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Alan Silvestri


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Am 14.5.2019 um 09:35 schrieb SilvestriGirl:

Wie ordnet ihr eigentlich sein Schaffen ein? Ich finde, er hat so mehrere Phasen in seinem Wirken. Erstaunlich ist die Entwicklung, die er zu Beginn seiner Karriere hinlegte, vor allem wenn man mal ROMANCING THE STONE und BACK TO THE FUTURE sich anschaut. In den 1990er präsentierte er durchwegs ordentliche, mal schlechtere, mal bessere Arbeiten. Besonders gut gefällt mir vieles aus den ersten Jahren der 2000er. VAN HELSING und POLAREXPRES sind meines Erachtens nahezu perfekte Filmmusiken, da sitzt jede Note und man hat Spaß. Nach dem POLAREXPRES hat der Süße igendwie stark nachgelassen. Meist zwar alles ordentliche Arbeiten, aber große Würfe waren nicht mehr dabei leider. 

An Silvestri hat mir immer gefallen, wie intensiv er die verminderte bzw. oktatonische Skala genutzt hat, insbesondere in seinen Action- und Thrillerscores Ende der 80er und Anfang der 90er (und hier besonders in den PREDATOR-Scores). Das hat seinen charakteristischen Sound schon sehr geprägt, und wurde in den 90ern zu einer Art Trend (siehe z.B. auch John Debneys THE RELIC). 

Zu seinen stärksten Scores würde ich neben den PREDATOR-Musiken auch den - zumindest im Film - höchst effektiven BLOWN AWAY zählen (die Intrada-Komplettfassung ist unbearbeitet leider kaum anhörbar, da hätte man schon in den 90ern ein knackiges 35-Minuten-Album draus schneiden müssen), sowie seine farbige Musik zu MOUSE HUNT.

In den letzten rund 13 Jahren kam m.E. leider nichts mehr Erwähnenswertes. THE WILD dürfte die letzte Musik von ihm gewesen sein, die ich mir mehrmals angehört habe. BEOWULF war konzeptionell interessant angelegt, allerdings auch sehr grobschlächtig. NIGHT AT THE MUSEUM, CAPTAIN AMERICA, AVENGERS, READY PLAYER ONE... da war der Ofen dann aus. Reine Routine, die nicht mal mehr in den Filmen spannende Akzente setzen konnte. 

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Am 11.7.2019 um 18:24 schrieb horner1980:

Nee.. Silvestris Musik passt meiner Meinung nach so gar nicht zu den Szenen. Da hat Danny Elfman schon bessere und vor allem passendere Arbeit abgeliefert.

Habe mir das gerade auch mal zusammen mit den Filmszenen angesehen/angehört. Silvestris abgelehnte Musik fand ich schon immer recht schwach, zusammen mit den Bildern ist es aber echt katastrophal - er ignoriert De Palmas klassische, aber zugleich affektierte und stilisierte Inszenierung völlig, und vertont das Ganze so trist, nüchtern und realistisch, als ob es ein Film der späten 2000er Jahre wäre.

Insofern war er seiner Zeit wohl auf besonders trübsinnige Weise voraus. ;) Den typischen 90er-Jahre-Klang, den Lars zu vernehmen meint, höre ich hier auch nirgends. 

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Am 12.7.2019 um 17:11 schrieb Sebastian Schwittay:

An Silvestri hat mir immer gefallen, wie intensiv er die verminderte bzw. oktatonische Skala genutzt hat, insbesondere in seinen Action- und Thrillerscores Ende der 80er und Anfang der 90er (und hier besonders in den PREDATOR-Scores). Das hat seinen charakteristischen Sound schon sehr geprägt, und wurde in den 90ern zu einer Art Trend (siehe z.B. auch John Debneys THE RELIC). 

Zu seinen stärksten Scores würde ich neben den PREDATOR-Musiken auch den - zumindest im Film - höchst effektiven BLOWN AWAY zählen (die Intrada-Komplettfassung ist unbearbeitet leider kaum anhörbar, da hätte man schon in den 90ern ein knackiges 35-Minuten-Album draus schneiden müssen), sowie seine farbige Musik zu MOUSE HUNT.

In den letzten rund 13 Jahren kam m.E. leider nichts mehr Erwähnenswertes. THE WILD dürfte die letzte Musik von ihm gewesen sein, die ich mir mehrmals angehört habe. BEOWULF war konzeptionell interessant angelegt, allerdings auch sehr grobschlächtig. NIGHT AT THE MUSEUM, CAPTAIN AMERICA, AVENGERS, READY PLAYER ONE... da war der Ofen dann aus. Reine Routine, die nicht mal mehr in den Filmen spannende Akzente setzen konnte. 

