black book

[Gast iLLumination]

also ich fand ihn sehr überzeugend. bis jetzt imho, der beste film dieses deutschen kinojahres (hat viel zulange gedauert, bis der ma in die deutschen kinos kam). verhoeven hat sein europa-comeback, meiner meinung nach, definitiv geschafft

[Gast Young-Eagle]

Wie fand ich den Film? Hm... Es ist schon länger her, dass ich ihn gesehen habe und allzu begeistert war ich nicht.

Ich habe jetzt nur noch meine erste Kladde zum Filmbeitrag, den ich zu "Black Book" geschrieben habe. Die poste ich hier mal rein. Wie gesagt, es ist keine Reinform, also nicht wundern, wenn sie nicht so dolle klingt. Falls ich die endgültige Version finde, editiere ich den Post (nicht wundern, der grottige Einstieg war nur für mich selbst, um nen Anfang zu finden - und vergesst den Inhalt).

Wir kennen ihn aus Dramen wie Der Tunnel, litten mit ihm in Das Leben der Anderen und sehen ihn jetzt an der Seite von Die geheimnisvolle Minusch-Darstellerin Carice van Houten in dem actionreichen Thriller Black Book. Diesmal ist Sebastian Koch ein deutscher Offizier des Sicherheitsdienstes zur Zeit des Nationalsozialismus. Für die Rolle des zu Unrecht Verfolgten scheint er geboren worden zu sein, denn auch in diesem Film wird er wieder zum Opfer ungerechter Politik.

Inhalt:

Das Dritte Reich geht bereits dem Untergang entgegen, als ein Bombenangriff das Versteck der jüdischen Sängerin Rachel Stein zerstört. Sie flieht mit einer Gruppe Juden in das bereits befreite Gebiet der Niederlande. Auf der Flucht wird das Boot von einer deutschen Patrouille abgefangen, die Flüchtlinge ermordet und ausgeraubt. Einzig Rachel überlebt.

Gebeutelt durch die traumatischen Ereignisse schließt Rachel sich einer kleinen Gruppe Widerstandskämpfer in Den Haag an. Sie entwickeln den Plan, von den Deutschen gefangen genommene Kameraden vor dem sicheren Tod zu bewahren. Als Ellis de Vries wird die attraktive Sängerin zur Geliebten des deutschen Offiziers Müntze. So gelangt sie in die Nähe der eingesperrten Mitstreiter und an Informationen, die sie für deren Rettung braucht.

Das Vorhaben fliegt auf und endet in einem Blutbad. Sowohl Ellis Verbündete als auch die Deutschen geben ihr die Schuld. Sie flieht erneut, gemeinsam mit Müntze taucht sie unter und wartet auf das Ende des Krieges. Doch auch nach dem Abzug der deutschen Truppen gibt es für Ellis und Müntze kein Aufatmen. Obwohl es ihnen gelingt, den wahren Verräter zu entlarven, erwartet sie auch nach Kriegsende ein Leben in der Hölle.

Nach einer wahren Geschichte, heißt es im Vorspann des Films. Dabei ist das Geschehen selbst fiktional, es gibt aber die Erlebnisse der Menschen in den Wirren der End- und Nachkriegszeit wieder. Dabei konzentriert sie sich auf die fiktiven Hauptfiguren, die durch einen Strom aus Vertrauen, Verrat und Widerstand hin und her gerissen werden und das rettende Ufer nicht zu erreichen vermögen.

Auf eine Aufteilung zwischen Gut und Böse wird dabei größtenteils verzichtet denn Jeder Überlebende ist irgendwie schuldig.

Carice van Houten gelingt es Rachels Gemütszustand in jeder Sekunde glaubwürdig darzustellen. Dabei ist sie gefühlskalt und verletzlich zugleich, eine Frau, die zu viel durchmachen musste und nichts mehr zu verlieren hat.

Der Leidensweg der jungen Sängerin ist dabei allerdings nicht immer nachvollziehbar. Die oftmals sehr brutale und blutige Handlung verwirrt durch undurchsichtige Charaktere, sprunghafte Wendungen und Wechseln von Drama zum Kitsch.

Zwanzig Jahre schrieben Regisseur Paul Verhoeven und Drehbuchautor Gerard Soeteman an dem Skript zu Black Book. Das Ergebnis ist ein spannender und bedrückender Film, der an vielen Stellen aber leider sehr verwirrend und blutig ist.

Zudem stellt sich die Frage, ob die Geschehnisse des Nationalsozialismus als Thema eines fiktiven und unterhaltenden Thrillers wirklich geeignet sind.

Das ist so ungefähr meine Meinung zum Film.