach und der Menge an Songs kann man auch nich mehr viel machen beim Score. Das hat Mancina ja aber gezeigt, dass das trotzdem sehr gut geht.

[Lars Potreck]

vor 9 Minuten schrieb ronin1975:

Das stimmt wohl.

der Witz is ja, man könnte sagen bei dem Krach und der Menge an Songs kann man auch nich mehr viel machen beim Score.

Ich habe den Film noch nicht gesehen, aber das klingt nach inflationärem Musik Einsatz ohne Sinn und Verstand.

[scorefun]

Tracklisting (ca 55min)

1. Nature’s Masterpiece (1:57)
2. Team Kate (1:19)
3. Javi (2:49)
4. This Car’s Gonna Fly (5:21)
5. Aftermath (1:24)
6. She Told Us East (2:08)
7. Shifting Path (2:56)
8. The Race (2:09)
9. Complete the Triangle (2:49)
10. Rodeo (4:42)
11. After the Storm (3:05)
12. Tornado Theory (2:49)
13. Everyone Into Position (1:32)
14. Refinery (3:53)
15. Kate’s Theme (3:52)
16. El Reno (2:37)
17. Twisters (6:39)
18. You Did It, Kate (1:52)
19. If You Feel It, Chase It (1:23)

[Lars Potreck]

Am 31.7.2024 um 14:40 schrieb Sebastian Schwittay:

Im Film fand ich den Score völlig gesichtslos. Kompetent gemacht, doch leider hat Wallfisch weder einen Stil, noch gelingt ihm prägnantes thematisches Material. Die obige Track-Montage (Track 9 und 1) festigt diesen Eindruck. 

Mark Mancinas schöner TWISTER bleibt unerreicht. 

Ich habe jetzt nur in die Hörproben auf Itunes reingehört, aber kann der Beurteilung so zustimmen. Die Musik klingt völlig austauschbar. Nichts was aufhrochen lässt. Nichts was sagt, das ist von Benjamin Wallfisch aus dem Film TWISTERS. Klingt nett und funktional, aber der Spaß, den Mancinas Score vermittelt, geht der Musik völlig ab.

[ronin1975]

Am 31.7.2024 um 17:03 schrieb Lars Potreck:

Ich habe den Film noch nicht gesehen, aber das klingt nach inflationärem Musik Einsatz ohne Sinn und Verstand.

das wars auch... der Film is auch ein Totalausfall... für mich einer der schlechtesten Sommerblockbuster seit Jahren... das war so dämlich, da sterben einem Hirnzellen ab, und dafür sind die FX und die Action dann auch nicht gut genug... irre gelangweilt...

[TheRealNeo]

Dem würde ich widersprechen.

Der Film macht wirklich sehr, sehr viel Spaß und ist die Art von Sommerblockbustern, die es leider nur noch selten gibt.

[ronin1975]

also nääää... da gabs auch nicht einen WOW Effekt... was tun die twister denn schon? wirbeln Grasfelder durcheinander und sonst nichts... einfach ins Auto steigen und wegfahren und schon hat man kein Problem. Die "Erfindung" von ihr ist ja auch totaler Hirnriß... also der Schluss... so ein Unsinn... von Physik auch nicht die Spur... da fliegen Straßenbahnen durch die Luft, während der Held sich mit seinen Zehen an einen Stuhl klammert und was so Fenster von Autos aushalten finde ich auch beachtlich :-))) ja nee is klar... (all sowas könnt ich vergeben, wenn die FX mich vom Hocker reißen würden und es richtig krachen tät... aber keine Szene kommt auch nur irgendwie an den ersten Film heran).

but I digress... back to the score:

ich finde der Hauptunterschied zw Mancinas Twister und wallfischs Twisters ist, dass Mancina schon einen ganz anderen Ansatz hatte: Das Abenteuer, der Nervenkitzel der Stormchaser illustriert er. Die Twister haben entweder gar keine Musik, oder ein Jaws ähnliches Gebrummel, das sie ankündigt oder was religiöses.

