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Euer Soundtracktagebuch


TheRealNeo
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22.9.2009

Spartacus - Alex North

Ich verweile vorerst musikalisch ein wenig im römischen Reich. "Spartacus" ist als Film einer meiner absoluten Sandalenfavouriten und hebt sich durch viele Aspekte über den Durchschnit der damals zahlreich produzierten Antik-Epen. Zum Einen ist die Handlung des Films völlig frei von biblischen Elementen (bis natürlich auf die Kreuzigung, die war ja aber angeblich damals auch Gang und Gebe) und zum Anderen ist der Film durch Kubricks Regiearbeit überraschend modern in der Bildsprache. Lediglich "König der Könige" weist eine ähnliche Machart von den Kameraeinstellungen und anderen cineastischen Effekten auf. Vielleicht liegt diese Gemeinsamkeit auch daran, dass beide Filme schon in den 60ern produziert wurden, während das Zenit des Sandalenfilms in seiner oft biblisch inspirierten und für heutige Augen (und Ohren) "konservativen" Fotografie fest in der goldenen Ära des (Hollywood-)Kinos verankert ist und wahrscheinlich mitte der 50er Jahre erreicht war. So beeindruckt Kubricks Film auch mit für einen Römerfilm drastische Schlachten. Da wird schon mal der eine oder andere Arm abgehackt, etwas, was im nahezu schon fröhlichen Kampfgetümmel in "Ben Hur" nicht zu sehen war.

Einen deutlich moderneren und drastischen Eindruck vermittelt auch Alex Norths Musik, die neben der später entstandenen "Cleopatra" seine einzige Sandalenfilmmusik war. Während Kollegen wie Newman oder auch besonders Rosza diese Filme mit an die Spätromantik angelegten Werken veredelten präsentiert North uns eine gewohnt sperrige Musik, die oft sehr kühl und harsch daherkommt, nicht zuletzt, weil sie viele Marschelemente beinhaltet. Auch das zweifellos schön geratene Liebesthema entbehrt den für die damalige Zeit bekannte Emotionalität eines Steiners oder Korngolds. Nicht, dass es völlig unemotional klingt, aber das oft von Holzbläsern und Streichern vorgetragene Thema passt stilistisch hervorragend zum Rest dieser Musik. Diese kommt häufig relativ unortodox orchestriert daher, so erklingt im Vorspann ein Marsch hauptsächlich für Blech und groß besetztes Schlagwerk. Von den Streichern kommen am Meisten die Kontrabässe zum Einsatz, die den Marsch noch weiter vorantreiben und diverse Figuren der tiefen Bläser und des Schlagwerks doppeln. Besonders die groß besetzte Schlagwerkabteilung ermöglicht es North, der Rhythmik eine genau so große Rolle zuzuweisen wie der Melodik. Manchmal überschneiden sich beide Felder, wenn er zum Beispiel die Pauken als reine Melodieinstrumente einsetzt.

Besonders in den actionreichen Passagen vermag North seinen sehr großen Orchesterapperat meisterhaft zu koordinieren. Dabei ist die Stimmführung oft sehr komplex und von heftigen Dissonanten durchzogen. Es scheint, als wollte North seine Stimmen ohne Rücksicht auf Verluste und möglichst konsequent vorantreiben. Die dramaturgische Steigerung in vielen Spannungsmomenten ist beeindruckend. Besonders die achtminütige Schlacht zwischen den beiden Armeen, die Spartacus' Niederlage zur Folge hat, ist bis ins kleinste Detail durchdacht und äußerst vielschichtig auskomponiert. Niemals verliert sich die Musik in reinen Orchesterlärm oder aufgeblasenen Bombast sondern offenbahrt in lauten wie in leisen Passagen, in großer und in kleiner Besetzung eine liebe für's Detail und eine Aufmerksamkeit für jedes Instrument und jede Stimme.

Natürlich darf es in einem solchen Film auch nicht an genügend Source-Musik fehlen. Da sind besonders auf römischer Seite die Fanfaren und Feste, die musikalisch römischen Geist vermitteln sollen. Doch North wäre nicht North wenn er auch hier nicht bis zu einem gewissen Maß unkonventionell vorgehen würde. So wurden die ersten Auftritte der römischen Besucher in der Gladiatorenschule und der Dialog zwischen Antonius und Crassus wird schon fast mit meditativer Musik unterlegt. Erst während des ausgelassenen Festes stoßen wir auf gewohnte römische Festklänge, wie sie uns schon unter Anderem aus "König der Könige" oder "Ben Hur" bekannt sind.

Schon der Vorspann eröffnet mit einem später im Film oft wiederkehrenden Fanfarenmotiv. Doch hier bekommen wir keine schillernden Korngold-Fanfaren, keine rauen Rosza-Klänge zu hören. Auch hier präsentiert sich Norths Musik als sperriger und auch komplexer. Einzelne Fanfarenmotive überschneiden sich, legen sich übereinander, sodass teilweise harte Reibungen zu hören sind. Die rhythmischen Verschiebungen der einzelnen Blechbläser sowie das später einsetzende Schlagwerk, das marschähnliche Motive spielt, ershweren, zu dem harmonisch komplexen Gebilde wenigstens eine rhythmische Orientierung zu bekommen.

Auch die Motive an sich sind bis auf das Liebesthema schwerer zugänglich als in vielen anderen Kompositionen dieser Zeit und dieses Genres. North arbeitet teilweise auch nur mit einzelnen fragmenten und Motiven und nicht mit üppigen und weit ausschweifenden Themen. Doch diese kleinen Elemente verarbeitet er sehr geschickt und so ziehen sich viele schon gleich zu Beginn vorgestellte Ideen wie Leitfäden durch die manchmal beim ersten Hördurchgang etwas unübersichtlich geratene Musik. Momente, von denen man es gar nicht erwartet hat, sie noch einmal zu hören, begegnen einem plötzlich anders instrumentiert oder variiert, aber klar erkennbar.

Hat man sich aber nach den ersten zehn Minuten in Norths unorthodoxen Sandalen-Stil eingehört, so ist man ganz und gar gefesselt. Die komplexe Kompositionsweise lädt zu konzentrierten Hören ein und hin und wieder lässt North auch sein Liebesthema erklingen, auf dass sich der Hörer auf der einen Seite von den beschwerlichen von Blech und Perkussion getriebenen Märschen erholen, auf der anderen Seite schon auf die nächste überwältigende Schlachtpassage freuen kann. North selber war von seiner Arbeit ebenfalls so überzeugt, dass er mindestens drei Motive später wieder in "Cleopatra" einsetzte. Anhänger vom Rosza-typischen Römerklang werde vielleicht beim ersten Hördurchgang etwas irritiert ob des ungewohnten Klangbildes sein, aber schon bald werden sich die verschiedenen Motive im Bewusstsein verankert haben und einige Passagen besonders vom Marsch aber ich immernoch im Ohr.

Leider steht es bei "Spartacus" nicht so gut wie mit anderen Musiken dieser Gattung, was eine Veröffentlichung betrifft. Während "Cleopatra", "The Robe", "The greatest Story ever told" von Varèse-Doppel-Alben bedacht wurden und Rhino "Ben Hur" und "King of Kings" als opulent ausgestattete Alben veröffentlichte, so existieren von "Spartacus" immernoch lediglich der LP-Schnitt und eine längst vergriffene Tsunami-CD, die über siebzig Minuten Musik enthält. Es ist nun wirklich überfällig, dass dieses Ausnahmewerk endlich einmal in einer angemessenen Form veröffentlicht wird.

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  • 2 Wochen später...

