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Thomas Newman


Gast T.Newman
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Ach ja... ich möchte, dass endlich mal PHENOMENON ordentlich veröffentlicht wird. Varése, Intrada... erbarmt euch doch bitte! :)

Was wohl für mich Mr Horner ist, ist wohl bei dir Mr. Thomas Newman, aber bei ihm kann ich es verstehen, hab bisher erst eine Cd von ihm , die schon erwähnte "Fried Green Tomatoes", doch da nur das Songalbum, aber bestimmt fliegt auch ein NEwman nochmal in meinem Briefkasten und wegen deiner Perle.

Ich kann es nachvollziehen. Ein sehr schönes Stück, nicht mehr, aber bei gott auch nicht weniger. :music:

Ich hoff mal für dich mit, wie wäre es mit einer Unterschriftenaktion gg ;):D

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Danke für´s Daumendrücken, Oliver!

Eine Petition wäre toll, würde aber höchstwahrscheinlich nicht viel bringen. Leider.

Hm, wenn dir die gefühlvollen Sachen von Horner so sehr zusagen, dürfte bei den vielen Musiken Newmans, die in diese Richtung gehen, sicherlich etwas Hübsches für dich dabei sein. :)

So, ich mach mal ein kleines Video-Update, damit die verstreuten "Sachen" an einem passenden Fleck versammelt sind :D:

[ame=http://www.youtube.com/watch?v=_fLLGUrvtSA]YouTube - Thomas Newman - Suite from SCENT OF A WOMAN (1992)[/ame]

[ame=http://www.youtube.com/watch?v=DoNYCBX8dfQ]YouTube - Thomas Newman - Suite from FRIED GREEN TOMATOES (1991)[/ame]

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Ja glaube ich auch, "Scent of a Woman" ist ja schon auf den Einkaufzettel für Dezember, denke mit dem bin ich auf den richtigen Weg. Fand den Film schon wundervoll, und glaub Fetzen von der Musik konnte ich in deinem hier geposteten Video wieder erkennen. Ja wird gekauft.

PS: Ich häng mich nun an einen weiteren Tagebucheintrag.

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Im Umkehrschluß: Empfindest du die Musik Newmans als monoton? Interessant. Ich würde sie nicht so charakterisieren. Sie bewegt sich in einem gewissen, personaltypischen Stilrahmen (d.h. sie hat hohen Wiedererkennungswert), und entweder verfällt man ihr... oder eben nicht ;). Aber monoton? Hmmmm...

Da hast Du mich falsch verstanden Thomas. Philip Gass hat eine monotone Art (diese ständigen Wiederholungen von kurzen Motiven) nicht Thomas Newman. Newman hat eine eigene unverkennbare Handschrift. Er hat keine großen, ausladenden Melodien wie Horner, Williams oder Goldsmith aber seine Musik ist sicher nicht monoton ... für mich klingen seine Werke teilweise langweilig aber nicht monoton. Mit Gass's monotonen Werken kann ich trotzdem mehr anfangen.

Thomas Newman's Scores funktionieren in den Filmen immer sehr gut, aber ich kann mir kein Album von ihm ganz durchhören. Er hat ein paar nette Tracks geschrieben die mir auch gefallen würden ... sowas wie ein Best of würde mir da vollkommen genügen :)

Meet Joe Black und American Quilt gibt es ja um EUR 3,99 bei play.com, aber ich habe mich noch immer nicht durchringen können sie zu bestellen :eek: ... da denke ich mir es verstauben schon so viele CDs in meinen Regalen, wozu noch zwei weitere reinstellen? :D

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Da hast Du mich falsch verstanden Thomas.

Das habe ich mir schon gedacht, Csongor... deshalb hab ich noch mal nachgehakt. :)

Thomas Newman's Scores funktionieren in den Filmen immer sehr gut, aber ich kann mir kein Album von ihm ganz durchhören. Er hat ein paar nette Tracks geschrieben die mir auch gefallen würden ... sowas wie ein Best of würde mir da vollkommen genügen

Na, da nehme ich dich doch gleich mal beim Wort und präsentiere eine Best-of-Suite (natürlich vom persönlichen Geschmack gefärbt) aus dem facettenreichen Score zu OSCAR AND LUCINDA (1997) :D:

[ame=http://www.youtube.com/watch?v=_wu1I3UroKw]YouTube- Thomas Newman - Suite from OSCAR AND LUCINDA (1997)[/ame]

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  • 1 Jahr später...

