Zum Inhalt springen
Soundtrack Board

Miklós Rózsa - Der König der Könige


waldgeist
 Teilen

Empfohlene Beiträge

Ich musste mit Entsetzen feststellen, dass es noch keinen Thread über diesen großartigen Komponisten gibt. Deshalb werde ich nun einen eröffnen:

post-768-13138509475807_thumb.jpg

Miklós Rózsa (1907-1995)

Sicherlich habt ihr bereits festgestellt, dass der Threadtitel auf seinen genialen Score zu King of Kings (1961) zurückzuführen ist. Ich fand ihn sehr passend, da meines Erachtens dieser Mann genau auf dieser Position steht! Seine Filmmusiken sind weltbekannt. Die erste bekannte Filmmusik war das Meisterwerk von Alfred Hitchcock's Spellbound (1945), welches einem jungen Jerry Goldsmith den Weg ins Filmmusikgeschäft zeigte. 1951 schrieb Rózsa seinen Quo Vadis und war zu dem Zeitpunkt der Begründer der römischen Musik. Seitdem folgte ein Meisterwerk nach dem anderen: von Ivanhoe (1952) bis hin zu seinem größten Meisterwerk und somit IMO der besten Filmmusik aller Zeiten: Ben-Hur (1959).

Danach folgten noch kleinere Meisterwerke wie El Cid (1961) und The V.I.P.s (1963). Nun beschäftigte er sich mehr mit der klassischen Musik und schrieb z.B. die schöne Sinfonia Concertante (1966). Seine klassischen Werke fanden bei vielen anderen Komponisten große Bewunderung! 1970 komponierte er noch ein wundervolles Spätwerk aus seiner Karriere, nämlich The Private Lifes of Sherlock Holmes, welches wir Dank der Tadlow-Aufnahme nun in der kompletten Fassung genießen dürfen! Mit Fedora (1978), Eye of the Needle (1981) und Dead Men don't wear plaid (1982) endete sein filmmusikalisches Schaffen und war mit Alex North der einzige Golden Age-Komponist, der noch im Zeitalter des New Age Filmmusik schrieb. Seine letzten Werke klingen immer noch prägnant und nach Rózsa, man hört immer noch den rauhen Klang heraus, welches auf das Golden Age der Filmmusik verweist. Das musikalische Schaffen endete aufgrund eines Schlaganfalles, wodurch seine gesamte linke Körperhälfte gelähmt wurde. Sein letztes Werk war ein Klassikwerk mit dem Namen Introduction and Allegro für Solobratsche (1988). Er starb 1995 an den Spätfolgen des Schlaganfalles von 1982.

Seine Musik ist unsterblich. Viele Filmmusikhörer, die nur etwas mit New Age anfangen können, finden öfters den Weg zur Golden Age nur über Miklós Rózsa. So habe ich es von vielen gehört und so war es bei mir auch...:(

Mein Lieblingsscore ist und bleibt Ben-Hur. Die Themes, die er in diesem Score verarbeitet, sind wunderschön! Ich finde, dass man zum Rhino 2CD-Set greifen sollte, solange diese noch zu humanen Preisen auf dem offiziellen Markt zu finden ist! Hiermit ergattert man ein Stück Filmmusikgeschichte, eine "Kronjuwele der Filmmusik".

Und hier ist unverkennbar, dass Star Wars (1977) viele Anleihen von Ben-Hur besitzt. Dies hat den Grund, dass George Lucas für seinen Star Wars eigentlich Miklós Rózsa vorgesehen hatte. George Lucas ist ein Ben-Hur-Fan, die Idee beispielsweise mit dem "Ich spüre deinen Zorn" stammt nämlich von Ben-Hur. Da Steven Spielberg John Williams vorschlug, willigte George Lucas ein und bat John Williams, Ideen und Instrumentierung von Ben-Hur zu übernehmen... und er bat ihn noch, einige andere Komponisten in diesem Score einzubauen, aber das ist wiederum ein anderes Thema. ;)

So, was könnt ihr über seine Musik berichten?

Habt ihr vielleicht Empfehlungen zu verschiedenen Aufnahmen?

Ich freue mich auf eine rege Beteiligung. :applaus:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich musste mit Entsetzen feststellen, dass es noch keinen Thread über diesen großartigen Komponisten gibt.

