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Williams-Symphonien: Bernard Haitink/London Philharmonic Orchestra

Eine sehr gute Wahl. :music:

Bernard Haitink hat mit den Londoner Philharmonikern einen recht seichten, aber auch stark akzentuierten und gewaltigen Orchesterklang gewählt. Wenn man die 70er Jahre Boult-Aufnahmen (ebenfalls mit dem LPO) heranzieht, ist die unter Haitink doch sehr viel frischer und glanzvoller. Aber Sir Adrian Boult hat auch seine guten Seiten - der Orchesterapparat kommt spärlicher zur Geltung und wird durch die einzelnen Bläserfraktionen ausdrucksstark zum Vorschein gebracht. Hierzulande wären noch die Boult-Aufnahmen aus den 50ern zu vergleichen, die auch unter Anweisung des Komponisten gelaufen sind.

Bruckner-Symphonien: Eugen Jochum/Staatskapelle Dresden

Da bin ich mal auf deine Meinung gespannt, Mephisto. Denn von Bruckner kannte ich nur die Karajan-Aufnahmen und noch einzelne von verschiedenen Dirigenten.

Sacre du printemps/Feuervogel: Pierre Boulez/Cleveland Orchestra - Chicago symphony orchestra

Also die DG-Aufnahme, vielen Dank. :)

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Da bin ich mal auf deine Meinung gespannt, Mephisto. Denn von Bruckner kannte ich nur die Karajan-Aufnahmen und noch einzelne von verschiedenen Dirigenten.

Es kann noch etwas dauern, bis mich an diese Box ranmache. Aber spätestens dann werde ich hier wieder schreiben. Die Arien-CDs sind übrigens seeehr gut angekommen! Vielen Dank nochmals.

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Es kann noch etwas dauern, bis mich an diese Box ranmache. Aber spätestens dann werde ich hier wieder schreiben.

Kein Problem, lass dir ruhig Zeit. Auf deinen Beitrag bin ich gespannt. Mal sehen, wie der wackere und leichtdirigierende Jochum den motzmächtigen Bruckner überwältigt. Auch warte ich auf eine schöne Inhaltsangabe von seiner Nullten. Die kenne ich nämlich noch gar nicht. :music:

Die Arien-CDs sind übrigens seeehr gut angekommen! Vielen Dank nochmals.
Bitteschön! Nichts zu danken. :)
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Auch warte ich auf eine schöne Inhaltsangabe von seiner Nullten. Die kenne ich nämlich noch gar nicht. :music:

Das war auch der Hauptgrund für mich, DIESE Box zu kaufen, da sie nicht nur zu einem vernünftigen Preis zu haben ist, sondern auch die Nullte beinhaltet. In Hinblick auf meinen Kontostand und die Vielseitigkeit meiner CD-Sammlung versuche ich nämlich, von jedem Werk, das mich interessiert, die beste (und vollständigste) Aufnahme zu bekommen oder halt die Einspielung zu ergattern, die meinen Bedarf für satte Klänge (in Hinblick auf die Besetzung UND/ODER die Qualität) vollkommen befriedigt. Ein ewiges Hinarbeiten über mäßige oder verrauschte Einspielungen kann und möchte ich mir momentan nicht leisten. Beeindruckt mich aber ein Werk so sehr wie Mahlers Fünfte oder die Balladen von Chopin, mache ich auch gerne Mal Ausnahmen, die ja aber bekanntlich die Regel bestätigen.

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Ich wusste - wenn Mahler, dann nur von Bernstein.

Da möchte ich Heiko zustimmen - für mich ist Solti bei Mahler einer der besten Interpreten. Die Decca-Einspielungen (ich hab die Box) sind da IMO echt erste Wahl - auch was die Klangqualität betrifft. Besonders die von mir heißgeliebte, zwischen Abgrund und Verklärung taumelnde Sechste glüht unter Solti regelrecht... einfach der schiere Wahnsinn, diese Einspielung.

Gibt es auch einzeln:

Höre sie gerade wieder, einfach großartig... :music:

Die Deutsche Grammophon Gesellschaft bürgte schon immer für hoch qualitative Musik - auch im Soundbereich. Die 60er Jahre-Aufnahmen sind den Konkurrenzeinspielungen aus selbiger Zeit wie EMI, Decca, etc. weit voraus.

Das kann man nun aber wirklich nicht sagen. Gerade die Tontechnik von Decca war in den Sechzigern und Siebzigern auf höchstem Niveau, was sich insbesondere bei den diversen Solti-Aufnahmen zeigt (Mahler-Sinfonien, Wagners Ring...). Sicher war die DG schon immer gut (außer in den späten Neunzigern, da ist mir schon viel Mulmiges zu Gehör gekommen), aber Decca geschlagen hat sie eigentlich nie. Insbesondere nicht in den Sechzigern und Siebzigern.

Sacre du printemps/Feuervogel: Pierre Boulez/Cleveland Orchestra - Chicago symphony orchestra

Sehr gute Wahl!

Die Symphonien/Orchestral Sets - Charles Ives

Auch gut! Ist das die Decca-Doppel-CD unter Zubin Mehta? Die Sinfonien sind da wirklich toll gelungen - von den Orchestral Sets kann man sich noch andere Einspielungen zulegen, es gibt noch ein paar bessere... dazu aber mehr in meinem allgemeinen Thread über Charles Ives, der gerade in Arbeit ist.

Bearbeitet von Sebastian Schwittay
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@DEBUSSY/RAVEL:

Die Dutoit-Einspielungen, von denen Heiko sprach, sind wirklich hervorragend. Dutoit ist ein großer Kenner der französischen Musikalischen Moderne und daher bei Debussy und Ravel eigentlich eine sichere Bank. Vielleicht etwas nüchterner und analytischer als Martinon, aber insbesondere klangtechnisch vermutlich die zeitgemäßere Alternative.

