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Soundtrack Board

Ich höre gerade folgendes Album...(Teil 2)


Marcus Stöhr
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LOGAN (Marco Beltrami)

Beltramis düster-melancholischen Score höre ich in den letzten Tagen wieder häufiger. Das Ganze ist freilich keine leichte Kost und erfordert Einhörarbeit - was sich aber durchaus lohnt. Wie immer bei Beltrami, folgt die thematisch-motivische Arbeit einem wohldurchdachten Konzept, das sich insbesondere anhand der letzten vier Tracks - einer "Suite" aus Konzertversionen zentraler Ideen des Scores - nachvollziehen lässt. Dreh- und Angelpunkt ist dabei das im Verlauf des Scores immer wieder von der Glasharmonika intonierte "Laura's Theme", das in seinem entrückten Charakter eine Art Versprechen auf Erlösung enthält. Die eng beieinander liegenden und in sich kreisenden Kerntöne des Themas deuten aber auch auf die Agonie, das Gefangensein im Ausweglosen hin - ein Schmerz, der sich schließlich in einer aufwärts strebenden Tonfolge entlädt, die sowohl in "Eternum - Laura's Theme" auftaucht (in der Begleitung ab 1:06, einzeln ab 2:09), aber im Track "Logan's Limo" auch ganz klar der Figur Logans zugeordnet wird. Laura und Logan greifen somit auf gleiches musikalisches Material zurück, bilden quasi eine motivische Einheit - was ja auch zum Plot des Films passt, ist Laura schließlich ein Klon aus Logans DNA. Ein fein ausgearbeitetes Konzept, das sich zumindest mir nicht sofort erschlossen hat. 

Schön finde ich schließlich auch, wie Beltrami das Laura/Logan-Material im letzten Track, "Logan Drives", in den Harmoniefolgen an das Logan-Thema aus THE WOLVERINE annähert - eine elegant konstruierte Brücke zum Vorgängerscore. Überhaupt: die letzten vier Tracks sind ein ganz wunderbares, auch isoliert vom Rest des Scores wunderbar funktionierendes Hörerlebnis, das ich jedem, der mit dem Score bislang Schwierigkeiten hatte, noch einmal ausdrücklich ans Herz legen möchte. 

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vor 15 Stunden schrieb Sebastian Schwittay:

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LOGAN (Marco Beltrami)

 insbesondere anhand der letzten vier Tracks - einer "Suite" aus Konzertversionen zentraler Ideen des Scores - nachvollziehen lässt. 

Überhaupt: die letzten vier Tracks sind ein ganz wunderbares, auch isoliert vom Rest des Scores wunderbar funktionierendes Hörerlebnis, das ich jedem, der mit dem Score bislang Schwierigkeiten hatte, noch einmal ausdrücklich ans Herz legen möchte. 

nee, das war nix für mich.

die besagten letzten 4 tracks, genauer gesagt die ersten zwei davon und das allerletzte bis kurz vor schluß plätschern eher belanglos so a lá ein bissel langsam-poppiger "lounge music" dahin, das dritte davon, also das vorletzte auf dem album, ist einfach nur wirr grausige e-gitarrenmusik und gegen ende vom allerletzten track auch noch mal.

normalerweise mag ich ja beltramis musik, vor allem seine orchestrale a la "gods of egypt", "flight of the phoenix", "knowing", "1864", "hellboy" oder auch das schräg-schöne depri-werk "the homesman", aber "logan" (kenne den film nicht, der mich auch nicht interessiert), nee, das ist musikalisch gar nix für mich.