Nehmen wir nur mal die zauberhaften 1:57 Minuten von "Night Orchard" aus HOW TO MAKE AN AMERICAN QUILT. Im Film treffen sich zwei Menschen in einer kalifornischen Nacht inmitten eines Obstgartens zu einem romantischen Stelldichein. Was Newman musikalisch aus dieser Szene macht, ist mir Worten im Grunde nicht zu beschreiben. Ein zarter Klangcollagen-Teppich, in den hin und wieder zaghaft leichte Streicherwolken hineinschweben, kleine Flötentupfer, die an das ferne Rufen von Eulen und anderen Nachtvögeln erinnern, darüber spinnt sich ein gezupftes Gitarrenmotiv, welches von einzelnen, verträumten Klavierakkorden begleitet wird.

Was nun der Hörer spürt, wenn er die Augen schließt und willens ist, sich in diesen Augenblick fallen zu lassen, sind die laue Nachtluft, die leichten Schritte, die über den immer noch warmen Boden gleiten, der Duft der Pfirsiche, die geheimnis- und verheißungsvollen Schatten inmitten der leise miteinander flüsternden Bäume, der Herzschlag und das Atmen der beiden Nachtschwärmer. In diesen knapp zwei Minuten Musik scheint auf einmal alles still zu stehen, alle Sinne richten sich auf die kommende, zittrig und freudig erwartete Berührung zweier Hände... und nur dieser betörende, magische Augenblick der Begegnung ist das, was jetzt zählt. Newmans Musik ist exakt das, was die Protagonisten in diesen Sekunden wahrnehmen: sich selbst, und die leisen Geräusche der milden Nacht.

Hätte man dies mit einem "konventionellen", romantischen Orchester-Soloinstrument-Cue besser beschreiben können? Ich sage: nein. Die Szene hätte ihren einzigartigen Zauber eingebüßt, wäre beliebig geworden. So gibt es nur die Bilder und Newmans Klangcollage, die sanft miteinander verschmelzen und ein untrennbares, atmendes Ganzes ergeben.

Dieses "Verschmelzen" zieht sich auch durch den gesamten Score. Im Film geht es um einen Quilt (einen großen, kunstvollen Flickenteppich) "der Liebe und des Lebens", und Newman scheint seine Noten ebenfalls zu weben, sie ineinander verschlingen zu lassen. So etwa im Hauptthema (Tracks 1 und 16), in dem zwei Oboen sich liebevoll umgarnen und miteinander "turteln", während Harfe und Streicher sie auf leichten Händen tragen und ihnen Platz zum "tanzen" geben.

Und schließlich, zum krönenden Abschluß, "The Diver". Ein zunächst zurückhaltend beginnender, mit sanften Harfen- und Violinenakzenten eingeleiteter Track, in dem kurz darauf die beiden Oboen erneut die Führung übernehmen und eine sehnsuchtsvolle Melodie aufgreifen, die vorher im Score bereits eine wichtige Rolle spielte. Das Duett mündet schließlich in einem triumphalen, kraftvollen, ungemein gefühlsgeladenen Aufbäumen des gesamten Orchesters, ein Schlußpunkt, der einem schier das Herz zu zerreißen droht. Doch Newman entläßt seine Hörer nicht mit diesem emotionalen Aufwallen. Nein, er läßt diesen besonderen Augenblick wirken, gibt der Musik und dem Zuhörer Raum zum Luftholen und der Querflöte die Gelegenheit, auf dem weichen Harfen- und Streicherkissen, welches den Track einleitete, mit verspielten, leise trällernden Notenornamenten die Musik ausklingen zu lassen. Wunderschön...