In Sachen LA MER würde ich auch sagen, dass die Karajan-Einspielung eine sehr harmonische, nuancierte und klangsinnliche Deutung ist (auch Karajans PELLÉAS ist ja ganz hervorragend). Sie kommt ohne die verklärenden Romantizismen aus, welche Bernsteins und Reiners berühmte (trotzdem berauschende und hörenswerte) Aufnahmen aus den 50ern auszeichnen. Moderne Referenzeinspielungen sind für mich aber:

Pierre Boulez, Cleveland Orchestra, DG 1995 durchleuchtet die wegweisende Neuartigkeit dieser Musik wie keine zweite Aufnahme.

Claudio Abbado, Lucerne Festival Orchestra, DG 2003 eine unvergleichlich schön musizierte Einspielung mit ekstatischen Höhepunkten.

@VERDI:

Keine Frage, die Kleiber-Aufnahme ist toll, aber ähnlich wie Waldgeist bin ich der Meinung, dass pseudoelitäre Klassikkreise zu Unrecht auf der Netrebko-Villazon-Einspielung herumhacken: sängerisch ist das für heutige Verhältnisse eindeutig überdurchschnittlich (die Netrebko hat schon ein sehr kraftvolles, Renata Tebaldi nicht unähnliches Organ), durchaus auch in den Nebenrollen. Orchester und Dirigent machen ihre Sache sehr gut, aber, seien wir ehrlich: selbst Topdirigenten würden diesem alten Schmachtfetzen kaum neue Nuancen abringen können.

Insgesamt eine (bis in die Inszenierung, wenns denn die DVD sein soll) vitale, zeitgemäße Produktion. :)

@PORGY AND BESS in der DOR:

Da gehe ich vielleicht auch hin. Wo ich die ganze Saison meist eh für 8 in die DOR gehen kann (Studententickets sei Dank), kann man sich so was einmal im Jahr schon leisten. Als Oper, wie man sich das so mozartisch, wagnerianisch oder gar batókisch vorstellt, würde ich PORGY and BESS aber nicht bezeichnen Musiktheater trifft es schon eher.

@MAHLER:

Ich bin kein großer Fan des dritten Bernstein-Zyklus: Lenny hat natürlich versucht, sich Mahler drei Mal auf völlig unterschiedliche Weise zu nähern: In den 60ern mit dem forschen Elan des Pioniers (der er in Sachen Mahler neben anderen auch war), in den 70er Jahren deutlich gereift, die emotionale Dramatik der Werke bis an den Rand des Möglichen auslotend, und schließlich in den 80ern aus der abgeklärten, milderen Perspektive des Altmeisters, schön klingend sicherlich, und von tiefer Vertrautheit mit dem Werk geprägt, aber die Katastrophik und Ambivalenz, letztlich auch die harmonische Kühnheit der Musik Mahlers nicht mehr ausreichend berücksichtigend. Im TITAN wie überhaupt in den Wunderhorn-Sinfonien und den leichteren der Lieder mag das alles noch angehen, in den mittleren und späten Sinfonien hat mich dieser Ansatz jedoch weniger überzeugt. Es ist natürlich trotzdem kein schlechter Zyklus, es gibt aber spannendere.

Was Solti angeht: Natürlich ist mancher Effekt musikantisch bestechend herausmodelliert, die klangliche Wucht schier umwerfend und die Decca-Studiotechnik tontechnisch maßstabsetzend (wenn auch unnatürlich), und ebenso gehören seine Einspielungen der Ersten, Sechsten und Achten Sinfonie nach wie vor zu den besten. Aber ebenso Fakt ist es, dass er in den Binnen- und langsamen Sätzen teilweise schludert, unnuanciert spielen lässt (das Holz, auf das es hier schließlich ankommt, spielt so, als seien es Blechbläser), teilweise das Tempogefühl verliert (nach dem Motto: je langsamer, desto gefühlvoller) und vor allem die Partitur missachtet, z.B. im 2. Satz, II. Sinfonie oder im 4. und 5. Satz, III. Sinfonie. Wie er z.B. im zuletzt genannten Satz über die ergreifende zweifache Verdammnis-Stelle einfach hinwegbügelt, ist leider nicht wirklich überzeugend.

Der beste Mahler für Einsteiger, vor allem aus dem Filmmusikbereich, ist der Solti-Zyklus aber auch für mich. Nur wird man, bleibt man dem Komponisten treu am Ende nicht um andere (Einzel-)Einspielungen herumkommen. :music:

@DG-Klang

Die DG hinkte nach dem Krieg etwa zwanzig Jahre lang dem Standard der britischen Labels (vor allem der DECCA) gewaltig hinterher: Erst 1958, Jahre nach den anderen Majors, wurde das Stereotonverfahren eingeführt, und bis Ende der 60er Jahre schwankte die Qualität der Aufnahmen von durchschnittlich bis gut, erreichte aber kaum je sehr gutes oder referenzwürdiges Niveau. Karajans Hifi-Mania begann erst ab den späten 60ern wirklich Früchte zu tragen, bis die Studio- und Live-Technik des Gelblabels in den 70ern in der Tat mit DECCA gleichzog und dieses Niveau weitgehend, aber längst nicht immer hielt. Es gibt jede Menge kleinere audiophile Labels mit einem wesentlich besseren Standard.

@PLANETEN (HOLST)

Irgendwie taugen alle low proce-Einspielungen des Werks nicht viel: Die EMI-Aufnahme unter Rattle (mit den Birminghamern) ist klanglich auch fürchterlich vermurkst, ansonsten wirkt sie ordentlich.

@VAUGHAN WILLIAMS:

Irgendwo im Forum schlummert im VW-Thread noch ein Beitrag von mir zu dem Thema; hier nur die Kurzfassung: gute Wahl, der Haitink ist unter den VW-Zyklen vermutlich der beste Allrounder.