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Am 15.11.2017 um 16:44 schrieb bimbamdingdong:

die besagten letzten 4 tracks, genauer gesagt die ersten zwei davon und das allerletzte bis kurz vor schluß plätschern eher belanglos so a lá ein bissel langsam-poppiger "lounge music" dahin

Stilistisch ist das weniger Lounge, als viel mehr eine Jazz-Rock-Fusion. Aber der Inhalt bleibt davon ja unberührt - die musikalische Entwicklung und dramatische Verdichtung sowohl in "Eternum - Laura's Theme" als auch in "Logan's Limo" hat ja fast sinfonischen Anspruch. Wenn man das rein für Orchester setzen würde, hätte das den Charakter von Stücken wie "Roll Over Beethoven" aus KNOWING oder dem "I, Robot Theme". Ganz groß und fast opernhaft angelegte Themenentwicklung. Geben dir diese aufsteigenden Linien und dieser sehr emotionale Aufbau in den beiden Stücken wirklich gar nix? Kann ja fast nicht sein, wenn man gleichzeitig ein Stück wie "Roll Over Beethoven" aus KNOWING mag. :)

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James Horner & Simon Franglen - THE MAGNIFICENT SEVEN

Ich tue mich gerade sehr schwer, die richtigen Worte zu finden, auch weil ich in diesem Review mich nicht selber betrügen will und mir einfach aus bekannten Hintergründen des Scores alles gut reden will. Denn leider ist das nicht der Fall und das ist einfach sehr schwer zu erklären.
Besonders da es auch gelungene Sachen im Score gibt, wie zum Beispiel "Street Slaughter", "Faraday's Ride" oder auch mit leichten Abstrichen "Seven Riders". Dazu waren manche Horner-Zitate aus früheren Scores gut eingebaut. Das Hauptthema ist ganz nett, besonders in der zweiten Hälfte von "Seven Riders", wenn es ganz ausgespielt wird. Die Idee, das legendäre Elmer Bernstein-Thema immer wieder mithilfe der Percussion anzudeuten, war auch sehr gut und kreativ gelöst. Dadurch passte es gut in den Score rein. Gut, ich hätte mir viel mehr Emotionen in der Musik gewünscht. Teilweise wirkte es doch etwas unterkühlt, aber das kann auch filmbedingt sein.
Eine andere Schwierigkeit und das ist nun echt schwer zu erklären, aber hmmm man merkt ihm an, dass es nicht so einfach war für das Team, einen ganz normalen Filmscore zu schreiben, aber gleichzeitig auch den großartigen James Horner zu ehren. Für mich beißt sich hier das eine oder andere Mal und daher war es für mich sehr schwer, das Album an einem Stück durchzuhören.
Es ist seltsam, weil hier eigentlich wahre Profis am Werk waren, die mit viel Herz und Leidenschaft aus der letzten Arbeit von James Horner Wirklichkeit gemacht haben. Dafür verdienen sie den Respekt jedes einzelnen Filmmusikfans, aber gleichzeitig zeigen sie mir, dass diese Arbeit an dem Score alles andere als einfach war. Gleichzeitig zeigt mir der Score, wie sehr mir James Horner fehlt und während des ganzen Scores fragte ich mich, wie das wohl unter der Leitung von James Horner geklungen hätte.
Daher ist es nun ohne den Aspekt "James Horner" nur ein durchschnittlicher Score geworden.
Jedoch mit diesem Aspekt bin ich trotz allem einfach nur dankbar, dass sie es gemacht haben und damit gesorgt haben, dass es doch noch einen Film geben wird, der die Credits hat: "Music by James Horner".
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VALERIAN AND THE CITY OF A THOUSAND PLANETS (Alexandre Desplat)

Hier liegen Licht und Schatten nah beieinander: ausgefeilte, starke Actionpassagen ("Bus Attack", "Valerian in Trouble", "Fishing for Butterflies"), teilweise origineller Synthesizer-Einsatz ("Showtime"), dann aber auch hohl-epischer Radau von der Stange (mein ultimativer Hasstrack: "Valerian's Armor" - und auch Tracks wie "Pearls Attack" und "Spaceship Chase" entlocken mir nicht mehr als ein Schulterzucken). Thematisch-motivisch bleibt nicht allzu viel hängen.

Insgesamt ok, aber sicher kein Kandidat für die Jahresbestenliste. 

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Arturo Rodriguez-Cuado las casas suceden auf Spotify

Nicht ganz ernstgemeinter Thrillerscore der 100% klassischen sorte.Tolle, emotionale themen.rasante action und gute suspensemusik mit vielen highlights und toll orchestriert.erinnert an williams, hermann und horner.ein großer spass und definitiv kandidat für eine hohe top ten position 2017.

