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James Horner


Antineutrino
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Die Aussage, dass man das Hören der Musik aus besagten Gründen als Zeitverschwendung empfunden hat (und was anderes sagt er ja nicht) ist völlig legitim und mitnichten blödsinnig.

 

Wie oft soll ich noch sagen das es mir um die Wortwahl ging. Er redet ja nicht von Zeitverschwendung. Wie oft wurde heute schon drüber geredet das man bei Kritiken sachlich bleiben soll. Den Eindruck hatte ich bei dieser Aussage eben nicht. Sowas geschieht eben einfach durch Wortwahl. Abgesehen davon kann hier gerne jeder, mich eingeschlossen, an Horner herumkritisieren UND loben wie er will.

 

Sami, hat Dir schon mal jemand gesagt, dass Du sehr sexy bist, wenn Du bockig wirst?

:D

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Zumal ich mich in diesem Thread ja nicht als Kritiker geäußert habe, der ich beruflich ohnehin nicht bin. Dennoch habe ich in meinen Rezensionstexten, die als solche auch zu erkennen sind, wert auf möglichst gestützte Aussage gelegt. Was hier stattfindet, ist ja keine Ansammlung von Kurzkritiken, sondern private Meinungen, Eindrücke, Parolen und Thesen wie eben die, dass mir Zeit gestohlen wird, wenn mir im Deckmantel eines neuen Werkes dreimal Wiedergekäutes vor die Füße gespuckt wird. Das hat mich auch so tierisch an "Django" aufgeregt: Tarantino hat mir sein Erfolgsrezept Christoph Waltz einfach "nochmal" vorgesetzt. War die Eröffnungsszene in "Inglorious Basterds" eine spannungsgeladene Viertelstunde und Landa in seiner Konzeption als eloquent-sympatisches egozentrisches Monster und Repräsentant einer grausamen Diktatur, sodass man als Zuschauer stets gegen die Sympathien ankämpfte, die man für ihn empfinden wollte und die unfreiwilligen Lacher zu unterdrücken suchte, so war sein gebildeter und eloquenter Zahnarzt in "Django" ein schwacher Aufguss eben des kultivierten Landa. Ja, da hat mich tierisch gestört, dass Tarantino mir einfach die Eröffnungsszene aus "Inglorious Basterds" nochmal, dieses Mal mit einem Zahnarzt anstelle eines SS-Offiziers und Sklavenhändlern anstelle eines französischen Bauern vorsetzte, anstatt dass ich für meine 8+ Euro einen weiteren guten Einfall zu sehen kriege. Ähnlich auch bei Horner! Natürlich funktioniert das alles in "Troja" irgendwie und für einige ohne die entsprechende Werkkenntnis könnte den unverantwortlichen Einsatz des "Sanctus" aus Brittens "War-Requiem" als strahlende musikalische Untermalung für eine antike Stadt ansehen, die im Verlauf des Films Schauplatz äußerst blutiger Kampfhandlungen wird. Ich selber verspüre da aber eher, wie es in mir hochkocht, wenn Horner mir für die 10,- oder was auch immer die "Troja"-CD gekostet hat, förmlich ins Gesicht spuckt und mich für geistig minderbemittelt genug hält. Soll ich diesen Schmarrn auch noch beklatschen, damit die zerbrechliche Seele des Komponisten nicht verkümmert eingeht? Was ist denn mit Britten? Auf dessen Gefühlen, würde er noch leben, trampelte Horner da weitaus mehr herum!

 

Sami hat da schon Recht: Würde ich mir das nicht angehört haben, hätte ich mir zu Recht wie Martin und Carsten vorwerfen lassen müssen, dass ich gewissen Dingen über ignorant sei. Investiere ich aber meine Zeit, dann möchte ich darauf aufmerksam machen dürfen, wenn damit Schindluder betrieben wurde und das tue ich hier. Völlig formlos ohne höheren Anspruch als ihn diese Diskussion fordern würde, denn wie gesagt: Wir reihen hier keine Kritiken und Essays aneinander sondern befinden uns in einem lebendigen Austausch und das ist auch gut so!

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Ich störe mich oft und gern daran, dass "Kritiker" und Online-Nörgler immer so fidel in einen Topf geworfen werden, als ob Pauline Kael und irgendein Amazon-Produktbewerter ja doch irgendwie das gleiche sind. Ich verstehe, dass es der Berufsstand des Kritikers nicht leicht hat, im Zweifelsfall, weil er Probleme und MIßstande aufzeigt, die ein Fan nicht gerne hören mag. Aber ein bisschen Respekt wäre da schon mal angebracht.

