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Popcorn Kino - Pro/Contra?


Gast Sayarin
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Ich glaube, das Problem besteht ..... oder "kulturell".

Für Deine Worte bekommst Du von mir vollen Zuspruch, denn so sehe ich das auch.

(ansonsten aber finde ich, dass dieses Board sich hier wohltuend von diesem Trend abhebt - hier kann man Hans Zimmer, Steve Jablonsky oder Graeme Revells Musik mögen und sich trotzdem zur Community gehörig fühlen :) genauso wie wenn man John Williams, Jerry Goldsmith und Bernard Herrmann hört :) )

Hmmm ... da gab es aber auch hier schon so einige "Gefechte". Ich pauschalisiere das allgemein immer ganz gerne, daß den Leuten, die etwas in ihrem Leben erreicht haben und erfolgreich sind, von den meisten nichts gegönnt wird, was vemutlich am puren Neid liegt. Was den von Alex genannten Herrn Bohlen betrifft, finde ich den persönlich spitze. Okay, bei den meisten Liedern hört man sofort den typischen Bohlen-Sound raus. Warum haben soviele Leute Medlocks CDs gekauft? Doch sicherlich nicht, weil Bohlen dahinter steckt, sondern weil den Leuten einfach die Musik gefällt.

Und da kommen dann wieder die Neider ins Spiel, die z.B. in diesem Fall Mark Medlock niedermachen und es damit begründen, daß der Junge ja vollkommen durchgeknallt ist. In Wirklichkeit hat das aber garantiert nichts mit der Art Medlocks zu tun, sondern weil einige anderen keinen Erfolg gönnen.

Gleiches gilt für Hans Zimmer. Der Mann ist ohne Zweifel mit der erfolgreichste Produzent. Man muß seine Musik nicht mögen, sie aber auch nicht durchgängig allen anderen madig machen. Wer die Musik mag, hört sie sich an - wer sie nicht mag, hört etwas anderes, braucht den Anhängern aber nicht bei jeder Gelegenheit auf die Nase binden, daß sich Vieles aus "Zimmers Haus" ähnlich anhört

Ich beispielsweise höre auch gerne mal Musik von Drafi Deutscher, Costa Cordalis und sogar hin und wieder Dieter Bohlen, genauso gerne wie Musik von Pink Floyd, Deep Purple, Nick Cave, Johnny Cash und Diana Krall, ich sehe mir durchaus auch mal DSDS an und meine Lieblingsregisseure sind trotzdem Burton, Gilliam, Fincher und Carpenter. Bei der Filmmusik ist das genauso, mir gefallen Goldsmith und Williams ebenso wie Carpenter und Fiedel.

Da geht es mir ebenso. In der Firma (zur Untermalung während der Arbeit) habe ich über ein ganzes Jahr (!!!) mal die gleiche MCD gehört ... "Saltwater" von Chicane. Zuhause hatte ich dann natürlich Lust auf andere Musik.

Nur weil man gerne DSDS sieht, ist man noch nicht gleich ein ungebildeter, oberflächlicher Taugenichts. Es mag zwar sein, dass diese Sendungen zu einem grossen Teil von Bevölkerungsteilen gesehen/gemocht werden, die eher zur Unterschicht gehören (auch wenn mir das Wort "Unterschicht" nicht gefällt), aber trotzdem macht das Konsumieren solcher Sendungen nicht blöd, wobei ich noch hinzuzufügen würde, wenn man für einen "Ausgleich" sorgt, also sich nicht nur sowas ansieht, da sonst schon ein gewisser Abstumpfungseffekt eintreten kann.

Und genau dieses Wörtchen "Unterschicht" ist das, was einen auf die Palme bringen kann. Wenn man 12 Stunden in der Firma war, hat man doch sicherlich das Recht, sich zuhause auf der Couch zu lümmeln und sich im TV etwas anzusehen, bei dem man abspannen kann. DSDS u.ä. gehört für mich dazu und ich habe keine Lust, mir nach Feierabend irgendeinen anspruchsvollen Film anzusehen.

Um wieder die Kurve zu kriegen ...

Da sehe ich mir doch lieber abends, wenn ich nicht weiß, was ich tun soll, zum hundersten Mal einen der Terminator-Filme an, als mich mit irgendwelchen Psycho-Dramen rumschlagen zu müssen. That's Life ... :)

Bearbeitet von Bernd Junker
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Stimmt, nach der Arbeit bin ich eigentlich auch viel zu platt, um mir noch genüsslich einen anspruchsvolleren Film anzusehen, obwohl ich das schon des öfteren gemacht habe, aber normalerweise hebe ich mir die für´s Wochenende auf, ausser es ist ein Film, den ich unbedingt sofort sehen will...:)

In letzter Zeit habe ich mir nach der Arbeit sowieso weniger Filme, als eher die Staffelboxen von "Ein Colt für alle Fälle" und "Der unglaubliche Hulk" durchgesehen. :)

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Wobei man sich da fragen müßte, ab wann ein Film anspruchsvoll ist. Wenn in ihm die Problematiken von Randgruppen verfilmt wurden? Wenn ein guter Film mit niedrigem Budget auskommen mußte? Wenn fünf der bestbezahltesten Schauspieler Hollywoods mitspielen?

