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Soundtrack Board

Ich höre gerade folgendes Album...(Teil 2)


Marcus Stöhr
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mal ne frage an diejenigen, die z.bsp. streitenfelds Robin Hood äußerst schwach finden. würde sich diese haltung ändern, wenn im booklet alles haarklein erklärt wird, wieso weshalb warum er diesen und jenen track so komponiert hat wie er ihn letztendlich komponiert hat? ich glaube es nicht.

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mal ne frage an diejenigen, die z.bsp. streitenfelds Robin Hood äußerst schwach finden. würde sich diese haltung ändern, wenn im booklet alles haarklein erklärt wird, wieso weshalb warum er diesen und jenen track so komponiert hat wie er ihn letztendlich komponiert hat? ich glaube es nicht.

 

Natürlich kommt das nicht alleine vom Lesen, denn es muss schon Sinn und Verstand hinter der Musik bzw. dem Text stecken, um einen Mehrwert zu bieten. Aber genau darum geht es ja: manche Musiken lassen sich schlichtweg nicht einfach nur mit Heraushören vollständig erfassen, eben beispielsweise - wie Mephisto schon schrieb - aufgrund von zusammengesetzten und gemixten Instrumenten oder besonders kniffeligen Passagen, die mehr als nur eine einfache Melodie oder Rhythmus tragen. Es geht weniger darum, dass man sich die Musik schön liest, sondern eher noch schöner. Es kann ja genauso gut vorkommen, dass man die Intentionen und eingebauten Ideen für Murks oder sie für nicht besonders gut umgesetzt hält, was sicher der ein oder andere im Falle von Streitenfelds ROBIN HOOD so denkt.

Wie ich ja damals schon mal schrieb - wir beide hatten das Thema ja auch schon zur Genüge ;) - glaube ich den umgekehrten Fall nicht, dass man also keine neue Wertigkeit durchs Lesen bzw. Analysieren erhält. Aber selbstverständlich kann es so sein, dass manche per se nicht wollen oder es aus Verständnis Gründen nicht können - das mag absolut sein, de facto gibt es aber in vielen Musiken Informationen, die sich nur durch eine parallele Analyse oder Herangehensweise entdecken lassen und andernfalls im Verborgenen liegen bleiben. Musik nur auf die akustische Ebene zu reduzieren, wäre genauso fatal, wie Sprache nur auf die Akustik zu reduzieren - es wäre beides immer nur mindestens die halbe Miete.

 

Was das Verstehen von manchen Inhalten betrifft, da muss man vielleicht auch differenzieren, da viele Informationen weniger Wissen sind, das man sich einfach aneignen kann, sondern vielmehr ein Teil einer Sprache, was nochmal eine ganz andere Herangehensweise benötigt.

Aber wie gesagt: das Gespräch hatten wir ja schon einmal.  ;)

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Wie ich ja damals schon mal schrieb - wir beide hatten das Thema ja auch schon zur Genüge ;) - glaube ich den umgekehrten Fall nicht, dass man also keine neue Wertigkeit durchs Lesen bzw. Analysieren erhält.

welche schlussfolgerung soll denn derjenige für sich ziehen, dem ein soundtrack rein von der akustik schon mal sehr gefällt, bei der analyse im booklet aber feststellt, dass die musik ja inhaltlich totaler murks für ihn ist? soll er den soundtrack dann weniger wert schätzen und nur noch einmal im jahr hören, statt einmal im monat?

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Noch mal kurz meinen Senf dazu, um auch Mißverständnisse zu vermeiden. Was mir in der Regel an den Anmerkungen in Booklets am meisten hilft, sind ganz banale Dinge: Was passiert in der Filmhandlung bei diesem Musikstück? Welche Instrumente sind zu hören? Für was oder wen stehen die musikalischen Themen, die ich in diesem Track in dieser Reihenfolge höre? Ohne solche ganz einfachen Informationen erscheint mir ein 8-Minuten-Track sonst oft wie ein sinnlose Aneinanderreihung von Fragmenten. Und ich bin auch jemand, dem sich viele Themen nicht so schnell einprägen und von daher auch dankbar, wenn mich jemand mit der Nase mehrmals drauf stößt.

 

Ein ganz konkretes Beispiel: In Track 11 der BLACK RAIN-(Score-)CD folgen 15-20 Sekunden lang nur dumpf-metallisch schlagende Stampfgeräusche. Solange ich die CD ohne Begleittexte gehört habe, fand' ich das wirklich nervtötend. Das war immer die Stelle, an der ich beim Nebenbei-unaufmerksam-Hören aufgemerkt habe, weil ich mich dadurch beeinträchtigt fühlte. Beim erstmaligen Hören mit Texten hingegen habe ich dann interessanterweise plötzlich festgestellt: Hola, ich bin ja schon bei Track 12, wo waren denn die "schrecklichen" Stampfer? Natürlich hatte ich die Passage auch vorher beim "dualen Hören" (Hören mit Lesen) registriert, aber durch die Anmerkungen fügten sie sich jetzt für mich viel organischer und harmonischer in die Musik ein.

 

Das (1. Absatz oben) mögen für viele andere Hörer Aspekte sein, für die's doch keine Begleittexte bräuchte – für mich schon. Ich habe oft nicht die Lust und die Motivation, mir zu einem Soundtrack den Film zu besorgen und dort – viel zeitaufwendiger – selbst auf Suche zu gehen und diese Details selbst zu ermitteln.