Warum ich den Beitrag wieder rauskrame, hat einen Grund:

Erstmal liebe ich es, zu lesen, wenn du über Musik schreibst. Das hat meistens eine Magie, der man sich nicht entziehen kann. Toll. :)

Zweitens: Thomas, du hattest mich doch genau auf diesen Beitrag von dir angesetzt, wenn ich mich nicht ganz täusche ;)

Ich habe grade folgendes gemacht. Zuerst gelesen, was dü über "Night Orchard" geschrieben hast, dann den Track mit geschlossenen Augen mir angehört (verfiel fast in eine Art Traum, Bilder spazierten durch mein inneres Auge, genau dieser Moment, den du beschrieben hast) und am Schluß gelesen und dabei den Track gehört.

Du hast es wirklich genau auf den Punkt beschrieben, was dieses Stück bewirkt, aber hab hier noch eine Perle entdeckt, die einen Score von Thomas Newman wunderbar, fast schon einzigartig beschreibt ;)

Der Score besteht aus einem zarten Nichts, schafft damit aber eine einzigartige Atmosphäre, eine Stimmung der Zufriedenheit und Ruhe und Ausgeglichenheit, die so sanft und zerbrechlich ist, dass man sich nicht traut, sich zu rühren. Derart ruhig, entspannend, dass die Musik einen schützenden Schleier um einen legt, wie die Mutter ihr neugeborenes Baby schützt und in die Arme nimmt. So strahlt diese zerbrechliche Musik eine Atmosphäre aus, in der ich mich immer sicher und wohl fühlen kann, wo ich mich geborgen fühle- genau wie bei Delerue. Der Score ist etwas ganz Besonderes.

Ich bin gespannt, denn dieser Score ist auch in meinem Besitz, aber noch nicht angehört, aber wenn er dieses Gefühl, was hier Stephan beschrieb, auslöst, dann freue ich mich drauf.

PS: So nun hau ich ab ins Wasser, da wartet ein Fisch, der sich noch in meinem DVD-Laufwerk versteckt :D

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  • 6 Monate später...
  • 2 Wochen später...

Unglaublich. Es gibt ja weiß Gott nicht viele Thomas Newman-"Behind the Scenes"-Interviews oder -Videos im Internet oder ganz allgemein... und nun taucht gleich ein über 10-minütiges Juwel zu den Recording Sessions zu WALL-E auf!

Bitte schaut es euch an und erlebt mit, wieviel Spaß und Enthusiasmus Newman in das "Kreieren von Magie" einbringt. Vor allem die Szenen ab Minute 5... herrlich! :)

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  • 1 Monat später...
  • 4 Monate später...

Thomas Newman gehört ja ohne Frage zu einer Handvoll der aktuellen Hollywood-Komponisten mit einem markanten und eigenständigen Personalstil, als Nachteil seiner Kompositionsweise empfinde ich es aber manchmal, dass seine Stücke oft sehr kurz sind wenn da das Album- oder Musikkonzept nicht stimmt kann die Komposition schnell etwas fragmentiert wirken aber das sei jetzt nur ein kleiner Kritikpunkt am Rande und ich kann durchaus verstehen wenn du völlig in seinen Klangwelten aufgehst Thomas, dass geht den Liebhabern anderer Komponisten ja genauso. Da bringt Kritik von außen oft auch herzlich wenig, manchen bleibt der emotionale Zugang, und dass sehe ich als entscheidenden Faktor an, eben verwehrt.

Ich finde sogar, dass die kürzeren Kompositionen, die nicht einmal 2 Minuten erreichen, oft prägnanter sind als die längeren Stücke. "Battery Park/Amnesia" von "Desperately Seeking Susan" finde ich am gelungensten von allen Stücken des Albums. Gerade weil es kürzer ist. Ich liebe auch die längeren Kompositionen, aber viele seiner kürzeren Stücke sind perfekt in ihrer Kürze.

Ich eigne mir Thomas Newmans Musik immer noch an. Ich kenne nur einen Bruchteil seiner Scores, aber bisher sagt mir der Score von "American Beauty" am meisten zu. Hier habe ich das Gefühl, dass die Musik perfekt zum Film passt und auch als Album wunderbar zusammenpasst. Ich bin von der Kohärenz des Albums wirklich beeindruckt. Eins der Stücke, das mir am wenigsten zusagt, ist ironischerweise das lange "Any Other Name", das am meisten in den Medien verwendet wird. In bestimmten Momenten gefällt es mir sehr gut, aber andere Stücke gefallen mir einfach besser.