Hier gönnte ich z.B. behaupten, daß selbst SAW 5 anspruchsvoll ist.

Grund: Ohne das der Anspruch erfüllt wurde, die ersten vier Teile gesehen zu haben, versteht man die meisten Zusammenhänge nicht. :)

In letzter Zeit habe ich mir nach der Arbeit sowieso weniger Filme, als eher die Staffelboxen von "Ein Colt für alle Fälle" und "Der unglaubliche Hulk" durchgesehen. :)

Mir ging es ja auch so, als ich die ersten drei Smallville-Staffeln binnen kürzester Zeit abends angesehen habe. Aber mal ernsthaft: Wer hat nach einem Arbeitstag Bock auf z.B. "Schindlers Liste"? Baut einen das nach der Arbeit auf?

Bearbeitet von Bernd Junker
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Stimmt, nach der Arbeit bin ich eigentlich auch viel zu platt, um mir noch genüsslich einen anspruchsvolleren Film anzusehen, obwohl ich das schon des öfteren gemacht habe, aber normalerweise hebe ich mir die für´s Wochenende auf, ausser es ist ein Film, den ich unbedingt sofort sehen will...:)

Ja, das würde ich auch so sehen - wobei mir an der Definition von "Popcorn Kino" schon immer missfallen hat, man "müsse" dabei sein Gehirn an der Garderobe abgeben. Unterhaltungswert und "geistiger Anspruch" müssen keine Gegensätze sein und ich halte sie durchaus miteinander für vereinbar. Es gibt auch genug Filme, die diesem Anspruch gerecht werden.

Sein "Gehirn abzuschalten" halte ich in jeder Lebenssituation für gefährlich - nicht nur im Kino oder vor dem TV-Gerät.

Meine Meinung zum Topic "Popcorn-Kino":

Ich bin überzeugt, dass, unabhängig von der möglichen Intention eines Filmemachers, es eigentlich keine "wirkungslosen" Filme gibt, die nur "pure Unterhaltung" darstellen. Denn es gibt immer eine "unbeabsichtigte" Wirkung auf den Rezipienten, die aus dem Zusammenwirken der individuellen (psycho-sozialen) Dispositionen des Zuschauers und dem gesellschaftlich-kulturellen Entstehungshintergrund des Films resultiert. Selbst ein Regisseur, der "nur unterhalten" möchte, kann nicht wissen, wie sein Film bei einem (z.B.) labilen Jugendlichen aus instabilen Verhältnissen "wirkt" (und da meine ich jetzt gar nicht mal Stichworte wie "Gewaltverherrlichung").

Das Argument "Es ist doch nur (harmlose) Unterhaltung" verkennt meiner Ansicht nach, dass Filme - wie andere Kulturprodukte - nie in (gewissermassen) "luftleerem Raum" entstehen, sie fangen stets (zwangsweise) den zeitgeschichtlichen Hintergrund ihrer Entstehungszeit und den gesellschaftlichen "Zeitgeist" (oder den einer literarischen Vorlage) mit ein. Man muss einen Film nicht "über-interpretieren", um z.B. mögliche propagandistische Akzente in "reinen Unterhaltungsfilmen" zu finden - sie sind ganz zwangsläufig enthalten, aber oft nicht als solche erkennbar. Das muss den Unterhaltungswert nicht schmälern, aber ich bin der Ansicht, man sollte sich dieser Möglichkeiten bewusst sein, auch wenn man einen "No-brain Popcornfilm" konsumiert. Dass Filme und TV eine ganz eigene Art der "Wirklichkeit" schaffen und definieren (können), die manche Zuschauer dann mit der Realität verwechseln, wissen wir nicht erst seit "Willkommen, Mr. Chance". Auch "Propaganda" ist dann man wirksamsten, wenn sie "subtil" - eben als "Unterhaltung" - vermittelt wird und nicht als solche wahrnehmbar wird.

Die Grenzen zwischen unbeabsichtigtem Einfangen gesellschaftlicher (oder politischer) Tendenzen und vorsätzlichen propagandistischen Implikationen ist oftmals fliessend und schwer fassbar, muss auch nicht a priori problematisch sein, sofern man hinreichend Differenzierungsvermögen beim Zuschauer unterstellen kann.

Ich gestehe, ich "mag" auch (z.B.) Filme wie SAW, Splatter-Horror ala "Inside", US-Propaganda ala "Independence Day" oder 80er-Macho Schwarzenegger Action ala Phantom Kommando und Conan, trotzdem würde ich nie soweit gehen, allgemeine Unbedenklichkeitsbescheinigungen ala "Das ist nur harmlose no-brain Unterhaltung" auszustellen :)

gruss

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