9 von 10

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  • 2 Wochen später...

Minority Report - John Williams

Eine meiner absoluten Lieblingsmusiken des Komponisten, der hier neben wundervollen Melodien auch etliche sehr harsche und atonale Tracks zu einem Gesamtkunstwerk vereinigt. Hier würde ich mir sogar tatsächlich mal eine expanded editon wünschen, da ich den einen oder anderen brillianten Track nach der letzten Sichtung auf der CD vermisst habe. Ein entsprechendes B.... gibt es ja in den Tiefen des Netztes.

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:music: No Way Out - Jarre

Aus dem Jahr 1987 kommt dieser Jarre ganz zeitgemäß daher, rein mit Synthies eingespielt. War damals (Ende der 80er Jahre) eine meiner ersten CDs und ich habe sie rauf- und runtergespielt. Natürlich ist die Musik irgendwie dated, aber ich hätte nicht gedacht, dass mir die Musik bis auf einzelne zu schrille Passagen noch gut gefällt.

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Raggedy Man von Jerry Goldsmith

Texas 1944 - Nita führt mit ihren Kindern ein anstrengendes Leben. Nach ihrer Scheidung hat sie einen Job als Telefonistin angenommen. Durch ihre Stellung hat sie in alles Einblick und an Einladungen von Junggesellen mangelt es nicht. Zwei Kriminelle haben es auf sie abgesehen. Entschlossen sich alles zu nehmen, dringen sie in Nitas Haus ein. Ein Kampf auf Leben und Tod beginnt. (Quelle: Amazon)

Einer dieser kleinen unbekanteren Filme, für die es Goldsmith liebte die Musik zu schreiben.

Das Hauptthema wiederholt sich oft, aber was soll's, Wiederholungen solcher Qualität nehme ich gerne in Kauf. Unterbrochen werden die langsameren Sachen, von Spannungsmusik, was zu manchen tonalen Brüchen führt. Da wechseln  Americana -Themen und Spannungs-Synthies einander ab, das man sich fragt, ob man sich noch im gleichen Film befindet. Dem etwas wirren Drehbuch des Filmes sei es geschuldet.

Ein leider zu kurzer (34 min.) Score, der sicher noch mehr zu bieten hat.

 

 

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vor 5 Stunden schrieb Krabat:

Dem etwas wirren Drehbuch des Filmes sei es geschuldet.

Wirres Drehbuch? Im Gegensatz zum allgemein eher elegischen Tonfall des Films ist das Finale eben recht düster und abgründig - das ist alles. 

Zitat

Ein leider zu kurzer (34 min.) Score, der sicher noch mehr zu bieten hat. 

Viel mehr als 40 Minuten dürften im Film nicht zusammenkommen. Wäre aber wirklich schön, wenn Varèse (oder ein anderes Label) den Score nochmal bringen würde. 

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Irgendwie ist Raggedy Man von Jerry Goldsmith bis jetzt vollkommen an mir vorüber gegangen... Es ist verblüffend, was man auch nach so vielen Jahren bei Maestro Goldsmith immer noch entdecken kann! :D ... Was für ein wunderbarer, herrlicher Score! Vielen Dank für's posten! 

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Am 10.12.2017 um 17:10 schrieb scorefun:

Ein Jahr später erlaubte sich Christopher Young für seinen Score zu HIGHPOINT eine 'Hommage' ...oder gar ein Plagiat?

ab ca 5:08 (Love Theme (End Title)

 

Ja, eine verblüffende Ähnlichkeit. Ich denke aber nicht, dass Young die musik plagiiert hat. Vermutlich eine Vorgabe des Produzenten? Könnte mir vorstellen, dass teile des Scores mit Raggedy Man getemptrackt wurden...