Ich liebe auch die Filmmusik von "Findet Nemo" und "Wall-E". "Angels In America" ist ewig lang, aber enthält auch viele sehr schöne Stücke. Dort mag ich vor allem den starken Kontrast zwischen den stark orchestralen Stücken und den eher minimalistischen "ethnischen" Kompositionen. "Road to Perdition" hat ein wunderschönes Eröffnungsstück, das zu meinen Lieblingsstücken überhaupt gehört.

Ein weiterer Score von ihm, der mich sehr beeindruckt hat, ist der von "Less Than Zero". Ich kenne sowieso kaum etwas von seinen früheren Scores. "Less Than Zero" ist wirklich sehr minimalistisch und elektronisch. Wenn ich den Score anhöre verstehe ich, was Thomas meint, wenn er von der klanglichen Klarheit von Synthesizern redet, die man mit Orchester nie so hinbekommen würde.

Bei mir sind es Road to Perdition und American Beauty.

Hat jemand den Score zu "Lemony Snicket's A Series of Unfortunate Events" von ihm? Wenn ja, wie ist der so?

Kann mich nur noch an die End Credits im Film erinnern. Die fand ich auch schön.

"Lemony Snicket" hat einen sehr verspielten Score. Aber ich hab ihn nicht sehr oft angehört. ^^ Ich finde, dass da einige echt gute Stücke drauf sind. Sehr prägnant. Ich mag ja einige von Thomas' orchesterbetonten Stücken und davon gibt es auf dem Score viele.

FINDET NEMO

Einer der abwechslungsreichsten Scores von Thomas Newman den ich aber irgendwie nicht so gerne höre.

Findet Nemo ist ein wirklich positives Bsp wieviel man in eine Musik stecken kann ohne das die Themen sich stöndig wiederholen. Es gibt zwei Leitmotive die so rar vorkommen das sie eigentlich nicht als Leitmotiv gelten.

Was aber n dickes negativ ist, ist die kurze Dauer der Tracks. Deswegen höre ich die auch so selten. Weil ich sie mir dann auch immer ganz anhören muss um alles geniessen zu können.

Man kann sagen was man will, aber manchmal frage ich mich wo der Herr diese Ideen hernimmt. Der fünfte Track Field Trip der grad mal ne Minute dauert und im Film kaum zur Geltung kommt entfaltet eine wunderschöne Note. Und das in 58 Sekunden. Das muss man erstmal schaffen.

Übrigens eine der Nomis für den Oscar den er nie bekommen wird. Ich weiß nicht wieso, aber ich glaube der wird leer ausgehen und irgendwann wenn der Herr grau ist und verstirbt wird man zufällig darauf stoßen das der Mann soviele Nomis wie kein anderer hatte und nie einen bekommen hat. Sagen wir schätzungsweise 35 Nominierungen. Und Posthum wird man ihm noch einen in sein Grab buddeln...

"Field Trip" ist definitiv einer der Höhepunkte auf dem Score. Ich liebe den Score, aber ich stimme dir zu, dass man ihn nicht so oft anhören kann.

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Ein weiterer Score von ihm, der mich sehr beeindruckt hat, ist der von "Less Than Zero". Ich kenne sowieso kaum etwas von seinen früheren Scores. "Less Than Zero" ist wirklich sehr minimalistisch und elektronisch. Wenn ich den Score anhöre verstehe ich, was Thomas meint, wenn er von der klanglichen Klarheit von Synthesizern redet, die man mit Orchester nie so hinbekommen würde.

Schön, wieder mal einen waschechten Thomas-Newman-Jünger (Jüngerin?) im Forum begrüßen zu dürfen! :)

Eine kleine Anmerkung zu LESS THAN ZERO: Ich weiß nicht, ob du das Interview mit Newman aus der Filmmusikzeitschrift Soundtrack #38 (Juni 1991) kennst, aber der Score zu LESS ist auch für ihn selbst vor allem deswegen bemerkenswert, weil er dort zum ersten Mal bewußt nach einer klanglich gelungenen Fusion zwischen Synthesizer- und orchestralen Klängen gesucht hat. So ist die Musik nicht rein elektronisch, sondern beinhaltet auch einen wesentlichen Anteil an Orchesterpassagen, hauptsächlich seitens der Streichersektion.