@BRUCKENR:

Der dritte Bruckner-Zyklus von Jochum hat in bestimmten Kreisen einen ziemlich miesen Ruf, was ich nie ganz nachvollziehen konnte. Angeblich spiele das Orchester miserabel und Jochum sei wohl schon zu alt und schwerhörig gewesen, um das noch mitzubekommen. Okay, die späten 70er waren nicht die Glanzjahre der Staatskapelle, und manchmal holpert es im Blech schon etwas, aber insgesamt geht die Leistung des Orchesters noch in Ordnung. Jochums Dirigat wirkt ganz und gar nicht altväterlich und behäbig, die Tempi sind vielfach sogar zügiger als in den früheren Zyklen. Generell ist sein Bruckner jedoch ein viel leichterer als der Günter Wands oder Sergiu Celibidaches.

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Sicher war die DG schon immer gut (außer in den späten Neunzigern, da ist mir schon viel Mulmiges zu Gehör gekommen), aber Decca geschlagen hat sie eigentlich nie. Insbesondere nicht in den Sechzigern und Siebzigern.

Das sehe ich anders.

Sicherlich ist der Solti-RING ein hervorragendes Beispiel der Decca-Produktionen, aber der Klang an sich ist sehr trocken und platt. Da zeigt die DG durchaus vorzügliche Frische. Anfangs dachte ich, es läge an Solits flachem Dirigat, aber hier mal ein paar Beispiele, die das selbe Phänomen zeigen:

Verdi: LA TRAVIATA unter der Leitung von Sir John Pritchard.

Keine Frage, die Stimmen sind erste Sahne (Sutherland, Bergonzi), aber das Rauschen ist schon mal stärker als eine gewohnte DG-Aufnahme und vor allem: klanglich platt.

Weber: DER FREISCHÜTZ unter der Leitung von Rafael Kubelik.

Eigentlich das Gleiche wie bei LA TRAVIATA: Stimmen hervorragend, der Klang total platt. Und Kubelik dirigiert alles andere als das.

Holst: THE PLANETS unter der Leitung von Zubin Mehta ebenda.

Wie ich schon sagte: Tolle Planeten, klanglich komischerweise dasselbe Problem: einfach platt.

Auch der berüchtigte LA FORZA DEL DESTINO aus 1955 (Dirigent ist mir entfallen) ist wiederum - ich sag's ungern, aber so hört es sich an - platt.

Ausnahmen finden sich dennoch, aus dem Kopf heraus z.B. Verdis AIDA mit Solti und Beethovens KLAVIERSONATEN "Mondscheinsonate", "Pathétique" u.a. mit Ashkenazy.

Erst in den 80ern prägte sich das Klangbild in ein positives Licht. Soltis Aufnahme zu den Planeten (Holst), sowie Ashkenazys EIN HELDENLEBEN (R. Strauss) sind da rühmende Beispiele.

Ich stimme durchaus zu, dass es in den 60er Jahren Unstimmigkeiten bei den DG-Aufnahmen bezüglich der Orchesterstimmenverteilung gibt (da wäre durchaus die Umstrukturierung der Mikrofone von Vorteil gewesen; oder vielleicht bessere Mikrofone?), aber sonst ist der Klang superb, was der Zeitgeist von damals hergab.

Grottige DG-Aufnahmen aus den 60ern finde ich natürlich auch: Mozarts REQUIEM unter Karajan. Ich weiß nicht, was in der DG gefahren ist, solche akkustischen Mängel einzubauen. Chor verwaschen, Orchester eingedrückt und Rauschen bis zum geht nicht mehr. Größter Sch.... Schund.

Raritäten, wie die Beethoven Symphonien Nr. 5 +7 unter Karl Böhm aus den 50ern haben einen exzellenten Klang. Vielleicht nicht so gut wie es die Norm verspricht (da sind die Decca-Aufzeichnungen dann doch um einiges höher), aber für das Enstehungsjahr 1953 und 1959 und dafür, dass es aus den alten Archiven gekramt wurde: Klasse.

Übrigens wurde mit Stereo bereits 1953 experimentiert. Und 1955 wurde zum ersten Mal eine Live-Aufnahme mit Stereo aufgenommen: Wagners Ring in Bayreuth unter Joseph Keilberth. 1958 dann, wie es ja schon gesagte wurde, die erste Studioproduktion (Solti-RING).

Ich verstehe aber, wie ihr die klangliche Quintessenz definiert. Das ist wiederum geschmacklich verschieden. Akkustische Authentizität ist mir gewichter als ein hevordrückender und platter Klangteppich, der zwar insgesamt schärfer als bei der DG wirkt, aber eben für mich das räumliche Musikverständnis einbüßt.

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Ist das die Decca-Doppel-CD unter Zubin Mehta? Die Sinfonien sind da wirklich toll gelungen - von den Orchestral Sets kann man sich noch andere Einspielungen zulegen, es gibt noch ein paar bessere... dazu aber mehr in meinem allgemeinen Thread über Charles Ives, der gerade in Arbeit ist.

Genau die ist es. Hab' ich aber noch nicht gehört, da ich mich die letzten fünf Tage nahezu ausschließlich mit Strawinksy (wirklich eine tolle Aufnahme beider Ballette) beschäftigt habe. Morgen oder heute kommen die Planeten dran und dann mache ich mich an den Ives.

Gerade eingetroffen: Dvorak: Die 9 Symphonien unter der Leitung von Ivan Anguélov erschienen bei "Oehms Classics".

