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Soundtrack Board

Mark Snow


Bernd Junker
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Snow Files of the Week: "Harold & Chrissy/Closure" aus der "The X-Files" Episode "Jose Chung's From Outer Space" (1996).

"Jose Chung's From Outer Space" ist eine der abgedrehtesten Folgen der dritten Staffel. Geschrieben von Darin Morgan nimmt die Folge die Grundpfeiler der Serie und stellt sie auf den Kopf. Ist die Wahrheit wirklich da draussen? Und wenn ja, wessen Wahrheit ist es?

"Harold & Chrissy" eröffnet die Folge, deren erste Kameraeinstellung bereits den Tenor der Folge, dass nichts so ist, wie es scheint, vorweg nimmt. Vor dem klaren Sternenhimmel erscheint ein viereckiges Gebilde, welches wie ein Raumschiff aussieht. Als die Kamera langsam zurückfährt erkennt man, dass es sich um die Unterseite eines Hebekorbes handelt, im dem ein Arbeiter nachts die Lampen der Strassenlaternen überprüft. Auf der gleichen Straße werden kurz darauf zwei Teenager von Aliens entführt, so scheint es, was eine Kette seltsamer Ereignisse lostritt. Am Ende kommt Jose Chung zu dem Ergebnis, dass wir vielleicht nicht alleine im Universum sein mögen. Aber hier unten, auf diesem Planeten, sind wir auf unsere Art alle allein. Diese letzte Szene wird von Mark mit einem der schönsten Themen untermalt, die er für die Serie geschrieben hat, "Closure".

Dieses Musikstück beendet ebenfalls die über 30 Minuten lange X-Files-Suite auf dem Sampler "The Snow Files". Aber in der Suite wurde das Stück leicht verändert, indem ein Chor hinzugefügt wurde. Die Musik auf der Folge erschien sogar komplett auf einer Promo-CD, die als FYC für die Emmys gedacht war.

Diese zwei Tracks befinden sich auf der ersten Box von LLL, deren erste Auflage ausverkauft ist. Die zweite Auflage ist auf 2000 Stück limitiert.

Viel Spaß beim Hören!

 

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Snow Files of the Week: "Gehenna Part I/Dylan/Gehenna Part II" aus "MillenniuM", Episode "Gehenna" (1996).

"Gehenna" ist die zweite Folge der ersten Staffel. Das Wort "Gehenna" ist hebräisch und bedeutet so viel wie "Hölle". In dieser von Chris Carter selbst geschriebenen Folge geht es um den Anführer einer Sekte, der abtrünnige Mitglieder in einem großem Industrie-Ofen bei lebendigem Leib verbrennt.

Mark Snow benutzt das Hauptthema relativ oft in seinem Score. "Gehenna Part I" beginnt dann auch mit einer wundervollen Variation des Themas, als Frank Black seine Tochter Jordan im Bett mit ihrer Decke zudeckt. Die Musik begleitet dann einen Kollegen von Frank, der den Industrie-Ofen in einem Lagerhaus entdeckt und beinahe selbst darin umkommt. Das Stück "Dylan" spielt während einer Verhör-Szene, als Frank mit einem jungen Mann über das "Gesicht der Bestie" und den "Roten Regen" spricht. "Gehenna Part II" ist dann die letzte Szene der Folge, als Frank mit seiner Frau Catherine im Krankenhaus ist und zu ihr sagt, dass er sich unsicher darüber ist, ob man den "bösen Mann" überhaupt jemals schnappen kann.

Diese Tracks erschienen auf dem zweiten Doppel-CD-Set von LLL, limitiert auf 2.000 Stück.

Viel Spaß beim Hören!

 

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Wobei das hier natürlich eine echte gesampelte Violine ist. ;) Snow hat den Main Title von einem Violinisten einspielen lassen und dessen Aufnahme in sein Synclavier geladen. Mit dem Synclavier hat Snow viele eigene Sounds kreiert, die man vor allem bei THE X-FILES hört. Und auch die eingespielte Violine konnte er damit so bearbeiten, dass er sie wie ein Sample einsetzen konnte innerhalb der Folgenscores.

