Klassik-Orchester & Film-Orchester

[mixolydian]

Bei LIONHEART und RAMBO III wurden die Synthesizer-Parts von Goldsmith nachträglich eingespielt, zu sehen in der MftM-Doku. Meine Theorie war immer, dass er damit die in beiden Fällen schlechte Leistung der Musiker kaschieren wollte, aber das ist eher Wunschtraum.

Was ist denn die "MftM-Doku" und wo gibt es sie zu sehen?

[Jonas Uchtmann]

Ich hätte besser Karlin-Doku sagen sollen:

http://filmmusikwelt.de/index.php?D=d2c07b879f2207c32e8ba7bbf51a9dd3&V=file&file=5b125fdf908012b9d91a0f2e65a766bd

[mixolydian]

Danke.

[ToneDef]

@Jonas

Hast du Erfahrungen mit den Warschauer Sinfonikern?Ich hofe die haben was aufm Kasten,denn die sollen am 1.März die Herr der Ringe Symphony in Dresden ordentlich spielen.

[Jonas Uchtmann]

Erfahrungen mit denen habe ich zwar nicht, aber ich habe mich via Google kurz informiert, was vermutlich von der Truppe zu halten ist.

Scheint ein relativ junges Tourneeorchester zu sein (Gründung 1980) - fast ausschließlich Pops-Repertoire (also populäre Klassik, Filmmusik, Crossover). Nichts besonderes zwar, aber richtig schlecht wird es schon nicht werden. Erstens ist der Shore nicht so schwer, zweitens spielen die die Musik ja schon eine Weile.

Wenn die Saalakustik einigermaßen ist (hoffentlich keine Mehrzweckhalle ...) und der Chor in Ordnung, sollte einem gelungenen Konzertabend nichts im Wege stehen ...

[ToneDef]

Erfahrungen mit denen habe ich zwar nicht, aber ich habe mich via Google kurz informiert, was vermutlich von der Truppe zu halten ist.

Scheint ein relativ junges Tourneeorchester zu sein (Gründung 1980) - fast ausschließlich Pops-Repertoire (also populäre Klassik, Filmmusik, Crossover). Nichts besonderes zwar, aber richtig schlecht wird es schon nicht werden. Erstens ist der Shore nicht so schwer, zweitens spielen die die Musik ja schon eine Weile.

Wenn die Saalakustik einigermaßen ist (hoffentlich keine Mehrzweckhalle ...) und der Chor in Ordnung, sollte einem gelungenen Konzertabend nichts im Wege stehen ...

Danke.Ich hatte mich auch schon über google informiert,aber nicht so viel rausbekommen.Ich weiß nicht ob es eine "Mehrzweckhalle" ist,der Kulturpalast,aber es finden von Musical über Pop,eben auch Klassikkonzerte statt.Die Akkustik soll aber annehmbar sein.

Ich lasse mich überraschen.Die Sache mit "nicht so schwer" kann ich so nicht bestätigen,sicher sind einige Passagen für Profimusiker spielbar,aber umsonst wird der geniale Cue "Shelob´s Lair" nicht weggelassen,der is nich von schlechten Eltern und muss erstmal gespielt werden.;)Genau wie bei "The Lighting of the Beacons" einige Orchester im Tempi Schwierigkeiten haben.

[MarSco]

"Shelob's Lair" wird eher weggelassen, weil das massenunkompatible Avantgarde-Mucke ist.

[Jan Selzer]

"Shelob's Lair" wird eher weggelassen, weil das massenunkompatible Avantgarde-Mucke ist.

So so, Shore macht also Avantgarde-Musik, interessant

[MarSco]

Für die Massen, die sonst nur Popmusik im Radio hören und "Herr der Ringe" ganz cool fanden und deswegen eher beiläufig in so ein Konzert gehen mit Sicherheit, du penibler Jedes-Wort-auf-die-Goldwaage-Leger.

[Jonas Uchtmann]

Ich lasse mich überraschen.Die Sache mit "nicht so schwer" kann ich so nicht bestätigen,sicher sind einige Passagen für Profimusiker spielbar,aber umsonst wird der geniale Cue "Shelob´s Lair" nicht weggelassen,der is nich von schlechten Eltern und muss erstmal gespielt werden.;)Genau wie bei "The Lighting of the Beacons" einige Orchester im Tempi Schwierigkeiten haben.

"Shelobs Lair"?

Na ja, da ist auch nicht viel dabei. Du meinst vermutlich die Glissandi und Triller in hoher Lagen und die Clusterbildungen. Natürlich braucht es da ein gutes bzw. Profiorchester, aber schwer zu spielen ist das nicht, es bleibt auch stets im gleichen Taktmaß. Natürlich klingt das alles ganz nett und hinterlässt Eindruck, wenn man solche Effekte mag. Das ist ja generell ein Missverständnis: Nur weil Effekte (egal ob bei Shore, Goldenthal oder wem auch immer) ungewöhnlich, abgedreht oder schrill klingen, sind sie noch lange nicht schwer zu spielen.

