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Soundtrack Board

Ich höre gerade folgendes Album...(Teil 2)


Marcus Stöhr
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Major Dundee - Christopher Caliendo

Auch so ein Album, das seit seiner Veröffentlichung vom Radar der Leute verschwunden ist und über das kaum bis gar nicht geredet wurde. Christopher Caliendos Score zu dem rekonstruierten erweiterten Schnitt des legendären Sam Peckinpah "Problemfilms" Major Dundee. Ein Schnitt, der wohl dem entspricht, was Produzent Jerry Bresler wollte, bevor das Studio den Film umgeschnitten hat. Ein "Director's Cut" im Sinne von Peckinpah ist u.a. wegen des fehlenden Quellenmaterials wohl unmöglich, aber auch wegen seines gesundheitlichen Zustands während der Dreharbeiten.  Peckinpah soll den Originalscore von Daniele Amfitheatrof für den Film gehasst haben. So sehr ich andere Musiken dieses Komponisten mag, auch ich empfinde sein "Overscoring" für diesen Film unerträglich.

Sam Peckinpah-Experte Nick Redman hat 2005 für die erweiterte DVD diese willkommene Neuvertonung von Caliendo produziert, die bewusst behutsam modernistisch vorgeht und Anachronismen umschifft, dabei trotzdem aber auch an Peckinpahs Musikparter Jerry Fielding erinnert. 2006 hat Intrada die Musik in Teilen veröffentlicht. In Deutschland war die Musik auch auf der DVD-Veröffentlichung zu hören. In der für Dezember angekündigten neuen von Sony lizensierten Blu-ray des Films findet sich im Ankündigungstext keine Erwähnung des neuen Schnitts oder des neuen Scores. Mal abwarten.

https://www.explosive-media.com/katalog/bluray/major-dundee-sierra-charriba-major-dundee-2-blu-ray-set/

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Une homme est mort - Michel Legrand

Ich beziehe mich auf diesem Sampler auf den Score zu Une homme est mort aka The Outside Man (hier "Brutale Schatten"). Ein knallharter Noir von Regisseur Jacques Deray. 1972 an Originalschauplätzen in Los Angeles im Stil eines 70s Thrillers von Don Siegel gedreht. Mit Jean-Louis Trintignant und Ann-Margret in den Hauprollen sowie Roy Scheider in einer seltenen Rolle als Bösewicht. Michel Legrand lebte zu der Zeit seit zwei Jahren in LA, sein ultrafunky Score sitzt perfekt. Die Musik ist typisch für diese 70s Thriller - kurz, mit wenig Musik, auch Source Music wird sparsam eingesetzt. Eigentlich nur ein Stück für einen Strippclub, eine Szene, die dem US-Publikum vorenthalten wurde. Die Veröffentlichungsgeschichte von Legrands Score ist enttäuschend. Dieser Sampler auf Universal France bietet die Inhalte der alten Single, die Titelmusik sowie die Nummer aus der Clubszene ergänzt um das Orgelstück aus der Friedhofsszene. Dieses wurde offenbar direkt vom Film gezogen. Sind die Bänder verloren, wurde nicht danach gesucht? Das Booklet schweigt dazu. Direkt vom Film hätte man problemlos den Titelsong nehmen können, ein Soulsong, den Legrand für die US-Version komponiert hat.

Die deutsche DVD von Pidax ist editorisch hervorragend, nur wird einem das nirgends gesagt. Nicht auf der Seite des Labels, dem Cover, dem Booklet oder Kundenrezensionen auf Amazon. Mir ist zunächst gar nicht aufgefallen, dass es eine US-Version gibt. Mit etwas Suchen findet man den Titelsong, der wohl nie auf Tonträger veröffentlicht wurde, auf YouTube. Die deutsche und französisches Version hat in der Titelsequenz nur Geräusche der Großstadt, erst nach einiger Zeit setzt Legrands funky Musik sehr passend eingesetzt ein. Mit etwas Rumsuchen stellt sich auf der Pidax DVD jedenfalls heraus, dass sie drei Versionen hat, die US-Fassung, die deutsche bzw. europäische und als Bonus sogar noch eine französische Langfassung, die allerdings mit Gelbstich.

 

 

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Cahill: United States Marshal - Elmer Bernstein

Fast könnte man sagen, ein Album aus der guten alten Zeit. Ist vor zehn Jahren bei Intrada in einem kleinen Batch an einem Tag mit Jerry Fieldings Escape from Alcatraz erschienen. Aus heutiger Sicht undenkbar, allein schon, da Cahill ein Titel von Warner Bros ist, wo Intrada früher den ein oder anderen Score lizensieren konnte. Intrada hat da mit Cahill jedenfalls eine wichtige Diskographielücke geschlossen, da von dem Score bist zu dem Zeitpunkt noch nicht einmal auf irgendeinem Sampler die Titelmusik greifbar war. Bernstein selber hatte sich für sein zweites Wayne-Album mit dem Utah Symphony Orchestra in den 80s für anderes Material aus dem Score entschieden. Die vollständige Musik liegt hier auf der Intrada CD in hervorragendem Klang vor und beinhaltet auch die beiden Songversionen des Themas, für die seinerzeit Don Black den Text beigesteuert hatte.