Ich auch! ;)

bis hin zu seinem größten Meisterwerk und somit IMO der besten Filmmusik aller Zeiten: Ben-Hur (1959).

Auch meiner Meinung!

Seine Musik ist unsterblich. Viele Filmmusikhörer, die nur etwas mit New Age anfangen können, finden öfters den Weg zur Golden Age nur über Miklós Rózsa. So habe ich es von vielen gehört und so war es bei mir auch...:(

Mein Lieblingsscore ist und bleibt Ben-Hur. Die Themes, die er in diesem Score verarbeitet, sind wunderschön! Ich finde, dass man zum Rhino 2CD-Set greifen sollte, solange diese noch zu humanen Preisen auf dem offiziellen Markt zu finden ist! Hiermit ergattert man ein Stück Filmmusikgeschichte, eine "Kronjuwele der Filmmusik".

Wir ergänzen uns. Ich bin auch durch Rózsa zur Golden Age gekommen. Jedoch bin ich der Meinung, dass der Isolated Score von Ben-Hur besser ist, als der auf der Rhino 2CD (Was nicht heißen soll, dass die 2CD schlecht sei...)! Ich bin froh, dass ich von der 4-Disc Collector's Edition (RC1) den Iso-Score besitze.
Und hier ist unverkennbar, dass Star Wars (1977) viele Anleihen von Ben-Hur besitzt. Dies hat den Grund, dass George Lucas für seinen Star Wars eigentlich Miklós Rózsa vorgesehen hatte. George Lucas ist ein Ben-Hur-Fan, die Idee beispielsweise mit dem "Ich spüre deinen Zorn" stammt nämlich von Ben-Hur. Da Steven Spielberg John Williams vorschlug, willigte George Lucas ein und bat John Williams, Ideen und Instrumentierung von Ben-Hur zu übernehmen... und er bat ihn noch, einige andere Komponisten in diesem Score einzubauen, aber das ist wiederum ein anderes Thema. :applaus:
Ja, diese Geschichte kenne ich auch. Ist schon interessant, was damals abgelaufen ist.
Habt ihr vielleicht Empfehlungen zu verschiedenen Aufnahmen?
Auf jeden Fall die Decca Phase-4 Edition von Ben-Hur und Quo Vadis. Ansonsten finde ich die alten Varèse-Clubs von Fedora und Eye of the Needle auch sehr gut.

Bei Spellbound würde ich die Intrada-Version empfehlen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Anstatt Tausende von Zitaten zu versehen, werde ich die einfachere Variante wählen :(:

@ illumination

Was meinst du mit "spritziger"? Ich finde eigentlich beide Scores genauso "spritzig", wenn du das Gleiche meinst, was ich meine...:applaus:

@ Grubdo

Vielleicht sind Knights of the Round Table (1953) und The King's Thief (1955) deine Scores? ;)

Beide sind zusammen in einer FSM-CD erschienen.

@ ckappes

Danke für deine Informationen, ich werde sie reichlich studieren! B)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo!

Bei dem Thema Ben-Hur ist es noch interessant zu erwähnen, das "Providence" aus dem Jahre 1977 von Rozsa als Anti-Ben-Hur bezeichnet wurde. So stand es in den Achziger Jahren in einer Filmmusikzeitschrift. Ähnlichkeiten bzw. Gegensätzlichkeiten zwischen den beiden Scores sind mir nicht aufgefallen.

Providence ist voller trauriger Melodie und Harmonie. Vor einiger Zeit lief der Film im TV und auch dort war nur eine gute halbe Stunde Musik vorhanden wie auch auf der CD/LP.

Kleiner Tip: Am 14.10.07 läuft morgens im Radio eine Filmmusiksendung moderiert und dirigiert von Gerd Albrecht. Rozsa und Korngold Werke werden live vom Orchester (NDR-Orchester?) gespielt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo,

Lange bevor ich Miklos Rosza als "Verantwortlichen" benennen konnte, habe ich seine Musik geliebt - ich war als Kind und Jugendlicher nämlich absoluter Bibel-Film- und Historien-Epos-Fan (die ja damals noch regelmässig im TV liefen), speziell alle Filme mit dem "Altes Rom"-Thema habe ich geliebt. Mir ist zwar diese Musik immer "aufgefallen", speziell diese römischen Märsche, Trompetenfanfaren, schwülstig-pathetischen (im _besten_, nicht abwertenden, Sinne) Choräle in den "religiös-erbauenden" Szenen - mann, hat mich das damals beeindruckt - aber bis ich angefangen habe, systematisch diese Art von Musik zu sammeln, verging noch viel Zeit....

