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Soundtrack Board

Ich höre gerade folgendes Album...(Teil 2)


Marcus Stöhr
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Empfohlene Beiträge

"Aisle Seat - Great Film Music" John Williams & The Boston Pops Orchestra

Diese LP habe ich 1982 als dreizehnjäriger gekauft!

Höre diese Zusammenstellung von damals aktueller Filmmusik und Klassikern selbst nach bald dreissig Jahren immer noch gerne. Raritäten sind die Instrumentale Version des Williams-Songs "If We Were In Love" und die Orchestrale Version von "Chariots Of Fire". Sehr gelungen ist auch "New York, New York" aus dem gleichnamigen Film mit Liza Minnelli. Natürlich besser bekannt von Sinatra.

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Der Pate III - Carmine Coppola/Nino Rota

Coppola versprach, nach dem zweiten Film keinen weiteren "Pate"-Film zu drehen, doch 1990 zwang ihn seine finanzielle Situation, dieses Versprechen noch einmal zu überdenken. Da mittlerweile der gesamte Stoff des Romans aufgebraucht war, entwarfen Mario Puzo und Carmine Coppola eine komplett neue Handlung, die nun in den 70er Jahren angesiedelt war und vom gealterten Michael Corleone handelt, der die Geschäfte seiner Familie endgültig legalisieren und aus dem organisierten Verbrechen aussteigen will. Auch wenn dieser Film immernoch mit sehr großer Detailverliebtheit ausgestattet wurde, die Schauspieler hervorragend spielen und die Handlung stimmig ist, erreicht der dritte Teil nicht mehr die Klasse der ersten beiden Filme, was vielleicht auch an der anderen Epoche und den um Einiges gealterten Darstellern liegt.

Da Nino Rota bereits 1979 verstarb übernahm Coppola nun gänzlich die Verantwortung für die Musik. Dabei stützt er sich hauptsächlich auf die Themen der ersten beiden Filme und belässt diese auch gröstenteils in ihrem ursprünglichen Arrangement. Das wird schon bei der ersten Sekunde deutlich, als die Solo-Trompete das Album mit dem "Paten"-Walzer einläutet, der in der zweiten Nummer in der typischen kleineren Besetzung mit den Holzbläsern und der Mandoline gespielt wird. Auch der "Marcia Religioso" aus dem zweiten Teil wird wieder aufgegriffen, allerdings hier in einer üppigen Version für Chor und Orgel - wahrscheinlich eines der wirkungsvollsten Stücke der CD überhaupt. Ansonsten begegnet man wieder dem "Immigranten"-Thema sowie diversen Neben- und Seitenthemen der ersten Filme. Wirklich neu ist nur das frisch für den dritten Teil komponierte Liebesthema.
Wie auch auf den ersten beiden Alben gibt es auch diverse Source-Stücke zu finden wie die Sizilianische Suite und die zwei Gesangsnummern. Wirklich auffällig ist der enorme Anteil, den die Auszüge aus der Oper "La cavalleria rusticana" bestreiten. In dieser Oper gibt nämlich Corleones Sohn Anthony sein Debüt als Sänger. Schließlich beschließt die CD mit einem fast identischen Arrangement des Finales des ersten Teils.

Ein positiver Aspekt des Albums ist natürlich die gute Klangqualität, die auf das jüngere Datum der Einspielung zurückzuführen und den beiden anderen Alben voraus ist. Allerdings wirkt der Klang, so klar und sauber er doch ist, ein bisschen zu hallig (besonders Nr.2). Ein weiterer Aspekt scheint die relativ lange Laufzeit von 58 Minuten zu sein, doch davon bestreiten nur 21 Minuten den wahren Score. Sieben Minuten werden von den beiden Balladen bestritten und der Rest (nahezu 24 Minuten) wird von "La Cavalleria rusticana" ausgefüllt, die zweifellos eine tolle Oper ist, aber den Hörer leider den Anschluss an die Originalmusik verlieren lässt, sodass das abschließende Finale einen völlig aus dem Fluss reißt. Ein weiteres Problem ist, dass auf den ersten beiden CDs alles bereits "gesagt" worden ist. Das dritte Album bietet einen tollen "Marcia Relogioso", ein unglaublich anmutiges "Godfather Intermezzo" und ein schickes neues Liebesthema. Ansonsten bildet die CD nur ein "Best Of" der alten Themen, immerhin in klarer Klangqaulität. Wer die ersten beiden Alben hat, kann sich dieses auch getrost zulegen, wer nur im Besitz der dritten CD ist und Blut geleckt hat, sollte unbedingt zu den frischeren ersten beiden Einspielungen greifen. So oder so eine Anschaffung wert aber wie der Film hinter den ersten beiden Teilen anzusiedeln.
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Das tragische Schicksal der Hanna S. - Dov Seltzer

Für diesen Widerstandsfilm von 1987 war die Kultschmiede "Cannon Films" verantwortlich, die von den beiden israelischen Cousins Menahem Golan und Yorum Globus gegründet worden war. Somit ist es nicht sehr erstaunlich, dass für diesen Film auch ein israelischer Komponist zuständig war: Dov Seltzer. Der Komponist lieferte eine überraschend heitere Partitur für einen Film mit eher düsterer Thematik.