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  • 3 Wochen später...

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Shibil - George Strezov

Ich höre aktuell die Musik aus dem bulgarischen Historiendrama Shibil. Komponiert wurde der Score von George Strezov. Eine wundervolle orchestrale Musik mit sehr gelungenen Themen, atmosphärischer Instrumentierung und schönen Chor und Solo Vocal Passagen fürs Lokalkolorit.

 

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The Taking Of Pelham One Two Three - David Shire

70s Silver Age Scoring vom Allerfeinsten. Zur Neuauflage auf Quartet vom letzten Jahr kann ich nichts sagen, aber zuvor war der Score zweimal auf Lukas Kendalls Retrograde Label. Einmal vollständig, mit allen Cues einzeln anwählbar, einmal etwas um kürzere Stücke gekürzt bzw. zu lägeren Tracks zusammengefassst. Ich greife gern zu letzterer Fassung als "Höralbum". Top Soundqualität, sehr gutes Booklet.

Auch beim WDR weiß man den Score zu schätzen, hier wurde er geschickt zur Vertonung einer Reportage über eine Schaufelradbagger-Fahrerin eingesetzt :)

 

 

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vor 2 Stunden schrieb Trekfan:

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The Taking Of Pelham One Two Three - David Shire

70s Silver Age Scoring vom Allerfeinsten. Zur Neuauflage auf Quartet vom letzten Jahr kann ich nichts sagen, aber zuvor war der Score zweimal auf Lukas Kendalls Retrograde Label.

 

All time favorite für mich von David Shire. Von dem Score würde ich gerne stundenlanges Bonusmaterial haben, wenn es das geben würde. Kann mich nie daran satt hören. Ich habe auch die Quartet Ausgabe und muss sagen, dass die Retrograde-CD völlig ausreichend ist und man da kein Update braucht. Denn Quartet bot ja kein Upgrade in dem Sinne an.

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GODZILLA - Alexandre Desplat

Es gab mal die Zeit, da durfte sich Herr Desplat im Blockbuster-Kino austoben…seine Ideen zu ROGUE ONE würde ich heute noch gerne hören (nichts gegen Michael Giacchino!).

Aber dieser hier ist erschienen und gefiel mir auch sehr gut. Dank der interessanten und abwechslungsreichen Instrumentierung und den durchaus auch eingängigen Themen.

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Shaft - Isaac Hayes

vor 22 Stunden schrieb JuergenH:

In Erinnerung an Richard Roundtree - das David Arnold Album von LaLaLand.

Die Shaft-Anthology erschienen bei FSM habe ich nicht (bin mir ehrlich gesagt auch nicht sicher, wie gut mir diese gefallen würde).

Wollte gestern auch schon das FSM Album hier gepostet haben, Jürgen, komme heute erst dazu, es aufzulegen. Läuft bei mir seit Erscheinen der wunderbaren Box auf FSM regelmäßg, vor allem der Score zum ersten Film. Funky Blaxploitation Scoring bekommt man kaum besser. Und hier weiß man mal wieder, weshalb man Kendalls Label und seine Produktionen doch vermisst. Hier hat er wieder alles richtig gemacht und mit den Scores zur TV-Serie hat er wieder auch Sachen veröffentlicht, die sonst niemand gemacht hätte. Leider konnte Kendall damals den Score zum dritten Film "Shaft in Africa" nicht lizensieren.

Der von Jürgen oben gepostete Arnold ist für mich eher in der Kategorie "okay"-Score.

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Pete 'n' Tillie - John Williams

Beziehe mich auf dieser Varese Club CD nur auf den hübschen Bonusscore, eine herausragende kleine Arbeit von Williams von 1972. Typisch für das Scoring um 1970 eher kurz und kleineres Ensemble, hier viel Soloklavier und ein bittersüßes Hauptthema, auch typisch für die Ära. Matessino hat damals erwähnt, er habe Williams das Tracklisting vorgelegt und erwartet, dass dieser den Bonusscore ablehnt, aber Williams war mit dem Album so zufrieden. Eine geschickte Sache, den Score zu Pete 'n' Tillie so verfügbar zu machen! In dem Clip ist die Titelmusik zu hören, perfekte Synthese von Bildern und Musik. Bei der mehr symphonischen Passage mit den Figuren der Holzbläser wird es geradezu impressionistisch wie bei Debussy.

