Ich höre gerade folgendes Album...(Teil 2)

[Thomas Nofz]

Ausgehend von unserer CINEMA- Diskussion: würdest du mir die Musik empfehlen?

Hmmm, schwierig. Ich weiß ja nicht, inwieweit du impressionistische, harmonisch fließende und sich (vor allem im letzten Satz) teilweise zu monumental ausnehmenden Höhepunkten aufbauende Musik magst. Es ist keine anspruchsvolle Musik, sondern wirkt vielmehr wie eine IMAX-Movie-Vertonung im klassischen Gewand, jedoch ohne programmatische Vorgaben.

Ausgehend von der CINEMA SYMPHONY, bei der dich vor allem die Stilimitationen gestört haben, kann ich dir PLANET EARTH aber eigentlich nur wärmstens empfehlen... vorausgesetzt, du gehst etwas weniger analytisch und mehr imaginativ an die Musik heran.

[Gast Columbo]

Danke euch beiden! Werde mal bei Gelegenheit ein Ohr riskieren!!

[Siddl]

In letzter Zeit mal gehört:

David Arnold - Quantum Of Solace

Vergeigt hat er's. Schade! Vor allem seit ich damals auf wikipedia folgenden Satz las: "Arnold sagte, er sei froh darüber, dass Forster ihm genügend Zeit zur Ausarbeitung der Musik lasse, denn bei Casino Royale war der Zeitplan viel enger" Schon klar ... das Resultat ist ein Score mit routiniertem Actionscoring, wie wir es von Arnold kennen. Zugegeben, mir hat's gefallen...aber das reicht doch nicht. Keine Verarbeitung von Themen, kein großer Unterhaltungsgrad. Kurz: Kein toller Bond-Score für mich. Manno.

Brian Tyler - Alien vs. Preadator: Requiem

Auf dem Weg zur Schule läuft momentan nichts anderes mehr. Komisch, dabei ist Tyler's Score zum Riesengemetzel ganz und gar nicht ansprechend, wenn es um originelles komponieren geht. Aber ich stehe bekanntlich auf "Hau drauf"-Musik. Muss manchmal einfach sein ... insofern laufen "Decimation Proclamation", "Power Struggle" und "Outnumbered" jeden zweiten Tag bei mir an.

Alan Silvestri - Predator

Den Hype um den Score verstehe ich nicht soo richtig. Ich mag ihn auch, könnte ihn mir aber nicht in einer Tour anhören,...klingt für mich alles nach einer Tonart irgendwie ... weiß nicht. "Jungle Trek" höre ich oft, und einige andere Cues ebenso, ich finde Silvestri's Werk sehr gelungen, aber als seinen besten bezeichne ihn von meiner Sichtweise her nicht.

Mark Isham - Eight Below

Sowas wie damals wird es wohl kaum oder nur selten wieder geben. Aber es ist einfach toll so einen Score mal wieder laufen zu lassen. Abenteuerlust packt mich!

Michael Giacchino - Call Of Duty

Von all seinen Gamescores, ist dieser auf jeden Fall mein Liebster. 40 min Williams-ähnliche Bläserattacken, wirre Streicherangriffe und pulsierende Schlagwerke. So gut wie keine Verschnaufpause, und wenn eine da ist, dann klingt diese wunderbar und erinnert sehr an "Secret Weapons Over Normandy" oder "Medal Of Honor". CD starten und direkt von der ersten Sekunde an Gänsehaut!

Bearbeitet 12. Januar 2009 von Siddl

[Gast Columbo]

Eight Below conducted by Isham? Das muss aber ein Fehler sein...

[Siddl]

Is halt n Self-Made-Cover^^

[Gast Columbo]

Achso, na dann ;-)

np: SCORPIO (Jerry Fielding)

[Grubdo]

Nordwand von Christian Krolonovits

Der beste deutsche Score seit das Parfüm. Großes Orchester und eine unheilvolle Atmosphäre laßen gleich Hitchkock/Hermann Stimmung aufkommen. Seltsam sind die Geräusche der Eisen die die Bergsteiger benutzen, die teilweise im Score integriert sind. Aber nichtdestotrotz...großartige FIlmmusik.