Schon die ersten Minuten der Titelmusik zeigen, dass sich Seltzer sehr an der derzeitigen Mode orientierte. So erklingt das zugegebenermaßen hübsch anzuhörende Musik in einem gefälligen sypmhonisch-poppigen Arrangement mit satten Streicherteppichen und dezentem Synthieschlagzeug. Doch schon in der zweiten Nummer fällt auf, dass Seltzer diese Musik nicht nur mit einem richtigen Orchester einspielte sondern auch ein versierter Komponist ist. So stechen stets einige filigrane Nebenstimmen und Kontrapunkte aus den dicken Streichern hervor. Außerdem weiß Seltzer seine Themen gut zu variieren. So erklingt ein Seitenthema am Anfang der dritten Nummer als zackiger Marsch, die Hauptthemen werden sanft bei der Ankunft im Dorf vom Akkordeon und der Harfe gespielt und auch die Streichersoli während der Exekution verbeiten eine klezmerartige und gleichzeitig verzweifelte Athmosphäre. Auch nett ist die Gesangeinlage sowie die stimmungsvolle Musik zu McCormacks Beerdigung.

Insgesamt schuf Seltzer eine sehr üppige und seichte Musik, die aber trotzdem nett anzuhören ist und einige schöne Momente sowie sehr melodische Themen bieten kann. Die 37 Minuten Musik lassen sich locker in einem Mal durchhöhren und lassen bei angemessenen Erwartungen keine Wünsche offen. Wer also keine allzu anspruchsvolle Musik in der Tradition der symphonischen Pop-Scores aus den 80ern sucht, sollte für rund 4 Euro einmal einen Hördurchgang riskieren.
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Die Verschwörung von Assisi - Dov Seltzer

Die 1984 entstandene Musik zu dem Film nach dem gleichnamigen Roman wurde ebenfalls von Cannon Films produziert. Regie führte der Autor der Romanvorlage, Alexander Ramati. Der Film handelt von Pater Ruffino, der Juden in das von den Alliierten besetzte Genua bringen soll.

Auch hier war Seltzer für die Musik zuständig und es fällt gleich auf, dass diese Komposition von einer düsteren Athmosphäre geprägt ist als die Musik zu dem drei Jahre später entstandenen Film "Das tragische Schicksal der Hanna S.". Seltzer arbeitet hier rein orchestral und geht in der Instrumentierung sowie der Komposition sehr sorgfältig und feinfühlig vor. So erklingt das melancholische Hauptthema zuerst in den Holzbläsern, die vom Spinett begleitet werden und wechselt dann in ein walzerartiges Motiv der Trompete. Neben dem Hauptthema gibt es noch einen Schwung weitere Melodien wie die Themen für Ruffino oder Christina. Die jüdischen Schützlinge erhalten sogar zwei Themen: einruhiges und ein fröhlicheres. Zu den sehr harmonisch komponierten Momenten gibt es auch noch zwei spannungsgeladene Titel, die die Sequenz in Florenz und die Reise nach Pescolostanzo unterlegen. Hier schafft Seltzer eine sehr düstere Athmosphäre mit einigen recht dissonanten Ausbrüchen in den Bläsern. Interessant ist auch die zweiminütige Jazz-Einlage in "Christinas Thema", die dann aber in den gewohnten Streicher-Holzbläserklang zurückfällt.

Insgesamt bietet diese Musik den interessanteren Teil auf der CD mit Seltzers Cannon-Filmmusiken zu Widerstandsfilmen, die mit stolzen 75 Minuten Laufzeit aufwartet. Die Klngqualität ist recht gut, doch besonders in der ersten Hälfte etwas verwaschen und hallig. Besonders zu "Die Verschwörung von Assisi" fällt auf, das die Titel sehr dicht aneinandergereiht wurden oder gar ineinander münden und so eine abwechslungsreiche knapp 39 Minuten lange Suite bilden. Der angenehme Hörfluss wird durch die stets sehr auskomponierten Stücke verstärkt. Somit für den momentanen Preis ein recht empfehlenswertes Album mit einer recht seichten, aber netten und einer etwas anspruchsvolleren Partitur mit klezmerartgiem Einschlag an einigen Stellen.

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Also dein Link funktioniert bei mir nicht.

am Besten abspeichern und dann mit Winamp oder Real Player starten, dann geht er. Mit Windows Player funzt das nicht ;)

PS: Oder gleich in WInamp oder einen andern Player starten lassen, ohne abzuspeichern, sollte auch gehen.

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jetzt wo es jeder hören kann würde ich mich über ein paar antworten in meiner review sehr freuen, ruhig ehrlich und offen seine meinung sagen. (nicht über meine review, ich weiß sie ist mies aber den score an sich) wie bei Lair und Coronado stören mich die zahlreichen Zitate nicht, während bei in 80 Days around the World werd ich immer wütend ach kürzester Zeit.

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Johnny English - Edward Sheamur/Howard Goodball

Als "Johnny English" 2003 in die Kinos kam, waren die Meinungen sehr gemischt. Mit großem Aufwand inszenierte Peter Howitt diese rasante Parodie mit unzähligen Queverweisen auf diverse Agenten- und natürlich die James-Bond-Filme. Neben Rowan Atkinson als Johnny English spielen auch John Milkovich als herrlich charmanter Fiesling sowie Natalia Imbruglia als die anfangs noch geheimnisvolle Schönheit an Englishs Seite. Leider können die Daresteller sowie die gekonnte Machart des Films leider nicht über einige Schwächen des Drehbuchs und diverse Längen hinwegtäuschen, die teilweise auch noch mit ziemlich billigen Fäkalwitzen kaschiert werden sollen.