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Im Falle von Snow stört mich das gar nicht, weil seine Musik zu den X-Akten und auch MillenniuM einfach so ungewöhnlich war für die damalige Zeit. Und selbst heute sticht sie noch heraus, da Snow eben nicht auf vorgefertigte Samples zurückgegriffen, sondern sich seine eigenen gemacht hat. Und diese Kombination aus melodischen Teilen und seinen manchmal schwebenden, manchmal brachialen Klangcollagen habe ich in der Form auch nicht mehr wirklich oft gehört. Vor allem bei den X-Akten gibt es einige Tracks, die über zehn Minuten lang sind. Aber da passiert, trotz viel Klangcollage, einfach so viel. Und das ist wirklich eine Kunst, einer Serie, die über neun Jahre, plus zwei Kinofilme, plus zwei weitere Staffeln danach, gelaufen ist, so seinen musikalischen Stempel aufzudrücken, ohne sich ständig zu wiederholen. Natürlich hatte Snow seine "bag of tricks", wie er es mal genannt hat, aber seine X-Files-Musik hat sich in den neun Jahren stets weiterentwickelt, von eher minimalistischen Klangcollagen der ersten Jahre, bis zu den weitaus themenreicheren und melodiöseren Sachen der späteren Jahre.

Dass seine Musik komplett elektronisch war für beide Serien, liegt natürlich auch an Chris Carter, der beide Serien produziert hat und keine ausschweifenden Orchesterscores haben wollte. Zumal das Mitte der 90er noch nicht so selbstverständlich war, dass eine TV-Serie das Budget für einen Orchesterscore hatte. Aber das hat beiden Serien nicht geschadet, im Gegenteil. Snow hat einen Klangkosmos erschaffen, den man bis dato so nicht in einer TV-Serie gehört hatte und der auch untrennbar damit verbunden ist. Und da seine Musik, wie er auch selbst mal sagte, über weite Strecken auch nie so arrangiert war, dass sie wie ein Orchesterscore klingen sollte, habe ich da kein Problem damit, dass Snow das (fast) alles elektronisch bewerkstelligt hat. Das Violinen-Sample hat Snow dann später ja noch mal benutzt in den Scores zu den letzten Filmen von Alain Resnais.

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Snow Files of the Week: "Caroline at Midnight (Main Theme)" (1994).

Das ist die Titelmusik zu einem TV-Thriller, die auf dem Sampler "The Snow Files" veröffentlicht wurde. Fans der X-FILES werden das Thema sicherlich erkennen. Im gleichen Jahr benutzte Mark es in der Pre-Titel-Sequenz der Vampir-Episode "3" aus der zweiten Akte-X-Staffel. In der Akte-X-Version ist das Stück auf der CD "The Truth and the Light" enthalten unter dem Titel "Carmen Amatorium Ex Arcanum", was wörtlich übersetzt bedeutet "Geheimes Lied der Geliebten". Das Saxophon, welches hier zu hören ist, fehlt allerdings bei der Akte-X-Version, dort übernimmt das Piano den Part. Mehrere Tracks aus der Episode wurden ebenfalls auf dem dritten Box-Set von LLL veröffentlicht. Und Dragon's Domain hat den kompletten Score zu CAROLINE AT MIDNIGHT mittlerweile auch veröffentlicht.

Viel Spaß beim Hören!

 

 

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Snow Files of the Week: "Threnody in X/Quitting/Plague (Alternate Segment)" aus dem Film "The X-Files - Fight the Future" (1998).

Für den ersten X-Files-Film übertrug Mark seine elektronischen Klanglandschaften auf ein Orchester. Er überraschte sogar einige der Produzenten damit, als er plötzlich auf dem Dirigentenpult auftrat. Für sie war er eigentlich nur der "Synthesizer guy". Einige Ausschnitte aus der Musik tauchen auch in der Serie auf, wie im Finale der fünften Staffel, "The End". 

