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Hamlet - Patrick Doyle


Büli
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Hamlet - Patrick Doyle

Label: Sony

Veröffentlichung: 10 Dezember 1996

1. In Pace

2. Fanfare

3. All That Lives Must Die

4. To Thine Own Self Be True

5. The Ghost

6. Give Me Up The Truth

7. What A Piece Of Work Is A Man

8. What Players Are They

9. Out Out Thou Strumpet Fortune

10. To Be Or Not To Be

11. I Loved You Once

12. Oh, What A Noble Mind

13. If Once A Widow

14. Now Could I Drink Hot Blood

15. A Foolish Prating Nave

16. Oh Heavy Deed

17. Oh Here They Come

18. My Thoughts Be Bloody

19. The Doors Are Broke

20. And Will 'A Not Come Again?

21. Alas Poor Yorick

22. Sweets To The Sweet - Farewell

23. Give Me Your Pardon Sir

24. Part Them They Are Incensed

25. Goodnight, Sweet Prince

26. Go Bid The Soldiers Shoot

Laufzeit: FETTE 77 Minuten und 43 Sekunden

HAMLET- Das Wort steht für sehr viel, aber vor allem steht es für die Tragödie die Hinter dieser Geschichte steht und dieser Person steht. Kenneth Branagh hat imo den mutigen Versuch gewagt das Stück in seiner vollen Länge auf die Leinwand zu bringen. Das dauert dann mitunter mehr als 4 Stunden. Aber wenn man mich fragt wie oft ich den Film schon gesehen habe, kann ich nur sagen keine Ahnung. Sehr oft. Eine hervorragende Adaption des Shakespeare Stoffes die vor allem glänzt von der Kraft und Präsenz von Branagh selbst. Unterstützt durch ein großartiges Ensemble, und einer wirklich sehr guten Kameraarbeit, ist dieser Film ein Erlebnis. Ich warte immer noch auf MacBeth Mr. Branagh.

Die Musik zu diesem 4 stündigen Schinken komponierte, natürlich sein Stammkomponist Patrick Doyle. Zu einer Zeit wo man wirklich sagen kann das Doyle den Qualitativen Höhepunkt seines Schaffens hatte. Beginnend mit Henry V, der Herrmann Hommage Schatten der Vergangenheit über Frankenstein bis hin zu eben jenem Hamlet. Wenn man den Film sieht, fällt einem die Musik kaum auf. Und das war wohl auch die richtige Entscheidung was die Dialoglastigkeit anging. Nur zu bestimmten Momenten wurde der Focus mehr auf die Musik gelenkt. Wie eben zum Schluss wo Hamlet zu Grabe getragen wird. Und welch Überraschung. da wird nicht gesprochen.

Von CD gehört kommt die Musik erst richtig zur Entfaltung. Da sollte man sich auch nicht irritieren lassen vom Film. Die Musik funktioniert als Höralbum wirklich hervorragen und das durchgehen.

Der Anfang beginnend mit "In Pace" ist ein opernhafter Auftakt dem im zweiten Track eine fanfarenhafte Einleitung folgt. Man kommt sich fast vor wie in einem Theaterstück oder einer Ober. Und Doyle gelingt hier die Assoziation mit dem Stück sehr gut.

Im weiteren Verlauf der Musik werden verschiedene Themen vorgestellt und miteinander auf feinste Weise verknüpft. Das wichtigste Thema ist das in eigenen Worten gesprochene Hamlet Thema das bereits der Leitfaden für "In Pace" ist und im dritten Track "All that Lives must Die" erstmals orchestral ausgespielt wird. Es verdeutlicht sehr treffend den edlen und erhabenen Charakter von Hamlet und verleiht ihm gleichzeitig die schicksalhafte Tragik die im Laufe der Geschichte folgen wird.