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So, heute gab's Holsts "Planeten", ebenfalls von Metha dirigiert und ich muss sagen, ich bin vollkommen zufrieden. Der Mars ist unglaublich kraftvoll, der Merkur herrlich beflügelt und die Venus schön friedlich, Neptun mystisch wie sonst selten. Dafür, dass die Aufnahmen von 1971 stammen überraschte mich der sehr satte, rauscharme und klare (Decca-)Klang. Selten habe ich eine kleine Trommel so sehr "knacken" und nicht nur "schnarren" hören. Wirklich schön. :applaus:

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Ich hab Spaß an dieser klangschönen Aufnahme der berühmten Rhapsody in Blue und An American in Paris?

Meinungen?

Diese Previn mit dem Pittsburgh Symphony Orchestra besitze ich auch und finde sie ganz Ok, aber im Vergleich zu seiner älteren Einspielung mit dem LSO von 1971 irgendwie weniger überzeugend.

Da ich die Rhapsody in Blue sehr gerne mag habe ich mir schon etliche Aufnahmen angehört, auch eine mit John Williams und den Boston Pops -ich glaub eine der schlechtesten war unter der Leitung von Kurt Masur- na jedenfalls bin bei der 71er von Previn hängengeblieben. Bei der Pittsburgher perlt das Piano einfach nicht so recht und der Schlussteil wirkt auch lahm.

Die LSO Einspielung begeistert mich einfach immer wieder aufs Neue, Previn fliegt buchstäblich über die Tasten und vermittelt einen Swing der einfach mitreißt, für mich hat sie den richtigen Fluss und wirkt wie aus einem Guss.

Wenn Dir schon die Pittsburgher gefällt, wirst Du von der LSO-Aufnahme wahrscheinlich begeistert sein.

Diese Previn-Einspielung ist mein gegenwärtiger Favorit, danach würde ich wohl Lennys -mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra auf DG- setzen, allerdings kenne ich seine ältere Version mit den New Yorkern noch nicht, die könnte auch toll sein.

Auf die Rhapsody bin ich übrigens durch Woody Allens Manhattan gekommen, nach diesem grandiosen Opener war es um mich geschehen, das Stück hat mich nicht mehr losgelassen.

"New York ist seine Stadt und würde es immer sein"

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@PLANETEN (HOLST)

Irgendwie taugen alle low proce-Einspielungen des Werks nicht viel: Die EMI-Aufnahme unter Rattle (mit den Birminghamern) ist klanglich auch fürchterlich vermurkst, ansonsten wirkt sie ordentlich.

Dem möchte ich hier mal wiedersprechen, es gibt sogar mindestens zwei ganz hervorragende Einspielung im Low-Budget-Bereich!

Jedem der die Planeten mag, möchte ich die Einspielung von Sir Adrian Boult ans Herz legen!

Boult war der Uraufführungs-Dirigent des Werkes und quasi der Experte was The Planets betrifft, aus dem Booklet geht hervor das Boult die Suite in einem Zeitraum von 33 Jahren insgesamt fünf mal einspielte, die erste 1945 mit dem BBC Symphony Orchestra.

Die hier vorliegende Aufnahme von 1978 markiert zugleich eine seiner letzten Einspielungen auf Tonträger überhaupt und spiegelt seine ganze Erfahrung mit dem Stück hörbar wieder, ich empfinde die Einspielung als überaus stimmig und wie im Text beschrieben ungezwungen, vordergründige Effekthascherei hat Boult nicht nötig.

Insbesondere bei den ruhigeren Sätzen kommt Boults Erfahrung voll zur Geltung, wer allerdings einen sehr aggressiven Mars bevorzugt sollte evtl. zusätzlich noch eine andere Einspielung in Betracht ziehen.

Diese CD ist auch, wie meine oben genannte Previn, in der sehr empfehlenswerten EMI Reihe Great Recordings Of The Century in remasterter Form 2002 neu Aufgelegt worden.

Weiterhin, so zusagen als kleinen Geheimtipp, möchte ich für audiophile Zeitgenossen eine CD aus der Reihe The Royal Philharmonic Orchestra, mit welchem übrigens auch Sir Adrian Boult die oben erwähnte Einspielung vornahm, empfehlen.

Unter der Leitung von Vernon Handley (von dem ich zuvor noch nie etwas gehört habe) und Chorus Master John McCarthy entstand, 1993 in der St. Augustine´s Church, Kilburn, London, eine wahrhaft brillante Aufnahme.

Laut CD-Info eine 20 Bit Digital Recording, Editing and Mastering via 32 Bit Digital Sound Processing (DSP).

Dies ist klangtechnisch wohl eine der besten Aufnahmen die man für ganz, ganz kleines Geld bekommen kann, die Einspielung ist für meinen Geschmack aber schon eine Spur zu... sagen wir mal, strahlend.

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Wenn man direkt danach die Einspielung unter Sir Simon Rattle (von 2006) mit den Berliner Philharmonikern anhört, wirkt diese unglaublich bedeckt und stumpf.

Die Rattle-Einspielung gilt bei vielen als eine der schlechtesten.

Als vierte Einspielung besitze ich noch die DG/Karajan mit den Berlinern von 1981, dies war meine Erste The Planets, die mir auch immer noch sehr gut gefällt, vor allem auch wegen des geradezu magischen fast 9Minütigen Neptun-Satzes, mein Favorit bleibt aber bis auf weiteres erstgenannte.

Die vor allem zu LP Zeiten so hoch gelobte Zubin Mehta Einspielung mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra sagt mir überhaupt nicht zu.

Die von vielen favorisierte John Eliot Gardiner Version müsste ich mir noch mal richtig zu Gemüte führen, bei einem ersten Probehören war ich irgendwie nicht so begeistert.

Interessieren würden mich noch die Previn RPO/Telarc oder LSO/EMI mit, Solti/ LSO-Aufnahme (erstaunlicher weise nicht mit Chicago) auf DECCA und Dutoit mit dem Orchestre Symphonique De Montreal auf DECCA /London, kennt jemand von euch zufällig eine dieser Einspielungen?