4.10.2009

Hook - John Williams

Das Duo Spielberg-Williams arbeitet nun schon Jahrzehnte zusammen und für viele Film- und Musikfreunde ist fast jedes gemeinsame Projekt ein kleines Juwel. Ich persönlich kann dem typischen Stil Spielbergs leider nicht allzu viel abgewinnen. Filmisch mögen diese Streifen zwar alle einen gewissen Standart haben, aber leider haftet einigen Filmen zu sehr diese kitschig-kindliche Athmosphäre an. Umso glücklicher war ich, als Spielberg nach "Schindlers Liste" (ein wirklich großartiger Film) bekannt gab, keine Filme mehr wie "Hook" zu drehen. Natürlich konnte ich mich bei "Indiana Jones" gut unterhalten und auch "Der weiße Hai" ist ein absoluter Klassiker, aber besonders die ans junge oder familiäre Publikum gerichteten Filme konnten mich nie begeistern - im Gegenteil. Hinzu kommt meine Abneigung gegen jugendliche oder gar kindliche Helden, denen ich seit meiner Kindheit skeptisch gegenüber stehe. Ein kleiner Junge wie Kalle Blomquist kann einfach keinen Mordfall auf eigene Faust lösen (mal abgesehen davon, dass man selten so mir nichts dir nichts eine Leiche in seinem Heimatdorf findet), wenn Harry Potter erst ein Schüler ist, warum steckt er dann seine Professoren locker in die Tasche? Pipi Langstrumpf hätte ich auch liebend gerne ins Internat oder Erziehungsheim gesteckt und dem immerschlauen Kevin sowie dem supercleveren Dennis hätte ich es auch gerne mal gegönnt, dass sie in ihre eigenen doofen Fallen gerannt wären etc... es verwundert also wahrscheinich nicht allzu sehr, wenn ich jetzt bekannt gebe, auch Peter Pan nicht zu mögen und ihn schnell nach einer ersten flüchtigen Lektüre beiseite gelegt zu haben um mich dann wieder Karl Mays übermenschlichen Helden zu widmen oder von Alexandre Dumas' Protagonisten lesen. Demzufolge stieß besonders die Kupplung von Spielbergs Kitschregie und einem Märchen mit unzähligen Kindern auf Abneigung meinerseits. Mal abgesehen von meinen persönlichen Gründen, diesem Film nicht viel abgewinnen zu können muss man zugeben, dass schon alleine die Ausgangassituation des Films alles andere als gelungen ist. Wie zum Beispiel kam Peter Pan in die reale Welt? Wie kommt es, dass Peter Pan als Legende auch in der realen Welt bekannt ist? Wieso ist Peter Pan nicht mehr schwindelfrei?...

Lange bevor dieses fragliche Märchen in die Kinos kam, nämlich 1985 arbeitete Komponist John Williams mit Leslie Bricusse an einem Muscial, das sich mit Kapitän Hooks Geschichte befassen sollte. Allerdings wurde diese Arbeit beendet und das Projekt auf Eis gelegt, als die beiden zehn Lieder fertig hatten. Der Regiesseur Nick Castle (Amazing Stories, "Dennis the menace") bearbeitete das Skript später für einen Kinofilm, das er TriStar anbot und die das Drehbuch noch einmal überarbeiteten und das Projekt dann Spielberg übertrugen. Auch dieser schien anfangs von der Idee angetan gewesen zu sein, "Hook" als Musical zu konzipieren, änderte aber anscheinend später seine Meinung und schnitt neun Gesangsszenen wieder aus dem Film raus, sodass man hin und wieder das Gefühl hat, als würde dem Film an einigen Stellen etwas fehlen. Auch die Aufmachung gleicht eher der eines Bühnenstückes und nicht eines opulent aufgemachten Leinwandspektakels. Auf einer Bühne am Broadway wäre das alles wahrscheinlich sehr eindrucksvoll gewesen, im Film wirken Hooks Schiff und das Versteck der "verlorenen Jungs" allerdings nicht mehr als pappig. Man merkt trotz allem, wie viel Enthusiasmus in diesem Projekt steckt und offensichtlich auch von nahezu allen Beteiligten ausging. Den Zuschauer vermag dieses Theater leider nicht zu infizieren. Lediglich Dustin Hoffman als Captain Hook ist mehr als sehenswert. Robin Williams muss man schon sehr mögen, damit er einem nicht mit seiner stets etwas zu engagert quirligen Art auf die Nerven geht und dass Julia Roberts während der Dreharbeiten einen Nervenzusammenbruch erlitt ist mehr als verständlich.

Wenn Spielberg die Regie übernimmt, ist natürlich klar, dass John Williams die Verantwortung für die Musik übernimmt und viele seiner Spielberg-Themen genießen hohe Popularität auch unter Nicht-Filmmusikhörern. Bei seiner Arbeit für "Hook" hatte Williams jedoch mit Bedingungen von vor dreißog Jahren zu kämpfen, wie sie im "Man from U.N.C.L.E."-Booklet beschrieben werden: Williams kannte von dem 120 Minuten langem Film lediglich ein Viertel. Den Rest der Musik musste er anhand des Drehbuches und Anweisungen komponieren. Diese Vorgehensweise, die Williams gewisse Freiheiten während des Komponierens lies (einige Stücke hören sich in der originalnen Filmversion wie Konzertfassungen an) wurde jedoch von einem nicht allzu geringem Zeitdruck beeinträchtigt. Umso besser, dass Williams auf sein bereits sechs Jahre altes Musical zurückgreifen konnte und diverse Songs von damals jetzt als Themen verarbeitete, was den nahezu durchgehend lyrischen Charakter aller Themen und Leitmotive erklärt.

Doch nicht nur auf sein Musical griff Williams zurück. Einige Passagen wurden definitiv aus "Kevin allein zu Haus" übernommen wie zum Beispiel Stellen aus "Arrival of Tink". Ansonsten dominiert der für Williams typische verspielte Tschaikowsky-Stil, den er schon in vielen ähnlich angesiedelten Filmen verwendete. Außerdem wurden auch Strawinskys "Feuervogel" (für Tink) sowie Korngolds "Sea Hawk" (in "The ultimate War") nicht verschont sodass diese Musik im Endeffekt nichts wirklich Neues zu bieten vermag. Auch wenn Williams unter Zeitdruck stand hatte er mit der riesigen Auswahl an Themen, die er uns dank seines Musicals zu präsentieren in der Lage ist, doch genügend Arbeitsmaterial zur Verfügung und müsste nicht ohnehin schon auf ausgetretenen Pfaden wandeln. So wirkt die Musik zu "Hook" leider wie ein Stückwerk aus verschiedenen Stilrichtungen ohne eine eigene Note oder Zusammenhalt. Viel Tschaikowsky, einiges an Strawinsky, diverses aus "Kevin allein zu Haus" und ein paar Takte aus "Sea Hawk" lassen leider wenig Patz für Williams. Der Eindruck des nicht in sich geschlossenen Werks wird auch noch durch die anfänglich zwar zum Film passende aber insgesamt völlig aus dem Rahmen fallende Source-Musik "We don't wanna grow up" (ein unmotiviertes Überbleibsel aus dem Musical-Entwurf) sowie das jazzige Stück "Banning back home" verstärkt. Zumindest beim Heimflug der Familie nach London hätte Williams doch gut ein bisschen ernsthafte "Familienmusik" aus "Kevin allein zu Haus" mit einigen zarten Fragmenten seiner "Flug-Musik", die später eine bedeutende Rolle gewinnt, paaren können.

Die Orchestration ist wie fast immer bei Williams äußerst farbig und prächtig gelungen. Hier ist halt auf den Könner Verlass und besonders das filigrane Spiel der Holzbläser verleiht dem gesamten Klangkörper mehr Fülle als das leider übliche plumpe unisono-Spiel. Auch die Vielschichtigkeit und der Themenreichtum sind ein deutliches Plus, das aber leider von der Tatsache untergraben wird, dass fast alle diese hübschen Melodien im Mäntelchen eines anderen Komponisten auftauchen oder vom Klangbild einem vorigen Williams-Werk entspringen. Umso erfrischender ist es, wenn man mal wieder ein paar williams-untypische Elemnte entdeckt wie der wundervoll zarte Chorgesäng während einiger fantasievoller Szenen oder die Musik des ersten Auftritts der Piraten, die einen leichten Jig anstimmt und später noch um einen Kontrapunkt der Fidel bereichert wird. Originelle Einfälle hatte Williams also, leider gab er seiner Tschaikowsky-Routine deutlich den Vorzug.