Doch was die Schwächen des Films auch sein mögen, die Musik ist es nicht. Wie auch der Film nimmt die Musik diverse Agentenklischees aufs Korn und vertont den Film mit Elmer Bernsteins seit "Airplane" bekannten Methode, die Handlung stets seriös zu vertonen, aber hin und wieder einmal zu übertreiben. Außerdem ist Sheamur ein absoluter Experte, was Agentenstreifen angeht, spielte er doch schließlich für Michael Kamen die Keyboards in dessen Musik zu "Lizenz zum Töten" und orchestrierte dem Altmeister außerdem Teile von "Lethal Weapon" und "Die hard". Wie auch bei den James-Bond-Streifen wird der Vorspann hier mit einem Song unterlegt, der auch schon einige Töne des Hauptthemas anklingen. "A man for all seasons" wird übrigens von keinem Geringeren als Robbie Williams gesungen. Besonders überraschend dürfte zusätzlich auch der Aspekt sein, dass der Song aus der Feder Hans Zimmers stammte. Wie dem auch, sei, das Stück hat Tempo, swingt gut und ist ein absolut toller Eröffner des Albums.
Auf den Song folgt das Hauptthema des Films in einer Albumversion, die so im Film nicht zu hören ist. Nach zwei brachialen Akkorden des
Orchesters spielt die E-Gitarre über einen treibenden Rhythmus und swingende Bläserakkorde das Thema voll aus, bevor auch die Streicher mit einstimmen. Hier werden schon absolut parodistische Elemente des Scores sichtbar und machen Lust auf das, was noch kommen wird, nicht zuletzte wegen des gut gelungenen Themas von Edward Sheamur und Howard Goodball.

Es folgt ein wahnwitziger Score, der so ziemlich alles zu bieten hat, was ein gelungener Agentenscore auch bieten sollte. Neben einem seichten Liebesthema (voll ausgespielt in "Cafe Conversation"), dem schmissigen Thema für Johnny English komponierte Sheamur noch eine kleine Flötenfigur für einige peinliche Momente sowie viele Seiten- und Nebenthemen, die oft nur in einzelnen Titeln auftauchen. Zentrum der Musik ist ohne Zweifel das "Johnny-English"-Thema und das variiert Sheamur den ganzen Film über sehr gekonnt, sodass es mal als lässiges Trompetensolo über Klavierbegleitung, noble Fanfare oder temporeiches Actionmotiv erklingt. Die Action kommt in der Musik sowie im Film natürlich nicht zu kurz und bietet einige der Höhepunkte des Albums, insbesondere "Truck Chase" bietet eine vierminütige, sich stets steigernde Tour-de-force und auch "For England" wartet nach einigen rarsanten Läufen der Streicher und Holzbläser mit tollen und knackigen Momenten auf. Auch die Suspense-momente mit einigen elektronischen Einsprengseln und Choreinlagen bieten eine wundervolle Gänsehautmomente. Besonders nett ist auch die Parodie auf die Arnold'schen kühlen Streicher- und Hornkläge für den Agenten, der mit seinem Chef redet, in "Off the case".

Neben dem Score-Anteil existieren noch etliche Source-Stücke völlig unterschiedlicher Natur wie "Kismet" des elektro-crossover-Quartetts Bond, das einen Cameo-Auftritt bei Sauvages Feier hat und dort auch eine Salsa-Variante des Hauptthemas spielt. In der Sushi-Bar nach der Verfolgungsjagd läuft "The only ones" von Moloko und auch der ABBA-Klassiker "Does your mother know" ist auf der CD enthalten.

Das Album selber bietet ein sehr abwechslungsreiches Hörvergnügen, da die Titel fast durchgängig in chronologischer Reihenfolge erscheinen. Nur die beiden Bond-Stücke, die auf der Feier gleich hintereinander zu hören sind, wurden über das Album verteilt ("Kismet" wurde etwas vorgezogen) und eigentlich ist Nummer 2, "Russian Affairs" im Film als allererstes Stück zu hören. Durch die vollständigen Source-Stücke teilt sich die Stunde Laufzeit der CD in 20 Minuten Songs und 30 Minuten Score auf, da sich zwischen dem letzten Stück und dem verstecktem Titel neun Minuten Leerlauf befinden. Der Score-Anteil enthält alle wichtigen Momente des Films und lässt nur kleinere Stücke weg, die so oder ähnlich auch in den Albumstücken zu hören sind. Letztendlich bietet diese CD einen tollen Abwechslungsreichen Actionscore, der besonders in so mauen Zeiten wie diesen absolut Laune macht. Die CD wurde bei Decca verlegt und wird daher nicht mehr gepresst, ist aber momentan noch für unter zehn Euro zu haben, also, nicht lange zögern!
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Einfach großartig was der junge Nathan hier abzieht. Neben seiner genialen Arbeit zu Brick ist das wieder eine großartig unorthodoxe Musik geworden. Zusammen mit der Truppe von Cinematic Underground hat er eine bisweilen sehr Ragtime-artige Musik mit viel Piano, Gitarre, Violine und Holzbläsern geschaffen, die einfach mitreißt und wohltuend aus der Langeweile der aktuellen Filmmusik heraus sticht. Unbedingt anhören und ich hoffen auf mehr von ihm.:)

Kennt zufälligerweise jemand noch andere Projekte von Nathan???

Bearbeitet von Thomas Nofz
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Marc Shaiman - City Slickers II: The Legend Of Curly's Gold

Marc Shaiman schuf hier einen Alltime-Spaßmacher. Erstmal Spaß pur, selten einen Score gehört, der soviel Spaß und Schmunzeln erzeugt.