Zum Kinostart erschien ein Score-Album, welches leider Klangprobleme hat. Die Stereo-Kanäle sind vertauscht, was zu einem muffigen und flachen Klangbild führt. Ende 2014 veröffentlichte LLL ein expandiertes Album der Musik, welches nicht nur die Klangprobleme beseitigte, sondern auch mehr Musik enthält. Ausserdem gibt es ein sehr informatives Booklet mit nicht einem, nicht zwei, sondern gleich drei Interviews mit Mark Snow aus unterschiedlichen Zeitperioden vor, während und nach dem Film.

Das expandierte Album ist limitiert auf 3000 Stück. 

Viel Spaß beim Hören!

 

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Snow Files of the Week: "Capsules/A Mother Never Forgets/Mulder’s Memories" aus "The X-Files: The Event Series", Episode "Founder's Mutation" (2016).

Mit den X-Akten kehrte 2016 natürlich auch Mark Snow zurück. Seine Musik für die neuen Folgen bewegt sich zwar auf bewährtem Territorium, fügt aber genügend neue Elemente hinzu, um interessant zu bleiben. Dabei ist seine Musik minimalistischer als noch in den letzten Staffeln der Serie. Snow kehrte eher zu den Klanglandschaften der frühen Staffeln zurück, was ihn aber nicht davon abhielt, auch für die neuen Folgen tolle Themen zu schreiben.

"Founder's Mutation" ist die zweite Folge der neuen Staffel. Darin geht es um einen Wissenschaftler, der Experimente an Kindern mit genetischen Anomalien durchführt, um sie zu heilen. Dass dies nicht ohne Nebenwirkungen verläuft, ist klar. In der Folge haben sowohl Scully als auch Mulder Visionen ihres Sohns William, den sie in der neunten Staffel als Baby zur Adoption freigegeben haben, um ihn vor den bösen Mächten zu schützen, die ihn verfolgt haben, wegen seiner Alien-Mensch-Hybrid-DNA. Das Stück "Mulder's Memories" untermalt die letzte Szene der Folge, als Mulder in seiner Fantasie mit seinem zum Kind herangewachsenen Sohn William spielt. Unter anderem bauen sie zusammen eine kleine Rakete, die sie in den Himmel steigen lassen. Mulders Vision endet damit, dass er Zeuge der Entführung Williams durch Außerirdische wird, wie damals bei seiner Schwester. Wieder in der Wirklichkeit betrachtet Mulder ein Foto seines Sohnes. Snows Musik zu dieser Szene ist für mich die schönste der ganzen Staffel.

Viel Spaß beim Hören!

 

 

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Snow Files of the Week: "The Surgeon/Alpine Page/Dude Looks Like A Lady" aus "MillenniuM", Episode "Lamentation" (1996).

Diese Folge, geschrieben von Chris Carter selbst, markiert einen Meilenstein innerhalb des "story arcs" von "MillenniuM". Nicht nur sehen wir in der Episode den Tod einer der Nebenfiguren, sondern auch die dämonische Lucy Butler, gespielt von Sarah Jane Redmond, hat hier ihren ersten Auftritt. Sie suchte Frank Black daraufhin auch in den weiteren zwei Staffeln heim. Ausserdem hat der sogenannte "Gehenna Dämon" hier seinen größten Auftritt.

Musikalisch hat die Folge auch einiges zu bieten. Mark schrieb ein kurzes Motiv für den psychotischen Dr. Fabricant, welches aber im Verlauf der Folge eher zum Motiv für Lucy Butler wird ("The Surgeon"). Und Mark packte klassische Musik in seinen Score. In "Alpine Page" hören wir ein Stück aus Tschaikowskys "1812 Overture", welches später auch in der X-Files-Episode "Post-Modern Prometheus" auftauchte.

Die Tracks stammen vom zweiten Set mit "MillenniuM"-Musik von LLL. Das Set ist auf 2.000 Stück limitiert.

