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RC/MV & Co. - Alles, was ihr darüber loswerden wollt


Darkdream
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Vielleicht muss man, um die Diskussion zu beleben, einfach mal eine andere Perspektive einnehmen, um einer Einschätzung der MV bzw. RCP-Kompositionsstile näher zu kommen.

Machen wir uns doch nichts vor. Das Film- und damit auch das Filmmusik-Geschäft ist in Hollywood ein knallharter Business, in dem es weniger um die Kunst als um das Geldverdienen bzw. -scheffeln geht. Davon sind alle Filmkomponisten ausnahmslos betroffen, auch wenn sich hier und da Lücken auftun, in denen es möglich ist freier und kreativer zu arbeiten.

Gerade aber im Actiongenre, aus dem vielleicht 2/3 aller RCP/MV-Produktionen entstammen, ist das finanzielle Risiko durch die hohen Filmbudgets besonders hoch. Deshalb darf auch die Filmmusik möglichst wenig Risiken eingehen, sondern muss möglichst den kleinsten gemeinsamen Geschmacksnenner vieler Kinogänger treffen. Und das wirkt sich zwangsläufig auf die Qualität der Kompositionen, die entstehen, aus. Ich meine das übrigens nicht pauschal (Ausnahmen gibt es immer), aber doch als eindeutig feststellbaren Trend (der nicht nur auf Zimmer & Co. zutrifft).

Hans Zimmer hat - und das ist vielleicht seine größte Errungenschaft - eine professionelle, moderne Produktionswerkstatt für Filmmusik geschaffen, die zahlreiche junge Talente gefördert hat. Es geht hier um funktionsfähige, schnell produzierte Musik, die zu einem Film passt. Und da kommt dem Computer als Werkzeug eine große Bedeutung zu. Ein Computer begünstigt aber leider das Arbeiten mit Schablonen, die leicht abgewandelt per Cut & Paste wiederverwendet werden. Nirgends wird das so deutlich wie bei den Musiken die im B-Film-Bereich von MV-Komponisten betreut werden. Für mich hat das sehr viel mit Kunstgewerbe zu tun, das hier und da nette Ergebnisse produziert, aber letztlich doch wenig nachhaltig ist.

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Oscar, Golden Globes, Satellites Awards, Grammy Award

Hat diese dann Zimmer nur gewonnen, weil nach persönlichem Geschmack gewertet wurde? Oder hatte die Musik, insbes. Lion King & Gladiator, doch eine entsprechend hohe Qualität, die die Auszeichnungen gerechtfertigt haben?

Seitwann haben Academy-Mitglieder mehr als nur nach persönlichem Geschmack geurteilt. Den meisten Mitgliedern dürfte es ohnehin an objektiven Kriterien zur Beurteilung von fimmusikalischer Qualität mangeln

(die letzten Entscheidungen in puncto Filmmusik sind hier sichtbarer Beweis). Ansonsten: schöne Statements von Bülent und MacGyver

Grüße

Peter-Anselm

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Gast iLLumination

schreib jetzt auch mal was. hab mir jetzt nur einige posts stichprobenartig durchgelesen

ich muss auch sagen, dass hans zimmer mein einstieg in die filmmusik war und die filmmusik war sozusagen dann der einstieg in die klassik. also war hans zimmer indirekt der einstieg in die klassik :eek:

vorher hab ich nur so metal und sowas gehört und konnte mir garnicht vorstellen, dass so orchestrales überhaupt so mächtig klingen kann. (jaja, ich war dumm)

inzwischen höre ich auch nicht mehr soviel zimmer, wobei ich sagen muss, dass gladiator und crimson tide mich noch immer sehr ansprechen! ich denke halt, weil zimmer doch schon früher gute bis sehr gute scores abgeliefert hat, dass er ein gewisses "filmmusikalisches talent" (in bezug auf dramaturgie etc) hat, ähnlich wie hermann oder goldsmith es hatten, nur dass seine kompositorischen fähigkeiten leider nicht so ausgeprägt sind. dazu kommt noch, dass er sein talent scheinbar nicht richtig zu nutzen weiß oder nicht richtig nutzen will. darüberhinaus hat seine schmiede doch mehr oder weniger fähige männer ausgespuckt, vor allem harry gregson-williams und john powell

übrigens hab ich auf youtube nen transformers video mit dem transformers-theme gehört und fand es eigentlich nciht schlecht

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Es geht hier um funktionsfähige, schnell produzierte Musik, die zu einem Film passt.

Gerade da mit Musik, die zu einem Film passt ist das Problem! Filmmusik muss mehr können als nur zu einem Film passen! Beispiel: Hitchcock´s Psycho hätte mit allem möglichen an Musik bestückt werden können, die auch gut zum Film gepasst hätte, aber niemals das ausgedrückt hätte was Herrmann´s Musik ausdrückt!