Ein Thema, was absolute Ohrwurmqualität hat!! Dazu die vielen "absichtlichen" Zitate an vergangene Westernmusiken oder die verschiedensten Stile, von Country bis zu Jazz, sogar Hip Hop-Sound :D:D

Dieser Mann schuf mit dem Score einfach abwechslungsreiche brillante Unterhaltung.

Man merkt ihm, wie allzu oft an, wieviel Spaß er beim Musikmachen hat. Aber man muss auch einen großen Dank an die Produzenten geben, die Marc Shaiman soviel Freiraum ließen.

Mein Lieblingstrack wird wohl für immer "The Stampede" sein, obwohl es sehr schwer ist, da einen Lieblingstrack herauszuspicken ist, aber dieser ist einfach, ach ich zitiere mich da mal selber :D:D

The Stampede

Bläser lassen das Main Theme anklingen, bevor dann die Mundharmonika es fast ganz spielen darf, bis ein toller Western-Rhythmus erklingt unter dem dann Das Haupt-Thema superb ertönt. Klasse. Fühl mich grad nicht zum ersten Mal bei diesem Album in den guten alten Western zurückversetzt. Nach einem Streicher-Aufbau, der gekonnt Spannung erzeugt, beginnen unter Bläsern und Streichern ein toller Action-Cue. Mit schnellen Trompetentöne kommt richtig gutes Tempo an. Dann wird das Man Theme angespielt, aber nur die ersten Klänge. Fantastischer Action-Rhythmus ab 5.20. Mir taugt die Begleitorchestrierung, bevor dann unter heftigen Orchestra-Einsatz wieder das Main Theme angespielt wird und es dann in ein ruhigen Streicher-Moment übergeht. Starkes Track.

Quelle: http://www.soundtrack-board.de/6655-euer-soundtracktagebuch-9.html#post163841

:):music:;):D

Ach was höre ich dieses Album gerne :D

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Die Mumie kehrt zurück - Alan Silvestri

"Die Mumie" gehörte zu den Filmen gegen Ende der 90er, die ein schon längst für tot erklärtes Genre wieder aufleben lässt, ohne sich dabei allzu ernst zu nehmen. Wie "Die Maske des Zorro", der auf ähnlichem Prinzip basiert, war auch "Die Mumie" derart erfolgreich, dass man sich für eine Fortsetzung entschied. Diese wird dem ersten Teil gerecht und setzt in Sachen Action sogar noch gekonnt einen drauf, ohne zu überladen zu wirken, wie es zum Beispiel bei "Fluch der Karibik III" der Fall war. Außerdem ist die Grundstimmung des Films wohltuend düsterer.

Für den ersten Film schrieb Altmeister Jerry Goldsmith eines seiner bombastischsten Spätwerke innerhalb von knapp 14 Tagen. In einem späteren Interview bezeichnete er den Film allerdings als "a piece of crap", sodass man sich hier gar nicht erst an Goldsmith wendete, als man einen Komponisten für die Fortsetzung suchte. So fiel die Wahl auf Alan Silvestri, der schon zu Abenteuerfilmen wie "Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten" vertont hat und auch den großorchestralen Score zu "Van Helsing" und die spritzigen Musiken zu "Zurück in die Zukunft komponierte. Die vorliegende Musik beweist, dass man die richtige Entscheidung getroffen hat. Für seine Musik standen Silvestri ein groß besetztes Orchester und ein Chor zu Verfügung und diesen vollen Klangkörper schöpfte er mit Hilfe seiner drei Orchestratoren wirkunsgvoll aus.

Goldsmiths Musik zum ersten Film war von ständig hindurchschimmerndem ägyptisch-arabischen Klangkolorit geprägt. So setzte er häufig den Schellenkranz, diverse Trommeln und vor allem die Oud-Soli prägen den orientalischen Einschlag in Goldsmiths Musik. Silvestris Komposition hingegen ist viel westlicher geprägt. Viele Stücke des Scores sind rein orchestral und nach westlichen Vorstellungen harmonisiert. Auch hier schimmern zwar hin und wieder einige kurze Passagen für die Oud durch und auch das English-Horn spielt einige an Phrasen der Zigeunertonleiter, aber sonst verlässt sich Silvestri auf die gewohnten Strukturen, sodass diese Musik nicht so stark wie Goldsmiths auf den Orient geschneidert wurde.

Auch das pompöse Hauptthema klingt sehr westlich, ist aber komplett von abenteuerlichem Einschlag. Die kraftvolle Hornfanfare wird das erste Mal während Evys Entführung voll ausgespielt und reift in "Medjai commanders" zu ihrer ganzen Pracht heran. Natürlich komponierte Silvestri, der übrigens auf keins von Goldsmiths etablierten Themen eingeht, auch eine Liebesthema für die beiden mittlerweile verheirateten Protagonisten. Das sehr zarte Thema wird anfangs als Flötensolo gespielt und gewinnt im Laufe des Films sehr an Fülle. Für Imhotep sowie den Skorpionkönig greift Silvestri auf ein bedrohliches Motiv aus seiner Musik zu "Schneller als der Tod" zurück und auch die tragischen Momente wurden mit einem herzzerreißenden Thema bedacht, das erstmals in "Come back, Evy" erklingt. Ansonsten kann man sich nicht des Eindrucks erwehren, dass hin und wieder Silvestris Musik zu "Schatten der Wahrheit" hier und dort hervorschimmert.

