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Dinosaur - James Newton Howard


Siddl
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Dinosaur - James Newton Howard

Label: Walt Disney Records

Veröffentlichungsdatum: 01.05.2000

Trackliste:

1. Inner Sanctum / The Nesting Grounds

2. The Egg Travels

3. Aladar & Neera

4. The Courtship

5. The End Of Our Island

6. They're All Gone

7. Raptors / Stand Together

8. Across The Desert

9. Finding Water

10. The Cave

11. The Carnotaur Attack

12. Neera Rescues The Orphans

13. Breakout

14. It Comes With A Pool

15. Kron & Aladar Fight

16. Epilogue

Spielzeit: 56:00 Minuten

Review:

Disney brachte 2000 den Computeranimierten Film "Dinosaur" in die Kinos, der besonders beim jüngeren Publikum gut ankam. Für die Filmmusik wendeten sich die Macher an James Newton Howard, der auch noch mehrere Disney's vertonen durfte. Nun, was Howard mit diesem Score geliefert hat, ist und bleibt für mich immer und immer wieder ein kleines musikalisches Wunder, auch wenn es das eigentlich nicht ist.

Sofort der erste Track beginnt wunderbar ruhig, mit dem Chor im Hintergrund, leisen Streichern und einer Flöte die auch einen leicht afrikanischen Touch gibt. Dann wird eines der von Howard verfasst Themen gespielt bis es dann ein wenig lauter wird; der Chor kommt mehr in den Vordergrund und für einen kurzen Moment hören wir das vom Orchester, was ich immer als "mollig warm" bezeichne. Dann wird es wieder leiser, die Flöte spielt wieder eine schöne Melodie, wird von Harfe, Hörnern und dann dem ganzen Orchester begleitet. Nun folgen die ersten Einsätze von Schlaginstrumenten. Während der Chor uns immernoch verzaubert, spielen die Streicher wieder "mollig warm", im Vordergrund sind nette Rhtymen der Percussions zu hören.

Der zweite Track, ein Song von Orange Blue, ist meiner Meinung nach nicht unbedingt erwähnenswert. Bei mehrmaligem Hören ist er ganz nett, passt mir persönlich nicht in die Reihenfolge. Dabei ist aber der Refrain doch sehr schön anzuhören...

"The Egg Travels" bietet das Hauptthema der Dinosaurier. Der Track wird oftmals in Trailern verwendet. Afrikanische Rhytmen leiten erst das Fagot und dann kurzes Mickey-Mousing ein. Nun spielen die Streicher, unterstützt vom Chor, der hier die beste Stimmung erzeugt! Langsam baut Howard das Orchester auf, Hörner spielen großartig eine Melodie, bis dann die Streicher wieder wunderschön auftreten und es dann zum Thema kommt! Majestätisch, prächtig und wunderschön. Der Chor ist immer wieder nur fantastisch. Fanfarenartige Bläser, wunderbare Streicher und starke Percussion!

Ein ruhiger Track folgt mit "Aladar & Neera". Auch hier hört man deutlich die Merkmale Howard's heraus, wie ich finde. Warme Streicher, die Flöte(n) ...später beginnen wieder Chor und afrikanische Rhytmen, bis dann in der Mitte des Tracks der schönste Teil beginnt. Streicher spielen das Liebes-Thema, welches für mich immernoch eines der schönsten von Howard ist. Der Track endet geheimnisvoll und düster.

"The Courtship" zeigt grandiose Arbeit des Chors, den ich nicht oft genug loben kann. Rhtymen leiten ihn wieder ein bevor Flöten und Streicher fröhlich eine Melodie spielen und die Rhtymen lauter werden. In der Zeit, in der sich das Orchester wieder aufbaut, hört man wunderschöne afrikanische Blasinstrumente und wunderbare Chorarbeit. Dann, im Höhepunkt des Tracks, folgt eine wahrlich fröhliche Melodie für die Flöten und den Chor, in dem jetzt hauptsächlich die weiblichen Sängerinnen hervorgehoben werden. Dieser Track ist ein schönes Beispiel für die wunderbare Orchestration des gesamten Scores. Bevor der Track endet, spielt die Klarinette, dann Streicher und dann ein Horn um die letzte Verschnaufpause vor dem ersten und zugleich besten Actioner "The End Of Our Island" anzubieten. Dieser Track beginnt mysteriös, geheimnisvoll, ja schon fast wie aus einer anderen Welt. Doch nach 0:28 beginnt schon der Zweifel an einem durchgehend wunderschönem Track. Bei 1:00 folgt der Aufschwung bis dann der Chor und das Orchester einen Meteoriten ankünden! "Howard'sche Bläser" schreien förmlich zur Pause. Man hört nichts...bis dann alles ausbricht und das Chaos beginnt. Hier kann ich einfach nur sagen; anhören und genießen, sofern das geht. Rhytmus und Orchester arbeiten perfekt zusammen. Den Sprung von der Klippe in das Meer unterstreichen wieder die schreienden Bläser. Die letzte Minute erweist sich als heroisch und/oder wieder etwas ruhiger. Der Chor beendet den Track mit leisem Summen.