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Blizzard von Mark McKenzie

Als ihr bester Freund Bobby kurz vor Weihnachten in eine andere Stadt zieht, bricht für die kleine Jess eine Welt zusammen. Um sie aufzuheitern, erzählt Tante Millie ihr die Geschichte von Blizzard, dem jüngsten Rentier im Stall von Santa Claus. Es hat magische Kräfte und kann fühlen, wenn irgendwo auf der Welt ein Kind unglücklich ist. So findet Blizzard die zehnjährige Katie, die sich seit ihrem Umzug in eine neue Stadt einsam und traurig fühlt. Obwohl es Rentieren verboten ist, mit Menschen zu sprechen, freunden sich die beiden an. Um Katie zu helfen, riskiert Blizzard sogar die Verbannung aus dem Weihnachtsdorf, denn der grimmige Gehilfe von Santa Claus wartet nur darauf, dass das kleine Rentier einen Fehler macht. Blizzard und Katie müssen beweisen, dass eine Freundschaft nicht nur an Weihnachten mehr zählt als alle Regeln im Hause Santa Claus... (Quelle Amazon)

 

Sehr schöner orchestraler Score, passend zur Weihnachtszeit. Mit Sicherheit kein Überflieger, vom Goldsmith-Schüler McKenzie, aber immer noch besser als mach' trashige synthetische Musik die in Hollywoods Mainstream so vorherrscht. Der Sound, der in der Eröffnungssuite etabliert wurde, legt den Grundstein für eine wichtige Schlüsselreise durch inspirierende Hinweise, mit wenigen Varianten für einzelne Szenen, die leicht von der konstanten Wohlfühlnatur des Films abweichen.

Passt prima in jede Christmas-Score-Sammlung.

 

 

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CHARLOTTE'S WEB (Danny Elfman)

Beim Aufräumen ist mir vorhin dieser mittlerweile elf Jahre alte Elfman-Score in die Hände gefallen - ich weiß noch, dass ich mich anno 2006 sehr auf die Musik gefreut, mich dann aber aus Zeitmangel kaum mit ihr beschäftigt hatte (ich weiß gar nicht, ob die CD überhaupt lief - sie war jedenfalls entfoliert ;)). 

Rückblickend zeigt sich hier ganz gut, dass bei Elfman ab ca. 2006 - zumindest was das "klingelig"-familienfreundliche Fantasy-Idiom betrifft - die Luft ziemlich draußen war. BIG FISH war diesbezüglich vielleicht das letzte große Highlight - schon in CORPSE BRIDE zeigten sich 2005 deutliche Abnutzungserscheinungen in dieser Stilrichtung. CHARLOTTE'S WEB plätschert jedenfalls völlig nichtssagend und unverbindlich dahin, und man findet selbst in der Restrospektive kaum etwas, was den Score aus den dutzendfach gehörten Elfman-Konventionen heraustreten lassen würde. Mehr als eine angenehme Hintergrundbeschallung liefert das Album nicht, weshalb es jetzt wohl auch aus der Sammlung ausgegliedert wird. 

Eigentlich sehr nachvollziehbar, dass Elfman ab 2007 verstärkt in die Dramen-, Arthaus- und auch Thrillerecke abgewandert ist, boten Filme wie THE KINGDOM, STANDARD OPERATING PROCEDURE, WANTED und MILK doch eine feine Möglichkeit zur Weiterentwicklung. 

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:music: Mountain Men - Legrand

Ich glaube, irgendjemand hier im Forum hat vor Jahren mal diesen Score gelobt, woraufhin ich ihn mir dann gekauft habe. Schon von den ersten Klängen an war ich fasziniert von dieser erhabenen Americana-Musik, die auch durch spektakuläre Actiontracks begeistert. Ein Highlight in meiner Sammlung, das ich immer wider gerne höre.

RIP Michael Legrand

 

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:music: Chairman - Goldsmith

 

Diese Musik entwickelt sich immer mehr zu meinem persönlichen Lieblingssoundtrack Goldsmiths. Ich liebe an dieser Musik die brillianten Actiontracks, den asiatischen Einfluss und die üppig- romantischen Themen. Hierzu wäre ein expanded/complete score sicherlich traumhaft, vielleicht auch eine Tadlow-Neueinspielung.

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