unveröffentlichte CDs zu Historienfilmen

[ataraxus]

also im bin letztens beim Stöbern darauf gestossen, das es noch einige Scores zu alten Historienfilmen gibt, die noch nicht erschienen sind bzw. noch nicht in einer würdigen Form. Das wären z.B.:

Land of the Pharaoh`s von Tiomkin

Ten Commandments - Bernstein

Solomon and Sheba - Nascimbene

Spartacus - North

Samson and Delilah - Young

Lancelot and Guinevre - Goodwin

vor allem im Hinblick auf die neuen Varese Club Cds ist es schockierend das es davon nichts gescheites gibt. Kann man den Petitionen starten um den Labels dies mal ans Herz zu legen?

[BigMacGyver]

Die labels sind nicht das problem. Die wollen diese scores sogar sehr gerne als komplette editionen herausbringen. Das problem sind die umstände, also re-use fees, studiopolitik im hinblick auf lizenzen, wer hat welche rechte an der musik und will sie wie nutzen, bzw überhaupt nutzten, gibt es noch tapes etc.

Bei einigen scores ist das z.b. sehr verzwickt.

Die originalaufnahmen zu Bernsteins Ten Commandments sind verschollen, abgesehen von einer mono-kopie der sessions die in elmers privatarchiv schlummert. Davon abgesehen würde paramount niemals grünes licht für eine veröffentlichung dieses materials geben. Frag erst garnicht warum das deren politik ist. Das weiss keiner. Meine vermutung ist, dass es bei paramount keine abteilung für die restaurierung der musikarchive und deren lizenzierung an plattenfirmen gibt, bzw. schon so viel material nicht mehr existiert, dass es sich nicht lohnen würde eine solche einrichtung zu unterhalten. Da kann ich aber auch falsch liegen. Ab und zu kommt nämlich selbst von paramount ein archiv-release (siehe monster squad).

Der klassiker, dem ich das größte re-release potential zuschreibe ist Spartacus. Laut ford thaxton mastert prometheus records gerade einen massiven, epischen golden age klassiker für ein release (wahrscheinlich vor weihnachten). Ich tippe da mal sehr stark auf spartacus, zumal sich universal in letzter zeit überraschend offen in sachen archiv-releases gegeben hat.

[ataraxus]

vielen Dank für die ernüchternden Info`s.

wäre das denn weniger problematisch bei einigen Scores wenn man das neu einspielt? Ich denke da an die Excalibur Collection, das war ein guter Ansatz.

[MarSco]

Naja, auch für Neueinspielungen muss man die Lizenzen von den Filmstudios (oder sonstigen Rechteinhabern) erwerben. Das ganze dürfte sogar insgesamt teurer sein, weil man nicht einfach nur einen Tontechniker für einen Zeitraum X mit den alten Bändern zum remastern einsperrt, sondern man muss dann auch noch Recording Sessions mit 'nem Orchester und 'nem Dirigenten sowie Studiomiete bezahlen und vorher vielleicht auch noch langwierig (also teuer) eine Rekonstruktion des jeweiligen Scores bezahlen, weil das Notenmaterial vielleicht auch nicht überlebt hat.

"Spartacus" wäre zu genial, aber ich denke, dafür ist das Prometheus-Label ein bisschen zu klein. Wobei.... über LaLa-Land hab ich das auch gedacht, und dann bringen die "Godzilla" auf den Markt. Mal abwarten.

[BigMacGyver]

Auf jeden fall ist bei prometheus etwas sehr grosses im gange. Gerüchte zu dem golden age release gibt es schon seit dem letzten jahr und seit den letzten prometheus releases ist es auch schon eine weile her. Thaxton meinte in seinem aktuellsten statement, dass das mastern demnächst beginnen sollte und da dieses statement auch schon eine weile her ist wird das release wohl in bälde bekanntgegeben.

[ataraxus]

das mit den Neueinspielungen, das es sich gar nicht lohnt, mmh weiss nicht so recht, schau die mal die 5 Monstrous Movie Music Cds an, vielleicht haben die sich nicht so recht gelohnt (finanziell gesehen) dennoch gab es immer wieder welche,d.h. es war auch kein verlustgeschäft. Ich denke grosse und gute Scores wie die oben erwähnten werden schon was abwerfen.

[MarSco]

Na klar, irgendwann erreicht man die Gewinnspanne, wenn genügend Stück verkauft werden. Aber es ist halt teurer ne Neueinspielung zu produzieren, als die Originalbänder remastert rauszubringen, einfach weil mehr "Personal" (Orchester) benötigt wird.

[BigMacGyver]

Ich glaube nicht, dass das stimmt. Die re-use fees machen ein original recordings release schon alleine wesentlich teurer als eine neueinspielung. Neben dem fehlen von tapes sind doch die re-use fees einer der hauptgründe warum ettliche scores nur als neueinspielung veröffentlicht wurden.

Ausserdem werden neueinspielungen sowieso mit wesentlich billigeren europäischen orchestern vorgenommen was den preis insgesamt nochmal drücken sollte. Das city of prague hat z.b. folgende preise:

you would have access to some of the finest orchestral players in the world at a very affordable price: from 16.25 (£10) per musician per hour for Film & TV Score Recording and Album Recordings.

Das wäre bei 70 musikern und einer sessionzeit von 48 stunden 54600 (ca. 80800 us-$). Re-use fees schlagen soweit ich weiss locker mit der doppelten summe zu. Genaue zahlen kenne ich aber leider nicht. Im intrada forum hat roger mal ein statement dazu abgegeben. Vielleicht finde ich das ja wieder.

[MarSco]

Aber die Re-Use Fees laufen doch irgendwann mal aus. Also im Falle von Golden Age-Scores von sagen wir mal vor 1955 kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, dass FSM da noch welche bezahlen muss?

[BigMacGyver]

Ich glaube die re-use fees werden nur stark reduziert, bzw. noch vergünstigt durch gesonderte deals mit den studios. Ich kann mich ganz dunkel erinnern mal gelesen zu haben, dass die labels quasi die lästige restorationsaufgabe für die studios übernehmen und im gegenzug tragen die studios halt einen teil der kosten aber ganz weg fallen sie nie bzw. wenn, dann nur nach sehr langer zeit. Dazu kommt noch, dass FSM halt auch nur das veröffentlichen kann, was von den studios bereitwillig lizenziert wird und was noch auf entsprechenden tonträgern vorliegt.

Die meisten (golden age) neueinspielungen die ich kenne wurden von scores angefertigt, die nicht so ohne weiteres lizenziert werden können bzw. von denen es keine masters mehr gibt. Dann gibts da noch die modernen klassiker wie BTTF, der durch die hohen re-use fees auch nicht anderst rausgebracht werden konnte.