Viel Spaß beim Hören!

 

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Snow Files of the Week: "Spirit Wedding" aus "The X-Files", Episode "Kaddish" (1997).

In dieser Episode aus der vierten Staffel geht es um den Mord an einem Mitglied der jüdischen Gemeinde in Brooklyn. Als er wieder zum Leben erwacht, in Gestalt des Golem, jagt und tötet er die Gruppe der Rassisten, die ihn umgebracht haben.

Das Stück "Spirit Wedding" ist im Showdown der Folge zu hören. Mulder und Scully folgen dem Golem in die Synagoge und finden dort ihn und seine Fast-Ehefrau vor, die Hochzeitsringe austauschen. Nach einem Kampf zwischen Mulder und dem Golem hebt die Fast-Ehefrau den Zauber auf und die Kreatur wird wieder zu Staub.

Mark komponierte ein Liebesthema, welches mehrmals in der Folge zu hören ist. Ausserdem benutzte er eine Art dunklen Flötenklang, um die Gegenwart des Golem zu untermalen.

Dieser Track stammt vom ersten Volume der X-Akten-Musik von LLL, limitiert auf 2.000 Exemplare.

Viel Spaß beim Hören!

 

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Snow Files of the Week: "Randi loves Jason/Theme From Skateboard" aus dem Film "Skateboard" (1978).

Das ist die älteste Veröffentlichung eines Scores von Snow. Das Album zu "Skateboard", welches nur als LP und MC erhältlich ist, enthält Spät-70er Rockmusik und Marks groovenden Score. Musikalisch ein völlig anderer Mark Snow als der, der dann 15 Jahre später die X-Akten musikalisch zum Leben erweckte.

Viel Spaß beim Hören!

 

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Snow Files of the Week: "Campfire/Goodbye" aus dem Film "Born to be Wild" (1995).

Eine seltene Gelegenheit für Mark, einen orchestralen Score für einen Kinofilm zu schreiben. Und was für ein Score es geworden ist. Das ist Mark Snow im James-Horner-Modus, mit ausladenden Themen für diesen Familienfilm. Die Gruppe "Lebo M", bekannt durch ihre Zusammenarbeit mit Hans Zimmer bei "The Lion King" und Jerry Goldsmith bei "Congo", war auch hier mit von der Partie.

Die zwei hier vorgestellten Tracks zeigen auf eindrucksvolle Weise, dass Mark durchaus in der Lage ist, wundervolle Streicher-Themen zu schreiben. Der Film floppte leider gewaltig an den Kinokassen, dennoch erschien bei Milan Records ein Score-Album, welches man auch heute noch problemlos gebraucht finden kann.

Viel Spaß beim Hören!

 

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Snow Files of the Week: "Starspeak/Hidden Truths/Big Happening" aus "The X-Files, Season 8, Episode "This is not happening" (2001).

Zu Beginn der achten Staffel komponierte Snow ein Thema für Scully. Dieses sollte die Verzweiflung, aber auch die Entschlossenheit Scullys bei der Suche nach Mulder unterstreichen. Nicci Sill steuerte dafür den Gesang bei, bei dem sie unter anderem die Worte "We are near" leicht verfremdet über die Melodie singt. In der Episode "This is not happening" taucht das Thema in einer instrumentalen Version wieder auf, als Scully mit Skinner über eine Unterhaltung spricht, die sie einst mit Mulder bezüglich den Sternen bzw des Weltalls geführt hat.

Als Mulders Leiche nachts auf einem Feld auftaucht, weiss Scully, dass es nur eine Chance für Mulder gibt: Jeremiah Smith, der Wunderheiler. Dieser sammelt mit seiner Gemeinde die Körper derjenigen auf, die von den Aliens nachts auf Feldern nach den Experimenten zurückgelassen werden. Doch bevor Scully zu Jeremiah gelangen kann, sieht sie ein UFO, welches Jeremiah mit sich nimmt. Mulder scheint verloren. Mark komponierte für die Szene große, dramatische, fast schon Hans-Zimmer-artige Musik, in der er Scullys Thema in einen Marsch verwandelt.