Ist "The Lighting of the Beacons" der Track "The White Tree" auf dem Album? Ist ein schöner Track, ja - aber technisch ebenfalls kein Problem. Schwierigkeiten mit dem Tempo, was meinst Du damit? Sagt Dir das Tempo nicht zu oder spielt das Orchester nicht zusammen?

[Jan Selzer]

Für die Massen, die sonst nur Popmusik im Radio hören und "Herr der Ringe" ganz cool fanden und deswegen eher beiläufig in so ein Konzert gehen mit Sicherheit, du penibler Jedes-Wort-auf-die-Goldwaage-Leger

Naja, aber "Avantgarde" ist so oder so das unpassende Wort.

[ToneDef]

"Shelob’s Lair"?

Na ja, da ist auch nicht viel dabei. Du meinst vermutlich die Glissandi und Triller in hoher Lagen und die Clusterbildungen. Natürlich braucht es da ein gutes bzw. Profiorchester, aber schwer zu spielen ist das nicht, es bleibt auch stets im gleichen Taktmaß. Natürlich klingt das alles ganz nett und hinterlässt Eindruck, wenn man solche Effekte mag. Das ist ja generell ein Missverständnis: Nur weil Effekte (egal ob bei Shore, Goldenthal oder wem auch immer) ungewöhnlich, abgedreht oder schrill klingen, sind sie noch lange nicht schwer zu spielen.

Ist "The Lighting of the Beacons" der Track "The White Tree" auf dem Album? Ist ein schöner Track, ja - aber technisch ebenfalls kein Problem. Schwierigkeiten mit dem Tempo, was meinst Du damit? Sagt Dir das Tempo nicht zu oder spielt das Orchester nicht zusammen?

Bei Goldenthal wunder ich mich sowieso immer wie das ein Orchester spielt,aber vll ist es auch garnicht so schwer,ich weiß ja vom Drumming her,dass langsame Sachen oftmals schwerer zu spielen sind als schnelle.Aber z.B.Toccata&Dreamscapes...wie spielt man das?

Ja,auf dem Album ist es der Track "The white Tree",auf den Complete Recordings heißt er "Lightning of the Beacons".Da kommt bei "the white Tree" eine Stelle wo die Streicher ziemlich schnell aufspielen,da hab ich z.B. auf Shores "Creating the Lord of the Rings Symphony" DVD gehört,dass mich das nicht so überzeugt hat.Entweder war es gewollt vom Orchester,oder das Tempi konnte aus spieltechnischen Gründen nicht gehalten werden.Es hatte nicht den "Drive" und die Effizienz von der CD.

[Jan Selzer]

Bei Goldenthal wunder ich mich sowieso immer wie das ein Orchester spielt,aber vll ist es auch garnicht so schwer,ich weiß ja vom Drumming her,dass langsame Sachen oftmals schwerer zu spielen sind als schnelle.Aber z.B.Toccata&Dreamscapes...wie spielt man das?

Na ja Goldenthals Musik ist für den Spieler häufig einfach unglaublich undankbar, aber nicht übermäßig schwer. Und Toccata & Dreamsscape gehört (musikalisch wie spieltechnisch) zwar zu den anspruchsvolleren Parts der FF-Musik, stellt aber für Profimusiker (die generell darauf Trainiert sind schnell vom Blatt zu Spielen) ein nicht allzu großes Problem da.

[ToneDef]

Na ja Goldenthals Musik ist für den Spieler häufig einfach unglaublich undankbar, aber nicht übermäßig schwer. Und Toccata & Dreamsscape gehört (musikalisch wie spieltechnisch) zwar zu den anspruchsvolleren Parts der FF-Musik, stellt aber für Profimusiker (die generell darauf Trainiert sind schnell vom Blatt zu Spielen) ein nicht allzu großes Problem da.

Lol.Was ist denn bei dir schwierig,Jan?

Sag mir mal ein schwieriges Stück von horner z.B.,dass ich mir mal ein bild machen kannl.Ich glaub ich habe im Orchesterbereich ne falsche Vorstellung von "schwer".Oder ist es dort mehr der Ausdruck als Spieltechnik?Spielst du selbst ein Instrument um das beurteilen zu können?

[Jonas Uchtmann]

Lol.Was ist denn bei dir schwierig,Jan?

Sag mir mal ein schwieriges Stück von horner z.B.,dass ich mir mal ein bild machen kannl.Ich glaub ich habe im Orchesterbereich ne falsche Vorstellung von "schwer".Oder ist es dort mehr der Ausdruck als Spieltechnik?Spielst du selbst ein Instrument um das beurteilen zu können?