Ich würde bei Rosza auch keinen Score dem anderen vorziehen, es sind zwar stilistische Ähnlichkeiten bei seinen Scores zu bestimmten "Genre-Gruppen" mit ähnlichen thematischem Background festzustellen, z.B.

- Bibel-Epos/Altes Rom: King Of Kings, Ben Hur, Quo Vadis usw.,

- Ritterfilm: Ivanhoe, El Cid usw.

- Fantasyfilm: Thief of Bagdad, Das Dschungelbuch

aber auf seine Art ist jeder Score genial.

Erwähnen sollte man ggf. noch, dass auch einige der weniger bekannten "Spätwerke" zu empfehlen sind, besonders "The Golden Voyage of Sinbad"(1973), mit der legendären Kampfsequenz zwischen Sinbad und einer sechsarmigen Kali-Statue (klasse Spezialeffekte von Ray Harryhausen), die ohne Roszas Musik kaum halb so effektiv wäre und "Time After Time"(1979), einer netten Sci-Fi/Thriller-Komödie nach H.G. Wells.

Danke, Maestro Rosza :eek:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 Wochen später...

Ich habe das erste mal Rózsa in einem Agatha Christie-

Film gehöhrt. Ben-Hur habe ich natürlich auch gesehen,

aber da erinnere ich mich nicht mehr so dran.

Gibt es denn CD´s zu diesen Christie-Rózsa Musiken ?

Die würde ich gerne kaufen (als Einsteiger :demut: ).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 Wochen später...
Ich habe das erste mal Rózsa in einem Agatha Christie-

Film gehöhrt. Ben-Hur habe ich natürlich auch gesehen,

aber da erinnere ich mich nicht mehr so dran.

Gibt es denn CD´s zu diesen Christie-Rózsa Musiken ?

Die würde ich gerne kaufen (als Einsteiger :D ).

Hi Maxx,

ich weiß leider nicht, was du Agatha Christie mit Rózsa Musiken meinst. So weit ich weiß, hat Rózsa keine Filme, die auf Agatha Christie Romane basieren, vertont, oder irre ich mich da? ;)

Wie hieß denn dieser Film, den du gesehen hast?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

hi ckappes,

;) da hab ich selber was durcheinander

gebracht. Ich suchte die Musik zu Tod auf dem

Nil und habe immer nach Miklos Rózsa gesucht.

Jetzt hab ich erst gesehen, das ich Rota und

Rózsa verwechselt habe.:D:applaus:

Kann mal passieren. Ich werde mir auf jeden Fall

mal was von beiden kaufen. (Von Rózsa vielleicht

Spellbound ?).

Nochmals Entschuldigung für die

Verwechslung.

Gruß,

Marcus

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

hi ckappes,

;) da hab ich selber was durcheinander

gebracht. Ich suchte die Musik zu Tod auf dem

Nil und habe immer nach Miklos Rózsa gesucht.

Jetzt hab ich erst gesehen, das ich Rota und

Rózsa verwechselt habe.:D:applaus:

Kann mal passieren. Ich werde mir auf jeden Fall

mal was von beiden kaufen. (Von Rózsa vielleicht

Spellbound ?).

Nochmals Entschuldigung für die

Verwechslung.

Gruß,

Marcus

Kein Problem, Marcus! :applaus:

Spellbound ist eine sehr gute Wahl.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 1 Monat später...

Den Thread hole ich jetzt auch mal wieder hoch. :P

Ich habe hier mal 2 Scores von Rózsa, die für mich im "geht so"-Bereich liegen und 2 andere Scores, die ich total meiden würde.

DIANE und VALLEY OF THE KINGS

Die beiden Scores sind Durchschnitt. DIANE ist sehr romantisch gehalten und durchaus hörenswert. Aber mehr auch nicht.

VALLEY OF THE KINGS hat die Besonderheit, dass man Rózsa mal hören, wie er ägyptisch Klänge komponiert, bzw. einarbeitet. Dieser Score ist gehobener Durchschnitt, aber IMO nichts groß besonders dabei.