Diese Stücke stammen vom ersten Volume X-Files-Musik von LLL, limitiert auf 2000 Exemplare.

Viel Spaß beim Hören!

 

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Snow Files of the Week: "El Lobo/Sling Blade" aus "The Lone Gunmen" (2001).

Das kurzlebige X-Files-Spin-Off hat, auch durch seine drei Hauptdarsteller, einen humoristischen Ansatz. Die Folgen sind bei Weitem nicht so düster wie bei den X-Akten, obwohl David Duchovny in einer Episode einen Auftritt als Mulder hat und das Ganze natürlich im X-Files-Universum spielt. Die Serie endet mit einem Cliffhanger, der in der neunten Staffel der X-Akten, in der Folge "Jump the Shark", aufgelöst wird. Die "Lone Gunmen" (der Titel bezieht sich auf die Zeitung, die die drei publizieren und darin angebliche Regierungsverschwörungen aufdecken, gewählt wegen des angeblich "Einzigen Schützen" Lee Harvey Oswald, der Kennedy erschossen hat) helfen Mulder bei den X-Akten immer wieder mit ihren technischen Fähigkeiten.

Mark Snows Musik ist ebenfalls weit weniger düster als die der Mutterserie. Er benutzt das schmissige Hauptthema in verschiedenen Variationen innerhalb seiner Musik und liefert hier und da sogar sehr James-Bond-mäßige Agentenmusik ab.

La-La-Land Records veröffentlichte eine CD mit der Musik, limitiert auf 2000 Stück. Die CD enthält außerdem noch Musik der vierten Chris-Carter-Serie HARSH REALM. Das Album ist ausverkauft.

Viel Spaß beim Hören!

 

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Snow Files of the Week: "Our Love/Notions/Midnight Rendez-Vous" aus "Ihr werdet euch noch wundern" (Vous n´avez encore rien vu, 2012).

Dieser Film war die dritte Zusammenarbeit von Snow und Alain Resnais. Der Film sieht eher wie eine Theateraufführung aus, hat aber magische und sehr berührende Momente.

Bei ihrer ersten Zusammenarbeit für "Herzen" (Private Fears in Public Places, 2006) musste Snow die Erfahrung machen, dass Resnais die Musik im Film immer nur als kurze Trenner zwischen den einzelnen Episoden haben wollte. So ist der Großteil seines Scores, den es auf dem Album zu hören gibt, nicht im Film vorhanden. Beim nächsten Film, "Vorsicht Sehnsucht" (Les Herbes Folles, 2010), war das schon ganz anders. Snows Musik ist wesentlich präsenter und besser eingesetzt im Film. Dafür zog Snow auch die Konsequenzen aus der Erfahrung bei "Herzen" und komponierte Stücke, die meist nur knapp über eine Minute lang sind.

Bei "Ihr werdet euch noch wundern" ist das nicht anders. Die Tracks sind meist kurz, dafür setzen sie im Film auch gute und wichtige Akzente. Im Film wird eine Gruppe von Theaterschauspielern in das abgelegene Haus eines Regisseurs geladen, um dort seinem letzten Willen beizuwohnen. Mit dem Regisseur brachten die Schauspieler das Stück "Eurydike" auf die Bühne und nun möchte eine junge Theatergruppe das Stück neu aufführen. Dazu haben sie eine Videoaufzeichnung ihrer Proben gemacht und die alte Truppe soll sich diese nun ansehen und entscheiden, ob das Stück neu aufgeführt werden darf. Je länger die Vorführung dauert, desto mehr schlüpfen die Darsteller nach und nach wieder in ihre alten Rollen und "erleben" die Geschichte praktisch noch einmal.