 

Der Graben zwischen Bewertungen aus dem Feuilleton oder Amazon ist m. E. nicht besonders groß, jedenfalls nicht was die Substanz betrifft. Ob mir Lieschen Müller oder H-G Rodek ihre/seine schrullige Befindlichkeit zum Werk mitteilt, ist letztlich eigentlich wurscht; der Beweis, die Meinung des Berufskritikers wäre in irgendeiner Weise fundierter, wird in der Regel nicht (mehr) erbracht.

Auch Kritiker sollten ihr Handwerk kennen, über die Rhetorik hinaus wären das für mich drei grundlegende Fragen in der Auseinandersetzung mit dem Werk: Welches Ziel setzen sich die Filmemacher (z. B.)? Welche Mittel wenden sie an, um ihr Ziel zu erreichen? Erreichen sie mit den gewählten Mitteln ihr Ziel? Drei Fragen zur Einheit von Inhalt und Form, aber die meisten Kritiken scheitern schon bei Frage 1, das macht die Kulturredaktionen in D inzwischen ja so öde. Da les ich lieber in nem Forum nach.

 

...

 

Und nichts ist für den Künstler schlimmer als der Kritiker im eigenen Kopf. Besser, der hälts Maul.

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@Souchak, mich würde ja interessieren, was dir an THUNDERHEART gefällt. Vielleicht ist bisher was an mir vorbeigegangen.

THUNDERHEART habe ich zwar schon länger nicht gehört, kann mich aber erinnern, dass ich den auch nicht so übel fand. Den Film kenne ich nicht, aber die Musik ist wieder einer dieser "Stimmungs-Scores", also es ist kein Score, den man wegen seiner tollen Melodien und ausgefuchsten Orchestrationen hört, die gibt es ja hier nicht. Aber wenn man sich darauf einlässt, kann durchaus ein atmosphärisches Hörerlebnis dabei entstehen, trotz oder gar wegen des spröden Synthie-Einsatzes. Hier und da klingt der Score wie die typischen "urbanen" Scores von Horner aus den 80ern (RED HEAT, COMMANDO, 48 HOURS), die ich auch sehr mag, von daher kann ich nur sagen, dass ich zwar schon besseres als THUNDERHEART gehört habe, aber auch schon wesentlich schlechteres. ;)

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Und nichts ist für den Künstler schlimmer als der Kritiker im eigenen Kopf. Besser, der hälts Maul.

Ich finde nichts schlimm daran, eine kritische Distanz im Kopf zu haben, die alles noch einmal prüfend betrachtet. Im "schlimmsten" Fall verknappt es den Output, weil man sehr lange feilt, bis man etwas dem Publikum präsentiert. Aber ganz ehrlich, lieber bin ich ein Anton von Webern, dessen Oeuvre auf 2 CDs passt, als ein Vielschreiber wie W.A. Mozart, bei dem ein nicht unbeträchtlicher Teil des Gesamtwerks für die Tonne, ähhhh.... zu vernachlässigen ist.

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Ich finde nichts schlimm daran, eine kritische Distanz im Kopf zu haben, die alles noch einmal prüfend betrachtet. Im "schlimmsten" Fall verknappt es den Output, weil man sehr lange feilt, bis man etwas dem Publikum präsentiert. Aber ganz ehrlich, lieber bin ich ein Anton von Webern, dessen Oeuvre auf 2 CDs passt, als ein Vielschreiber wie W.A. Mozart, bei dem ein nicht unbeträchtlicher Teil des Gesamtwerks für die Tonne, ähhhh.... zu vernachlässigen ist.

 

Sehe ich genauso. Wobei ich da genau zwischen einem Mozart und Weber unterscheiden würde. Mozart hat zu einer Zeit und in einer Art geschrieben, die sich nochmal ein gutes Stück vom CD- und Aufführungskontext der Neuzeit unterscheidet. Das war teilweise auch genau als Einweg-Gebrauchsmusik gedacht, die hinterher ad acta gelegt wurde. Spätestens, aber streckenweise auch schon vorher, mit Beethoven hat das Überdauern der Werke einen viel größeren Stellenwert eingenommen, der im 19.Jahrhundert in die Höhe getrieben wurde.

Und genau diese Unterscheidung wäre mir heute auch recht. Trivial, kopiert und auf der Stelle - nichts dagegen, dann bitte schön aber als Groschenroman (auch in diesem Wert), der nach einmal Lesen verschwinden kann. Wenn aber Werke und Ressourcen in Millionenhöhe rausgehauen, anschließend nochmal schön vermarktet werden, dann kann die Kritik und Privatmeinung nicht mehr wohlwollend auf den Groschenroman verweisen. Dann gilt es nämlich den Wert zu beweisen. Nachhaltigkeit muss ja nicht nur auf dem Teller und bei Wohnzimmermöbeln eine Rolle spielen.