 

Abstraktere Aspekte von Begleittexten finde ich zwar auch interessant, sind aber für mich weniger relevant für das unmittelbare Hörerlebnis.

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Mich interessieren Booklettexte auch nicht sonderlich, jedenfalls nicht irgendwelche Trackanalysen (historische Info's zur Filmentstehung schon eher).

 

Was ich hilfreich finde, sind Angaben zu Inspirationen aus der Klassik (OMEN = PSALMENSYMPHONIE oder so), mir jedoch haarklein durchzulesen, ob in Track 15 das Hauptthema auf Sackpfeifen im Hintergrund mitspielt - das kümmert mich in der Tat erst, wenn die Musik für sich bei mir ankam. Ich habe schon diverse Rosenmans beiseite gelegt, die wunderbar intelligent konzipiert worden sind, aber einfach nicht meinen musikalischen Vorlieben entsprechen wollen. Aber für Einsteiger mag das sicher empfehlenswert sein, wenn man den eigenen filmmusikalischen Horizont etwas erweitern möchte - besonders im Hinblick auf Spieltechniken usw..

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@Babis: Wo hattet ihr denn das Gespräch schon mal?

 

Ich musste gerade erstmal in meinen Gedächtnis kramen und die Suchfunktion bemühen, aber unter anderem hier:  :)

http://www.soundtrack-board.de/topic/9767-themen-der-filmmusik-golden-silver-age/

 

 

 

welche schlussfolgerung soll denn derjenige für sich ziehen, dem ein soundtrack rein von der akustik schon mal sehr gefällt, bei der analyse im booklet aber feststellt, dass die musik ja inhaltlich totaler murks für ihn ist? soll er den soundtrack dann weniger wert schätzen und nur noch einmal im jahr hören, statt einmal im monat?

 

Na, die Antwort hast du dir ja schon selbst gegeben. Wenn derjenige den Inhalt als Murks abstempelt, dann mag das ja schon ein gutes Stück eine negative Wertung sein. Dementsprechend hat die sonst nette Musik eben Kratzer bekommen. Aber wie gesagt: es geht ja nicht darum, dass die Zusatzinformationen, Inhalte oder sonstigen Ebenen der Musik eine fixe Wertigkeit besitzen - es kommt immer noch darauf an, welchen Wert der Hörer auf diese unterschiedlichen Ebenen liegt. Beispielsweise freut sich ein frommer Christ über Bach-Musik umso mehr, weil sie auch inhaltlich den Herrn lobt. Das kann für dich ja völlig uninteressant sein.

Was ich nur noch einmal sagen möchte: Musik ist mehr als nur Akustik und das muss man gegebenenfalls auch manchmal so offen für sich zugeben, gerade in Diskussionen, da es auch um Verständnisfragen geht. Denn darauf ergeben sich ja manchmal die Diskrepanzen im Verständnis zwischen den Usern. Manche Musik wird gelobt, weshalb man sich wundert, weshalb man sich dann nicht noch mehr damit auseinander setzen möchte. Und wenn eine Musik kritisiert wird, dann verweist manch einer auf die zusätzlichen Ebenen der Stücke - quasi als Richtigstellung.

 

Das ist wie in der Literatur. Goethes WERTHER bekommt noch einmal eine ganz neue Dimension, wenn man Goethes eigene Geschichte zu dieser Zeit kennt.

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Für mich der beste Terminator-Score.

Beltrami schuf hier eine für mich perfekte Mischung aus Elektronik und Orchester in einer sehr gelungenen und originellen Instrumentierung. Das schafft er in den sehr energiegeladenen und beeindruckend umgesetzten Actioncues genauso wie in den ruhigen Momenten, die wunderbar als Kontrast zu den Actionparts sich zur Wirkung setzen. Dazu streut er ab und an Cues ein, die an den Originalscore von Brad Fiedel erinnern und Am Ende gibt es dann sein sehr gutes Arrangement vom Terminator-Thema.

 

Hier einer der Action-Tracks...

 

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Hier läuft als erstes von den beiden Neuankömmlingen der Jobman

 

jobman.jpg

 

Erinnert mich etwas an Jerrys "Der Geist und die Dunkelheit" und auch wieder an Dorfszenen aus Stargate SG1, wenn SG1 auf einen Planeten mit Mittelalterkultur chaapa'ai-ten :D

Viel bis nur Synthesizer. Erster Eindruck: Gefällt mir.

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Läuft gerade auf Rotation. Sehr erbaulicher Trip zur US Navy, der perfekte Score zu gestärkten weißen Gardeuniformen und entschlossen blickenden gutgebauten Amerikanern. Aber im Ernst: Mal wieder ein sehr gelungener Broughton, der abseits des wirklich eingängigen Hauptthemas einen Score geschaffen hat, der absolut geeignet gewesen wäre für den Einsatz auf der großen Leinwand. Die Musik hatte mich damals schon positiv überrascht, als ich den Pilotfilm das erste Mal im Fernsehen gesehen hatte (meine Güte, das ist auch wieder 17 Jahre her...). Jetzt, alleinstehend ohne Harm Rabb und Ms. MacKenzie, kann sich die Musik richtig entfalten.  

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