ALL THE BROTHERS WERE VALIENT und THE SEVENTH SIN

ALL THE BROTHER WERE VALIENT ist einfach langweilige Musik mit Standard Action-Scoring. Rountinearbeit auf niedrigerem Niveau. Hier hat Rózsa mal auf Autopilot geschaltet. Nicht empfehlenswert.

THE SEVENTH SIN ist wirklich eine "Sünde", wie es im Titel heißt. Ob es die siebte ist, die Rózsa komponiert hat, weiß ich nicht, jedenfalls kann ich mit diesem Score auch nichts abgewinnen. THE SEVENTH SIN ist aber ein Stück besser, jedoch kann ich auf den gerne verzichten.

Den Rest, den ich von ihm kenne, ist empfehlenswert. Oder ist da jemand zu den genannten Scores anderer Meinung?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Den Rest, den ich von ihm kenne, ist empfehlenswert. Oder ist da jemand zu den genannten Scores anderer Meinung?

Ja, Christoph, Rózsa hat neben seinen größten Meisterwerken auch mal totale Gurken abgeliefert. :P

Die von dir genannten Scores würde ich auch im Mittelfeld einkategorieren.

Bei All the Brothers were Valiant gebe ich dir Recht: Irgendwie funkt der Score nicht. Er hätte eine Perle sein können, aber es scheinen die Ideen (oder zumindest der Versuch einer Idee) nicht wirklich gut angekommen zu sein. The Seventh Sin kenne ich leider nicht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mein absoluter Lieblingsscore von Rózsa ist Thief of Bagdad gefolgt von Spellbound.

Die 3 CD-Box A Cenenary Celebration von Varese, die heuer erschienen ist, finde ich ausgezeichnet, denn da kann man sich für wenig Geld ein gutes Bild von Miklós Rózsa's Musikwelt machen.

Bei Ben Hur und Quo Vadis bin ich mit meiner Doppel-CD Version von Vocalion voll zufrieden. Eine sehr schöne Einspielung (die Originalversion gefällt mir mangels Soundqualität nur bedingt). Ich erinnere mich, dass mir im Ben Hur Film am besten das große Finale mit dem Chor als Kind gefallen hat. :P

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 Monate später...

Ich hole den Thread nochmal hervor, da ich denke, dass hier über die Musik dieses umfangreichen und interessanten Mannes zu wenig Bedeutung geschenkt wird.

Ich habe mir soeben SPELLBOUND angehört. Die neue Intrada-Version finde ich absolut spitzenmäßig! Egal, wie sehr sie ins Kritikfeuer gerät - für mich eines der besten Golden Age Einspielungen überhaupt! SPELLBOUND ist wahrlich ein großes Meisterwerk. Rozsa hat hierfür noch das SPELLBOUND CONCERTO komponiert, wo die Filmmusik als eine Art Suite in einem Satz als ein klassisches Konzert mit Klavier und Orchester umgestaltet wurde.

SPELLBOUND war auch, wie wir ja alle wissen, ein Wegbereiter für einen jungen Meister der Filmmusik: Der liebe Jerry Goldsmith wurde aufgrund dieses Scores auf die Filmmusik aufmerksam und wollte somit den Filmmusikkomponisten als endgültigen Berufsweg einschlagen. Unüberhörbar sind bei SPELLBOUND natürlich die Inspirationen für diverse Goldsmith-Kompositionen, beispielsweise die Actiontracks von SPELLBOUND sind die bei THE SECRET OF NIMH sehr naheliegend, auch ein mystisches Thema von SPELLBOUND lässt das anfängliche, mystische viertönige Motiv bei ALIEN vermuten.

Ich bin sogar der Ansicht, dass die bedrohliche Melodik am Anfang bei SPELLBOUND auch für einen gewissen Herrn Dimitri Shostakovich als Vorlage für seine 11. Symphonie "Das Jahr 1905" diente: Bereits im zweiten Satz wird diese kleine Melodik sehr genial und gut variiert in der Symphonie eingebaut. Shostakovich läst sie allerdings noch bedrohlicher wirken, indem er sie mit Kontrabässen, die die Anfangsmelodie des zweiten Satzes spielen, verstärkt. Das Werk entstand 1957, SPELLBOUND bereits 1945. Ob Shostakovich das Werk kannte, ist nicht ausgeschlossen, denn immerhin war er ja auch Filmmusikkomponist und wusste demzufolge sicherlich über kompositorische Meisterleistungen anderer Komponisten - die Ähnlichkeit ist zumindest verblüffend.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Miklos Rozsa ist mein Liebling des Golden Age. Seine Musiken sind mir so vertraut wie es die von Williams und Horner in der jetzigen Filmmusik sind. BEN HUR ist sein absolutes Mammutwerk, voller berauschender Themen und grandios orchestriert. Hier mein Favorit das wunderbare "Mother and Sister"-Theme.