Snow benutze für seinen Score wieder den bekannten Violinen-Sound, den er zum ersten Mal in "MillenniuM" einsetzte. Im Film wird am Ende allerdings seine gesampelte Violine durch eine echte ersetzt. Das Album erschien digital und in sehr limitierter Auflage als Doppel-CD (zusammen mit "Les Herbes Folles") in Frankreich.

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vor 10 Stunden schrieb Alexander Grodzinski:

Wie ich das verstanden habe, sind so ziemlich alle Sachen davon betroffen. Aber vielleicht fehlt bei Vol.4 auch "nur" noch das OK für die Veröffentlichung.

20th Century Fox Television wurde im März von Disney übernommen. Wie MV Gerhard von LLL immer hat verlauten lassen, mussten alle Verträge über Soundtrack-Veröffentlichungen zuvor abgeschlossen sein. Damit dürfte das Vol. 4 auch unter Dach und Fach sein. Stellt sich nur die Frage, wer jetzt die Zustimmung in der Abnahme der Booklettexte und des Artworks gibt, falls das zu dem Zeitpunkt alles noch nicht vorlag. Muss das jetzt Disney abnicken, obwohl sie eigentlich nicht mit LLL zusammenarbeiten? Wird wohl so sein.

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Da hab ich mich wohl missverständlich ausgedrückt, denn genau das meinte ich. ;) Trackliste und Artwork dürften sicher schon stehen, jetzt geht es eben noch um die endgültige Freigabe für alles. Ob das jetzt alles über Disney laufen muss, könnte sein, aber ihr finales Go müssen beim Artwork ja doch die Rechteinhaber geben, wenn es nicht sowieso Fox gehört. War das nicht bei WYATT EARP, wo MV meinte, dass Kevin Costner selbst das Ok für seine Fotos geben musste?

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vor 6 Stunden schrieb Alexander Grodzinski:

War das nicht bei WYATT EARP, wo MV meinte, dass Kevin Costner selbst das Ok für seine Fotos geben musste?

Ja, und Elfmans Mission: Impossible sollte 2016 rauskommen, da wird aber noch auf ein "rewrite" sowie ein Interview für das Booklet gewartet. Bin bei Akte X Vol. 4 jetzt mal gespannt, ob da dann hinten auch schon das Disney Logo zu sehen sein wird.

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Snow Files of the Week: "Love Theme (aka "Rose's Theme")/Memories" aus "Conundrum" (1995).

"Conundrum" ist ein TV-Thriller von 1995, mit Marg Helgenberger und Michael Biehn in den Hauptrollen. Snow, der zu dieser Zeit gerade noch an der zweiten Staffel X-Files arbeitete, benutzte natürlich auch für diesen Score Sounds, die er in der Chris-Carter-Serie eingesetzt hatte. Zusätzlich heuerte Snow noch eine Sängerin an, die mit ihrem geisterhaft-gehauchten Gesang über den Score verteilt für Gänsehaut sorgt und natürlich besonders im wundervollen "Love Theme" zur Geltung kommt.

Das Album wurde von BSX veröffentlicht, limitert auf 1000 Stück.

Viel Spaß!

 

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Snow Files of the Week: "Overlooking Tradition/The Challenge/Chain Gang" aus dem Score zur Serie "Harsh Realm" (1999).

Die dritte Show von Chris Carter, nach "The X-Files" und "MillenniuM", bekam natürlich auch einen Score von Mark Snow. Sein Ansatz ist hier allerdings ein wenig anders, der Score ist perkussiver und technischer. Dennoch gibt es viele tolle thematische Sachen. Der Serie war leider kein Erfolg vergönnt, neun Folgen wurden produziert, bereits nach der dritten Folge wurde sie abgesetzt. Bei uns lief sie vor vielen Jahren mal im Nachtprogramm. Darin geht es um ein Projekt des amerikanischen Militärs, mit dem eine virtuelle Kopie unserer Welt erzeugt werden kann. Das soll dazu dienen, dort Waffen zu testen und Angriffe feindlicher Mächte zu simulieren.