Hier ein kleiner Ausschnitt aus dem besagten Interview:

Q: Do you think Less Than Zero marked another progression away from synthesizers to orchestra?

TN: Here I was dealing with kids again, but I wanted to be romantic instead of rock-oriented. So I began to think what it would be like to use a 60-piece orchestra for that feeling. I played that for the director and producer, and they both found that it gave that sense of sorrow to the characters. Beyond all their bullshit, these rich kids were people like you and me, who were trying and failing at life. Being sympathetic to the human condition was my way into their souls and the reason to use the orchestra. But a lot of my choices were limited because so much of the film was surrounded by rap and metal. My fear was that my music would clash with those tunes and be too personal for the audience.

Was hälst du eigentlich von seinen neueren Werken wie THE HELP, THE IRON LADY oder jüngst THE BEST EXOTIC MARIGOLD HOTEL? :)

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Schön, wieder mal einen waschechten Thomas-Newman-Jünger (Jüngerin?) im Forum begrüßen zu dürfen! :)

Jüngerin. Es freut mich auch hier zu sein. Vielen Dank. :)

Ich fühle mich schon fast wie ein Missionar. ^^

Eine kleine Anmerkung zu LESS THAN ZERO: Ich weiß nicht, ob du das Interview mit Newman aus der Filmmusikzeitschrift Soundtrack #38 (Juni 1991) kennst, aber der Score zu LESS ist auch für ihn selbst vor allem deswegen bemerkenswert, weil er dort zum ersten Mal bewußt nach einer klanglich gelungenen Fusion zwischen Synthesizer- und orchestralen Klängen gesucht hat. So ist die Musik nicht rein elektronisch, sondern beinhaltet auch einen wesentlichen Anteil an Orchesterpassagen, hauptsächlich seitens der Streichersektion.

Ich habe es schon einmal gelesen, aber es schadet nie, sich immer wieder damit zu befassen. Ich glaube, dass das, was er in dem Interview sagt, vor allem über seinen Versuch Synthesizer und Orchester als gleichwertig zu betrachten, ein Grund ist, weswegen Thomas Newman für mich so interessant ist.

I hate the notion that electronics are a cheesy way of doing things, and that orchestra is the only "true" approach to scoring. But you can understand those critics, because electronics allows you to make easy choices. Anyone can do it. But while synthesizers are things you hide behind sounds, they can also be put in place you'd never expect. I've always wanted these boundaries to be amorphous.

Ich finde manches, was er sagt, schon ziemlich gewagt. ^^ Aber sehr interessant.

Was hälst du eigentlich von seinen neueren Werken wie THE HELP, THE IRON LADY oder jüngst THE BEST EXOTIC MARIGOLD HOTEL? :)

Ich hab bisher nur "The Iron Lady" gesehen. Es war interessant. Ich finde, dass er den Film sehr überzeugend rübergebracht hat. Ich würde nicht sagen, dass der Score außergewöhnlich gut war, aber er hat gut zum Film gepasst. An manchen Stellen klang es wie Alexandre Desplat, etwas wie "The Queen". ^^

Ich muss "The Best Exotic Marigold Hotel" noch unbedingt angucken.

Mir ist letztens aufgefallen, dass "The Iron Lady", "The Best Exotic Marigold Hotel" und "Skyfall" alle englische Filme sind. Ich weiß nicht, ob das einen Unterschied macht, aber es ist interessant. Weil er sonst viel Musik für US-Filme schreibt.

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  • 7 Monate später...

Wo du es gerade sagst: Er hat ja den Soundtrack zu Jim Carrey's neuestem Film "Lemony Snicket's A Series of Unfortunate Events" geschrieben, was ja ne Komödie und ein Kinderfilm ist. Und wenn die Musik im offiziellen Filmtrailer von ihm ist (also der Anfang ist definitiv von ihm), dann hat er sogar seinen Stil ein wenig geändert. Klingt stellenweise ein wenig wie John Williams oder so... ;)

In den Kinderfilmen hört man eine gewisse John Williams-ähnliche Verspieltheit heraus. Er hat auch mal in nem Interview gemeint, dass er Williams mag.