 

Umso angenehmer finde ich es durchaus, dass heute manche Sachen nur noch digital erscheinen.

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Ich finde nichts schlimm daran, eine kritische Distanz im Kopf zu haben, die alles noch einmal prüfend betrachtet. Im "schlimmsten" Fall verknappt es den Output, weil man sehr lange feilt, bis man etwas dem Publikum präsentiert. Aber ganz ehrlich, lieber bin ich ein Anton von Webern, dessen Oeuvre auf 2 CDs passt, als ein Vielschreiber wie W.A. Mozart, bei dem ein nicht unbeträchtlicher Teil des Gesamtwerks für die Tonne, ähhhh.... zu vernachlässigen ist.

 

Das war natürlich Polemik und du hast natürlich Recht. Ich meine allerdings, dass man sich normalerweise um die kritische Distanz nicht zu kümmern braucht, die sitzt einem eh immer im Genick. Diese ständigen Fragen: Ist es gut genug, ist es überhaupt originell, war das nicht schon mal da etc.

Viel fragiler als der innere Kritiker ist das innere Kind, das wird schnell verdrängt, ohne dass mans merkt, ist aber für die eigentlichen Ideen zuständig. Den Kritiker sollte man dafür lange auf Distanz halten.

Man könnte auch sagen: Besser beim Klischee anfangen, als beim Klischee aufhören.

 

Mozart gegen Webern auszuspielen finde ich bisschen seltsam, aber ich weiss schon, was du meinst.

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Ich finde nichts schlimm daran, eine kritische Distanz im Kopf zu haben, die alles noch einmal prüfend betrachtet. Im "schlimmsten" Fall verknappt es den Output, weil man sehr lange feilt, bis man etwas dem Publikum präsentiert. Aber ganz ehrlich, lieber bin ich ein Anton von Webern, dessen Oeuvre auf 2 CDs passt, als ein Vielschreiber wie W.A. Mozart, bei dem ein nicht unbeträchtlicher Teil des Gesamtwerks für die Tonne, ähhhh.... zu vernachlässigen ist.

 

Du bist ein Ignorant. :)

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James Horner macht nun ernst mit den Konzertwerken

 

The London Philharmonic Orchestra reports that they will perform several commissioned works the 2014-2015 season, including the world premier of a concert work by James Horner, "for four horns." On March 27, 2015, Horner's new concert work will be showcased between performances of Tchaikovsky's Fantasy Overture from Romeo and Juliet and Rimsky-Korsakov's Scheherazade. This proceeds another concert work we've also reported on: a double concerto for violin and cello, to premier in Liverpool this November.
One of the four horn players is frequent James Horner collaborator, James Thatcher. The composer himself has a special relationship with the French horn, both in his own compositions and his music experience. He played French Horn in orchestra as a youngster, and he very effectively featured the nobility of the instrument in the scores to Testament, In Country, Searching For Bobby Fischer, Deep Impact, and "A Shore Never Reached" (Back to Titanic), to name only a few highlights. It is extremely exciting to note that, while fewer films are being graced with the maestro's touch, his music is now beginning to fill concert halls.
This is very new news. We will report more as we learn further information.

Quelle: http://jameshorner-filmmusic.com/new-james-horner-commissioned-work-four-horns/

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Der Titel ist aber sehr von Astor Piazzollas "Four for Tango" abgeschaut.

 

Es heißt ja nicht "Four for horns" sondern "For four horns" und erscheint mir gerade eher einfach nur als eine übliche Bezeichnung für die Besetzung des Stücks. Eine recht gängige Bezeichnung.

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War ja klar, JH klaut wieder! :D

 

Man munkelt sogar, er brennt sich nicht einmal seine eigenen Bleistift-Minen zum Schreiben.  ^_^

 

 

Ich sag euch, unser geliebter James wird in den nächsten Jahren wie der Phoenix aus der Asche auferstehen. Gäb es Aktien, ich würde zuschlagen.

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  • 2 Wochen später...

http://www.youtube.com/watch?v=rI4DkYyIoDE

 

Erstens : Aaron Copland ist ein fabelhafter Komponist den ich jüngst bei meinen Orchestrierungsstudien entdecken durfte. Seine Orchestrierung hat mich begeistert. Die dadurch entstehenden Klangfarben sind einfach grandios!

 

Zweitens : Hört mal an Minute 23:00. Kommt Euch das von irgendwo her bekannt vor? ;)

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