Dort, im virtuellen New York, wird eine Atombombe gezündet. Dabei sterben vier Millionen Menschen und sie hinterlässt eine post-apokalyptische Welt. Der zwielichtige General Santiago, gespielt von Terry O´Quinn (Peter Watts in "Millennium", Locke in "Lost"), hat die Macht in der virtuellen Welt an sich gerissen und beherrscht diese nun als Diktator. Ein Team des Militärs wird in die virtuelle Welt geschickt, um Santiago zu töten. Im Pilotfilm hat Lance Henriksen einen Kurzauftritt.

Die Musik wurde, gekoppelt mit der Musik der ähnlich gefloppten vierten Carter-Serie "The Lone Gunmen", einem "X-Files"-spin-off, von LLL veröffentlicht. Die CD ist mittlerweile ausverkauft.

 Viel Spaß beim Hören!

 

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Snow Files of the Week: "My beautiful airplane/Love Comfort/That's Melancholy" aus "Les Herbes Folles (aka "Wild Grass", 2009)".

Der Film, der bei uns "Vorsicht Sehnsucht" heisst, war die zweite Zusammenarbeit von Snow und Regisseur Alain Resnais. Nachdem bei ihrer ersten Arbeit ("Private Fears in Public Places", 2006) Snows Musik doch sehr zerstückelt wurde im Film und nur ein Bruchteil dessen, was Snow komponiert hat, darin landete, war man hier besser vorbereitet. Snows Stücke sind wesentlich kürzer als bei "Private Fears...", meist so zwischen einer und zwei Minuten, manche auch nur 30 Sekunden. Im Grunde also das, was man bei "Private Fears..." aus den längeren Stücken gemacht hat. Die Musik ist so wesentlich präsenter und unterstützt den Film sehr gut.

Manche Szenen erhalten durch Snows Musik erst die zusätzliche Emotionalität, wie beispielsweise die Szene fast am Ende des Filmes, als die weibliche Hauptfigur ihr altes Flugzeug in einer verlassenen Halle auf dem Flugfeld besucht (hier repräsentiert mit "My beautiful airplane"). Typische Snow-Zutaten, wie die Violine oder die Piano-Motive, tauchen auch hier auf. Das Album ist digital erschienen, aber auch als Doppel-CD, zusammen mit dem Score zum dritten Snow/Resnais-Film "Ihr werdet euch noch wundern". Die Doppel-CD erschien allerdings nur in Frankreich und ist bereits ein rares Sammlerstück.

Viel Spaß beim Hören!

 

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Snow Files of the Week: eine Suite aus der X-Files Episode "Post-Modern Prometheus (Der große Mutato)" (1997).

Für diese Episode aus der fünften Staffel der X-Akten komponierte Mark einen ungewöhnlichen Score. Das Hauptthema, eine Art Zirkus-Tanzmusik, würde man eher von Danny Elfman vermuten. Mark verbindet das Thema mit dem eher düster-melancholischen Rest seiner Musik und begleitet den "Großen Mutato" so auf seiner schmerzvollen Suche nach etwas, wonach wir uns alle sehnen: Liebe. Im Grunde greift die Episode die Frankenstein-Geschichte auf, in der das Monster eine Partnerin sucht.

Am Ende der Episode, während Mutato seinen Monolog vor den Dörflern mit den brennenden Fackeln hält, erklingt in Snows Musik wieder ein Stück von Tschaikowskis "1812 Overtüre", welches auch in seiner Musik zur "MillenniuM"-Episode "Lament" zu hören ist.

Die Musik erschien zuerst als Promo-CD, später dann war sie ein Teil des ersten X-Files-Box-Sets von LLL. Ausserdem erschien sie auf der CD "The X-Files 20th Anniversary", welche 2013 von BSX veröffentlicht wurde. Allerdings handelt es sich bei den Aufnahmen auf der CD um Re-Recordings. Die CD selbst ist auf 1000 Stück limitiert und auch als Download erhältlich.

Viel Spaß beim Hören!

 

 

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