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Liegt hier der Hund begraben...


Büli
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Ich habe mir gestern mal einen Score angehört der vielleicht ganz gut beschreibt wo im Moment das Problem von James Horner liegt. Auch wenn ich sicher bin das er es nicht als ein Problem ansieht. Sondern eher die die ihn hören bzw. noch hören wollen. Manch einen hat er ja auch schon verschreckt.

Und nachdem im Potter Thread ganz friedlich erhofft wurde das er wieder zu alter Stärke kommt bzw. die Desillusionierten nicht mehr daran glauben, dachte ich mir das es vielleicht nochmal an der Zeit ist James Horner einen friedlichen Thread zu widmen. Da ich glaube das die Fronten geklärt sind bei James Horner (Bei einem gewissen Zimmer ist das glaub ich noch nicht möglich) könnte man doch nochmal darüber diskutieren warum James Horner die 80er langsam aus seiner Vita ausradiert hat. Denn wenn man ehrlich ist, hätte man ihn ohne probleme auf eine Stufe mit Goldsmith und Williams stellen können. Jetzt steht imo noch nicht mal hinter Williams oder sonstwem. Er hat für mich einen Sonderstatus, da selbst z.b. Zimmer immer wieder neue Sachen ausprobiert.

Mir kommt es vor als stünde er auf Standby. Es fehlt nur jemand der mal wieder den Power Knopf drückt.

Und ich glaube auch wenn er so weiter gemacht hätte wie in den 80ern würde er neben Williams auf einer Stufe stehen.

Was die Popularität betrifft tut er das auch, aber das wars dann auch schon.

Zurück zu dem Score den ich gehört habe. Das war Spitfire Grill. Nachdem ich mir die Musik bis zum Schluss angehört habe hatte ich das Bedürfniss dieses Thema zu eröffnen. Der Score ist eigentlich schon älter, aber er spiegelt die Zukunft, also den heutigen Horner perfekt wieder.

Die Musik finde ich vorneweg ganz schön, wobei mit Abstrichen. Er enthält alles was James Horner heute noch ausmacht. Sehr viele grundsätzliche Strukturen seines Stils sind in dieser Musik enthalten, aber eher im positiven Sinne. Man hört es und kennt es, aber es tut nicht weh wie bei A Beautiful Mind zum Beispiel.

Kurze Klavierpassagen die immer wieder mal in gleicher Art daher schweben. Streicher die Sanft ein Thema wiedergeben und bestimmte Themen die die die Musik individuell machen. Was mich aber extrem stört ist das man Horners Stilismen leider in jedem neuen Score gleich wiedererkennt. Denn gestern wäre ich fast vom Stuhl gefallen als ich Grundstrukturen von Iris wiedererkannt habe, nur das Joshua Bell nicht zum Einsatz kam. Und Iris ist sehr viel später.

So hangelt sich der liebe James von einem zum anderen Score und alle 4 - 6 Jahre kommt mal etwas wo man dann sagt: Für nen Horner sehr gut. Mal wieder n bisschen was anderes...

Was ist mit dem Talent passiert das sich in den 80ern so ausgetobt hat. Das ist doch nicht verschwunden. Und für das liebe Geld allein wird Horner ja nicht einfach irgendwas komponieren, davon hat er ja genug.

Und das man irgendwann satt wird und zu einem Kompositionsbeamten wird, kann es doch auch nicht sein. Eben wegen diese Talentes das irgendwo bei ihm vergraben liegt, glaube ich das er noch umschwenkt.

Und eines ist Horners Musik bestimmt nicht: Ein Gesamtkunstwerk das sich langsam und stetig entwickelt wie es irgendwann ein Verrückter Amerikaner mal ausgedrückt hat!

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Hmm...ich denke er hat sich einfach weiterentwickelt,auch wenne s für einige ein Rückschritt ist.Ich stelle ihn durchaus auf eine Stufe mit Goldsmith und Williams und er hat auch noch genug Zeit das zu beweisen und zu manifestieren.Klar hat er seine Stilismen und Manierismen mehr als jeder andere Komponist,aber ich störe mich nicht daran,weil er es ja aich komponiert hat,also darf er es auch verwenden.Und jetzt bitte keine erneute Diskussion über Horners "Klau" aus der Klassikwelt,dazu siehe einfach meine Signatur.Er hat seine großen großen Erstlingswerke ja mit Ende 20 Jahren geschrieben,man entwickelt sich nicht zurück.Er hat nichts verlernt,vielleicht braucht er auch endlich mal wieder eine frucktbare Zusammenarbeit mit einem Regisseur der ihm alle Freiheiten lässt.Wie gesagt ich erwarte Großes von Spiderwick und vor allem Avatar.Er ist einer der besten Melodiker und auch zusammen mit Williams (und Broughton + Goldenthal) einer der besten Handwerker überhaupt.Er wirdd bald wieder zu seiner spitzen form finden.denn auch mir is nicht verborgen geblieben das James in den 80´gern und mitte 90´ger kreativer und mitreißender war als neuzeitlich.Jedoch sind für meine emotionalen Gefühlswelten die Scores immernoch weit über dem Durchschnitt von dem was andere Komponisten hinbekommen.