Die CD hat eine beträchtliche Laufzeit von ca. 75 Minuten und ist somit randvoll gefüllt, lässt aber leider noch rund zwei Stunden weitere aufgenommene Minuten vermissen, von denen noch mindestens eine Stunde im Film Verwenung fand. Die CD eröffnet mit einer nicht im Film zu hörenden Komposition, die für die Kinovorschau geschrieben wurde und von einigen Williams-Freunden anscheinend als die besten 90 Sekunden des Komponisten bezichnet werden und tatsächlich eröffnet diese Musik in feinster "Mantel-und-Degen"-Marnier. Da legt sich ein kräftiges Hauptthema der Hörner über eine leichte Figur der Streicher und der Harfe. Man merkt: Diese Musik steht ganz in der Tradition der guten alten Piratenmusik. Eine weitere Fanfare leitet zu einem zweiten Thema über welches ebenfalls voller Elan vorgetragen wird und schließlich kommt diese Musik zu einem schmisigen Finale. Umso schwerer ist nach dieser gelungenen Komposition der Einstieg in die ersten Minuten der richtigen Filmmusik. Nach dem überflüssigen "We don't wanna grow up" gibt's dann die ebenfalls wenig zu begeisternde "Banning back home"-Komposition, die hier glücklicherweise in einer etwas unterhaltsameren Neuafunahme vorliegt. Die original Filmversion wurde noch durch Kindergeschrei und andere SFX verunstaltet und leidet unter einem kargerem Arrangement. Auch danach will die orchestrale Musik nicht so recht in Fahrt kommen. Bei "Granny Wendy" wurde ich irgendwie ein bisschen an "Gizmo" erinnert, ohne Williams jetzt aber auch noch vorwerfen zu wollen, er hätte sich bei seinem Kollegen Goldsmith bedient. "Hook-napped" ist kleine Untermalungsmusik und "The Arrival of Tink" stört einen anfangs mit den Strawinsky/"Kevin"-Anleihen bis man endlich eine nette volle Passage des "Kindheit"-Themas und der "Flug"-Musik hört. Ersteres wird Williams zwölf Jahre später zu seinem lyrischen Liebesthema für Anakin und Amidala ausbauen. Ab hier geht's mit dem Hörvergnügen aufwärts. Die Meerjungfrauen bringen uns einige wundervolle Chor/Harfen-Passagen und der erwähnte Jig für die Piraten folgt so gleich. Es folgen Passagen für die "verlorenen Jungs" mit der komödiantischen "Lost Boy Chase" sowie dem majestätischen Bankett bevor die Musik in die längste und klangvollsten Komposition dieses Albums übergeht: "Remembering childhood". Nach einigen auf der Stelle tretenden Holzbläsersoli wird hier das "Kindheits"-Thema über zwei minuten lyrisch vom Klavier vorgetragen, von sanften Streichern getragen bevor die Musik in ein triumphales Finale übergeht, in dem Williams diverse Themen kombiniert. Es folgt das zweite aus dem Musical gerettete Lied, welches ich aber in Zukunft ob der grausamen Stimme überspringen werde, zumal die Melodie wirklich Potenital hat. Der "ultimate war" wurde für die CD stark beschnitten aber das ist leider nicht der einzige Grund, weshalb mich dieses Stück, das vielleicht eine von Williams' beeindruckendste Actionmusik sein wird, nicht mitreissen kann: Auch hier herrscht die stete Leichtfüßigkeit, sodass die Musik zwar dem Film und dem Publikum gerecht wird, nicht aber der Thematik eines furiosen finalen Schlusskampfes aller Parteien. Allerdings hätte ein Übergang zu brachialeren Klängen vielleicht einen zu grtoßen Bruch in der Musik verursacht. Nunja, der wird aber auch durch den plötzlich implanierten Korngold vorgenommen. Nachdem der Krieg überstanden ist , das Gute triumphierte und Peter mit seinen Kindern heimkehrt fährt Williams noch einmal eine schöne orchestrale Version seines "When you're alone"-Themas auf und bringt seine Musik zu einem sanften Finale.

Alles in Allem finde ich an der Musik nicht den erhofften Gefallen, den ich mir bei dem Gedanken ausmalte, die Musik ohne den unsäglichen Film zu hören. Zu sehr dominieren hier die Stilzitate und Anleihen, zu wenig kommt hier Originelles zum Vorschein. Vielleicht eröffnet sich mir der Reiz dieser Musik beim mehrmaligen Anhören, aber so stieß ich einfach auf eine großartig orchestrierte und überdurchschnittlich reich an Themen ausgestattete Routinearbeit, die hin und wieder ein paar hübsche Einfälle und nette sphärische Passagen ans Licht bringt. Leider sagt mir der william'sche Tschaikowsky-Stil auch nicht so zu, sodass eine auf diesem Stil aufgebaute Musik es bei mir doppelt schwer hat. Mein Interesse an Williams hat diese Komposition höchstens insofern verstärkt, als dass ich nun eher nach untypischen und nicht Spielberg-geprägten Arbeiten Ausschau halten werde wie seinen Kathastrophenmusiken "The Poseidon-Adventure" und "The Towering-Inferno" oder Werken wie "Eine unheimliche Begegnung der dritten Art" sowie "The Fury"...dumm, dass gerade diese Scheiben nicht mehr so einfach zu bekommen sind. Zum Film: Ich kann verstehen, dass Spielberg sich öffentlich von diesem Unsinn distanziert hat.

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Der Regiesseur Nick Castle (Amazing Stories, "Dennis the menace") bearbeitete das Skript später für einen Kinofilm, das er TriStar anbot und die das Drehbuch noch einmal überarbeiteten und das Projekt dann Spielberg übertrugen.

Nur eine kleine Anekdote zwischendurch: Nick Castle ist ein alter Studienfreund von John Carpenter. Zusammen arbeiteten sie an Carpenters Studentenfilmen (Castle war der Kameramann bei Carpenters mit dem Oscar ausgezeichneten Kurzfilm "The Resurrection of Bronco Billy"), aber auch später half Castle immer wieder aus. So "spielt" er das Alien in Carpenters erstem Film "Dark Star", war Michael Myers im ersten Halloween-Film, schrieb mit Carpenter das Drehbuch zu "Escape from New York" und spielte Keyboard und sang in Carpenters Rockband "The Coupe de Villes".

Nur ein wenig "nutzloses Wissen" zwischendurch...;)

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Nutzlos, nicht unsinnig...:)...glaube aber nicht, dass in so einem Fall Carpenter die Musik gemacht hätte. Carpenter komponiert ja nur für seine eigenen Filme, die einzigen Ausnahmen sind "Halloween II" und "Halloween III" und da fungierte Carpenter immerhin noch als Produzent und/oder Autor, ausserdem hätte sein Stil nicht wirklich dazu gepasst und er selbst hätte eine Anfrage auch abgelehnt. Angeblich wurde Carpenter damals die Regie für den ersten Star-Trek-Film angeboten, aber selbst da hätte er wohl, spätestens aber die Produzenten, abgelehnt, die Musik zu schreiben.

Hab ich gerne gelesen. ;)

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James Horner Back To Titanic

So mal Mephisto nachmach ;):Dgg ich hoff mal das ist ok so gg

Wie im Booklet erklärt, fanden wohl, kurz zusammengefasst, James Horner und auch James Cameron, dass die Musik, die auf der ersten CD nicht mehr ihren Platz fand, unbedingt auch veröffentlicht werden sollte.

So nun mal schreib ich nieder was ich grade höre gg

Das erste Stück Titanic Suite wirkt wie ein Best of des Albums, bis etwa bei Minute 14:53, wo plötzlich eine wunderschöne Solostimme das Liebesthema summt und dann von Streichern wundervoll unterstützt wird, bis, ich glaube eine Flöte fast geblendet von dem Gefühl was sie ausstrahlt das Titanic-Thema spielt, was dann in einen unglaubliche Mischung aus Dudelsack, Streicher und Chören sich weiternimmt, bis dann die Chöre den Mittelteil in ihrer Hand übernehmen. Diese knapp 5 Minuten gehören wohl zu den schönsten Momenten, die ich von Horner je gehört habe.

Das nächste Stück An Irish Party in Third Class gespielt von Gaelic Storm. Am Anfang und zwischendurch hört man Vocals aus dem Film, aber es macht trotzdem Spaß, wie ichs grade höre. Schönes irische Folkslied.

Das nächste Stück was nun in meinen Ohren erklingt ist Alexander's Ragtime Band von I Salonisti. Auch ein traditionelles Musikstück, was auch zu gefallen tut.

So nun kommt The Portrait vorgetragen von James Horner höchstpersönlich am Klavier. Eine wundervolle Variante von dem Liebesthema. Einfach nur schön und vielleicht das schönste Stück bisher.

So nun erklingt Jack Dawson's Luck von Horner. Ahh ein wunderschöner irischer Track. Wundervoll zum mitwimpen mit dem Kopf, wow so schön, doch ist da echt alles von Horner, oder auch wieder Traditions-Folk- Musik. So schnell im Booklet reingeschaut, ist wohl nur von James arrangiert worden. Aber richtig gut gemacht.

So nun wieder Horner mit A Building Panic ein Track der wohl ein Übergang zur großen Action sein soll, und dies auch solide schafft.

Danach wieder ein solider Volkslied mit dem Namen Nearer My God to Thee, gespielt von I Salonisti.

Nun kommt ein wundervoller Song, der mir Gänsehaut bringt. Er heißt Come Josephine, In My Flying Machine gesungen von Máire Brennan, leider wieder mit Vocals, was diesmal sehr störend ist.

Lament (Includes "A Spailpín a Rún") ist wieder ein Track, wo James Horner sich mit traditioneller Musik vermischt, was mir sehr gut gefällt

.

A Shore Never Reached ist wieder alleine von James Horner, und bei dem Stück find ichs schade, dass es nicht auf den ersten CD draufkam, denn es setzt dort fast alle in den Schatten. Getragen von Hörnern wird ein wunderschönes Thema gespielt, was ich muss sagen, mich begeistert.

Ok nun kommt ein Track, den ich übersprungen habe. My Heart Will Go On mit Dialogen, von Celine Dion.