Wie auch im Film sind in der Musik die Actionmomente überdurchschnittlich vertreten und das nutzt Silvestri, um wieder einmal sein Talent für rasante Orchesterpassagen, donnerndes Schlagwerk, hetzende Streicher und schmetternde Bläser, die sich zu minutenlagen Tour-de-forces vereinen, unter Beweis zu stellen. Schon das chorgeschwängerte Vorspiel um die Legende des Skorpionkönig enthält einige absolut brachiale Momente, die auf mehr hoffen lassen und tatsächlich, in "My first Busride" und später während des Angriff der Pygmäen gehen Silvestri und seine Orchestratoren in die Vollen, werfen sämtliche Themen und Motive ineinander, hat sich der Hörer an einen Rhythmus oder ein bestimmtes Ostinato gewöhnt, folgt schon das Nächste, die Bläser treiben die Musik mit dem Schlagwerk zu unglaublichen klimatischen Entladungen zu und selbst nach fünf Minuten geht Silvestri und seinem Orchester die Puste nicht aus. Etwas derart brachiales aber trotzdem gekonnt komponiertes hat man selten in letzter Zeit gehört.
Auffällig ist auch die ständige Klangfülle der rein orchestralen Musik. Auch in den ruhigen Passagen zieht Silvestri mit seinen Helfern alle Register. Wenn zum Beispiel das Liebesthema gespielt wird, arbeiten meistens alle Streicher sämtlicher Register, unterstützt das Blech mit sanften Akkorden und verschönern die Holzbläser das Thema durch solistische Einlagen, während sogar der Chor zeitweise stimmungsvoll vokalisierend einstimmt, sodass sich der Raum stets mit einer brillanten Klangfülle erhellt.

Die CD von Decca enthält 70 Minuten des Scores unterschlägt damit noch eine Dreiviertelstunde der kompletten Musik des Films, wozu neben einigen verzichtbaren bloßen Untermalungssequenzen leider auch das komplette Finale nicht auf der CD enthalten ist, wo Silvestri nochmals sämtliche Themen zusammenführt und auch den Chor noch einmal aus den Vollen schöpfen lässt. Dafür schließt die CD mit einer tollen siebenminütigen Suite, die noch einmal alle wichtigen Themen zusammenfasst. Auch der Song zum Abspann ist enthalten.
Die Klangqualität ist durchweg perfekt, der Orchesterklang sehr differenziert, aber mit dem nötigen Hall und Wucht versehen. Nach den gesamten 70 Minuten wird dem Hörer klar, dass Silvestri hier einen Abenteuerscore abgeliefert hat, wie er sein soll: Themenreich, gewaltig, beeindruckend und fetzig. Leider wurde die CD seit Deccas Bankrott nicht wieder aufgelegt, ist aber noch zu humanen Preisen erhältlich. Man kann nur hoffen, dass die CD nur vorrübergehend wie Goldsmiths Musik zu ersten Teil oop ist.
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Schneller als der Tod - Alan Silvestri

Während sich die Neo-Western der 90er mit ernsten Themen beschäftigten und oft um historische Genauigkeit und detailreiche Ausstattung bemühten, präsentiert Sam Raimi hier einen Western voller Klischees, die teilweise bis ins Absurde überzogen werden und einer Handlung, die eher eine Rechtfertigung für all die spektakulär inszenierten Duelle zu sein scheint: Die berüchtigsten Revolverhelden des Westens treffen sich in einem kleinen Kaff, eingeladen von dessen die Einwohner terrorisierenden Bürgermeister John Herod, um sich in einem Wettbewerb zu duellieren und das Preisgeld zu kassieren. Die Motive dabei sind völlig unterschiedlich: Geldsucht, Rache, Egomanie und einer ist nicht freiwillig dabei...
Der Film ist natürlich meilenweit an der historischen Wahrheit vorbeigerauscht, aber die spannend inszenierten Duelle, die stets findigen Kameraeinstellungen und -fahrten sowie das Aufgebot an bekannten Schauspielern lassen die Zeit wie im Flug vergehen und wenn nachher die halbe Stadt in die Luft fliegt und sogar Tote wieder auferstehen, um Rache zu üben, dann ist es eine wahre Freude.

Alan Silvestri erkannte den ironischen Unterton des Films sofort und unterstrich diesen noch mit seiner Musik. So stützt auch er sich auf viele Klischees, die die Westernmusik im Laufe der Zeit aufgebaut und teilweise fast totgerannt hat. So knallt schon in den ersten Sekunden des Albums die Peitsche zu den rauen Gitarrentönen, während das Hauptthema gepfiffen wird. Trompetensoli legen sich über Gitarrenrhythmen und grummelnde Basstöne während der Spannungsmomente verbreiten eine gewollt plakative Westernathmosphäre, ohne jedoch einen Mangel an Talent oder Umgang mit dem Orchester erkennen zu lassen. Silvestris Musik ist rein akustisch und von mittelgroßem Orchester eingespielt. Für die richtige Westernstimmung sorgen natürlich diverse Trompeten- und Gitarrensoli. Es überrascht schon ein bisschen, dass Silvestri die Mundharmonika gar nicht einsetzt.

Die Musik stützt sich auf drei Themen. Zum Einen das schmissige Hauptthema, das jedoch meistens ruhig als Gitarrensolo über ganz leise tromlierende Streicher gespielt wird und an einigen dramatischen Momenten mit voller Orchesterbesetzung hervorbricht. Dann komponierte Silvestri für die Vergangenheit ein nachdenkliches Thema, das besonders während "Court's story" als wundervolles Fagottthema zur Geltung kommt sowie ein bedrohliches Motiv für John Herod, das auch in "Die Mumie kehrt zurück" wieder seine Verwendung finden wird. Außerdem gibt es noch ein herrlich italowesternesques Trompetensolo für den draufgängerischen Kid sowie einige Seiten- und Nebenthemen für die Spannungsmomente oder Kids Sterbeszene.