 

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The Kentuckian - Great Americana Film Scores

The Ambrosian Singers, National Philharmonic Orchestra, Fred Steiner

Warum ist dieses schlicht prächtige Album vollkommen in der Versenkung verschwunden? Eine wunderbare Zusammenstellung von Scores unter dem Oberthema "Americana", gläzend gespielt von den Londoner Musikern unter der Leitung von Fred Steiner. Wem Herrmanns Kentuckian sonst zu lang ist und zu viele kurze Cues, findet hier eine sehr gut zusammengestellte Suite von gut 20 Minuten. Dem folgt Newmans Down To The Sea In Ships in der Version mit Chor, das Americana-Material aus Day The Earth Stood Still (dirigiert von Tony Bremner), Musik aus Friedhofers wunderbarem In Love and War gefolgt von einer Suite aus Waxmans Sunrise At Campobello, für mich das Schmankerl auf dem Album. Die Titelmusik klingt so "modern", die hätte man bei der TV-Serie Dallas nehmen können, ohne dass es die Leute gemerkt hätten.

   
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Wollte die CD hier auch schon gepostet haben, während ich mich gerade langsam durch die Sammlung arbeite. Vorzüglicher Westernscore mit einem Ohrwurmthema zu dem Streifen mit Gregory Peck. Wenn auch Alan J. Pakula hier nicht Regie geführt hat, sieht man dem Film doch auch seine Handschrift an. Den Score hat der zu früh verstorbene Komponist damals zum Glück auf seinem eigenen Label veröffentlichen können. Die Rechte dazu liegen bei WB und die waren damals schon schwierig und langsam im Lizensieren von Soundtracks. Müsste mich nochmal einlesen, aber Karlin musste Teile für die CD rekonstruieren, es ging um die effektiven Zither/Gitarren-Effekte.

 

 

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👂Eve of Destruction - Sarde

Tolle Actionmusik aus den frühen 90er Jahren. Der Film scheint ein wenig bei den Terminator-Filmen zu klauen, aber Sardes Musik ist richtig gut, gelegentlich mit Jazz-Elementen versehen, hätte hier auch Michael Kamen als Komponist verantwortlich sein können... Leider gibt es bei YouTube nur den End Title:

 

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EVE OF DESTRUCTION gilt unter Sarde-Kennern als eines der schwächsten Werke des Komponisten, da durch die Verwendung von Elektronik und diese aufrdinglichen Drums stilistisch äußerst untypisch für ihn. Ich habe mir die CD auch nie gekauft und habe nur eine CDR von der Musik, aber auch die seit Jahren nicht mehr angehört. Ich würde nicht einmal die CDR wohl groß vermissen.

Das thematische Material, das man vor allem im End Title von EVE OF DESTRUCTION oben hört, stammt ohnehin aus dem viel besseren französischen Sarde-Score ENNEMIS INTIMES, der vier Jahre davor an 1987 entstanden ist.
Hier zum Vergleich einfach mal reinhören:

 

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vor 1 Minute schrieb Stefan Schlegel:

EVE OF DESTRUCTION gilt unter Sarde-Kennern als eines der schwächsten Werke des Komponisten, da durch die Verwendung von Elektronik und diese aufrdinglichen Drums stilistisch äußerst untypisch für ihn. Ich habe mir die CD auch nie gekauft und habe nur eine CDR von der Musik, aber auch die seit Jahren nicht mehr angehört. Ich würde nicht einmal die CDR wohl groß vermissen.

Das thematische Material, das man vor allem im End Title von EVE OF DESTRUCTION oben hört, stammt ohnehin aus dem viel besseren französischen Sarde-Score ENNEMIS INTIMES, der vier Jahre davor an 1987 entstanden ist.
Hier bitte zum Vergleich mal reinhören:

 

Jau, dasselbe Thema. Danke für den Tipp. Ich bin keine Kenner von Sarde, habe aber Eve immer wieder gern gehört über die Jahre...

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Wenn man das gesamte Sarde-Oeuvre so überschaut, dann wirkt EVE OF DESTRUCTION eher wie ein Fremdkörper. Ich wüßte nicht, daß er so was in der Art dann nochmal gemacht hätte. Man kann das Ganze sicher einigermaßen originell finden, wenn man die Vorlage zu ENNEMIS INTIMES nicht kennt. Kennt man den allerdings, dann wirkt dieser spätere Score schon merkwürdig verkrampft und aufgesetzt. Es war der Versuch, den damaligen musikalischen Trends im Science Fiction-Bereich zu folgen und so amerikanisch wie möglich zu klingen. Genau das, was Sarde ansonsten ja fast immer vermieden hat.
Im übrigen basieren die Themen seiner US-Scores meistens auf solchen, die er bereits ein paar Jahre davor für französische Filme komponiert hatte, die aber in den USA eben nicht bekannt waren.

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