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Soundtrack Board

Die aktuellen Top 5...


Gast Sayarin
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Empfohlene Beiträge

So, hier noch einmal komplett:

Auf Grund meines "Projekt Goldsmith" hier meine aktuellen Top 5:

Angie

Mr Baseball

Warlock

Not without my daughter

Rent-a-cop

Wenn man über Goldsmiths uninteressantesten, uninspiriertesten und langweiligste Werke, ja den Klosatz des Schaffens dieses Komponisten diskutiert, dauert es nicht lange, dass neben den voll-elektronischen Musiken "Runaway", Criminal Law" und "Alien Nation" (die ich neben "Link" bewusst ausgeklammert habe) mindestens eine dieser Filmmusiken genannt wird. Ich habe mich die letzten Tage einmal mit diesen fünf Alben auseinander gesetzt und es ist schon interessant, wie man zwischen diesen drögen Musiken zu unterscheiden und differenzieren lernt, die man in Angesichts solcher Werke wie "Tora! Tora! Tora!", "Logan's Run" oder "Poltergeist" alle unter "grottenschlecht" abgestimmt hätte. Hier einmal eine kleine Auseinandersetzung:

Angie

Wie schon bei "Night Crossing" landete Goldsmith geographisch einige Kilometer daneben, denn die Protagonistin stammt aus einer italienischen Gegend Brooklyns. Statt aber italienisch zu klingen, erinnert die Musik - vielleicht auch wegen des Akkordeons - stark an deutsche volkstümliche Klänge. Ein Eindruck, den das Trompetensolo gründlich untermauert. Die italienische Musik holt Goldsmith dann in "Family Life" mittels der Trantella nach, doch abgesehen von dem befremdlichen Charakter der Musik enttäuscht auch die poppig angehauchte Instrumentierung mit dem arg in der Vordergrund stechenden E-Bass und den leidigen Synthieglocken-effekten, die abermals die Frage aufwerfen, warum Goldsmith nicht einfach auf eine Celesta zurück griff? Wie dem auch sei, lernte ich die Musik über die Tage immer mehr zu lieben, wenn man das cheesige Arrangement der Titelmusik ausblendet und entdeckt, was für wundervolle intime Momente Goldsmith für diesen Film schuf. Hier sei besonders das stimmige Englishhorn-Solo am Anfang von "Two Bells" und das einfühlsame "The Prognosis" erwähnt. In der zweiten Albumhälfte wird die Musik kompositorisch deutlich stärker, das aufsteigende Fünftonmotiv verleiht dem Trompetensolo in "The Journey begins" eine tolle Bewegung und die beiden folgenden Stücke sind auch sehr zurückhaltend aber einfühlsam gestaltet. Kleine musikalische Perlen, die an den groß angelegten "Stripper" oder "Patch of Blue" nicht heranreichen, aber die Musik doch besser machen, als sie zuerst scheint.

Mr Baseball

So schlecht, dass es wieder gut ist. Im Gegensatz zu gesichtloser Routine oder runtergeschriebener Klangsoße bekennt sich Goldsmith hier definitiv zum Trash. Dem Ami Selleck eine Synthieorgelfanfare zu verpassen und für die Japaner überstereotypisch Pentatonik ins Keyboard zu hacken und all das über einen Funk-Groove legen - Respekt, solche Geschmacklosigkeiten würde sich sonst kaum einer trauen. Das Ganze noch mit Shakuhachigesäusel über Westerngitarre zu toppen grenzt an eine Meisterleistung der Peinlichkeit, dass es schon wieder famos ist! Kaum zu glauben, dass im selben Jahr "Basic Instinct" erschien.

Warlock

Diese Musik ist definitiv nicht schlecht, aber sehr lustlos und belanglos. Goldsmiths Elektro-Wahn zeigt sich hier von seiner schlimmsten Seite: Obwohl er ein Orchester zur Verfügung hat, sampelt er einzelne im Orchester vorhandene Instrumente (wie die Posaune) und sorgt so für ein unnötig billiges Klangbild. Die langen Suspense-Passagen ziehen sich wegen der Monotonie zu sehr in die Länge, um Spannung aufkommen zu lassen und die wenigen modernistisch angehauchten Passagen klingen so blass und ausgelutscht, dass sie keine Wirkung erzielen. Einzig und allein die wenig treibenden Actionmomente erinnern an den guten alten Goldsmith, aber sie erinnern leider auch nur und erreichen den Schmiss und die Brutalität frührer (und späterer) Actiontracks zu keinem Augenblick. Eine sehr schwache und vor allen Dingen langweilige Musik.

Not without my daughter

Lustlos gibt sich Goldsmith nicht ansatzweise Mühe, die orientalische Lokalität (Iran) auch nur annähernd musikalisch einzufangen, stattdessen dröhnt die Elektronik in wenig attraktiven Samples. Zugunsten der Elektronik-Anteile strich Goldsmith sogar das komplette Blech aus der Besetzung und ersetzte das Schlagwerk durch Drumcomputer und gesampelte Tomtoms. Ich hoffe, die Tablas sind wenigstens noch echt. Die orchestralen Anteile bestehen aus einem netten aber für die Zeit typisch unspektakulärem Hauptthema für die Mutter und ihre Tochter sowie ein eher aggressiveres Thema für den Mann oder das schlimme Schicksal. Die Musik ist absolut uninteressant, äußerst repetiv und orchestral völlig belanglos.

Rent-a-cop

Zugegebenermaßen: Die Vorspannmusik atmet durch und durch den Geist der 80er und das sollte man ihr im Nachhinein nicht zum Vorwurf machen - die völlig uninspirierte Musik, die besonders während der Actionpassagen wie ein schlechter (!) Alien-Nation-Aufguss klingt hingegen schon. Beständig dröhnt die künstliche Bassdrum des Synthies, angereichert mit losen und langweiligen Tonfolgen aus anderen Sampels. Die Actionklingt so gradlinig und eintönig wie sonst in keiner anderen Goldsmith-Musik und das Thema wird auch kaum variiert. Insgesamt eine kompositorisch unzureichende Musik, die zudem auch noch schlecht arrangiert ist. Wahrscheinlich das schlimmste, was Goldsmith je geschrieben und programmiert hat.

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  • 1 Monat später...
  • 4 Monate später...

Csongor, werten wir hier auch? Ich dachte, dass Sachen in heavy rotation sind spricht für sich... ;)

Hier meine Momentaufnahme ohne Rangordnung:

SECRET OF NIMH (Jerry Goldsmith)

X-MEN FIRST CLASS (Henry Jackman)

JAWS (John Williams)

THE SECRET IN THEIR EYES (Kauderer/Jusid)

TO LIVE AND DIE IN L.A. (Wang Chung)

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  • 5 Monate später...

da ich keine Begrenzung auf drei haben will.. hier meine fünf derzeit liebsten Scores

Dauerbrenner und ewige unangefochtene Nummer eins:

James Horner - The Spitfire Grill

danach in loser Reihenfolge, die sich immer mal wieder ändern können:

Paul Cantelon - The Other Boleyn Girl

Alan Silvestri - Forrest Gump

Thomas Newman - White Oleander

James Horner - For Greater Glory

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  • 3 Monate später...

Die HdR Complete Recs. sowie der Hobbit laufen derzeit ständig, Rombi, Johnson und Williams hin und wieder zur Abwechslung.

 

LOTR 1-3 (Complete Rec.) - Shore

The Hobbit - Shore

Home Alone 2 (Expanded) - Williams

Looper - N. Johnson

Dans la Maison - Rombi

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  • 1 Jahr später...

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