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Dem möchte ich hier mal wiedersprechen, es gibt sogar mindestens zwei ganz hervorragende Einspielung im Low-Budget-Bereich!

Ich glaube, dass Jonas auf die ganze Eloquenz-Reihe, sowie ähnliche Vermarktungsserien gemünzt hat, wo ich die "Great Recordings of the Century" von EMI nicht dazu zählen würde (außer vielleicht die zweite Empfehlung von dir).

Die von vielen favorisierte John Eliot Gardiner Version müsste ich mir noch mal richtig zu Gemüte führen, bei einem ersten Probehören war ich irgendwie nicht so begeistert.
Der Gardiner ist recht frisch und vor allem sehr zügig. Ist sicherlich keine schlechte Aufnahme. Es gab da noch eine Einspielung mit dem Boston Symphony Orchestra unter Steinberg, der nahezu die Originalgeschwindigkeit von Holst übernahm (Holst selbst war noch um einiges schneller - das erklärt auch bei "Normaldirigierenden" die langgezogenen Generalpausen beim Endstück vom "Mars", denn Holst hat es flüssig zum Knallen gebracht).

Interessieren würden mich noch die Previn RPO/Telarc oder LSO/EMI mit, Solti/ LSO-Aufnahme (erstaunlicher weise nicht mit Chicago) auf DECCA und Dutoit mit dem Orchestre Symphonique De Montreal auf DECCA /London, kennt jemand von euch zufällig eine dieser Einspielungen?
Ich habe die Solti-Aufnahme, ist aber LPO. Ich glaube, dass du diese meinst.

Solti dirigiert die Planeten in einem konventionellen Tempo, sein Stil ist ja immer ein wenig flach, aber zeugt von stupender Nuance zwischen Orchesterknall und Glanz. Auch wenn sie dadurch sehr erhaben klingt, ist sie ein wenig gesichtslos. Ich würde sagen, sie ist Eine unter Vielen, daher verfügt sie IMO über keinen Referenzcharakter.

Bearbeitet von waldgeist
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Kleiner Nachtrag zu „The Planets“:

Bei Boult haben sich leider zwei kleine inhaltliche Fehler in meinen Text geschlichen, seine Planeten-Aufnahme stammt aus dem Jahre 1979 nicht 78 und wurde im Gegensatz zur Vernon Handley-Einspielung mit dem „London Philharmonic Orchestra“ aufgenommen.

@waldgeist:

Vielen Dank für deine Einschätzungen! :applaus:

Zu Solti, stimmt Du hast recht, LPO war´s.

Die Vernon Handley-Einspielung gibt es übrigens auch als SACD.

Aprospos The Planets: Kennt irgendjemand die Herrmann

Einspielung ? Ich hab mal gehöhrt das die überhaupt nicht

zu empfehlen sei, aber hat da jemand evt andere Erfahrungen gemacht ?

Pesönlich kenne ich Herrmanns Version nicht, aber seine Lesart der Suite soll wohl recht individuell sein, manche behaupten es sei die langsamste Einspelungen der Planeten.

Hier erfährst Du mehr, man kann auch kurz reinhören ==> ReDiscovery

scrolle runter bis Position 21.

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@ Kusanagi

Bitte, gern geschehen. :applaus:

Ich habe übrigens auch schon gehört, dass Herrmann die Planeten sehr sehr langsam dirigierte. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass das auf Dauer ermüdend wirkt. Nicht alles, was Bernard Herrmann machte, war toll.

Aber eine Sache in der klassischen Musik hat er doch recht gut gemacht: Herrmann war u.a. Verfechter und auch tatkräftiger Unterstützer der Joachim Raff-Society. Joachim Raff war ein Romantiker aus dem 19. Jahrhundert, seine Symphonien sind leider noch recht unentdeckt. Herrmann half da aus und versuchte den Bekanntheitsgrad zu steigern, indem er alle Symphonien auf Tonträger mit einer klassen Interpretation lieferte. Die bekannteste Symphonie, die "Leonore" (Nr. 5) hat er auch mit dem LPO eingespielt. Erst gab sie auf LP bei Unicorn Kanchana, später auf CD des selbigen Labels. Die CD habe ich glücklicherweise. ;)

Ich kann bei Gelegenheit etwas dazu schreiben.

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Dann werde ich mal schauen ob ich die Herrmann Version

noch irgendwo finde. Die Raff Sinfonie Nr. 5 habe ich auch

auf LP. Eine sehr schöne Aufnahme wie ich finde.

Er hat sogar mal Gershwin dirigiert (Rhapsody in Blue)

mit einigen sehr interesannten Ansätzen. Zwar fehlt

ein Piano-Intermezzo (wurde gestrichen) aber ich finde

diese Version eine der interesanntesten/besten Rhapsody in Blue

Aufnahmen die ich habe.

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  • 3 Wochen später...

Zu den PLANETEN ist mir noch eine Frage eingefallen: Wer kennt eigentlich die Ergänzung des Plutos von Colin Matthews? Ich habe gehört, dass das Einzelstück nicht wirklich Neues bietet und mit dem Neptun in "attacca"-Form übergeht.

Im Übrigen wirklich schade, dass Holst von dem Werk nicht viel hielt. Seine Pluto-Version hätte mich sehr interessiert. Die Komposition der Erde wäre wohl die größte Herausforderung gewesen. Wo beginnt man? Am Anfang der Evolution? Während den Entwicklungsstadien der Menschheit? Bei den sozialen und zwischenmenschlichen Beziehungen? Es wäre zu gewagt, eine musikalische Personifizierung anzusetzen. Vielleicht hätte es etwaige Fehlinterpretationen gegeben. Die Musik lässt da viel Freiraum übrig. Die anderen Planeten sind fremd und kennt man nicht, daher kann man nur "oberflächlich" musizieren und die reinen Kognitionen einbringen.