So nun vorgetragen von Eileen Ivers kommt Nearer My God to Thee. Eine Solovioline (hoff das ist richtig) spielt uns das von der Melodie bekanntes Lied vor. Auch sehr schön geworden.

So der letzte Track, (gott sei dank, glaube habe grade einen kleinen Roman geschrieben) Dessen Name Epilogue - The Deep and Timeless Sea ist wieder von James Horner komponiert und wie alle alleinigen Stücke von ihm, vom LSO eingespielt.

Es beginnt mit einen, wenn ich mich nicht ganz irre, einem echten Chor, der die Hauptmelodie sehr schön vortragt, unterbrochen von Streicher, die ein melancholisches Zwischenspiel ihr eigen nennen. Ich glaube, ich werde wohl auf diesen Track näher in einer Woche im Thread Track der Woche eingehen, denn nach 4 Minuten bin ich schon verzaubert.

So das wars, während in meinen Ohren noch dieser letzte Track erklingt. Ich finde die ausgelassenen Stücke die nicht auf den ersten CD drauf gepasst haben, besser als ein paar die auf der Ersten drauf waren.

Eine kleine Enttäuschung war ich neben den Dialogen, die in manchen Tracks drin waren, über die Suite am Anfang, da hätte ich mir schon ein wenig mehr Originalität gewünscht beim zusammenlegen der einzelnen Momente, so wie in den letzten 4 Minuten. Aber im Grunde wurde ich als James Horner-Fan nicht enttäuscht vom Album. Gefiel mir.

So wieder mal zuviel geschrieben. Mir war einfach mal danach.Vielleicht gibt es mal mehr.

:)

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Yeaaah haawww! Endlich mal Unterstützung! Sehr sehr schön. Und Horner1980: Man kann hier nicht zu viel schreiben! Die anderen können höchstens zu wenig Zeit für's Lesen haben! Ich hoffe, dass nun auch weitere Benutzer diesen Thread nutzen.

Mir ging's genau so: Die zweite CD ist eine wundervolle Erweiterung zur Ersten, allerdings sind die "more music from..."-Alben immer ein bisschen merkwürdig produziert. Besonders nervtötend diese ewigen Sprachausschnitte (Auch in "Braveheart", "Gladiator"). "A building panic" hat für mich seinen Höhepunkt beim glanzvollem Chor-Streicher-Teil, als die Glaskuppel einbricht. Wirklich beeindruckend. Die Suite ist wundervoll und nicht mehr gesampelt wie im Film und gewinnt daher noch einen kleinen Bonus.

Ich für meinen Teil habe heute nochmals den kompletten "Hook" gehört und werde mich im Laufe der Woche noch einmal mit einigen einzelnen Stücken auseinandersetzen. Bis jetzt hat mir die Musik leider keinen Deut besser als gestern gefallen. Wirklich mitreißen wird mich dieser Score wohl leider nie.

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Yeaaah haawww! Endlich mal Unterstützung! Sehr sehr schön. Und Horner1980: Man kann hier nicht zu viel schreiben! Die anderen können höchstens zu wenig Zeit für's Lesen haben! Ich hoffe, dass nun auch weitere Benutzer diesen Thread nutzen.

Mir ging's genau so: Die zweite CD ist eine wundervolle Erweiterung zur Ersten, allerdings sind die "more music from..."-Alben immer ein bisschen merkwürdig produziert. Besonders nervtötend diese ewigen Sprachausschnitte (Auch in "Braveheart", "Gladiator"). "A building panic" hat für mich seinen Höhepunkt beim glanzvollem Chor-Streicher-Teil, als die Glaskuppel einbricht. Wirklich beeindruckend. Die Suite ist wundervoll und nicht mehr gesampelt wie im Film und gewinnt daher noch einen kleinen Bonus.

Ich für meinen Teil habe heute nochmals den kompletten "Hook" gehört und werde mich im Laufe der Woche noch einmal mit einigen einzelnen Stücken auseinandersetzen. Bis jetzt hat mir die Musik leider keinen Deut besser als gestern gefallen. Wirklich mitreißen wird mich dieser Score wohl leider nie.

Ja diese Sprachauschnitte nerven ungemein, wieso bringen sie dann nicht einfahc ein Höralbum hinaus. Aber leider sind die Sprachauschnitte nicht nur auf More Music from Alben beschränkt siehe Apollo 13 oder den Grinchsoundtrack. Gott sei dank seltene Fälle.

gg es macht irgendwie Spaß den Soundtrack zu hören und nebenbei seine Empfindungen aufzuschreiben. Diese Woche sollten noch zwei kommen (The Spitfire Grill und Bless The Child), denke ich machs genauso.

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Da ich es sehr begrüßenswert finde, wie sich mephisto (und mittlerweile auch horner1980, weiter so! ;):)) hier für die Belange der Filmmusik einsetzt, habe ich den Thread mal als Sticky oben im Diskussionsforum festgetackert. Rege Beteiligung ist also erwünscht!

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Die Suite ist wundervoll und nicht mehr gesampelt wie im Film und gewinnt daher noch einen kleinen Bonus.

Habe mir in den letzten beiden Tagen die Titanic Suite angehört und muss dir nun doch zustimmen. Sie hat was und vereint wohl die besten Momente und Melodien von Titanic zu einem schönen Ganzen, manchmal gewinnt erst was beim zweiten/dritten Mal hören an Qualität, sowie in dem Fall.

;)

So ich warte nun auf neue Cds, hoff sie kommen heute an, damit ich mich wieder hinsetzen kann und einen neuen Eintrag ins Tagebuch machen kann.

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Donnerstag, 08.10.2010

So Christopher Young mit seinem „Bless the Child“, was ja von besonders Herr Prinz sehr hoch gelobt wird. Auf dessen Empfehlung ich diese CD mir auch geholt hatte.

Was mir sehr positiv auffällt von vornehinein. Die 5 Tracks haben eine schön lange Laufzeit von über 6 Minuten bis zu über 13 Minuten. So dann drücke ich mal „play“.

Es beginnt mit „Introitus (Entrance)“.

Was für ein Beginn. Von Anfang an wird eine intensive unheimliche Stimmung aufgebaut. Ich liebe diesen Männer-Chor. Eine orientalisch wirkende Melodie, die sofort wieder von Chören übernommen werden. Dann setzt wieder dieser Männer-Chor ein, der hört sich richtig bedrohlich an und im Zusammenspiel mit dem sanften Frauenchor und ein kurzes Anspielen der orientalischen Elementen von vorhin, nicht schlecht, sogar richtig gut. Danach wechseln sich ruhige einzelne Vocals-Phasen (Gänsehaut Gefahr) mit sehr gut orchestrierten Orchestra-Einheiten ab. Ab etwa 6: 34 taucht wieder eine neue Chorvariante auf. Sehr speziell und extrem düster geraten. Dann Kirchenglocken, die sich wundervoll in das Gesamtbild einfügen und den ersten Track beenden.

Wundervoll wie Young die ganze Stimmung von Anfang bis Ende durchhält. Man ist irgendwie in seinem Bann. Freu mich schon auf Nummero Zwei.

Der zweite Track ist „Kyrie, Eleison (Lord Have Mercy upon Us)“.

Ok, Anfang ist Wahnsinn. Erst beginnt ein Männerchor, dann setzen zu dem ein Frauenchor ein und es wird Spannung aufgebaut, nur um danach wieder abzuflachen und von vorne aufgebaut wird. Dann wird wieder diese bedrohliche Stimmung erzeugt, durch vereinzelte Instrumenteneinsätze (die ich nicht entziffern kann) bis zu einem Moment, wo man denkt nun geht’s ab, aber ist nur eine Variante dieses Spannungsaufbau. Ein paar Pianoklänge zwischendurch und ich glaub dann kommt das Hauptthema, was wundervoll sich anhört mit seiner originellen Orchestrierung, die entgegengesetzt so mancher Themenpräsentation es nicht ganz deutlich erklingen lassen will, was mir aber sehr gut gefällt. Danach kommt wieder eine ruhigere Phase. Oh ein schöner Piano-Einsatz zwischendurch, dann kommt wieder mein Männerchor, einfach nur geil. Oh man, ab Minute 10:55 dachte ich, ich hör nicht richtig. Ein wundervoller Chormoment, der just schön ist, nur um dann wieder in dieser Stimmung zu enden, die Track Nummer zwei beendet.

Wow hmm so nun zum dritten, der sich „Dies Irae (Day of Wrath)“ nennt.

So nun geht’s mal ab zu Beginn. Spannungsgeladener Horroraction-Cues, wie man sie sich wünscht, mit einer kurzen Pause, nur um dann in eine heftig geniale Orchestrierung zu enden, und dann geht’s weiter.

