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Soundtrack Board

Ich höre gerade folgendes Album...(Teil 2)


Marcus Stöhr
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Empfohlene Beiträge

Mit fehlt sowohl THE LAST VALLEY [...]

 

Wenn Du LION IN WINTER phänomenal findest, sollte Dir LAST VALLEY zumindest sehr gefallen. Beide Scores ergänzen sich prima, wobei LAST VALLEY weniger festlich und hymnisch ist, sondern düster und erhaben. Insgesamt vielleicht etwas weniger eingängig, aber von vergleichbar hoher Güte, in den lyrischen Momenten sogar etwas ausgefeilter. Siehe Samis Suite ... :)
 
Der Film mit Michael Caine und Omar Sharif kann LION IN WINTER natürlich in keiner Sekunde das Wasser reichen und ist nicht zu Unrecht total geflppt, aber die schöne Ausstattung und die Thematik rechtfertigen durchaus mal einen Blick: Dem Dreißigjährigen Krieg widmet sich eine britisch-amerikanische Produktion nicht alle Tage ... eigentlich eher nie.
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ich höre nach langer zeit mal wieder meinen allerersten westernscore, den ich mir vor ca. 12 jahren gekauft habe

 

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American Outlaws - Trevor Rabin

 

ich weiß, dahingehend gibt es besseres und westernmäßigeres. was mir an rabins musik sehr gefällt ist, dass sie sehr melodiös ist. die themen sind sehr catchy und der mix aus kleinem orchester, samples und akustik instrumenten ergibt einen sehr angenehmen westernklang. sicherlich etwas modern und poppig geraten, dem film und dessen inszenierung aber auch durchaus angemessen. rabin hat für den film einige themen und motive komponiert, die an einigen stellen an Armageddon erinnern, vorallem das liebesthema, und dennoch angenehm und "frisch" klingen. gefühl, atmosphäre, spannung und rasanz kommen gut zustande. die musik hat auch etliche akustik gitarren einlagen zu bieten, die den orchestralen part abwechslungsreich gestalten. bezüglich der actionmusik gefällt mir, dass sie sehr rhythmisch und thematisch gestaltet wurde und auch dort einige soloinstrumente zu finden sind. sicherlich ist die musik aus kompositorischer sicht etwas grobschlächtig geraten, aber ich finde sie hat im film wunderbare arbeit geleistet und als album bietet sie mir eine menge spaß beim zuhören. hier mal 3 meiner lieblingstücke:

 

 

Brief Reunion ist ein schönes eröffnungstüsck, dass gleich eins der themen vorstellt. mir gefällt bei dem stück die streicherarbeit sowie der part der solovioline und der flöte. ab der 2. hälfte wird das thema dann schön mit dem poppigen percussion rhythmus gespielt. klingt sehr toll.

 

 

der Titel Farewell And Hello, Key West präsentiert dann auch schon eins der gefühlvolleren themen. auch hier mag ich die melodie  und wie sie gespielt wird sehr gerne. im letzten drittel haut rabin dann nochmal eine passage rein, die für seine verhältnisse doch überraschend klingt und noch am besten old school western feeling aufkommen lässt.

 

 

der titel Perfect Outlaws beinhaltet das schmissigste thema dieser filmmusik. ich finds sehr eingängig und durch die percussion hats auch ordentlich wumms. der einwurf der klarinette? zum schluss rundet das stück ab.

 

mag sein, dass ich zu dieser musik mehr geschrieben hab als sie eigentlich verdient, jedoch kann ich über musik die mich schlicht begeistert am meisten schreiben. die gedanken purtzeln einfach so raus.

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Klar erfindet sich James Horner hier nicht neu.. benützt wieder alte Themen von sich und auch das Vier Noten Motif taucht wieder auf, jedoch trotz allem berührt mich der Score sehr. Ich fiebere mit der Musik mit... sie packt mich und lässt mich erst nach den letzten Klängen wieder los.

Vielleicht sind genau diese Gefühle, die der Score bei mir weckt, der Hauptgrund, warum diese Musik so hoch in meiner Gunst steht... egal was es auch ist.. es ist Musik, die mir sehr gefällt und die mir jedesmal eine Gänsehaut verursacht.