Das Album von Varèse präsentiert die Musik in gewohnt glasklarer Klangqualität, allerdings enttäuscht die recht kurze Laufzeit von 33 Minuten. Schließlich nahm Silvestri rund 50 Minuten mehr Musik für den Film auf. Dafür kommen auf dem Album zwei nicht verwendete Stücke zu Zug (Nummer 6 & 14), die im Film durch die Vorspannmusik ersetzt wurden. Insgesamt ein herrlich ironischer Score mit der Extraportion Augenzwinkern. Obwohl die CD von 1995 ist, kann man sie auch 15 Jahre später noch für einen angemessenen Preis erstehen. Es lohnt sich also für alle Western-Liebhaber, Silvestri-Fans und natürlich für alle Freunde des Films.
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Wieder mal superb geschrieben und wieder mal genau auch meine Meinung zu den beiden Silvestri's. Eine Art Weiterführung des "Quick and the Dead"-Stils kann man Silvestris tolle Musik zu "The Mexican" nennen, wo man auch seine Begeisterung für Morricone wahrhaftig (absichtlich) raushören kann und den man scherzhaft auch mal "The Qucik and The Dead II" nennen könnte :)

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estetischer soundtrack der hällt sich nach wie vor

klingt einfach gut

patrick doyle scottish

1. Arrival

2. To My Good Friend Brian

3. Needful Things

4. Brian's Deed

5. More Deeds

6. Art and the Minister

7. Gaunt's Web

8. Racing Towards Apple Throwing Time

9. Nettie Finds Her Dog

10. Ave Maria [schubert's Serenade]

11. Peer Gynt: Hall of the Mountain King [Grieg]

12. Go Upstairs

13. Turning Point

14. They Broke the Law

15. Devil's Here

16. Just Blow Them Away

17. End Titles

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Wieder mal superb geschrieben und wieder mal genau auch meine Meinung zu den beiden Silvestri's. Eine Art Weiterführung des "Quick and the Dead"-Stils kann man Silvestris tolle Musik zu "The Mexican" nennen, wo man auch seine Begeisterung für Morricone wahrhaftig (absichtlich) raushören kann und den man scherzhaft auch mal "The Qucik and The Dead II" nennen könnte :)

Habe jetzt mal einige Hörproben zu "The mexican" gehört und bin wirklich angetan. Locker, leicht, ironisch mit einigen schmalzigen Elementen...tolle Sache. Werde mir den bei Zeiten mal zulegen müssen, denke ich. Danke, Oliver, für deinen Hinweis!

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Habe jetzt mal einige Hörproben zu "The mexican" gehört und bin wirklich angetan. Locker, leicht, ironisch mit einigen schmalzigen Elementen...tolle Sache. Werde mir den bei Zeiten mal zulegen müssen, denke ich. Danke, Oliver, für deinen Hinweis!

Silvestri adaptiert hierbei das Love Theme von GUNS FOR SAN SEBASTIAN (Morricone). Wer die FSM-Scheibe nicht sein eigen nennt, sollte zugreifen. Superber Morricone-Western aus seiner Glanzzeit (1968).

[ame=http://www.youtube.com/watch?v=n-DBIavPlnY]YouTube - Ennio Morricone - Guns for San Sebastian - Love Theme Suite[/ame]

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Sehr interessant, Sami. Ich stocke ohnehin gerade meinen Morricone-Western-Bestand meiner Sammlung auf. "Guns for Sebastian" warda auch schon auf meiner Wunschliste, jetzt rückt die CD aber ziemlich schnell in den Einkaufswagen. :) Ich finde allerdings auch, dass Silvestri mit dem Material gut und respektvoll umgegangen ist, zumal die Anleihe hier Sinn macht und nicht als bloßes Abschreiben bezeichnet werden kann.

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Legend - Tangerine Dream

Ridley Scott war schon immer kein einfacher Regiesseur, wenn es um Filmmusik geht. Zudem kommt, dass er vor seinem Erfolg mit "Glaidator", der ihn relativ unabhängig machte und ihm eine große kreative Kontrolle über die Produktion verlieh, oft den kritischen Meinungen der Produzenten ausgesetzt war und wenig Rückgrad bewies, um seine eigenen Ansätze zu verteidigen oder gar durchzusetzen. Als Scott Jerry Goldsmith den Auftrag für die Musik zu seinem lang ersehnten Projekt "Legend" anbot, war das Verhältnis zwischen den beiden gespannt, da Scott in "Alien" die Musik ganz anders einsetzte als von Goldsmith geplant und diesen dadurch sehr verärgerte. Trotzdem legte sich Goldsmith bei diesem Auftrag sehr ins Zeug und schrieb seine vielleicht letzte wirklich große Musik, die Scott auch gefallen haben soll. Allerdings sahen die Produzenten die Musik als Problem, denen der teure und sehr lange Film mittlerweile ein Dorn im Auge war. So verlangten sie von Scott, er solle den Film um mehr als eine Viertelstunde kürzen. Außerdem solle die Musik durch eine poppigere modernere Klänge ersetzt werden, um dem jüngeren Publikum zu gefallen. Interessanterweise traute man dem europäischen Publikum anscheinend mehr zu, denn hierzulande erschien der (wenn auch immernoch gekürzte Film) wenigstens mit Golsmiths Originalmusik.