Aber auch EL CID, IVANHOE, YOUNG BESS, DIANE oder KING OF KINGS sind opulente Scores voller Schönheit. Rozsa ist sehr eingängig und berauschend, es fällt wohl jedem schwer, die direkte Schönheit seiner Musik nicht zu genießen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die große Bedeutung von Rózsa als Musikschaffender liegt auch darin begründet, daß er von allen europäischen Komponisten, die sich zur goldenen Ära Hollywoods in Kalifornien niederließen, der Einzige war, der sowohl als Filmkomponist Riesenerfolg hatte, als auch in der Konzertwelt seine Eigenständigkeit zu bewahren vermochte und seine Tätigkeit auf diesem Gebiet mit viel Anerkennung fortführte. Sein Stil ist einfach unverkennbar, sein Musik stark und reich an Farben, als Film- wie als Konzertmusik.

Dabei hat Rózsa als klassisch (sprich: akademisch) ausgebildeter Komponist die Filmmusik niemals als minderwertige Ausdrucksform betrachtet und seine Energie zu gleichen Teilen in beide Musikbereiche aufgeteilt. Nur oberflächliche Kritiker meinten - ja, es hat auch solche gegeben -, Rózsas Kammermusik und sinfonische Werke würden nach "Filmmusik" klingen. Nach einer Aufführung von "Themes, Variations & Finale" (Opus 13) in England meinte ein Kritiker deutliche Anzeichen und Anleihen von Rózsas Beschäftigung mit Filmmusik wahrzunehmen. Zu dumm nur, daß das Stück 1933 geschaffen worden war, also ganze vier Jahre früher, bevor Rózsa sich überhaupt mit Filmmusik beschäftigt hat.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Schöne Ausführung von dir, Thomas. Ich stimme dir in allen Punkten zu!

Nach einer Aufführung von "Themes, Variations & Finale" (Opus 13) in England meinte ein Kritiker deutliche Anzeichen und Anleihen von Rózsas Beschäftigung mit Filmmusik wahrzunehmen. Zu dumm nur, daß das Stück 1933 geschaffen worden war, also ganze vier Jahre früher, bevor Rózsa sich überhaupt mit Filmmusik beschäftigt hat.

Und genau dieses Stück hat Leonard Bernstein als Dirigent zum Weltruhm verholfen. Als Bruno Walter, der Leiter des New York Philharmonic Orchestra, ein Abendkonzert im Jahre 1943 leiten sollte, ist er damals kurzfristig an einer Grippe erkrankt. Walters Schüler Leonard Bernstein hat auf Wunsch die Abendaufführung vertreten und wurde schlagartig über Nacht berühmt. Das Abendprogramm beinhaltete u.a. das "Themes, Variations and Finale". Besonders hervorgehoben haben die Zuhörer das packende Dirigat Bernsteins bei diesem Werk. Das Publikum war begeistert und diese Rozsa-Komposition hat einen großen Teil zur Förderung von Bernsteins Karriere beigetragen. Die Konzerthalle bebte, als Leonard Bernstein das Abendprogramm beendete und da hat keiner Rozsas Werk als Filmmusik - als negative Definition - oder als minderwertige Orchestermusik angesehen, sondern als ein beachtliches, gut komponiertes Stück von orchestraler Schönheit und Raffinesse. ;)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 3 Wochen später...

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

 Teilen

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir nutzen auf unserer Webseite Cookies, um Ihnen einen optimalen Service zu bieten. Wenn Sie weiter auf unserer Seite surfen, stimmen Sie der Cookie-Verwendung und der Verarbeitung von personenbezogenen Daten über Formulare zu. Zu unserer Datenschutzerklärung: Datenschutzerklärung