Verbunden mit Ophelia entwickelt das Thema im 4. Track eine etwas fröhlichere Stimmung die auch als ein leichtes Liebesthema gelten kann, was aber nicht allzu sehr ausgespielt wird, da die Liebe ja wenig Zukunft verspricht. Die Musik ist hauptsächlich auf Streicher und Blasinstrumente ausgerichtet. Auch die Spannungselemente sind mit Streichern eher im Vordergrund. Percussions werden wenn dann nur selten eingesetzt wie bei "The Ghost" wo eine heulende Violine den unfriedlichen Geist sehr schön wiederspiegelt.

Die treibende mitunter sehr dynamische Musik wirkt auch in ihrer langen Laufzeit zu keinem Zeitpunkt langeweilig. Das ist wirklich erstaunlich. Keine durchhänger! Manch ein langer Horner könnte sich eine Scheibe davon abschneiden.

Das widerlegt imo auch die Aussage das kurze Alben prinzipiell meistens besser sind weil sie besser durchfließen. Nee!!! Wenn das Qualitativ nicht absackt kann man auch fast 80 Minuten davon haben!

Im Laufe der Musik wird auch ein in eigenen Worten Claudius Thema vorgestellt. Das ebenfalls durch eine Violine Charakterisiert wird. Eine wunderschöne Vertonungsperfidität. Grundverschieden zu Hamlet ist sie kühl und berechnend von percussions begleitet. Aber nicht wirklich gelungen für das Countertheme. Zu wenig prägnanz und nicht ganz so innovativ.

Ein Highlight der CD ist definitiv der 18. Track "My Thoughts be Bloody". Er fängt wie auch der Monolog von Hamlet leise an und steigert sich in ein Fanfarenartiges und auch etwas marschartiges Klanggebilde ähnlich dem "Non Nobis Domine" aus Henry V.

Dann gibts auch Tracks wie denn 23. die total Laune machen und darauf folgt dann eine modernistische fast schon Herrmannsche Komposition. An "Part them they are Incensed" wird so mach einer seine Freude haben;)

Und dann noch der letzte Track der auch im Film sehr zum Vorschein kommt. Doyle verbindet den letzten Satz vom Prinzen Norweg gekonnt mit der zu Grab Tragung. Und zum einzigen mal setzt ein Chor ein. Ein wahrlich krönender Abschluß der Musik.

Hamlet empfehle ich eigentlich jedem. Die die lediglich die neuen Sachen von Doyle kennen wissen gar nicht wozu der mal imstande war. Die Musik enthält imo alles was das Herz begehrt. Genau deswegen eine unbedingte Kaufempfehlung. Wohl der beste Doyle neben Henry V. Wenn nicht sogar einen Tick besser weil runder.

Bewertung: 9 von 10 Punkten

Der eine Punkt fehlt wegen des nicht ausgereizten Themas von Claudius.

Amazon Marketplace Kaufempfehlung:

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Für 5 Euro noch sehr günstig. Neu bei Amazon selbst doch etwas teuer mit 25 Euro.

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Ne ne, das mein ich nicht keine Angst. Sein Stil ist immer noch der Gleiche. Jedoch ist der Innovationsreichtum sehr viel größer. Auch Qualitativ. Hör dir mal n paar Hörproben an z.b von Hamlet. Geht ja bei Amazon unter dem gesetzten Link.

seine neuen scores haben irgendwie nicht die seele die die alten hatte.alles nur produkte heutzutage.

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  • 2 Wochen später...

Also, ich hab Hamlet gerade noch mal durchgehört, und er hat mich wieder nicht packen und festhalten können. Sorry, irgendwas fehlt mir dabei. Wenn ich richtig konzentriert hinhöre, fallen mir zwar alle möglichen schönen Ideen auf, aber nach ein paar Minuten schweifen meine Gedanken ab, und ich nehme bloß noch zehn oder zwanzig Minuten lang untermalende Streicher wahr. Es fällt mir schwer, mich auf den Score zu konzentrieren, und erst dann offenbart er sich richtig. Ich kann's nicht wirklich begründen.

Henry V und die neueren Doyles empfinde ich als zugänglicher. Henry hat IMHO eindeutig die Nase vorn - er ist irgendwie viel lebendiger, dynamischer und wilder. Hamlet stell ich erst mal ins Regal und geb ihm in ein paar Monaten nochmal ne Chance.

Alex

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