Okay, nun wird der Spannungsmoment von einem verfremdet wirkenden Vocals unterstützt (weiß nicht wie ich das anders erklären soll). Dann eine Verschnaufphase. Wieder ein schön klingendes Piano, dass ein zauberhaftes Thema spielt, dass dann von ruhigen Streichern abgelöst wird. Aber als ich das nun schreibe, höre ich wohl wieder einen neuen Aufbau dieses Spannungsmoment (will das Wort Action-Cue vermeiden), der sich dann bestätigt. Aber wieder in einer anderen Art als vorher. Young scheint sich wohl das Ziel gesetzt haben. Lasse Ähnlichkeiten mit vorherigen Elementen so gut wie es geht vermeiden. Erschaff dir mehr Varianten. Finde ich gut und natürlich sehr gut umgesetzt. Menno nach einer wieder kurzen ruhigen Phase legt er nun mal richtig los. Im schnellen Tempo als die vorherigen zelebriert er nun intensiv die Spannung, natürlich nicht ohne Chor-Unterstützung. Man ertappt sich bei den Gedanken „Was passiert grade?“ Einfach nur sehr gut gemacht. Natürlich währt wieder die ruhigere Phase wieder kurz, denn es erscheint wieder ein kurzer Adrenalin-Part, der aber schnell in einem bezaubernden Chor endet. Traumhaft. An manchen Stellen wirkt der Score eher wie ein Epos als ein Horror-Werk.

Track Nummer 4 heißt „Angus Dei (Lamb of God)“

Ah mal ein ruhiger Anfang. Wieder dieses schöne Piano, was dann in eine Orgel und einen sanften Chor übergeht. Oh eine schöne Streicher-Passage, die dann in eine Vielfalt von verschiedenen Chorstimmlagen endet. Dann wird’s wieder bedrohlich gg, hab mich schon gefragt, wann es wieder los geht. Mal eine vereinzelte Stimme, die von einem melancholischen Piano abgelöst wird. Das Instrument erzeugt dann wieder mit Chören wieder Spannung, die dann ab 5 Minuten fast greifbar scheint, doch dann wieder abflacht und das Piano hört man wieder. Mir gefallen bisher die Piano-Einsätze und ich muss sagen dieser grade wohl am besten, bisher. Wer weiß was da noch kommt. Quietschende Instrumente gg die dann in einem großen Bum enden, danach ist wieder ruhiger. Viel Atmosphäre bescheren einen dann ruhige, fast lieblich wirkenden Streicher. Aber bei dem Score bin ich vorsichtig, man hat nie eine Ahnung , was kommt, außer vielleicht der nächste Stimmeneinsatz. Dann ab 10:20 etwa erklingt eine vereinzelte Violine, kurz mit den Streicher. Sehr schöner Einsatz. Nun erklingt wieder das orientalisch wirkende Melodie, unterstützt von fremdartigen(kann sein dass es Synthie-)Klänge sind. Wieder mein Männerchor, dazwischen, der sich mit dem sanften Chor ablöst. Es endet mit mehren von Orchestra unterstützenden Glocken (wenigstens klingen sie so, gg)

Der letzte Track auf der CD heißt „Lux Aeterna (Eternal Light)“

Ein sehr stiller Beginn, der aber zugefallen scheint. Ein Jungenstimme (glaube dass es so eine Stimme ist, wenigstens klingt sie so) singt ein schönes Lied, das mich fast verzaubert und so im Gegenkontrast wirkt mit den Chören der letzten Stücke. Ich glaube das wurde einmal gut angespielt in den Stücken davor. Nun singt auch der Chor einen schönen Part. Anscheinend lässt Young das Album ruhig abklingen. Gefällt mir sehr. Dieser Part endet eine monumentalen Passage, mit der dann dieser Track und auch das Album endet.

Mein Fazit. Bin ein wenig sprachlos, es gab Momente, wo ich nicht glauben konnte, was ich da grade höre. Wenn man bedenkt, dass der Film eher durchschnittlich, eigentlich zum einmal angucken und dann vergessen ist und dann aber so eine Musik hört, muss man sagen, danke dass es den Film ist. Eine auf den ersten Blick schon wunderbare Musik. :D:music:

Anmerkung:

Also ich bin froh, dass unser Herr Prinz mir diese Soundtrack empfohlen hat und für gewisse Falschinterpretationen mich entschuldigen gg. Mir fiel kein anderes Wort ein für Männer- oder Frauen-Chor und ich war ein wenig überfordert, es zu Papier zu bringen, was ich grade höre. Aber ich habe es gewagt gg und der nächste Score wird wieder leichter

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Na, Oliver? Habe ich dir zuviel versprochen :D? Ich denke nicht. Und obwohl dir der erste Eindruck bereits gut gefällt, lass dir gesagt sein, je öfter du dieses Werk hörst, je mehr du dich einhörst, umso fantastischer wird es. Viele versteckte Leckerbissen offenbaren sich erst nach mehrmaligem hören.

Ich ziehe meinen Hut vor dir, wie du dein Empfinden in Worte gefasst, als du die CD hörtest. Du hast die Tracks wirklich schön beschrieben und vielleicht wagt ja nun der eine oder andere auch den Kauf dieser herrlichen CD.

und der nächste Score wird wieder leichter

"Murder in the First" :D? Bestell dir dann lieber ein Packet Taschentücher gleich mit :D. Dieser Score ist (für mich) die Perfektion einer Fimmusik für ein Drama.

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Na, Oliver? Habe ich dir zuviel versprochen :D? Ich denke nicht. Und obwohl dir der erste Eindruck bereits gut gefällt, lass dir gesagt sein, je öfter du dieses Werk hörst, je mehr du dich einhörst, umso fantastischer wird es. Viele versteckte Leckerbissen offenbaren sich erst nach mehrmaligem hören.

Ich ziehe meinen Hut vor dir, wie du dein Empfinden in Worte gefasst, als du die CD hörtest. Du hast die Tracks wirklich schön beschrieben und vielleicht wagt ja nun der eine oder andere auch den Kauf dieser herrlichen CD.

"Murder in the First" :D? Bestell dir dann lieber ein Packet Taschentücher gleich mit :D. Dieser Score ist (für mich) die Perfektion einer Fimmusik für ein Drama.

Nein hast du nicht. Danke fürs Hutziehen. War echt sehr schwer zu beschreiben.

Was mir noch auffällt. Er wirkt nach. Irgendwie ist er immer noch in meinem Sinn.

Nee murder in the First (inklsuive Taschentücher) kommt noch, keine Angst, aber die Tage musste "The Spitfire Grill" da sein, auf den ich mich als Horner-Fan sehr freue gg :D

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14.10.2009

James Horner/Billy Corgan Ransom

So, immer wieder aufgeschoben, aber nun endlich mal die Zeit dafür.

"Ransom" oder "Kopfgeld", wie er hier bei uns heißt, ein Kidnapping-Thriller mit Mel Gibson unter der Regie von Ron Howard. Howard/Horner ein ehemaliges Dreamteam, siehe Willow, Apollo13 oder Grinch.

Nun ist "Ransom" in meinem Besitz und ich bin sehr gespannt auf Horners Arbeit, denn ehrlich gesagt, aus dem Film hab ich keinerlei Erinnerung an die Musik. Naja nun hab ich sie ja und lass mal wieder meine Finger tippseln, was ich so höre.

Auf dem Soundtrack Album ist nur 48 Minuten von James Horner, die anderen 24 Minuten sind von einem Billy Corgan, mal gucken was mich da erwartet. Aber zuerst beginnt es mit 8 Stücken aus der Feder von J.H.

The Kidnapping

Es beginnt mit sanften Piano-Klängen, die sich mit atmosphärischen Drums zusammen tun, folgend mit Flötentönen und anderen Elementen, dann ein Umschwung, nicht schlecht. Eine Flöte spielt wohl das Main Theme, klingt ganz ok, unterstützt von Streichern. Im Hintergrund braut sich was zusammen, wenigstens wird da Spannung erzeugt, gute muss ich sagen. Enden tut das Stück wieder mit dem Thema, angespielt wieder von der Flöte.

Delivering the Ransom

Drums und tiefe Piano-Töne lassen gemischt mit leichten Elektroklängen einen sofort wieder Fahrt aufnehmen. Aber was auffällt, Horner versucht auch immer Gefühl mit in seine Musik aufzunehmen. Das Hauptthema erklingt wieder mit der Flöte. Netter softer Actioncue, leicht hoffnungsvoll, mit recht guter Orchestrierung. Mir gefällt der Moment um 3 Minuten herum, wo Streicher zu hören sind und am Ende immer zwei Piano/elektro-töne. Richtig feiner Rhythmus unterlegt dieses Stück. Ab 5:10 kommt ein kleines Highlight. Zuerst leise Streicher, dann wieder das Klavier (variierende Höhen), übermalt mit schönen Streichern, die wohl wieder das Thema spielen (was mir bis jetzt zum ersten Mal bei Horner vorkommt, aber gut zum Film passt).