Nehmen wir die Szene als Marion Crane das Geld ihres Chefs gestohlen hat und mit dem Auto über die Landstraße davonfährt. Erst Herrmann´s Musik erzeugt die Psychologische Tiefe der Szene.

Ich will nicht, dass du denkst ich hätte dich missverstanden mit deiner Ausdrucksweise: ...Musik, die zu einem Film passt.

Was ich ausdrücken will ist, dass der Filmmusikkomponist in erster Linie Psychologe sein muss für die Filmfiguren. Ich kann mich jetzt an keinen Zimmermitarbeiter erinnern, der komplexe Emotionen wie innere Zerissenheit etc. Musikalisch formuliert hat. Mag sein, das liegt an der Art, der Filme, die sie vertonen, aber für Meister wie Jerry Goldsmith oder Bernard Herrmann gehörte das zum Standardrepertoire. Herrmann hat sich wegen der Musik zu Torn Curtain mit Hitch zerstritten, weil er sich für die Musik einsetzte. Jerry und Oliver Stone trennten sich bei Wall Street aus kreativen Gründen. Bei RC wird im zweifelsfall dann halt geklebt, um es den Produzenten oder Regisseuren recht zu machen.

Ich finde es geht auch darum die Filmmusik als Kunstform zu erhalten. Eine Kunstform deren Ziel es ist sich dem Film zu ergeben, ihn zu bestärken und ihn auf ein anderes Niveau zu bringen.

Ich meine ganz einfach, dass wir es uns in dieser Diskussion nicht so leicht machen dürfen wie du sagst.

Ich vergleiche das Sytem von RC jetzt mal respektlos (entschuldigun, ich tu´s nie wieder) mit Fast Food: billiges funktionsfähiges Essen, das schnell Produziert wird und zur heutigen Zeit passt. Trotzdem ist es auf die Dauer nicht gut, auch wenn es seinen Zweck erfüllt. Ich meine jetzt nicht, dass die Musik von RC nicht gut ist, ich finde nur, dass man sich nicht zu Ausreden wie: Hört sich doch nett an, bringt zwar den Film nicht voran, aber die hatten ja auch sehr wenig Zeit um das zu Komponieren!

Gruß Kim;)

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  • 3 Monate später...
  • 4 Monate später...

Intradas Doug Fake liefert interessante meinungen von (nicht namentlich genannten) Komponisten zu der unerklärlichen popularität des remote control sounds:

It's a good question. I've talked to a lot of composers over the years about this topic (or topics similar) and it always gets into the philosophies of movie making today: composers being asked to imitate rather than experiment, composers being asked to keep it simple, stick to the editing and pace of a movie and don't get into the more subtle areas, all that stuff. Also, many composers today come from a purely self-taught keyboard background. Necessarily, their understanding of traditional (meaning "old") scoring techniques is lacking. One has only to look at the concert hall to see how few Stravinskys and Coplands and Hindemiths and whoever are causing any genuine excitement.

Zimmer really opened up (some say shut down) scoring possibilities with the sleek and uncluttered sound he brought to RAIN MAN. It quickly spilled over to virtually every aspect of film scoring, then somehow became mostly associated with the rapid-fire editing technique of current action movies.

Anyway, what orchestrally-oriented (meaning "traditional") composers have said over the years would fill volumes. Much of it is negative, of course.

But no one seems to be able to explain the continuing popularity of this still-trendy synthesized orchestra sound, whether it be from the film making end or the general populace at large. One composer tells me it's all about pandering to the lowest common denominator mentality but that just doesn't explain it to me. Why is it so popular? Why do my kids love the PIRATES OF THE CARIBBEAN scores so much more than anything Jerry Goldsmith ever did? Why can you get Klaud Badelt ringtones but not Miklos Rozsa ring tones... whatever?

Anyone with food thought... please share it.

--Doug

Irgendwie habe ich das gefühl, dass einer der komponisten Bruce Broughton sein müsste. Nicht nur weil doug sehr gut mit ihm befreundet ist, sondern vor allem weil sich broughton in interviews sehr kritisch gegenüber dem "frankenstein" scoring heutzutage geäussert hat.

Bearbeitet von BigMacGyver
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so ziemlich jeder Komponist, der nicht für Hans arbeitet sagt was Negatives... man kriegt vielleicht noch ein "Hans kann schon was wenn er will", aber seine ganzen Praktikanten werden schon sehr negativ betrachtet.

Revell hat sich mal vor Jahren öffentlich über Zimmer und Co. ausgelassen...

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