Die Ersatzmusik für das amerikanische Publikum lieferte die deutsche Formation "Tangerine Dream", die im Bereich der elektronischen Musik weite Schritte getan hat und in den 80ern zu einigen Filmen auch die Filmmusik beisteuerte. Für Ridley Scotts Fantasy-Märchen allerdings ist diese Musik absolut nicht gemacht. Schon wenn am Anfang die Panflötensynthies einsetzen hat man Angst vor den kommdenden Minuten. Und tatsächlcih ergießt sich über dem Rezipienten ein absolut überkitscht klingender Elektrobrei mit weiteren Flötensampeln, künstlichen Harfenklängen und einigen E-Gitarren-Einsprengseln, die sich oftmals viel zu sehr nach Eso-Gesäusel anhören. Die Gruppe greift auf die naheliegendsten Harmonien zurück, nicht einmal wird der Hörer in dieser über eine Dreiviertelstunde dauernden Klangsuppe überrascht. Auch die rasanteren Szenen wurden oft mit sanften Klangteppichen und etwas angezogenen Beats unterlegt. Ein wirkliches Thema gibt es auch nicht,die Musik zieht sich ohne roten Faden dahin und am Ende merkt man, dass fast nichts hängen geblieben ist bis auf den Eindruck, eine absolut billig klingende nur als Hintergrundberieselung zu hörende Musik halb wahrgenommen zu haben.

Wenn man bedenkt, wie die Musik hätte klingen können, ist dieser Ersatz gleich eine doppelte Schande. Varèse veröffentlichte rund 45 Minuten Musik auf einer 1995 erschienenen CD, die mittlerweile sehr rar geworden ist. Ich kann allerdings auch nur davon abraten, diese CD zu suchen, stattdessen sollte man in die 78 Minuten langen CD von Silva mit Goldsmiths Originalmusik investieren und sich wirklich in einer zauberhaften Märchenwelt verlieren.
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Asterix & Obelix bei den olypmischen Spielen - Frederic Talgorn

An den "Asterix"-Realverfilmungen scheiden sich die Geister, doch viele sind sich einige, dass der letzte auch der schlechteste der Reihe ist. Trotz aller Stars und Gastauftritte, des neuen (oder vielleicht auch wegen) Asterix und der aufwendigen Produktion sei der Film ohne Seele und Charme. Doch trotzdem bot dieser Film wie auch schon seine beiden Vorgänger dem jeweiligen Komponisten eine gute Basis für eine tolle Filmmusik. Auch der dritte Film wurde wieder mit einem neuen Komponisten versehen, der allerdings auch von allen vieren, die an den Realverfilmungen bisher gewirkt haben, der Bekannteste ist.

Während die Musik Goldmans und Romanelli zum ersten Teil noch sehr keltisch angehaucht war überraschte Chany in dem zweiten Teil mit einer ausgefeilten orhcestralen Musik mit einigen orientalischen Einsprengseln und modernen Elementen wie der E-Gitarre. Frederic Talgorns Musik hingegen ist eine (fast) rein orchestrale Komposition, die besonders durch ihre filigrane Orchestrierung, den durchgängig heiteren Charakter und die Rozsa-Anleihen für die olypmischen Paraden besticht. Schon die ersten fünf Minuten der Musik stellen viele aktuelle Filmmusiken vom kompositorischen Handwerk und der Orchestrierung in den Schatten. Hier wird auch erstmals das Hauptthema vorgestellt. Die heitere Melodie erklingt erst in einer Hornfanfare und fließt dann in den üppig schwelgerischen Streicherklang ein. Harfenglissandi und quirlige Holzbläser unterstreichen die heitere Athmosphäre. Das Hauptthema bestreitet auch die weiteren beiden Stücke, bis sich die Protagonisten auf die Reise machen und schon erste Anklänge der altertümlichen Passagen durch Hörner und Schellenkränze zu hören sind. Die Palastszene stellt erstmals die pompösen Fanfaren und schmetternden Blechpassagen mit den robusten Quinten in den Pauken und Bässen vor. Hier wird deutlich, dass Talgorn zum Urvater der römischen Hollywoodklänge mit einem leichten Augenzwinkern herüberschielt. Ihre volle Kraft entfalten die Toalgorn'schen Triumphmärsche während der furiosen Eröffnungsmusik zu den Spielen. Hier dröhnt das Schlagwerk, schmettern die Fanfaren und werfen die Violinen Motive ein, dass es eine Freude ist. Talgorn dickt seine Musik zusätzlich mit unzähligen filigranen Nebenstimmen an, die die Musik noch wuchtiger und üppiger klingen lassen, ohne dass es sich um leeren Bombast handelt.

Neben dem fröhlich gestimmten Hauptthema existieren noch einige Seiten- und Nebenthemen für die römische Welt sowie natürlich ein Liebesthema, dass Talgorn während der Balkonszene in bester Hollywoodmanier ausnutzt. Der absolute Höhepunkt der Musik dürfte die elfminütige Suite zum finalen Wagenrennen sein, in der Talgorn alle wichtigen Themen und Motive noch einmal anreißt und ineinanderwirft. Wuchtig legt sich das Hauptthema über die treibenden Ostinati der Bässe und des Schlagwerks. Die teilweise arg synchopierten Nebenstimmen lassen eine deutliche Inspiration von ähnlich gelagerten Kompositionen John Williams' erkennen, aber auch das fällt hier nicht negativ ins Gewicht. Insgesamt lässt sich die Musik in drei Teile einteilen. Die ersten Stücke sind von schwelgerischer Heiterkeit und basieren oft auf dem Hauptthema, die zweite Abteilung wird sehr von den römischen Triumphmärschen dominiert und zuletzt beeindruckt die Musik mit einer furiosen Actionmusik.