[Thomas Nofz]

:

Hugo Friedhofer - BOY ON A DOLPHIN (1957)

"Postkarten"-Musik von höchstem Niveau. Das tiefenpsychologische Idiom, welches sonst viele Friedhofer-Scores bestimmt, fehlt hier völlig und der Komponist aalt sich hörbar in der musikalischen Darstellung des sonnenüberfluteten und meeresbrandungumspülten Schauplatzes (die Ägäis). Warme, üppige Klangfarben (obwohl der Komponist die Bezeichnung "üppig" eher als unangebracht empfand) gemischt mit dezentem Lokalkolorit, wunderschönen, märchenhaft anmutenden Passagen für das nächtlich glitzernde Mittelmeer ("Nocturnal Sea"), einem Hauch Friedhofer´scher Schwermut sowie zart hineingewebten Vokalisen lassen vor dem geistigen Auge mit Leichtigkeit die griechische Inselwelt und die romantisch-amourösen Verstrickungen der darin agierenden Menschen entstehen.

[Kusanagi]

:

The Deep End Of The Ocean (1999) ~ Elmer Bernstein

Milan 66520-2

9 Tracks

TT: 30:09

Bei The Deep End Of The Ocean handelt es sich um eine grundsolide Arbeit des späten Elmer Bernstein, die Partitur ist zwar nicht sonderlich komplex gestaltet aber gerade diese ehrliche Einfachheit oder besser gesagt Schlichtheit macht den Reiz dieses Scores aus, hier wirkt nichts vordergründig, effekthascherisch oder sonst irgendwie aufgesetzt.

Wie in der Vergangenheit beweist Bernstein auch hier ein besonderes Händchen für Stoffe in denen die Charaktere im Mittelpunkt der Geschichte stehen, so strahlt seine Musik auch hier oft eine besondere menschliche Wärme aus.

Vor allem in ruhigeren Momenten für Streicher, Holzbläser und den zarten Pianofiguren ist das große Vorbild To Kill A Mockingbird nicht weit, aufgelockert wird der Score durch vereinzelt rhythmische Passagen und Spannungsmomente in typischer Bernstein-Manier und Orchestrierung. Der Score ist thematisch ansprechend gestaltet und trotz ihrer Einfachheit wirkt die Komposition nie belanglos oder langweilig, an ein, zwei Stellen ist übrigens Air on G String von J. S. Bach eingearbeitet.

Erwähnenswert ist eventuell noch das dass unvermeidliche Ondes Martenot hier nur sehr spärlich und dezent zum Einsatz kommt.

Mit einer Spielzeit von ca. 30 Min. ist der Albumschnitt für dieses musikalische Material gerade richtig und besitzt keine unnötigen Längen, eine runde Sache.

[Heiko Heinrichs]

:

Hugo Friedhofer - BOY ON A DOLPHIN (1957)

"Postkarten"-Musik von höchstem Niveau. Das tiefenpsychologische Idiom, welches sonst viele Friedhofer-Scores bestimmt, fehlt hier völlig und der Komponist aalt sich hörbar in der musikalischen Darstellung des sonnenüberfluteten und meeresbrandungumspülten Schauplatzes (die Ägäis). Warme, üppige Klangfarben (obwohl der Komponist die Bezeichnung "üppig" eher als unangebracht empfand) gemischt mit dezentem Lokalkolorit, wunderschönen, märchenhaft anmutenden Passagen für das nächtlich glitzernde Mittelmeer ("Nocturnal Sea"), einem Hauch Friedhofer´scher Schwermut sowie zart hineingewebten Vokalisen lassen vor dem geistigen Auge mit Leichtigkeit die griechische Inselwelt und die romantisch-amourösen Verstrickungen der darin agierenden Menschen entstehen.

Endlich mal einer, der Friedhofer hört.

Das Album ist in der Tat großartig. Ich höre es auch immer wieder gern.

[Siddl]

David Newman - The Spirit

Der gute David Newman ist wieder da! Sofort im Main Title kann er sich austoben! Die Mundharmonika erinnert zwar erst an HARD RAIN, aber der Score geht in eine weitaus bessere Richtung als Standart Action-Scoring. Ab und zu mal Bass und das "sexy" Saxophon. Tolle Bläsereinwürfe...

Ich habe Synths erwartet und schon sehr gehofft die Musik wäre orchestral, und das IST sie! Großartig wieder mal so etwas aus dem Hause Newman zu hören!

Bearbeitet 14. Januar 2009 von Siddl

[Grubdo]

Gundam Seed Destiny Symphony von Toshihiko Sakaki

Der Score zur Animeserie Gundam Seed Destiny ist ja ein kleiner Klassiker, bei der Symphony griff man sogar auf das London Symphony Orchestra zurück und nutzte seine geballte Kraft. Das Resultat ist absolut grandios.Epische, heroische Themen nahezu in jedem Track (Spaceship MInerva-der Hammer!) gefühlvolle tragische Cues die schon opernhaft anmuten und tosende Action, alles im XXL-Format. Filmmusikfans werden absolut glücklich damit.Klarer Fall von 10 von 10.Wer in Zukunft noch oft solche Sachen anhören.Überrschungen gibt es viele. Z.B: ist eine meiner absoluten Lieblingsmusiken die Symphony zu SAILOR MOON. Ist der bescheutert denkt ihr? Nö, den grade da wo ihr es am wenigsten erwartet kommt das beste am ende heraus.Die Sailor Moon Symphony ist ein perfektes Beispiel dafür, ich werd sie naher nochmal anhören und meine Meinung posten. Ist schon ne weile her.