Da mich das Werk neuerdings mehr fasziniert als zuvor, bin ich mal durch meine Klassikabteilung gegangen und habe die etwas unkonventionellen PLANETEN herausgefischt:

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London Philharmonic Orchestra - Bernard Haitink

Diese Aufnahme entstand 1970 und ist eines der frühen Dirigate des späteren Klassedirigents Haitink. Sie wurde bei Philips eingespielt und das LPO leitet die galaktische Reise durch unserer Sonnensystem. Ich muss sagen, dass die vorliegende Einspielung nicht so sehr meinen Erwartungen entspricht. Der Mars ist langsamer als gewöhnlich dirigiert und das ist in meinen Ohren schon ein Ausscheidungskriterium. Der Track heißt immerhin "Mars, der Kriegsbringer" und nicht "Mars, der Todeslangweiler". Wenn Bernard Herrmann noch langsamer dirigiert und sogar noch selbiges Orchester leitet (daher der Bezug), dann Prost Mahlzeit. Ansonsten ist alles recht solide und stimmig, aber als eine Referenz kann man die Aufnahme nicht zählen.

Ich habe das Cover der Erstpressung, habe aber nur die hier gefunden. Dies ist eine hochinteressante Aufnahme, da die anfänglichen Pauken beim Mars schon sehr verstärkt zu hören sind. Auch die atmosphärische Dichte überzeugt hier sehr gut. Ozawa dirigiert mit beschwinglicher Kraft und Präzision - das ist ein kleiner Geheimtipp für die PLANETEN-Experten. Das Boston Symphony Orchestra ist eines der wenigen amerikanischen Orchester, das mit einem Europäischen mithalten könnte. Im Dezember 1979 aufgenommen und die Klangqualität für Philips ist superb.

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Boston Pops Orchestra - John Williams

Viele Fans von STAR WARS werden ihre Freude daran finden: John Williams dirigiert seine Inspirationsquelle für die bekannteste Weltraum-Saga der Geschichte. Sein Tempo unterscheidet sich insofern dadurch, dass er alle Planeten dynamisch zum Ausdruck bringt, quasi STAR WARS-like. Im Gegensatz zu dem BSO zeugt Das Boston Pops Orchestra vom Klangkörper her eher deutliches Mittelmaß. Störend allerdings finde ich die Einarbeitung eines Synthesizers, die in den 70er Jahren experimentell und als Neuorientierung des Werkes dienten. Den Synthesizer konnte ich komischerweise nicht ausfindig machen. Ian Underwood leitet das synthetische Gerät.

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Das ist meine Lieblingsaufnahme: Richard Hickox dirigiert das London Symphony Orchestra. Der wohltuende und temperamentvolle Klang der Londoner zeigt sich sehr gekonnt in Verbgindung des galaktischen Werkes. Die Aufnahme ist knallig, daher ist sie sehr gewöhnungsbedürftig, aber allemal atmosphärisch und äußerst interessant. Ich habe selten so eine gute Aufnahme gehört. Hier und da hat sie zwar digitale Schwankungen und ein bisschen mehr Dynamikkompression hätte auch nicht geschadet, aber das einzigartige Dirigat des leider schon verstorbenen 60-jährigen Briten lindert dieses kleine Malheur. Im Jahre 1987 aufgenommen (meiner Meinung nach in der Glanzzeit des LSO) in den allbekannten Abbey Road Studios in London.

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Die vorliegende Einspielung ist das sogenannte Schwesterwerk der obrigen Hickox-Aufnahme, denn sie ist ebenfalls 1987 mit dem LSO entstanden. Das Dirigat des Australiers Geoffrey Simon finde ich ein wenig unkontrolliert und an einigen Stellen sind einzelne Instrumente zu sehr aufgebläht. Ansonsten recht hübsch im Klang und relativ gewöhnlich dirigiert. Und noch etwas Negatives, der subjektive Faktor von meiner Seite: Der Mars ist zu langsam!

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Die von Dir, Waldgeist, so gepriesene Einspielung gibt es bei Amazon gebraucht nur noch für 50 Euro, also gebe ich mich mit meiner CD zufrieden, die meiner Meinung nach auch keine wirklich schlechte Einspielung enthält. Der "Mars" ist schön zackig und ich stimme mit dir überein, dass das ein wirkliches Bewertungskriterium einer Gesamten Aufnahme ist, denn wenn man sich schon beim "Mars" langweilt hat man keine Lust mehr auf den Rest.

Ich für meinen Teil habe jetzt meine 2-CD-Charles-Ives-Kollektion durch und bin mehr als begeistert. Nachdem ich Ives nur vom Hörensagen und von seinem fantastischen Vierteltonstück für zwei Klaviere kannte, habe ich eigentlich viel viel anstrengendere Musik erwartet, als ich sie eigentlich zu hören bekam.

Nicht besonders umwerfend aber niedlich ist die erste Symphonie, bei deren Entstehung sich Ives anscheinend gedacht hat "Wenn ich so schreibe wie die alten Meister, dann werde ich auch einer von Ihnen". Die Vorlagen waren eindeutig zu erkennen, aber ich finde, dass Ives auch schöne Melodien komponert hat. Insgesamt ist dieses Stück eine Art Prototyp der klassischen Symphonie.

Die Zweite Symphonie ist auch ein reines Hörvergnügen. Schmissig präsentiert Ives einem hier typisch amerikanische Themen, deren Ursprung ich aber leider wie bei den folgenden Werken nicht im Original kenne. Die fröhlich beschwingte Stimmung hat mich irgendwie an Bilder aus "Vom Winde verweht" und "North and South" erinnert, vornehmlich natürlich die Gartenfeste.