 

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For Those I Loved (Au Nom De Tous Les Miens), Maurice Jarre. Dramatischer, rein symphonischer (!), aber auf die Dauer recht eintöniger Score. Zwei Hauptthemen, die eigentlich durchweg im Score zitiert werden, auch mal etwas "jiddisch" angehaucht oder, durch Akkordeon, französisch. Die Music Box Records-CD war schnell ausverkauft. Ich frage mich allerdings warum. Die CD läuft 78 Minuten. Eine 66-minütige Fassung des Scores gibt es immer noch auf dieser lohnenswerten Doppel-CD von DRG, zusammen mit den Album-Fassungen von The Damned und A Season In Hell. Jetzt sagt jeder aber: das Tracklisting ist doch komplett anders und es gibt 12 Minuten neue Musik! Nope. Der Score teilt sich in zwei Teile (TV-Fassung und Filmfassung - auch hierdurch gibt es viel thematische Redundanz). Die DRG bot zuerst TV-Fassung, dann die Filmfassung. Die Music Box bietet zuerst die Filmfassung, dann die TV-Fassung. Neu sind nur drei Sücke. Noch eine Variation des Themas, ein Sourcestück und ein Klaviersolo - insgesamt fünfeinhalb Minuten, die man nicht unbedingt haben müsste. Der Rest sind sogar Trackdoppler auf der Music Box-CD: er erste Track ist identisch mit Track 22 ("Résistance"), der letzte Track identisch mit Track 13 ("Espérance"). Somit: wer den Score verpasst hat, aber nun auf jeden Fall haben will, der findet in der DRG-CD eine in meine Augen eigentlich bessere Fassung (weil zwei weitere Scores dabei) noch immer günstig.

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Ach, man muss wirklich auch mal Ja(rre) sagen können...

 

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Maurice Jarre, VILLA RIDES/EL CONDOR - Zwei famose Soundtracks zu eher späten, south of the border spielenden Western. Für mich ideale Ergänzungen zu dem Jarre seinem THE PROFESSIONALS, besonders das (in Variationen häufiger eingesetzte) EL CONDOR-Titelthema hat fiesen, tollen Ohrwurm-Charakter:

 

 

Da hat(te) nicht nur Maurice Jarre seinen Spass...

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ADORE - Christopher Gordon

 

Sehr schöner romantisch-minimalistischer Gordon - der sich vor allem nicht anhört, als wäre jede Note schon tausendfach wiedergekäut worden. DIe flirrenden Geigen in der 2. Hälfte von Beach Walk sind auf jeden Fall zauberhaft.

 

http://www.youtube.com/watch?v=lpeqLrfc96o

 

http://www.youtube.com/watch?v=e79ZMO9FsPc

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zum ende des tages etwas kriegscomputerspiel mucke

 

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Medal Of Honor: Rising Sun - Christopher Lennertz

 

klasse orchesterscore von lennertz im john williams stil. aufgrund des settings diesmal mit asiatischem einschlag in der instrumentierung. chorpassagen gibts natürlich auch wieder.

 

 

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Ich bin ja immer so leicht zu beeinflussen...

 

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Michael Giacchino, THE LOST WORLD - Wie es die Sage will, hat Giacchino - 1997 noch ein völlig unbeschriebenes Blatt, das hier war sein erstr grosser Auftrag - Spielberg persönlich davon überzeugen können, beim Soundtrack-zum-Spiel-zur-Fortsetzung nicht irgendein fades Synthie-Getute, sondern ein properes Orchester einzusetzen. Im Hauptteil ist das ein schöner, wenn auch etwas offensichtlicher Score (der von Williams lediglich vage das Klangbild, aber keine Themen übernimmt); spannender finde ich den "hidden track", eine schöne, athmosphärische Arbeit nach dem letzten gelisteten Track, bei dem schon Giacchinos LOST schemenhaft zu hören ist. Ich mag den sehr gern - auch den Umstand, dass damals offenbar derart der Markt mit dem Soundtrack geflutet wurde, dass man diese (gut einstündige) CD immer noch für die sprichwörtliche Kombo aus Apfel und Ei bekommt.

 

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GIFT OF LIGHT/REVERIE/MUCH ADO ABOUT SOMETHING (Christopher Gordon)

Christopher Gordons Score zum australischen Doku-Film MUCH ADO ABOUT SOMETHING von 2001 war für mich jahrelang das Highlight unter den unveröffentlichten Musiken des Komponisten gewesen. Nun liegt endlich seit Anfang November zumindest ein virtuelles Album vor.