[Gast FilmmusikOnkel]

Kann ich Thomas nur zustimmen.Schon jetzt ein Highlight im Ouvre von Fredi.Einfach wahnsinnig trollig,spitzbübig und ironisch.Die Orchestration ist die Beste die ich seit langen gehört habe,wie Williams in seinen Besten Tagen.

Einfach ein herrlicher Score,voller toller Actionmomenten,mit wahnwitzigen Bläsern aber auch tollen nachdenklichen Momenten.

Knaller SCore,danke Fredi.

Danke Thomas, danke ToneDef. Wenn ich sowas lese (mit wahnwitzigen Bläsern) bin ich als alter Bläserliebhaber sofort Feuer und Flamme. Hab mir den Score dann gleich mal online gekauft und das was ich bis jetzt gehört hab, gefiel mir, obwohl ich vom Komponisten oder dem Film bis dato noch nie was gehört hatte.

Mark Isham - Eight Below

Sowas wie damals wird es wohl kaum oder nur selten wieder geben. Aber es ist einfach toll so einen Score mal wieder laufen zu lassen. Abenteuerlust packt mich!

[ATTACH]2402[/ATTACH]

Danke für den Hinweis. Ich wußte bis dato nichtmal von der Existenz dieses Films oder seiner Musik. Hab dann gleich mal online die Musik gekauft und was ich bis jetzt gehört hab ist genau das was ich so mag.

[Grubdo]

Wie angekündigt hier die Sailor Moon Symphony.

Ist sogar noch besser als ich sie in Erinnerung hatte. Wieder ein großes Orchester das leidenschaftlich spielt, tolle Themen. Wer die Scores von Joe Hisaishi kennt und liebt wird hier überglücklich.Es ist natürlich weniger heroisch und düster als Gundam, verspielt und teils fröhlich, der track "Romance" ist auch definitv eines der top lovethemes überhaupt, zum dahinschmelzen. Gekrönnt wird das ganze mit einem großen Finale. Auch das hier ist eine glatte 10, zweifellos.Mal sehen wo mich meine Reise als nächstes hinführt...

[Siddl]

Lalo Schifrin - Rush Hour 3

Schifrin rises again! RUSH HOUR 3 ist ein wahres Feuerwerk geballter Orchesterpower! Der Maestro hat allerhand schwarze Notenblätter im Orchester verteilt und muss beim Komponieren und Dirigieren sehr viel Spaß gehabt haben. In den Action Sequenzen sehr perkussiv und rasant! Schlägt die beiden Vorgänger um Längen. Absolute (laute) Höhepunkte mit tollen perkussiven und bläserlastigen Einlagen:

"Chasing The Assassin", "Bikers", "Swordfight", "Parachute Down".

Dazu noch zusätzliche Musiker wie Abe Laboriel (hach ich liebe den Kerl:D) am Bass. Ab und zu meint man Giacchino, Arnold und andere herauszuhören.

Mission Accomplished, Senor Schifrin! Let's get loud!

[Alex]

Abe Laboriel (hach ich liebe den Kerl:D) am Bass.

Ja, der Typ ist große Klasse. Kennst du die Scheiben, die er mit Koinonia aufgenommen hat? Besonders "Celebration live" ist extrem empfehlenswert.

Alex

[Siddl]

Ja! Genau! Und auch die Videos auf Youtube sind empfehlenswert

[Kusanagi]

:

The Wicked Lady (1983) ~ Tony Banks

UK/GER Atlantic LP 78-0073-1

Version für Orchester: 8 Tracks

ca. 28 Min.

Für diesen Kostümschinken steuerte „Genesis“ Keyboarder Tony Banks die Musik bei und so verwundert es auch kaum das die A-Seite des Albums eine reine Synthesizer Version der Themen in einer Solo-Performance von Banks enthält.

Wie man sich vielleicht vorstellen kann, nimmt sich das ganze recht bescheiden aus und klingt aus heutiger Sicht ziemlich cheesy um nicht zu sagen billig. So ist es auch nicht verwunderlich das diese rein synthetische Version keine Verwendung im Film fand.