Symphonie Nr. 3 wird dann schon viel düsterer. Hier kombiniert Ives eine Vielzahl von geistlichen Werken und ich musste trotz der kurzen Laufzeit der Symphonie hin und wieder aufpassen, nicht den Faden zu verlieren, aber letztenendes erschloss sich mir das streicherlastige Stück als eine konsequente und komplexe Komposition, deren mehrmahliges Anhören sich wirklich auszahlt.

Die beiden Orchestersätze, die jeweils einem eindeutigen Programm folgen, haben es mir besonders angetan. Die düstere Stimmung am Anfang des ersten Satzes, der den Marsch des schwarzen Regiments in den Süden musikalisch darstellt und die gequälte Passage mit dem dissonanten Ausbruch, als die Schlacht in vollem Gange ist, ist wirklich sehr gelungen. Beim zweiten Teil musste ich ein wenig lächeln über die wundervolle Idee, einen Marsch so zu orchestrieren, dass man glaubt, eine Amateurkapelle aus dem letzten Südstaatendorf zu hören. Da tröten die Trompeten, da rummst das Schlagwerk und die Violinen gniedeln bis zum Gehtnichtmehr. Hier auch ein großes Lob an die Musiker. Im Finale des ersten Satzes konnte man wieder einmal die Fähigkeit Ives' bewundern, das Orchester sehr athmosphärisch zu verwenden, denn man wähnt sich tatsächlich bei nebligen Wetter an einem Fluss und glaubt, eine paar musikalische Fetzen von drüben wahrzunehmen.

Der zweite Satz ist ebenso spannend, besonders der themenlose Beginn, der gute drei Minuten beklemmende Athmosphäre versprüht und ich hin und wieder (ich will jetzt bloß nicht freveln) an Youngs Geräuschkulissen von "Invaders from Mars" erinnerte. Dann folgt ein chaotisches Durcheinander verschiedener Ragtimemelodien, gefolgt von einer beklemmenden Szenerie im New Yorker Bahnhof, als die Wartende vom Untergang eines Schiffes erfahren und alle einen Choral anstimmen. Ives versteht es wunderbar, hinter dem Choral eine Großstadtgeräuschkulisse mit Streichern, Bläsern und Schlagwerk zu kreieren - top!

Auch die letzte Symphonie ist ein kleines Juwel. Der Chor im ersten Satz erinnerte mich von der Klangfarbe ein wenig an Williams' "Willow Wood", bevor die Musik dann die Reise in einem Zug zum Himmel umschwenkt. Die fremden Klänge für die Traumwelt und das stampfende Orchester für den Zug bilden zusammen ein einzigartiges Hörerlebnis. Der dritte Satz ist der melodischste in der Symphonie und besteht aus einer schön komponierten und sehr ruhigen Fuge, der abermals zwei Kirchenlieder zu Grunde liegen. Der Choral "Nearer my god to thee" bildet schließlich das thematische Fundament für den letzten Satz dieses beeindruckenden Werkes.

Zusammenfassend lässt sich diese CD und natürlich besonders der Kompnist empfehlen. Wenn man die Werke chronologisch nach ihrer Entstehungszeit geordnet hört, dann wird man an den zunehmend experimentellen und Komplexen Stil Ives' gewöhnt, der sich einem aber nach aufmerksamen Hören und Studieren des informativen Begleitheftchens durchaus mit Vergnügen erschließen lässt. Ich habe hier meinen ersten (naja, eher fünften) Höreindruck aufgeschrieben um kundzutun, dass ich keinen Cent, den ich für diese CD bezahlt habe, bereue.

Wenn ich am Donnerstag dann meine Musikklausur durch habe, öffne ich meine Bruckner-Box ;)

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Danke Mephisto für die informative Einleitung von Ives symphonischem Schaffen. Ich als Klassikfan gestehe, dass ich von ihm nichts kenne, da ich mich anderweitig beschäftigte, bzw. andersartige Musik bevorzug(t)e. Und auch die zu hörenden Kurzschnipsel bei Amazon weckten nicht unbedingt mein Interesse. Aber dein Beitrag stimmt mich madig, dass ich von dem von mir unbeachteten Komponisten noch nichts habe. Das wird sich aber bald ändern. ;) Ich warte dann noch gespannt auf deinen Bruckner-Bericht.

Zum PLANETS-Hickox:

Die CD mit selbigen Cover wird nicht mehr so leicht zu finden sein, aber schau mal hier:

Das Cover ist zugegebenermaßen potthässlich, aber es scheint die Aufnahme zu sein, sogar ein normaler Preis! Mit dabei irgendeine MOORSIDE SUITE. Ich habe noch einen Einträg für die CD gefunden, ganz günstig:

Nur 81 Cent, aber bei dem würde ich nicht kaufen, mit dem habe ich schon meine Erfahrung gemacht. Der für 1,68 Euro scheint mir der Beste zu sein und vor allem seriös. Wer weiß: Vielleicht ist auch das schicke erste Cover dabei...:D

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Danke Mephisto für die informative Einleitung von Ives symphonischem Schaffen. Ich als Klassikfan gestehe, dass ich von ihm nichts kenne, da ich mich anderweitig beschäftigte, bzw. andersartige Musik bevorzug(t)e. Und auch die zu hörenden Kurzschnipsel bei Amazon weckten nicht unbedingt mein Interesse. Aber dein Beitrag stimmt mich madig, dass ich von dem von mir unbeachteten Komponisten noch nichts habe. Das wird sich aber bald ändern. :D Ich warte dann noch gespannt auf deinen Bruckner-Bericht.

Da nicht für, Waldgeist. Ich glaube, dass Ives nicht zu den Pflichtkomponisten zählt, sofern es solche überhaupt gibt oder man eine derartige Einteilung vornehmen sollte. Wie von mir geschildert, muss man halt länger und konzentrierter zuhören, aber das verdient eigentlich jede Komposition, der man sein Interesse widmet.