"They're All Gone" ist ein sehr ruhiger Track, der eine Solo-Sängerin schon fast an Lisa Gerrad erinnern lässt. Man sieht wahrhaft eine zerstörte Insel hinter sich, bevor das Orchester wieder den Weg nach vorne zeigt und majestätisch und kraftvoll endet.

Ein weiteres Thema in "Raptors/Stand Together" vorgestellt. Fängt der Track doch wieder sehr ruhig, aber gefährlich wirkend an, lassen einen die schreienden Trompeten den ersten Hördurchgänger zusammenzucken! Starke Rhtymen und Bläsereinwürfe verdeutlichen die Flucht vor den Raptoren. 1:15 bereitet auf das Thema der Dinosaurier Herde vor, bis es dann bei 1:30 so majestätisch wie kein anderes in dem Score auftaucht. Die zweite Minute stellt schon das Finale des Filmes dar, in dem ein wahrhaft auswegsloser Kampf dreier Dinosaurier gegen einen riesigen Fleischfresser geboten wird. Hier erkennt man Howard ohne Zweifel; heulende Bläser, die Howard'schen Streicher, grandiose Einwürfe von jedem Instrument. Nachdem die Action in diesem Track durch ein grandioses Klimax beendet wird, kommt wieder der Chor zum Einsatz, allerdings sehr ruhig, wie der Rest des Orchesters. "Mollig warm" zeigen uns Streicher, Klarinette und Chor den Weg in ein wunderschönes Tal, das Ende der Reise...allerdings nicht das Ende dieses Albums.

"Across The Desert" ist ein grandios mitreißender Track! Die afrikanischen Rhytmen, Chor und Orchester unterstreichen die Reise durch die sängende Hitze. Das Thema der Herde wird mehrmals gespielt und variiert, bevor Synthesizer und ruhige, atmosphärische Geräusche eine völlige Leere darstellen. Ein letzter Aufschwung beendet auch diesen Track.

"Finding Water" beginnt mit dem Thema der Herde, die sich auf eine Wasserstelle freut, die sich dann aber als ausgetrocknet erweist, was wieder durch atmosphärische Geräusche, Synth und einer Klarinette verdeutlicht wird. Die Rhytmen zeigen den erneuten Aufbruch, bevor Wasser in der vertrockneten Stelle gefunden wird; leise baut sich das Orchester auch hier wieder auf, bis dann das Wasser hervorkommt und das Thema der Herde wieder gespielt wird.

In "The Cave" gibt es wieder eine kurze Pause von Spannung und Nervenkitzel. Ab und zu lugt mal eine kleine Mickey-Mousing Passage hervor. Die Streicher erinnern an den Stil von Thomas Newman. Das Thema aus dem ersten Track wird "mollig warm" gespielt und lässt einen die Augen schließen. Bei 1:43 kommen einem evtl die Worte "Gute Nacht, John-Boy" in den Sinn. Ein wunderbar ruhiger Track. Doch...

ein typischer Howard beginnt: "The Carnotaur Attack". Hohe Streicher, die heulenden Bläser! Gänsehaut pur! Bei 0:58 baut sich alles auf und bricht bei 1:18 mit Goldenthal'schen Bläsern richtig aus! Ein wahrhaft grausam, aber dennoch heldenhafter Track, indem der Kampf um die Freiheit klar gemacht wird. Viele der Action Soundtracks von James Newton Howard finden sich hier wieder. Wieder beendet der Chor, Klarinette und ruhige Streicher den Track, begleitet von unheimlichen Bläsern.

"Neera Rescues The Orphans" lässt einen in der ersten Sekunde an "Perfect Storm" oder so etwas denken. Die Oboe spielt ähnlich wie die Powell's "Bourne" Scores. Streicher beenden den Cue.