Das ist sie aber.

Bei Newman sollte und muss man einfach abgehen vom typisch leitmotivisch durchkonzipierten Filmscoring. Seine besondere Fähigkeit - und weshalb er durchaus zu den herausragenden Filmkomponisten zählt - liegt darin, daß er mit seiner Musik weniger die Handlung eines Films beschreibt (wie so viele seiner Kollegen), sondern vielmehr seine Stimmung, die zugrundeliegende Atmosphäre der Bilder. Daher erinnert sie zugegeben oft an eine Art Collage, wobei ich Newmans Klangschöpfungen eher als Musikmalerei bezeichnen würde. Seine Scores sind so sehr und so tief mit den Bildern und Szenen verwurzelt, dass sie für manche Hörer abseits des Films (also auf CD) beinahe schon fremdartig wirken, unzugänglich. Dabei ist das, was Newman macht, Filmmusik par excellance, weil eben die Noten ausschließlich für den Film und dessen Bedürfnisse geschrieben worden sind.

Ausgeglichen wird dieses emotionale "Eintauchen", dieses atmosphärisch-akustische Definieren der Bilder durch ein unglaublich feines Musikgespür und einen Sinn für Nuancen, wunderschöne, zerbrechliche Melodien und zarte Farben, die man mit Musik erzeugen kann. Damit haben wir es bei einem Newman-Score oftmals weniger mit Themen und Motiven zu tun, die variiert werden, sondern vielmehr mit dem Streben nach der Essenz eines Films bzw. mit dem Versuch, mit Noten ein musikalisches "Gewand", eine Art Perfum für den Film zu zaubern, der ihn unverwechselbar macht.

Genauso verhält es sich dann auch mit Newmans Scores: sie sind unverwechselbar und einzigartig. Ich kenne keinen anderen Filmkomponisten, der in annähernd gleicher Weise mit seiner Musik malt, abgesehen vielleicht vom verstorbenen Georges Delerue.

Nehmen wir doch nur mal WHITE OLEANDER als Beispiel. Diese Musik mögen viele nicht. Sie ist tatsächlich nicht mehr als ein zartes Nichts. Dennoch paßt sie perfekt zu bzw. in dem Film, verleiht ihm eine innere Kraft, eine Art kristallenes, zerbrechliches Schimmern... die exakt die Gefühlswelt des heranwachsenden Mädchens widerspiegelt, die nach Halt und Liebe in dieser Welt sucht.

Newmans Musik darf man nicht verstehen (wollen), sondern fühlen. So einfach ist das. ;)

Cheers, Tom

Ah, White Oleander. Hab ich grad angehört. Jetzt laufen aber Tokyo 77...... White Oleander ist einer meiner Lieblingsscores von ihm. Aber dafür muss man in der richtigen Stimmung sein, der ist nicht so leicht verdaulich.

Ich danke für den obigen Post, besser hätte ich es auch nicht sagen können. Die Scores passen perfekt zum Film.

Und wenn selbst John Williams Thomas Newman hört, kann man ihn wirklich zu den herausragenden Filmkomponisten zählen.

Einer DER Kritikpunkte, den ich in Zusammenhang mit Thomas Newman oft höre, ist der Mangel an "Melodien". Ich versuche immer nett zu bleiben, aber das ist vor allem in Bezug auf Newman Schwachsinn. Thomas Newman ist melodischer als viele seiner jüngeren Kollegen, nur ist es bei ihm vielleicht nicht so offensichtlich.

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White Oleander ist immer meine Musik, wenn ich Kopfschmerzen habe. Der Score hat dann immer eine sehr beruhigende Wirkung auf mich, so dass die Schmerzen nicht selten auch wirklich weg gehen. Ein echt toller Score und auch einer meiner Lieblingsscores von ihm, mit Little Children, Finding Nemo und anderen, die mir um diese Uhrzeit nicht einfallen wollen.

Aber unser Thomas Nofz, der Verfasser vieler toller Thomas Newman-Beiträge hier, wird am nächsten Mittwoch allen mal zeigen, was für Melodien und tolle Musiken Thomas Newman schreiben kann. Er macht da nämlich im Webradio ein vierstündiges Thomas Newman-Special.