Der Knaller hierbei ist allerdings die B-Seite, den sie enthält eine von Christopher Palmer arrangierte und orchestrierte Version des Scores

- und voilà -plötzlich ist es eine fantastische, schwelgerische und mitreißende Abenteuermusik par excellence wie man es sich nur wünschen kann.

Dargeboten wird der orchestrale Ohrenschmaus vom National Philharmonic Orchestra of London unter dem Dirigat von Stanley Black, aufgenommen wurde die Musik in der St. Peter's Church, Morden.

Ein absoluter Geheimtipp, leider ist der Score bisher noch nicht auf CD erschienen (die inoffizielle mal nicht mitgezählt) ich hoffe auf eine Veröffentlichung von Intrada, ganz auszuschließen ist dies nicht handelt sich bei dem Film doch um eine Golan und Globus Produktion.

(Regie führte übrigens Michael Winner)

Bearbeitet 15. Januar 2009 von Kusanagi

[BigBear]

Hört sich interessant an. Und auch das Cover gefällt mir.

[Alex]

Hört sich interessant an. Und auch das Cover gefällt mir.

Also, das Cover find ich eher unfreiwillig komisch.

Alex

[BigBear]

Ja gut, so kann man es natürlich auch sehen. Aber irgendwie mag ich diese Art von Cover ganz gerne.

[Marcus Stöhr]

Direkt zu Beginn des Eröffnungsstücks meint man einen neuen James Bond Score zu hören, Bond-typisch cool wogende Blechbläser und spielerisch akzentuierende Piccolos, untermauert von rhythmischem Schlagwerk.

Ein billiger Bond-Abklatsch ist Desplats LARGO WINCH Score deshalb aber ganz und gar nicht -ganz im Gegenteil-, zwar gibt es im weiteren Verlauf immer wieder Momente die man so auch gut und gerne in einem Bond Score von David Arnold wiederfinden könnte -samt dezent elektronischem Rhythmusunterbau- aber insgesamt bleibt er mit seinem Gespür für Melodik und der charakteristischen Instrumentierung ein typischer Alexandre Desplat Score.

Fans vordergründiger Haudrauf-Action werden auch hier wieder enttäuscht, es gibt zwar Actionbetontere Titel jedoch hält sich alles in Grenzen - also kein endloses Action-Geballer - vielmehr lebt die Musik von seiner, wie gesagt, feinen Melodik die durch gelegentliche dezent osteuropäisch wirkende Einsprengsel zusätzlich eine ganz besondere Note erhält.

Elegante Spy-Music ohne übertriebenes Actiongetöse, sehr angenehm.

Danke für die Einschätzung, Aleksej, ich habe die CD gerade bestellt.

[Thomas Nofz]

:

Thomas Newman - REVOLUTIONARY ROAD

Einfühlsame Zerbrechlichkeit, aufwallende Hoffnung und eine über allem schwebende Traurigkeit bestimmen den neuesten Score von Newman. Dem Film von Sam Mendes wohl wie auf den Celluleib geschneidert.

Es ist immer wieder faszinierend, wie tief Newman nur anhand von klangcollagierten, sphärisch im Raum treibenden Pianoakkorden, kraftvoll aufstrebenden Streichern und nachtigallgleich wispernden Flöten oder Violinen in die Herzen "seiner" Leinwandhelden blicken kann und ihre geheimsten Wünsche und Träume auslotet... bis hin zu verborgeneren, dunkleren Emotionen.

Der Score klingt dabei weder neu noch innovativ... vielmehr bewegt sich Newman auf bewährten (für Einige sicherlich auch ausgetretenen) Klangpfaden á la ROAD TO PERDITION, WHITE OLEANDER oder IN THE BEDROOM, so daß REVOLUTIONARY ROAD sicherlich kein Referenzwerk in seinem Schaffen ist... aber für mich persönlich ist es wieder mal ein ergreifendes ohrales Erlebnis, den Komponisten auf seiner musikalischen Entdeckungsreise in die Geheimnisse der menschlichen Seele zu begleiten.

[Bernd Junker]

:

Thomas Newman - REVOLUTIONARY ROAD

Sehr schön, denn der befindet sich seit heute in meiner Napster-Download-Liste; hören konnte ich ihn allerdings noch nicht. Ich liebe es, wenn man bis zum "Anschlag" Musik für 10,- im Monat legal downloaden kann.

[Gast Columbo]

Sehr schön, denn der befindet sich seit heute in meiner Napster-Download-Liste; hören konnte ich ihn allerdings noch nicht. Ich liebe es, wenn man bis zum "Anschlag" Musik für 10,- im Monat legal downloaden kann.

Bist du eigentlich neuerdings ein Werbeträger für Napster?