Bei BLOWN AWAY schließe ich mich an, toller Score! THE BODYGUARD oder FORREST GUMP gefallen mir auch sehr, die sprechen meinen Hang zum Ruhigen, Meditativen an. Lange Zeit war es für mich mit Silvestri eigentlich auch vorbei, aber READY PLAYER ONE hat dann bei mir das Interesse wieder etwas entfacht. War schon mehr als bloße Routine, würde ich sagen.

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Bei READY PLAYER ONE kann ich beides unterschreiben. Als im Vorfeld das Hauptthema, das chorale The Oasis und die End Credits veröffentlicht worden, habe ich total dem Score entgegen geschmachtet. Ich dachte, das wird oscarreif und ein großer Wurf.

Als ich den Film dann sah, hatte ich einen gemischten Eindruck. Das ist alles sauber gearbeitet, aber es fehlt der zündende Funken, die eine oder andere kreative Idee, die den Score aus der Routine heraushebt. Beispielsweise die Filmanleihen zu Godzilla, Back to the Future, Iron Giant oder Shining hätten fantastische Möglichkeiten für breite Variationen geboten, die Silvestri tadellos beherrscht, wenn man sich an die Verarbeitung bekannter Weihnachtsmelodien in seinen weihnachtlichen Scores erinnert. Auch beim Actionscoring hat Alan mir ein bisschen zu sehr das Standardtableau bedient.

So sieht man schlussendlich zwar unglaubliches Potenzial, das diese Musik eigentlich hätte, Alan schöpft es jedoch leider nicht aus. 

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geht mir genau umgekehrt mit alan silvestri.

zuerst mal war ich dank „zurück in die zukunft“ und „predator“ und „falsches spiel mit roger rabbit“ feuer und flamme für und glühender verehrer von alan silvestri.

dann kam irgendwann mal ne dürre mit zwischenzeitlichen aufheiterungen („forrest gump“, „mouse hunt“ sowie  zwei absolute top scores „the polar express“ und „disney‘s a christmas carol“) dann wieder eher ebbe.

aber für mich hat alan silvestri zuletzt gleich vier male musikalisch den richtig großen wurf gelandet mit den vier absolut begeisternden scores „ready player one“, „infinity war“, „welcome to marwen“ und „endgame“, die ich alle vier seeehr liebe. 

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vor 12 Stunden schrieb bimbamdingdong:

aber für mich hat alan silvestri zuletzt gleich vier male musikalisch den richtig großen wurf gelandet mit den vier absolut begeisternden scores „ready player one“, „infinity war“, „welcome to marwen“ und „endgame“, die ich alle vier seeehr liebe. 

Leg aus all diesen Scores die "Actioner" wahllos vertauscht unter die Filme und keiner merkt einen Unterschied.

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vor einer Stunde schrieb Siddl:

Leg aus all diesen Scores die "Actioner" wahllos vertauscht unter die Filme und keiner merkt einen Unterschied.

nö. ein jeder dieser vier scores ist eigen. und hört sich auch echt anders an.

natürlich abzüglich gewisser „ismen“, die jeder filmkomponist stilistisch hat.        aber so ausgeprägt und teils nervig wie die hornerismen (den ich auch mag) find ich die silvestriismen beileibe nicht.

grade in diesen vier scores steckt meiner meinung und meinem hör nach aber auch echt neues, frisches, was ich von silvestri melodisch/thematisch zuvor noch nicht gehört hab in seinen früheren scores. abseits der zusätzlich auch hier natürlich vorhandenen silvestriismen.

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vor 2 Stunden schrieb Siddl:

Leg aus all diesen Scores die "Actioner" wahllos vertauscht unter die Filme und keiner merkt einen Unterschied.

vor einer Stunde schrieb sami:

Klingt nach Allerweltsfilmmusik, die sich nur marginal von der seiner aktuellen Kollegen unterscheidet. 

Sehe/höre ich ganz genau so, gerade in Bezug auf RPO und die Marvel-Sachen. Das Idiom ist halt wirklich immer dasselbe, und das motivische Material ähnelt sich auch zu sehr, als dass sich die Scores voneinander abheben könnten. 

MARWEN war recht passabel - bei Zemeckis kommt er immer etwas weg von seiner Schablonenhaftigkeit. 

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Wäre mir aber dann auch egal wenn ich dermaßen viel Kohle damit machen würde ... schon traurig aber wahr. Alleine für den zweiten Avengers hat er für die Widerverwendung seiner Themen mehr Geld bekommen als Tyler und Elfman ?

Gönne ihm zumindest, dass er sich auf sein Weingut konzentrieren kann.

Er hat jetzt seine Handschrift breit gemacht und macht Platz für den/die Nächsten.

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