Ab ca. 7:45 haben nun die Synthie klänge den Vortritt und erzeugen einen beklemmenden Soundteppich, mal mehr, mal weniger. Hat was. Dieser dauert bis etwa 9:50 an, wo dann sehr tief klingelnde Streicher kurz das Kommando hören, aber sich dann gleich wieder in diesen Synthie verlieren, um dann wieder in einzelne Streicher-Einschnitte zu gehen, die sich dann aber in einer Mischung aus Synthie- und Orchestra-Streichern überläuft. Muss sagen dieser Moment ab 7:45 bis Ende ergibt bisher das Highlight des Albums. Guter Thriller-Moment.

The Quarry

Ok nun kommt wohl die Action. Schnelles Tempo beherrscht den Anfang, mit Piano-Klängen, Drums, Streicher, Bläser, alles in guter Action-Laune ala Horner. Mir taugen diese Drums, schön laut und dominierend, yes. Knapp vor 2 Minuten gönnt er uns ein wenig Ruhe. Lässt das Thema wieder von Streichern ertönen lassen. Spielt ein wenig mit den Instrumenten, das aber bekannt vorkommt, aber sich gut einfügt in das Stück und endet auch eher ruhig.

A Two Million Dollar Bounty

Diesmal fängt er eher gemächlicher an als beim vorherigen Stück und lässt nach dem Hauptthema, wieder mit dem Thema, vorgetragen von Streichern, nun wieder das Tempo erhöhen. Dann ein Piano, das sich anhört als wäre es eine Treppe hinuntergefallen, läutet wieder eine Variante des Thriller-Cue ein, Nicht so schnell, vom Tempo her, aber effektiv, wie leichte Drums, Bläsern hier von sich geben. Dann wird es wieder etwas ruhiger, unterstützend von Synthie-Klängen. Das Stück endet mit dem Thema, gespielt von einer Trompete (glaub ich), zusätzliche Klänge einer Flöte.

Parallel Stories

Düstere Streicherklänge hört man zu Beginn dieses Tracks, unterstützt von Synthie-klängen und Klaviertönen. Schöner kurzer Track, der sehr nach einem Warten auf etwas klingt. Ab zwei Minuten hat dann, unter der elektronischen erzeugten Atmosphäre dann eine Piano-Melodie ihr Auftritt, die man so oder so schon öfters mal in Thrillern gehört hat.

A Fatal Mistake

Ok wenn ich vorhin das mit düster betitelt habe, sind nun aber wirklich die Streicher. Schöner Aufbau, wenigstens wirkt er so. Leise kommen auch hellere Geigentöne hervor, am Ende, wie oft bei Horner, kein Attacke kommt, sondern eher ein ruhiger Moment, der wieder von den ganz tiefen Streichertönen abgelöst wird, diese wieder von hohen Tönen unterstützen werden. Zusammen klingen die toll. Auch wenn man Teile der Melodie, die man hier hört, schon des Öfteren bei Horner gehört hat, aber kann sie nicht zuordnen woher und/oder ob sie erst in folgenden Arbeiten gehört wurden.

Alles in anderen ein gut dramatisches Stück, was stark von Streichern dominiert wird, aber auch kurze Verfremdungs-Geräusche beinhaltet.

A Dark Reunion

Beginnend mit tiefen Bläsern und Streichern, letzte wieder die Dominanz übernehmen und sich wieder in typischen Hornertönen übergehen, die dann wieder auf Dramatik setzen. Er setzt auch hier wieder auf Gefühle, auch wenn er eher tiefe Töne nimmt und die hohen eher nur als Ruhepause oder als Unterstützung oder einfach zwischendurch erklingen.

The Payoff/End Credits

Verfremdete Synthie-Klänge, gemischt mit leisen Streichern lassen zusammen wieder eine Spannung erzeugen, die aber ein wenig von wieder erklingenden Thema zerfallen droht, aber tiefe Pianoklänge nehmen sie wieder auf und dann nimmt er langsam Fahrt auf. Wieder eine kurze Ruhepause, doch eine der tollen Art, weiß nicht genau welche Instrumente man grade hört, aber enden tut sie mit einer Flöte, und nun haben wir das Tempo.

Harte Pianoklänge vermischt mit Drums und Streichern, die immer schneller werden, dann wieder zum normalen Tempo zurückkommen. Toller Thriller-Action-Moment, hat was an sich, und ist schwer zu beschreiben. Dann eine Ruhepause, wo Bläsern die Hauptmelodie leicht variierend anspielen. Dann übernehmen wieder die Streicher, um wieder Spannung aufzunehmen. Etwas tiefere Geigentöne spielen nun das Thema wieder, um wieder von höheren unterstützt zu werden.

Dann erklingt es endlich mal vollendet, so ab 7:25, in einer schwermutigen Art, aber man hört ein Gott sei dank, es ist vorbei raus. Man spürt dass man in den End Credits angelangt ist.

Horner hat nun die Zeit, sich den Themen zu widmen und sie mal richtig anklingen zu lassen. Wieder mal gute End Credits, die er sehr schön und effektiv ausklingen lässt.

So nun kommen dann die anderen Tracks von Billy Corgan, der mir rein gar nix sagt, auch nicht, warum er auf dem Album drauf ist.

Rats

Ok der erste Track ist lärmender Synthie mit verfremdeten E-Gitarren, aber die Drums sind nicht schlecht. Aber alles in allem nicht so mein Fall.

Worms

Der startet mit guten Gitarren-Riffs, taugt schon eher als der davor. Gefällt mir. Aber dann kommt ab Mitte des Tracks wieder der totale Synthie-Lärm (was den an sich guten Track total verhunzt)

Spiders

Ok wieder lärmender Synthie und Elektro-Klänge, die wohl bestimmt auch ihre Fans haben, aber ich gehöre nicht dazu.

Lizards

Wieder Elektro oder Synthie, aber noch angenehmer als davor, aber ahne, das wird nicht lange sein und schon werden meine Ohren mit lauten E-Gitarren besudelt, aber der Rhythmus von den Elektro-Drums ist nicht soo schlecht, aber das was darüber gemacht wurde, leider in meinen Ohren schon.

Worms, Pt. 2

Ok, den schalt ich gleich weiter. Beginnt mit diesen verfremdeten Gitarren, Synthie und was noch-Klängen (Klingt fast nach Death Elektro Metal, fehlt nur noch das Grunzen)

Squirrels with Tails

Ok, guter Beginn, aber bin nun vorsichtig. Guter Bass, gepaart mit langsameren Drums, und leise Gitarren-Riffs. Kann man sich anhören, der aber gegen Ende wieder in das, wenn auch zurückgezogener lärmender Synthie erscheinen lässt. Aber ein erträglicher Track.

So fertig. Horner hat nach dem ersten Befinden einen soliden Thriller-Score abgeliefert, der seine Momente hatte und weitaus besser ist als das, was Billy Corgan gemacht hat, wobei ich glaube, er hat auch seine Fans. Aber was er auf dem Album macht, würd mich schon mal interessieren. Spielen die Stücke eine entscheidende Rolle im Film. Kann mich daran nicht erinnern.

Aber allein wegen Horner lohnt sich "Ransom" allemal.

Demnächst:

James Horner - The Spitfire Grill

(für den ich die absolut richtige Stimmung brauche, die sich aber derzeit einfach nicht einstellen mag, aber glaube, hoffe, das Warten, dass ich mir den vornehme, lohnt sich)

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Demnächst:

James Horner - The Spitfire Grill

(für den ich die absolut richtige Stimmung brauche, die sich aber derzeit einfach nicht einstellen mag, aber glaube, hoffe, das Warten, dass ich mir den vornehme, lohnt sich)

Darauf freue ich mich schon, Oliver, da SPITFIRE GRILL zu meinen Top-10-Horner-Musiken gehört. Wenn du die richtige Stimmung für diesen Score suchst, dann würde ich vorschlagen, du machst eine kleine Wanderung durch einen nahen Laubwald deines Vertrauens. Dessen buntes Blattwerk sollte dich eigentlich in die passende Gemütslage für SPITFIRE versetzen. :D

Btw: Schöne á-la-minute-Beschreibung von RANSOM, Oliver :D!

Wenn ich nur mal die Zeit für so etwas finden würde... *seufz*

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Darauf freue ich mich schon, Oliver, da SPITFIRE GRILL zu meinen Top-10-Horner-Musiken gehört. Wenn du die richtige Stimmung für diesen Score suchst, dann würde ich vorschlagen, du machst eine kleine Wanderung durch einen nahen Laubwald deines Vertrauens. Dessen buntes Blattwerk sollte dich eigentlich in die passende Gemütslage für SPITFIRE versetzen. :D

Btw: Schöne á-la-minute-Beschreibung von RANSOM, Oliver :D!