Der Bericht zur Bruckner-Box wird ebenso oberflächlich und unprofessionell wie mein Bericht zu Ives-Sammlung ausfallen, da ich meine ersten Eindrücke festhalten werde. Es freut mich, dass auch diese Art einer "Rezension" gut ankommt. Da die Box ja zehn Symphonie enthält schätze ich, dass ich gut zwei Wochen brauche, um mir ein klares Urteil bilden zu können. Aber wenn ich mir über meine Meinung im Klaren bin, wirst du hier von mir lesen.

Vielen Dank für deine Bemühungen mit den "Planeten", da habe ich ja eine halbe Lawine losgetreten.;) Ich habe Sie mir mal im Neuzustand vorgemerkt. Ein derartiges Werk verdient auch, neu gekauft zu werden. Interessant übrigens zu lesen, dass weitere Planeten geplant waren. Deinen philosophischen Gedanken um die musikalische Darstellung der Erde zu folgen war eine ganz besondere Freude.

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Da nicht für, Waldgeist. Ich glaube, dass Ives nicht zu den Pflichtkomponisten zählt, sofern es solche überhaupt gibt oder man eine derartige Einteilung vornehmen sollte. Wie von mir geschildert, muss man halt länger und konzentrierter zuhören, aber das verdient eigentlich jede Komposition, der man sein Interesse widmet.

Das sehe ich auch so.

Jeder Komponist hat IMO mindestens ein besonderes Werk geschrieben, das man Aufmerksamkeit schenken sollte. Die klassische Musik bietet für mich einen Querschnitt in allen Bereichen der Jahrhunderte, wo ich immer ein faszinierendes Werk finde, welches ich genüsslich höre. ;)

Der Bericht zur Bruckner-Box wird ebenso oberflächlich und unprofessionell wie mein Bericht zu Ives-Sammlung ausfallen, da ich meine ersten Eindrücke festhalten werde. Es freut mich, dass auch diese Art einer "Rezension" gut ankommt.
Ja, es muss nicht immer eine hochgestochene und zum Tode gefachsimpelte Bewertung sein, um persönliche Eindrücke zu schildern. Es reicht schon mal aus, wenn man die ersten Emotionen und Ansichten frei herausschreibt. Das gibt der Bewertungsklasse noch einen Tick menschlicheren Charakter.
Interessant übrigens zu lesen, dass weitere Planeten geplant waren. Deinen philosophischen Gedanken um die musikalische Darstellung der Erde zu folgen war eine ganz besondere Freude.
Danke. Es war eher ein kleiner Blitzgedanke, der mir beim Schreiben so überkam, denn bei der Orchestersuite fehlen nun mal zwei Planeten. 1930 wurde der Pluto entdeckt, aber Holst ergänzte den Planeten nicht. Und die Erde bleibt eben ein Wagnis, das selbst Colin Matthews auf keiner Partitur bereit halten würde. :D

Max Bruch hatte übrigens dasselbe "Problem", dass er nur mit seinem Violinkonzert bekannt wurde, aber wer kennt noch andere Werke? Da wird es für Otto-Normal-Klassikhörer schwierig. Ähnlich auch bei Dvorak: Seine Neunte ist wie ein funkelnder Riesendiamant, aber man vergisst beim behelligten Glanze auch die kleinen Juwelen, wie seine Siebte, Achte oder auch das Cellokonzert.

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Die Zweite Symphonie ist auch ein reines Hörvergnügen. Schmissig präsentiert Ives einem hier typisch amerikanische Themen, deren Ursprung ich aber leider wie bei den folgenden Werken nicht im Original kenne. Die fröhlich beschwingte Stimmung hat mich irgendwie an Bilder aus "Vom Winde verweht" und "North and South" erinnert, vornehmlich natürlich die Gartenfeste.

Ich finde ja besonders toll, wie er diese noch recht traditionell gehaltene Sinfonie mit dem letzten, äußerst dissonanten Cluster-Akkord total auf den Kopf stellt. Da geht es die ganze Zeit formal sehr geordnet und klassisch-romantisch zu, mit Anlehnungen an Brahms und anderen - und dann streckt er am Ende all dem unbekümmert die Zunge raus. ;)

Übrigens finde ich schon, dass Ives "Pflichtprogramm" ist - in seiner Bedeutung würde ich ihn Leuten wie Schönberg oder Strawinksy nur ungern unterordnen. Er war zweifellos einer der ganz kühnen Neuerer und Querdenker, einer der größten Individualisten der Musikgeschichte, der leider immer noch viel zu sehr unter "special interest" läuft - ähnlich wie beispielsweise Edgar Varèse.

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Ja, bei diesem Akkord bin ich auch ganz verschreckt aus meiner Südstaaten-Traumwelt aufgetaucht. Das ist ja das Tolle an Ives, dass er oft sein ironisches Wesen rauskehrt. Wie geschrieben ist die Ives-Doppel-CD ein idealer Einstieg gewesen und bleibt ein absolutes Hörerlebnis. Es gibt leider viele Komponisten, die immer wieder unter den Tisch fallen oder wie Waldgeist schon erwähnte, das Problem haben, nur für ein Stück zu stehen...sei es Scott Joplin mit seinem "Maple Leaf Rag", Saens-Saens mit seinem "Karneval der Tiere" oder Dvorak mit seiner Neunten. Ich habe ja alle Dvorak-Symphonien vor jurzer Zeit erworben und werde mich Ihnen wahrscheinlich nach Bruckner widmen - es sei denn, meine 4-CD-Edition mit sämtlichen Orchesterwerken Debussys trifft bis dahin noch ein.

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  • 3 Wochen später...

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