Nach zwei Hördurchgängen sei schon verraten, dass sich das Warten gelohnt hat: In der Tat erweist sich die überwiegend im Renaissance-Idiom gehaltene, für kleines Streichorchester und Kammerchor gesetzte Partitur als echtes Kleinod. Mit dem erstmals in "Stratford-upon-Avon" zu hörenden Hauptthema in Moll - oder besser: Äolisch - gelingt Gordon ein echter Ohrwurm, der fast vergessen macht, dass die nur rund 25-minütige vollständig, also mitsamt Fitzel-Tracks und einigen Wiederholungen, auf die CD gepresst wurde. Die einfache, aber sehr sangliche und ausdrucksstarke Melodie wird vor allem satztechnisch (kanonisch, Verlängerungen oder Verkürzungen der Notenwerte) und klangfarblich (instrumental oder vokal, solistisch oder ensemble) variiert.

Vorgestellt wird das Thema zunächst im langsamen Kantionalsatz und unmittelbar anschließend als Solmisations-Kanon ("Stratford"). Schön sind auch die tänzerische Variante für Streicherensemble ("Italy") und die pizzicato-Variation in "As You Like It", doch der Höhepunkt dürfte das über dreieinhalb Minuten gesteigerte Finale sein, das homophone und polyphone Verarbeitung schließlich vereint. Die gewählten historischen Satzmodelle (gleich ob antiphonal, kanonisch oder homophon) bleiben überwiegend auf weltliche Renaissance-Musik beschränkt, obwohl sich im eröffnenden "Sanctus" und dem "Salve" ("Perchance to Dream") liturgische Bezüge finden. Hier und in einigen weiteren Tracks treten noch zusätzliche Sekundärthemen und -Motive hinzu, z. B. das Stadt-Thema ("Canterbury", "Mantua") und ein weiteres, beschwingtes Solmisationsmotiv ("The Globe Theatre").

Das Idiom - angefangen beim Instrumentarium und dem Thema - ist bewusst nicht durchgehend authentisch angelegt. Gordons herrlichen Streichersätze etwa sind natürlich zutiefst romantisch, fügen sich aber aufgrund der für ihn so typischen Bevorzugung der tiefen Streicher mühelos ein. Gelegentliche Intermezzi der Musik des 20. Jahrhunderts (dezente Minimalismen und Chor-Glissandi in "My Name Be Buried") irritieren ebenfalls nur marginal.

Letztlich zwar eine Musik, die sich mit (deutlich freier historisierenden) wie Renaissance-Scores wie AGONY & ECSTASY oder CROMWELL nicht messen kann; dazu fehlt ihr der große sinfonische Bogen. Als augenzwinkerndes Pasticcio und Beweis handwerklichen Könnens stellt sie aber einmal mehr den Rang Christopher Gordons als eines herausragenden Filmkomponisten unserer Zeit unter Beweis.

Die kürzeren Zugabe-Musiken (für kleines Streicherensemble) sind zwar gut, kommen aber an MUCH ADO nicht ganz heran.

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Nach dem Gute-Nacht-Programm nur folgerichtig...

 

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John Williams, THE LOST WORLD - Vielleicht ist Williams' JURASSIC PARK der bessere, subtilere Score, aber an der Musik zum Sequel hab ich mindestens genauso viel Spass, tagesstimmungsabhängig vielleicht sogar etwas mehr: Williams goes Action Adventure, das ist auch hier schön anzuhören, zumal der Johnny dabei nicht auf den gekonnten Umgang mit seinem (grossen) Orchester verzichtet. Sowas ähnliches hätte ich mir danach noch öfter gewünscht, zum Beispiel für INDIANA JONES AND THE KINGDOM OF THE CRYSTAL SKULL, aber das Leben ist eben leider kein Wunschkonzert.

 

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I hate Ewok music...

 

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Aktuell: Nick Cave & Warren Ellis - The Road

 

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Bleibt bei mir nicht ganz so im Ohr wie "The Assassination of Jesse James By the Coward Robert Ford" oder auch "The Proposition", aus filmischer Sicht wurde das Thema allerdings gut getroffen. Der Ansatz vom Film (bzw. der Buchvorlage) gefällt mir auch ganz gut, wenn es um das Thema Endzeit geht. Pauken und Trompeten sucht man hier vergeblich, dafür gibt es die Prärie der gepflegten Kargheit. Das schafft auch die Musik darzustellen, hübscherweise aber dennoch melodiös und nicht einfach als brummender Klangteppich. Gleichzeitig wird aber auch nie zu viel Pathos aufgefahren, alles bewegt sich in einem übersichtlichen Rahmen. Zwischendurch wird es dann aber noch etwas munterer, wie etwa im Stück "The Cannibals":

 

 

Auch wenn es keine merklichen Highlights per se gibt, so ist das Gespann Cave/Ellis für mich ein Duo mit Klanggarantie. Das Ende der Welt ist eben kein Zuckerschlecken.

 

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