Wenn ich nur mal die Zeit für so etwas finden würde... *seufz*

Danke Thomas. Ja, freu mich selber schon drauf. Spaziergang bei der Kälte gg naja dann wäre ich fast erfroren, obwohl ich glaube der Score würde mich wieder erwärmen. Hab ja mal gelesen, weiß nicht mehr wo, dass dieser einer der Lieblings von Horner persönlich ist. Man, bin echt gespannt, aber finde es schon toll, ihn endlich in meinem Besitz zu haben. Allein wenn man sich das Cover schon ansieht, kommt man leicht ins träumen. Bald, sehr bald. :D

PS: die nächsten zwei sind schon unterwegs. Ein wenig Goldsmith (Mulan & heute bestellt, Papillon) Also genug Stoff zum Schreiben :D;)

PS, der zweite: Ja, kenne das, freu mich ja immer auf deine und andere Beschreibungen der Track der Woche. Man spürt den Track anhand euren Worten (soo hat es glaub mal einer in diesem Thread geschrieben, dem ich mich anschließe) Es wird die Zeit kommen, dass du auch mal was hier schreiben wirst.

Bearbeitet von horner1980
Noch ein PS ;)
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17.10.2009

 

Ich liebe ruhige Soundtracks, ins besonders die von James Horner. Iris wundervoll oder auch The man without a Face, einer meiner absoluten Lieblingen.

Letztgenannter ist auch mein Rettungsanker, wenn ich mal nicht weiter weiß oder es mir einfach schlecht geht. Er schenkte mir die Motivation, an meinem Buch zu schreiben und half mir da richtig, wie eine Art Wegweiser durch die Wörter, Kommas und Punkte in meinem Kopf.

Daher war ich wirklich sehr neugierig auf The Spitfire Grill. Diese Arbeit sollte ja genau in dieser Tradition der oben genannten stehen. Glaube darum dauerte es auch so lange bis ich endlich bereit war, die Musik auf mich zu los zu lassen.

 

Den Film hab ich einmal gesehen und ihn mit dem Prädikat Hervorragend versehen. Aber trotzdem gehe ich recht neu in die kommende Musik, weil ich mich kaum noch an die Musik erinnern kann.

 

Dann will ich mal, vorsichtig auf play drücke.

 

Uncertain Future (Main Title)

 

Ein zartes Piano führt einen in einem wunderschönen Stell-dich-ein-Moment von Streicher, Flöten und dem Piano. Als dann ein Thema erklingt, gingen meine Augen wie automatisch zu. Es hat was schwerfälliges, erinnert an dem später entstandenen Iris. Bezaubernd. Dann nimmt das Piano einem wieder mit auf die Reise, wo kurz darauf Streicher wieder einen Einsatz haben, was fast nur aus der Feder von James Horner sein kann.

 

Shelby & Percy

 

Ok, nun nimmt ein leichter Flair von Country Einzug in die Musik. Glaube Banjo(?), Mundharmonika und noch etwas. Es folgt ein Moment, wo man sich einfach nur der Musik hin schwelgt, wundervoll orchestriert. Dann ist es wieder da, mein Piano, ganz kurz, aber man freut sich, wenn man es erklingt. Ein wundervoller Moment, soviel ausgereifter als in The man without a face erfolgt nun. Streicher, Piano, andere Instrumente, immer nur kurz angespielt bis sie sich vereinen und sich voran bewegen, bis es abrupt endet, dann ertönt eine Melodie so schwerfällig, und doch so rein, aber nur kurz. Es kommen wieder die vereinzelt angespielten Instrumente, die einen ein wenig zu Nachdenken bringen.

 

Hannah's Fall

 

Der Track ist zwar kurz, aber hat alles in sich, beginnt mit einem Wechselspiel von einem dunkel klingenden Piano und diese schwermütigen Streicher, die sich steigern und dann abrupt endet und ein lauter klingendes Piano den Vortritt lassen. Mit leiser werdenden Streichern geht es zu Ende.

 

The Mystery of Night

 

Etwas kürzer als der andere, wirkt er wie eine Untermalung, wie wenn man dem aktiven Waldleben lauscht. Schön gemacht.

Open for Business

Wenn man die Augen schließt, hört man dank der Musik, wie sich die Händler den Laden bereit machen, um die Kunden zu empfangen. Man spürt und fühlt es ganz genau. Wundervoller instrumentaler Countrysong mit einer wilden Geige zwischendurch, just wundervoll.

 

Remembering Eli

 

Umso fröhlich das vorherige Stück wirkte, umso nachdenklicher und mit viel Wehmut erklingen nun das schöne Thema dieses Albums. Nachdem ein mir unbekanntes Instrument (vermute eine Panflöte??) sich der Melodie hingibt, ertönen wieder die häufig und ich finde, nicht totgehörten Horner-Streicher.

 

The Trees

 

Ein warmes Gefühl umgibt einen, wenn der Track beginnt. Wenn sich Piano, Harfen(?), Flöten und die zarten Töne der Bläser in einem schönen Vereinigung sich hingeben, wobei man immer wieder hört, wie einer von ihnen versucht, sich in den Vordergrund zu stellen, aber sich dann wieder nach dem kurzen Moment wieder zurückziehen.

 

A Gift from the Forest

 

Sanfte Flötenklänge unterstützend von Piano eröffnen das Geschenk des Waldes, wo sich kurz darauf auch Streicher einfinden, aber dann sofort wieder mein Piano samt der Flöte wieder ihr Können zeigen. Streicher erklingen dann wieder und ich glaube, ich höre jetzt gerade das Haupt-Thema. Kann das sein, dass es erst jetzt erklingt, in seiner Reinform. Nein, es wird wieder nur angespielt. Horner lässt sich diesmal aber Zeit, bis er einem das Thema zeigt. Oder ich hab es bisher überhört.

 

Reading the Letters

 

Ah wieder die Country-Klänge, ah klar, da ist es ja, das Hauptthema. Sehr schön, schließe die Augen und lass mich von der Musik treiben. Kaum ist man gefangen, ist das Stück auch wieder zu Ende. Gemein.

 

A Healing Balm

 

Anfänglich hört man Streicher, die wie eine Weiterführung von The man without a face wirkt, doch dann erklingt es wieder, das wundervolle Thema, beginnend, sehr langsam gespielt von einer Gitarre(?). Doch nur kurz, dann tauchen erst Streicher, dann eine wilde Flöte, bevor ein schnelles Piano einer Violine und der Flöte ihr Tempo gibt, die sich aber nicht davon abhalten, ihr eigenes Tempo zu behalten. Die, ich glaube schon, legendären schwermutig wirkenden Streicher haben einen kurzen Einsatz. Was dann kommt wirkt zuerst wartend, bis gefühlvolle Geigen ein vereinzeltes Spiel im Wechsel mit dem Piano haben.

 

A New Life for Gilead

 

Ahh die wilde Violine, aber nur kurz, dann spielt die Gitarre wieder einer der schönsten Themen, die Horner je geschrieben hat. Wenn dann die Streicher übernehmen, kommt man wieder ins Träumen. Dann ist er auch schon wieder aus. James, ich hoffe auf die End Credits :D

 

Wrongful Blame

 

Kurze Geigentöne lassen das nachdenkliche wirkende Piano-Streicherklänge nicht alleine, bis nach der wild klingenden Flöte wieder der Track zu ende ist.

 

A Desperate Decision

 

Entgegen der bisherigen Töne ist nun Tempo drin, mit einer fast schon traurig klingen Violine, die es aber schafft mit Hilfe der Streicher das tempo ein wenig zu drosseln. Bläser spielen eine, nicht so unbekannte Melodie, die aber nicht einschätzen kann, aber sich gut einfügt. Gegen drei Minuten wird es laut, doch mit einer leichten Dämpfung, aber schnellen Geigen, die auf etwas vorahnen wollen, dann auf einen Ton stehen bleiben. Dann kommen ruhige Streicher wieder, die klingen als ob sie von etwas Abschied nehmen wollen.

 

Care of the Spitfire Grill

 

Der letzte Track, der schwermütigen Beginn lässt nicht grade auf einem Happy End vermuten, doch dann ist nur das Piano zu hören, zwei Töne. Nun ertönt die berühmte Drama-Flöte von Horner. Nun haben wir es wieder, Mensch, ich schließe meine Augen und höre dem Haupt-Thema einfach still zu. Er ist gemein, lässt wieder Streicher auf einen los, anstatt das Thema zu erklinge. Dann wieder das Piano, was uns ja mit auf seine Reise nahm, unterstützt von einer fröhlich wirkenden Flöte. Nun spielt eine vereinzelte Violine das Thema, bevor sich dann Streicher ihm annehmen. Nun hört man es mal richtig, die Streicher spielen es in seiner Reinform. Es ist traumhaft, sry, bin nun gar nicht ganz neutral. Hab mich grade verliebt, in dieses Thema, in diese CD. Ich höre nun auf zu schreiben und schließe die Augen und höre die letzte Minuten des Endtracks zu. Am Ende lässt einem das Piano stehen und zieht ohne einen weiter.