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Horner hat sich vielleicht bis Mitte der 90er entwickelt - danach gabs nur noch Stillstand. Was ich sehr ärgerlich finde, denn er kann ja durchaus 'ne Menge. Keine Ahnung was ihn geritten hat - darüber kann man nur spekulieren. ToneDef's Signatur ist für mich eher eine Ausrede als eine Begründung, die zudem noch sachlich falsch ist. Wie Mozart hat zu Mozarts Zeiten nämlich keiner geklungen, außer vielleicht Leute, die seinen Stil kopiert haben - die sind dann aber auch in der historischen Versenkung verschwunden. Die Zeitgenossen von Mozart, die heutzutage noch in den Konzertsälen gegeben werden, haben nämlich durchaus einen eigenen Stil.

Als Verteidigungsargument der Fans kommt dann ja immer "andere Komponisten klauen auch." Stimmt. Im Urlaub hat mir ein Taschendieb mein Portemonnaie geklaut. Darf ich das hierzulande jetzt auch, weil es Usus ist? :D

Schlimmer als das "Zitieren" finde ich auch eher, dass er sich nicht bemüht, seine Tonsprache weiterzuentwickeln (was ja auch durchaus eine Folgeerscheinung des "Zitierens" sein dürfte.) Ein Danny Elfman klang vor 10 Jahren anders als jetzt, ebenso ein Williams, ein Shore, ein Young usw. - und das ist auch gut so, um mal den Berliner Bürgermeister zu zitieren. Deswegen bekomme ich mittlerweile auch so allmählich meine Schwierigkeiten mit neuen Scores von Thomas Newman oder Philip Glass, die klangen nämlich teilweise schon vor 10 Jahren so wie heute - gelegentliche Ausnahmen wie "The Good German" bestätigen auch hier die Regel.

Unter dem Zeitdruck, unter dem Komponisten heute arbeiten müssen, wird man es auch nie verhindern können, dass sich die Komponisten irgendwo bedienen - da sie nicht wochenlang über eine Melodie nachgrübeln können.

Hinzu kommt, dass selbiges bei Horner einfach quantitativ häufiger geschieht als bei anderen Komponisten, die wenigstens noch ein bisschen durch Eigenarbeit die Inspirationsquelle verschleiern. Jahrelanges Recyceln von Motiven ist IMHO nur noch peinlich.

Auch abseits vom Klauen gibts einiges zu bemängeln. Scores wie "House of Sand and Fog" (der ja im Film durchaus wunderbar funktioniert, das will ich hier nicht in Abrede stellen) oder "Beyond Borders" sind kompositorisch äußerst dünn. Auch scheinen mir Horners stilistische Grenzen enger geworden zu sein - sein Sound war in den 80er Jahren vielseitiger. Das mag vielleicht auch an der Filmauswahl liegen, aber auf jeden Fall hat man da Werke wie "Brainstorm" neben so Sachen wie "Krull" - heute ist der gemeinsame Nenner zwischen den Arbeiten viel höher, auch wenn man das Abkupfern ausser Acht lässt.

Auch wenn er wieder die Klasse der 80er erreicht, würde ich ihn aber niemals auf die Stufe mit Goldsmith oder Williams stellen - beide Komponisten haben in ihrer langen Karriere wesentlich mehr Vielseitigkeit gezeigt als Horner.

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Genau deswegen hab ich ihn ja auch nicht auf eine Stufe gestellt. Aber was das Potenzial anging, wäre er durchaus jetzt da wo die beiden stehen.

Man beachte den Konjunktiv. Und ich kann mir nicht vorstellen das das nun nicht mehr da sein soll. Man verlernt so etwas ja nicht.

Wenn er sich Grenzen setzt, sind das doch welche die er sich selbst auferlegt. Oder es ist Tatsächlich so das ihm sein Kreatives Verständnis für Weiterentwicklung und Innovation abhanden gekommen ist...

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  • 2 Wochen später...

in letzter zeit kommt er nur in fahrt wenn er einen abenteurfilm oder was ähnliches scored.legend of zorro, the missing, perfect storm, mighty joe young, sowas scheint ihm spaß zu machen, das merkt man.die ruhigen sachen drehen sich im kreis, nur die details verändern sich.warum nimmt er solche aufträge überhaupt an? Avatar darf auf KEINEN FALL ein 08/15 Hornerscorewerden, allerdings ist der Film wieder die Abenteuer/Action sparte und auch noch einer der größten seiner Art.Also wenn er das verbockt, werd ich ihn in Zukunft ignorieren.

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Horner war auch in den hier so gepriesenen 80-iger Jahren ein Meister im "zitieren". Entweder sich selbst (Star Trek 2 - Wolfen), oder von Goldsmith (Battle beyond the stars - Star Trek - The Motion Picture).

Ehrlich gesagt, ich kenne kaum einen SWcore von ihm, der tatsächlich weitgehend "zitierfrei" ist.

Ich mag seine "alten" Scores immer noch sehr, aber fast alles nach "Titanic" war nun mal doch sehr dürftig und selbst die Ausnahmen, die man sich anhören kann, zeichnen sich durch eine extreme Vorhersehbarkeit aus.

Zur Zeit lasse ich die neuen CDs von Horner grundsätzlich liegen, ebenso die von Williams, dessen Wandlung mir ebenfalls schon lange nicht mehr zusagt ...

Direx

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