Wallfisch vertont nur was man eh schon sieht auf der Leinwand: Heizen die los, treibt die Musik an, kommt ein Sturm, wirbelt die Musik, zerfetzt alles, macht die Musik Krach...  das kann man sich eigentlich komplett sparen, ich seh das ja selbst... da wird weder Terror vermittelt, noch Freude an der Jagd, noch Emotionen (weil da ja Songs für herhalten müssen ob man will oder nicht) und die Action hört man eh nicht in dem Krach und tut auch nichts anderes als Lärm erzeugen...  völlige Fehlplanung der ganze Score... ich weiß nicht mal, ob dieser orchestrale Ansatz überhaupt nötig war, bei all den Songs hätt's vielleicht 'nen reiner Rockscore sogar getan.

[Lars Potreck]

Am 1.8.2024 um 22:42 schrieb TheRealNeo:

Dem würde ich widersprechen.

Der Film macht wirklich sehr, sehr viel Spaß und ist die Art von Sommerblockbustern, die es leider nur noch selten gibt.

Habe den Film gestern gesehen. Gefiel mir auch sehr. War überrascht, wie unterhaltsam der doch geworden ist. Charismatisches Darsteller Trio, spannende Action, eine gute Dosis Drama und ganze leichte Romantik ist auchnoch vorhanden. Ein recht klassischer, wenn auch etwas formelhafter Katastrophenfilm. Davor hatte Deapool & Wolverine geschaut. Da war Twisters danach eine Wohltat...vor allem fürs Gehirn.

Am 2.8.2024 um 13:51 schrieb ronin1975:

but I digress... back to the score:

ich finde der Hauptunterschied zw Mancinas Twister und wallfischs Twisters ist, dass Mancina schon einen ganz anderen Ansatz hatte: Das Abenteuer, der Nervenkitzel der Stormchaser illustriert er. Die Twister haben entweder gar keine Musik, oder ein Jaws ähnliches Gebrummel, das sie ankündigt oder was religiöses.

Wallfisch vertont nur was man eh schon sieht auf der Leinwand: Heizen die los, treibt die Musik an, kommt ein Sturm, wirbelt die Musik, zerfetzt alles, macht die Musik Krach...  das kann man sich eigentlich komplett sparen, ich seh das ja selbst... da wird weder Terror vermittelt, noch Freude an der Jagd, noch Emotionen (weil da ja Songs für herhalten müssen ob man will oder nicht) und die Action hört man eh nicht in dem Krach und tut auch nichts anderes als Lärm erzeugen...  völlige Fehlplanung der ganze Score... ich weiß nicht mal, ob dieser orchestrale Ansatz überhaupt nötig war, bei all den Songs hätt's vielleicht 'nen reiner Rockscore sogar getan.

Ich stimme Dir teilweise zu. Mancinas Score war thematisch wesentlich prägnanter und hatte das Abenteuer im Fokus. Nur ist es so, dass der neue Film den Fokus gar nicht so sehr aufs Abenteuer und den Nervenkitzel legt, auch wenn Glenn Powells Figur recht ungestüm und halsbrecherisch die Tornados aufsucht. Aber letztlich geht es hier eher ums Drama und die Gefahr, die von den Tornados ausgeht. Die Songs waren gut ausgesucht, wenn auch tatsächlich etwas inflationär eingesetzt. Den Score fand ich im Film ausgezeichnet. Die Action Musik hat ja durchaus RCP Anleihen im Sound. Wie gesagt, thematisch nicht prägnant, aber melodische Passagen gibt es dennoch und sie fallen auch auf und unterstützen die Szenen sehr gut. Es bleibt halt nur nichts hängen im Vergleich zu Mancinas Musik. Insgesamt ein sehr atmosphärischer und sehr funktionaler Score. Ein "Klassiker" ists aber nicht.

Alles in allem war ich positiv überrascht von Film, Score und Songs.

 

[Stese]

Am 2.8.2024 um 13:51 schrieb ronin1975:

Wallfisch vertont nur was man eh schon sieht auf der Leinwand: Heizen die los, treibt die Musik an, kommt ein Sturm, wirbelt die Musik, zerfetzt alles, macht die Musik Krach...  das kann man sich eigentlich komplett sparen…

Und das ist mein Problem mit aktuellen Filmkomponisten der „neuen Garde“. 
 

Daher macht deren Anteil an Filmmusik-CDs in meiner Sammlung maximal 5% aus. Und ich vermisse nichts.