 

Leute, ich benütze das Wort nicht oft, aber meiner Meinung ist dieser Soundtrack makellos. Von Anfang bis Ende eine verträumte Reise in eine Welt, wo James Horner zu hause ist. Man hört, warum er ihn mal als einen seiner Lieblingen genannt hat. Es steckt sehr viel Herz in diese Arbeit. Man spürt es wirklich bei jeden Ton. Alles sauber durchdacht und sehr fein orchestriert. Ein Wort, makellos.

 

Ich hab mich in diese Musik verliebt.

 

Als nächstes:

Jerry Goldsmith "Mulan"

Jerry Goldsmith "Papillon" (der morgen eintrudeln müsste)

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Oliver, ich möchte dir wirklich mal ein ganz großes Lob für deine unendlichen Mühen aussprechen, die du dir machst, wenn du einen Eintrag für das Soundtracktagebuch erstellst. Man merkt wirklich, wie du die Töne, die aus deinen Boxen erklingen, versuchst mitzufühlen und in Worte zu fassen.

Wirklich: großes Kompliment ;):applaus::(:applaus::D

Als nächstes:

Jerry Goldsmith "Mulan"

Jerry Goldsmith "Papillon" (der morgen eintrudeln müsste)

Christopher Young: "Murder in the First" :D

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Erneut eine wunderbare Track-zu-Track-"Review", Oliver!

Der Clou dieses Scores ist es, dass Horner sein herrliches Hauptthema tatsächlich erst sehr spät, im neunten (!) Track, "Reading the Letters", vorstellt, vorher war davon überhaupt nix zu hören. Grund: Erst zu diesem Zeitpunkt (im Film) war Shelby, das junge Mädchen, vollends im Kreis ihrer zwei Freundinnen integriert. Schlußendlich geht es in SPITFIRE GRILL ja um Freundschaft und Vertrauen... und erst zu diesem Zeitpunkt hatte das entsprechende Thema dann auch seine "Daseinsberechtigung". Ein dramaturgisch genialer Kniff Horners.

Erwähenswert finde ich im letzten Track "... Care of the Spitfire Grill" noch das unglaublich sanfte, zu Herzen gehende Gitarren-Solo (ab 2:00), welches - wen wundert´s - ebenfalls das Hauptthema interpretiert, als ganz am Ende des Films die Mutter und der in der Wälderwildnis lebende Sohn wieder zueinander finden. Gänsehaut pur! ;)

Noch eine kleine Anmerkung (wenn´s erlaubt ist :():

Shelby & Percy

Ok, nun nimmt ein leichter Flair von Country Einzug in die Musik. Glaube Banjo(?), Mundharmonika und noch etwas.

Das "Banjo" ist ein Dobro (klick mich bitte)... Mundharmonika kommt überhaupt nicht vor (ich glaube, du meinst die Fiddle, die immer nur diesen einen hohen Ton streicht :D, und das dritte Folk-Instrument im Bunde ist die Mandoline.

[ame=http://www.youtube.com/watch?v=xXfbF2xOdcs]YouTube - Gary Dobro - Cherokee Shuffle[/ame]

Das Dobro ist eines meiner absoluten Lieblingsinstrumente! :D

Bearbeitet von Thomas Nofz
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Noch eine kleine Anmerkung (wenn´s erlaubt ist :():

Das "Banjo" ist ein Dobro (klick mich bitte)... Mundharmonika kommt überhaupt nicht vor (ich glaube, du meinst die Fiddle, die immer nur diesen einen hohen Ton streicht :D, und das dritte Folk-Instrument im Bunde ist die Mandoline.

erstmal danke und auch für die Erklärungen. Sind sehr hilfreich und glaub meine nächste DVD wird der Film sein. Es kam immer was dazwischen. Mag solche Gänsehaut-Filme

Diese Anmerkungen sind immer erlaubt. Man will ja auch ein wenig dazulernen. Danke dafür.

Ja ist ein tolles Instrument und von Horner wunderbar eingesetzt. Hab nachgeschaut, die Orchestrierung stammt ja komplett aus seiner Hand. Er kanns ja auch. Danke dafür.

muss noch was loswerden

Im Grunde finde ich es sogar gut, dass Hornersolche Arbeiten nicht soo oft macht, somit bleiben sie frisch. Aber man merkt, dass ihm diese Werke besonders wichtig sind, denn er steigert sich da viel mehr rein. Ich finde das gut, und wünsche mir wieder mal so einen Horner-Score.

;) Ich liebe seine Musik, trotz der ganzen Wiederholungen. Dieser Score beweist es und ich muss ehrlich sagen. Das ist mein derzeitiger Lieblings-Score überhaupt.

gg nun werd ich mich mal Maestro Goldsmith widmen;)

Bearbeitet von horner1980
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17.10.2009

Ich liebe ruhige Soundtracks, ins besonders die von James Horner. „Iris“ wundervoll oder auch „The man without a Face“, einer meiner absoluten Lieblingen.

Letztgenannter ist auch mein Rettungsanker, wenn ich mal nicht weiter weiß oder es mir einfach schlecht geht. Er schenkte mir die Motivation, an meinem Buch zu schreiben und half mir da richtig, wie eine Art Wegweiser durch die Wörter, Kommas und Punkte in meinem Kopf.

Daher war ich wirklich sehr neugierig auf „The Spitfire Grill“. Diese Arbeit sollte ja genau in dieser Tradition der oben genannten stehen. Glaube darum dauerte es auch so lange bis ich endlich bereit war, die Musik auf mich zu los zu lassen.

Eine sehr schöne Beschreibung,schön das jetzt hier noch ein Horner-Narr sein Unwesen treibt.Willkommen unter den Hornerianern!^^

Tatsächlich ein wundervolle Musik,sehr einfühlsam und sensibel wie es fast nur Horner kann.Im Film übrigens wieder eine total warme,ergreifende Wirkung,wie fast bei allen Musiken von Jim.

Mein Highlight und ein typischer Horner Moment:"Care of the Spitfire Grill" ab 5:25 wo er das wuuuunderschöne Hauptthema alá Legends of the Fall nochmal voll aufbäumen lääst und dann wie über alles thronenden Horner-Hörner bringt.Einfach wahnsinn....;)

Bearbeitet von Thomas Nofz
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Eine sehr schöne Beschreibung,schön das jetzt hier noch ein Horner-Narr sein Unwesen treibt.Willkommen unter den Hornerianern!^^

Tatsächlich ein wundervolle Musik,sehr einfühlsam und sensibel wie es fast nur Horner kann.Im Film übrigens wieder eine total warme,ergreifende Wirkung,wie fast bei allen Musiken von Jim.

Mein Highlight und ein typischer Horner Moment:"Care of the Spitfire Grill" ab 5:25 wo er das wuuuunderschöne Hauptthema alá Legends of the Fall nochmal voll aufbäumen lääst und dann wie über alles thronenden Horner-Hörner bringt.Einfach wahnsinn....;)

gg danke Toni, Horner-Narr, welch treffende Beschreibung gg

Ja, von dem Track komm ich gar nicht mehr weg. Es berührt einen tief im Herzen, Gänsehaut stellt sich ein und man freut sich einfach über diese wahnsinnig gute Musik. Mein Track der Woche, obwohl ich ihn erst seit ein paar Tagen kenne.

Ja, wenn man was James Horner nie abstreiten kann, dass er es einfach versteht, seine Musik sehr wirksam für den FIlm zu schreiben

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[...] glaub meine nächste DVD wird der Film sein. Es kam immer was dazwischen. Mag solche Gänsehaut-Filme .[...]

Nur zu Info:

Leider ist The Spitfire Grill in Deutschland bisher nicht auf DVD erschienen du musst hier also auf die RC1 zurückgreifen, wenn du deutsche Syncro bevorzugen solltest bleibt nur das alte VHS Video als alternative.

Die RC1 DVD ist eine dieser ungeliebten Flipper, also eine Seite Widescreen, die andere Pan & Scan.

Der Film ist so´n richtiger Herbstfilm, den werd ich mir demnächst auch mal wieder ansehen.

Du hattest ja geschrieben den Film schon einmal gesehen zu haben, was ich nicht so ganz verstehe ist, dass dir die Musik da nicht schon aufgefallen ist.

Also als ich den Film damals im Kino sah (1996), musste ich da keine Sekunde überlegen ob ich mir den Score zulegen soll oder nicht.

Interessant zudem, welches Interesse plötzlich an der Musik besteht, hat doch vorher auch fast keinen interessiert. Wundert mich nur ein wenig.

Bearbeitet von Kusanagi
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