So als indirekter Hinweis darauf.. aber denke er macht selber nächste Woche genug Werbung für sein Thomas Newman Special :)

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White Oleander ist immer meine Musik, wenn ich Kopfschmerzen habe. Der Score hat dann immer eine sehr beruhigende Wirkung auf mich, so dass die Schmerzen nicht selten auch wirklich weg gehen. Ein echt toller Score und auch einer meiner Lieblingsscores von ihm, mit Little Children, Finding Nemo und anderen, die mir um diese Uhrzeit nicht einfallen wollen.

Aber unser Thomas Nofz, der Verfasser vieler toller Thomas Newman-Beiträge hier, wird am nächsten Mittwoch allen mal zeigen, was für Melodien und tolle Musiken Thomas Newman schreiben kann. Er macht da nämlich im Webradio ein vierstündiges Thomas Newman-Special.

So als indirekter Hinweis darauf.. aber denke er macht selber nächste Woche genug Werbung für sein Thomas Newman Special :)

Das klingt sehr gut. Ich brauche immer neuen Stoff.

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@ HouseholdCat:

Kennst du schon Newmans IN THE BEDROOM von 2001? Ist mein Lieblingsscore von ihm, und das "zarte Nichts", von dem Thomas hier im Thread schon mal schrieb, passt als zusammenfassendes Statement auch sehr gut zu diesem Score, finde ich. Fällt allerdings etwas experimenteller und spröder aus als die meisten Newmans der letzten Dekade, weshalb der Score auch unter Newman-Anhängern nicht so beliebt ist. Der Film dürfte darüber hinaus zu den besten zählen, die Newman je vertont hat.

Eher Newman-untypisch, leitmotivisch und mit groß besetztem Orchester ausgestattet ist THE GOOD GERMAN - ebenfalls einer meiner Favoriten von ihm. Hier wandelt er auf den Spuren der großen Golden-Age-Komponisten, zu denen ja auch sein Vater Alfred gehörte. Ein sehr komplexer, zum Teil auch sehr düsterer Score, der auf jeden Fall zu den besten seines Ouevres zählt.

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@ HouseholdCat:

Kennst du schon Newmans IN THE BEDROOM von 2001? Ist mein Lieblingsscore von ihm, und das "zarte Nichts", von dem Thomas hier im Thread schon mal schrieb, passt als zusammenfassendes Statement auch sehr gut zu diesem Score, finde ich. Fällt allerdings etwas experimenteller und spröder aus als die meisten Newmans der letzten Dekade, weshalb der Score auch unter Newman-Anhängern nicht so beliebt ist. Der Film dürfte darüber hinaus zu den besten zählen, die Newman je vertont hat.

Eher Newman-untypisch, leitmotivisch und mit groß besetztem Orchester ausgestattet ist THE GOOD GERMAN - ebenfalls einer meiner Favoriten von ihm. Hier wandelt er auf den Spuren der großen Golden-Age-Komponisten, zu denen ja auch sein Vater Alfred gehörte. Ein sehr komplexer, zum Teil auch sehr düsterer Score, der auf jeden Fall zu den besten seines Ouevres zählt.

Ich habe bisher nur den Film gesehen. Aber den Score an sich noch nicht angehört. Dafür hab ich in den letzten Wochen sehr großen Gefallen an Little Children gefunden. Ich kann schon jetzt sagen, dass Little Children bei mir weit oben auf der Liste steht.

Experimentell gefällt mir. The Player ist einer meiner Lieblingsscores und durchaus experimenteller als was er sonst macht.

The Good German hab ich letztens wieder angehört. Aber da muss ich noch viel hören, bis ich mehr über den Score sagen kann.

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Nur als kleiner Hinweis: Musik aus IN THE BEDROOM, THE PLAYER oder LITTLE CHILDREN wird auch hier zu hören sein ( ;)):

Das wurde nun auf nächster Woche verschoben, da unser Thomas länger arbeiten musste..

Nächster Termin ist nun der Mittwoch, der 21.11.2012 um 20 Uhr :)

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