Na ja, sicherlich klingt bei Goldenthal manches recht schwierig, man sollte nur immer bedenken, dass diese Stücke nicht von einer Person oder Band gespielt werden, sondern von einem großen Orchester. Wenn Du Dir bei "Toccata" aus FF eine einzelne Stimme rauspickst und sie durch das Stück verfolgst, dann wirst Du merken, dass das so wild nun wirklich nicht ist.

Tja, was gibt es bei Horner, das schwieriger ist? Nimm evtl. einen Actiontrack aus den 80ern, z.B. "Cossack Cats" oder "The Storm" aus AMERICAN TAIL. Das ist zwar nicht so viel schwieriger zu spielen, aber es ist durch wechselnde Taktarten wesentlich schwieriger filmsynchron einzuspielen. Außerdem müssen zumindest die Melodiestimmen auch interpretieren, nicht nur spielen. Selbst in Sachen Begleitung ist es nicht einfacher, es klingt nur weniger hipp.

Wenn Du etwas spieltechnisch wirklich Schweres suchst, hör Dir die Actiontracks aus THE EMPIRE STRIKES BACK an. Das erfordert ein wesentlich höheres Niveau.

Wird wieder mal Zeit für meine (Un-)Gleichung:

Dissonant/atonal ≠ gut ≠ komplex ≠ schwer (wobei dissonant ≠ atonal).

[Jan Selzer]

Jonas!!! Du hast in deiner Gleichung eine Kleinigkeit vergessen.

Dissonant/atonal ≠Avantgarde ≠gut ≠ komplex ≠ schwer (wobei dissonant ≠ atonal).

[Gast sharlar]

Das ist zwar nicht so viel schwieriger zu spielen, aber es ist durch wechselnde Taktarten wesentlich schwieriger filmsynchron einzuspielen.

echt? ich war eigentlich der meinung, dass nach den strengen musikalischen gesetzmäßigkeiten ein wechsel da nicht machbar ist. bleibt der takt nicht für ein instrument die ganze zeit gleich?

gruß sharlar

[Jan Selzer]

Nein sharlar,

manchmal wechselt der auch, wenn es der Komponist so will!

[ToneDef]

"Cossack Cats" und the "Storm",ok,stimmt klingt schwierig wenn man mal versucht mitzuzählen.

J.Williams Actiontracks sind sowieso der Hammer,da haben die Holzbläser meist gut zu tun.Aber J.Williams setzt auch die Pauken als Melodieintrument sehr häufig ein,der hat auch ordentlich zu tun.

Dissonant/atonal ≠ gut ≠ komplex ≠ schwer (wobei dissonant ≠ atonal)

Gut das ich die (Un)Gleichung mal sehe,denn bisher hatte ich immer diesen Eindruck.Das scheint halt so ein Ohrenvorgaukler zu sein,denn diese Sachen hören sich immer schwer an.

[Gast sharlar]

Nein sharlar,

manchmal wechselt der auch, wenn es der Komponist so will!

nee, mach mal halblang! frag doch mal die Rezenssionisten. Rock ist ja ein still und definiert immer den takt.

[ToneDef]

nee, mach mal halblang! frag doch mal die Rezenssionisten. Rock ist ja ein still und definiert immer den takt.

Hä?

[Alex]

Popmusik aller Untergenres (Rock, HipHop, Schlager, etc.) läuft zu 99,9% in sturem 4/4- oder 3/4- Takt ab, besonders wenn man damit in die Charts, in die Disco und ins Autofahrer- Radio will. Aber es gibt auch in diesen Genres Musiker, die krummtaktige Elemente mit ungewöhnlichen Takten und Taktwechseln einbauen. Besonders im sogenannten Progrock. Dessen Marktanteil ist aber nur geringfügig größer als der der Filmmusik.

Alex

[Jan Selzer]

Bei Metallica (urgs, die ich ja so gar nicht mag) gibt es auch einige Taktwechselt.

[Alex]

Berühmt ist auch der Wechsel vom 6/8 zum 4/4- Takt nach dem Intro von U2 - Where the Streets have no Name.

Alex

[Mephisto]

Also Paul Simon hat auch viele Taktwechsel eingebaut, besonders bei "Old Friends" und "Bookends". Okay, Simon und Garfunkel sind jetzt keine Rocker, wollte es aber trotzdem mal angemerkt haben.

Um noch einmal auf den Meister der krummen Zählzeiten zukommen (Hüstel, Golsmith, Räusper):

Hat jemand von euch einmal versucht, die verschiedenen Zählzeiten von "Bajo Fuego" aus allen sechs Minuten zu zählen? Ihr werdet echt die Krise kriegen oder euch einfach vor Begeisterung, was der Mann da wieder geleistet hat, durchs Zimmer hüpfen.

Da ich ja ein Goldsmith-Fan bin, stellte sich natürlich Letzteres ein wie damals, als ich den 13/8 in "Basic Instincts" entdeckte...haach jaa...