Die Musik enthält also alle wichtigen Elemente einer unterhaltsamen Filmmusik und erntet noch einen Haufen Bonuspunkte durch die ausgezeichnete Orchestrierung und die sorgfältige Verarbeitung der Themen. Die CD von Milan enthält bei 65 Minuten Gesamtlaufzeit fast genau 50 Minuten des Scores, die wie im Flug vergehen und eigentlich in chronologischer Reihenfolge enthalten sein dürften. Ob die Musik komplett ist, vermag ich nicht zu sagen. Außerdem gibt es noch vier Songs sowie einen kleinen Mitschnitt aus der Originaltonspur am Ende. Die Titelliste ist komplett französisch gehalten und die Klangqualität brillant, man hört jedes Detail in der Musik. Somit ist diese CD wie auch die anderen Beiden eine dicke Empfehlung wert. Talgorn präsentiert hier eine furiose Filmmusik der Extraklasse.
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Der letzte Mohikaner - Peter Thomas

In dieser deutsch-italienisch-panischen Co-Produktion lieferte Winnetou-Regiesseur Harald Reinl nun seinen vierten Western ab. Die Romanvorlage Coopers wurde allerdings in vielen Fällen an die derzeitige, duch die Winnetou-Filme inspirierte Mode, angeglichen. So spielt der Film ein ganzes Jahrhundert später. Statt Perücken und Dreispitzen sehen wir wieder die üblichen Blaujacken. Unkas und Falkenauge wirken wie Winnetou und Olds Shatterhand, die Konflikte der Engländer und der Frasnzosen wurden duch den Krieg der Indianer gegen die Weißen ersetzt etc. die verschiedenen Indianerstämme mögen auch nicht so recht in die felsige spanische Landschaft passen und auch die Handlung wurde deutlich abgewandelt. Trotzdem inszenierte Reinl wieder einmal einen für jugendliche Zuschauer beeindruckenden Indianerfilm, der auch heute noch die nostalgische Seite der sich erinnernden Zuschauer ansprechen zu vermag.

Für die Musik war Peter Thomas zuständig, der zu dieser für damalige Verhältnisse große Produktion eine überraschend gefällige und melodiöse Arbeit schrieb. Seine noch folgende Arbeit zu "Old Firehand" ist deutlich spröder und krachiger. Thomas arbeitet mit einem orchestral besetztem, aber etwas schmal klingenden Ensemble. Neben den traditionellen Elementen der Streicher, Holz- und Blechbläser erweiterte Thomas sein Instrumentarium mit für die damalige Zeit typischen Instrumenten wie dem E-Bass, der E-Gitarre, dem Banjo, der Mundharmonika, der Harfe und der elektrischen Orgel. Vom Charakter ist die Musik weniger spröde als seine Wallace-Kompositionen, allerdings schimmern oftmals Thomas-typische swingige Elemente hindurch, sodass einem teilweise sogar Bossa-Nova-Rhythmen und dezente Swing-Begleitung begegnen.

Die Musik ist reich an thematischem Material, so erklingt gleich zu Anfang schon das noble Hauptthema mit flirrenden Violinen und strahlenden Hörnern und Trompeten. Für den durchtriebenden Banditen Roger und den brutalen Irokesen-Häuptling Magua komponierte Thomas ein markantes Vier-Noten-Motiv, das oft in den Posaunen erklingt und meistens während der Kampfszenen mit treibenden Rhythmen den Schlagwerks unterlegt ist. Für den Major Heyward komponierte Thomas ein sehr nobles Militärthema, das erstmals von der Solo-Trompete über sanfte Streicherbegleitung gespielt wird und während der Fahrt durch die Sandwüste zu voller Pracht heranreift. Außerdem konzipierte Thomas noch viele weitere Themen für bestimmte dramatische Situationen oder Momente wie ein Liebesthema oder eine dramatische Sequenz, die bei der brennenden Brücke oder der brennenden Farm erklingt.

Die Musik liegt bei über 53 Minuten hier in ihrer kompletten Fassung vor und reiht sich mit ihrer tollen klangtechnischen Überarbeitung in viele angemessene Veröffentlichungen deutscher Filmmusik aus der Nachkriegszeit ein. Ein Rauschen ist nicht zu hören, allerdings klingen die ohnehin etwas dünn besetzten Violinen teilweise etwas schrill, was aber wahrscheinlich nicht besser zu machen ist. Außerdem sind am Schluss des Albums noch drei Bonustitel enthalten, die vielleicht Testaufnahmen oder LP-Titel sind und noch einmal das Liebesthema, das Militärthema und eine locker-leichte Square-Dance-Melodie enthalten. Das Booklet ist reich bebildert und enthält zu jedem Titel ein Standfoto und eine kurze Handlungsbeschreibung. Insofern ist die CD eine tolle Erweiterung einer jeden Peter-Thomas-Sammlung und übberrascht mit für den Komponisten sehr eingänglichen Titeln.
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[ame=http://www.youtube.com/watch?v=6E5mrmIwAOY]YouTube - Ivan Wyschnegradsky : Étude sur les mouvements rotatoires, opus 45c (1961)[/ame]

Dieses Stück von Iwan Wyschnegradsky habe ich mir gerade bei Youtube angehört und ich meine Ähnlichkeiten zu John Williams Images rauszuhören, weshalb ich mich frage, ob man einige Stücke von Images der Mikrotonalen Musik zuordnen kann?

Weiß da jemand bescheid?

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