Und nun folgt der Track, der mich immer und immer fasziniert und wahrlich mein Liebelingstrack auf dieser CD ist. Ruhige Streicher, die an "Vertical Limit" erinnern beginnen. 0:52 bereitet auf ein Klimax vor, und es kommt! 1:10 zeigt eine simple und dennoch so famose Melodie, die so wunderschön gespielt wird! Das Horn das die Gegenmelodie spielt, die Timpani, das alles begeistert mich am meisten in diesem Score! Ein Glockenspiel kommt dazu und dann kommt der Durchbruch, der Durchbruch in das Tal. Man mag an "Land Before Time" denken. Zum Schluss wird wieder das Herden Thema gespielt. Grandioser Track!

The Courtship findet sich in "It Comes With A Pool" wieder. Das fröhliche Thema wird kurz gespielt, bis alles wieder ein wenig abkühlt und dann wieder ins düstere, böse übergeht. Marschtrommeln, Bläser und wunderbare Streicher zeigen die Eile, die Herde noch zu erreichen, die ins Verderben, in die Arme des Fleischfresser, gerät. Der Track wird einfach nur geil abgeschlossen; das Klimax erinnert wieder an "Vertical Limit".

"Kron & Aladar Fight" bietet den letzten Actioner im Score. Düster angefangen, wird durch die Streicher der Konflikt zwischen den beiden Dinos hervorgehoben. Nach einer Minute beginnen die Streicher mit einem bekannten Aufschwung, bis dann der Kampf beginnt. In diesem Final recyclet Howard "Stand Together", bis dann am Ende der Spannungsteil des Scores ruhig mit einer wunderbaren Melodie beendet wird und zum Schluss in "Epilogue" übergeht. "The Egg Travels" wird auch hier größtenteils recyclet, ein paar schöne Choreinwürfe und nette Flöten und dann das Main Theme, das mit einem Bumm diesen Score beendet!

Nun, was soll ich sagen; der Score ist und bleibt mein liebster. Den möchte ich wirklich jedem ans Herz legen! Die Bewertung fällt mir so auch ganz und gar nicht schwer, wenn das Finale noch neueres geboten hätte, wären es 10 geworden. Hut ab, für einen der grandiosesten Scores Mr. Howard!

Bewertung: 9 1/2 von 10 Punkten

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  • 2 Wochen später...

Naja, eigentlich hat unser Siddl für dieses Wahnsinns-Review ebenfalls ein dickes Knutscherl verdient. :D

Tolles Ding, Silas... danke dir für die Mühe und die liebevolle Beschreibung der Tracks. Da kribbelt´s so richtig in den Fingern, diese wirklich wundervolle Filmmusik mal wieder im CD-Player rotieren zu lassen.

*schmunzel* Besprich´ doch beim nächsten Mal einen Score, der dir nicht so gut gefällt. Das würde mich persönlich auch mal interessieren. :cool:

Cheers, Thomas

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  • 2 Jahre später...
  • 1 Jahr später...
  • 4 Jahre später...

Ach, ein paar Flüchtigkeitsfehler, aber es kommt auf den Inhalt an und es ist gut, wenn das hier noch mal ein paar Leute motiviert, sich wirklich gute Filmmusik anzuhören und nicht nur dieses lauwarme Zimmersche Ostinato-Gedudelde, das heutzutage in 8 von 10 Kinoproduktionen anzutreffen ist.

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Ich meinte sogar den Inhalt - bei so einer oberflächliche Beschreibung á la "Es wird lauter" "Es wird leiser" "Am Ende ist Schluss" regt mich normalerweise auf. Sei's drumm. 

Bin deiner Meinung, lauwarm und Ostinato-Gedudele ist mittlerweile halt leider der Regelfall.

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Ich sollte den Text mal aktualisieren ... ist ja schrecklich was ich da schreibe :D

Aber vielen Dank und herzlich Willkommen "Dunge_Onmaster" - dein Avatar lässt mich zwar TOTAL zurückschrecken ( ;) ) aber ich bin mir sicher, du wirst dich im Forum wohl fühlen.

 

Hallo siddl, ich wär' froh , ich könnte die Scores derart beschreiben, wie du das oben getan hast.

Deine Ausführungen haben mich erst auf "Dinosaur" gebracht. Echt klasse.

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