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JURASSIC PARK - John Williams


Carsten Berger
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Tracklisting

01. Opening Titles

02. Theme From Jurassic Park

03. Incident At Isla Nublar

04. Journey To The Island

05. The Raptor Attack

06. Hatching Baby Raptor

07. Welcome To Jurassic Park

08. My Friend, The Brachiosaurus

09. Dennis Steals The Embryo

10. A Tree For My Bed

11. High-Wire Stunts

12. Remembering Petticoat Lane

13. Jurassic Park Gate

14. Eye To Eye

15. T-Rex Rescue & Finale

16. End Credits

Total Timing: 72 min

Im Jahr 1993 kam ein Film ins Kino, der die bisherige Kinolandschaft sehr verändern sollte. Steven Spielbergs "Jurassic Park" brachte nicht nur Tausende von kleinen Dinosaurierfiguren in Haushalte in aller Welt, sondern er revolutionierte mit nie zuvor dagewesener Technik das Medium Film. Unglaublich realistisch anmutende Dinosaurier, durch die Zusammenarbeit mit Paläontologen in realistischer Ausführung zum Leben erweckt! Schon Wochen vor dem Kinostart gab es Werbung in gigantischem Ausmaß für den Film und kurze Zeit später wurde "Jurassic Park" zu einem der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Zu Recht, denn auch heute noch, 15 Jahre nach dem europäischen Filmstart, wirkt der Film tricktechnisch auf hohem Niveau. John Williams Soundtrack wurde, nicht nur bei eingefleischten Fans, zu einem Bestseller.

Die frühen 90er Jahre waren für John Williams scheinbar ein unerschöpfliches Reservoir an Melodien und großartigen Einfällen, schuf er doch hier "Hook", Home Alone 1 und 2", "Far And Away" oder "JFK". 1993 folgte also "Jurassic Park" nach dem gleichnamigen Erfolgsroman von Michael Crichton.

Die Geschichte des Films ist schnell erzählt: Der Multimilliardär John Hammond (Richard Attenborough) erschafft mit Hilfe der Klontechnik aus amphibischer DNA Dinosaurier und baut auf einer abgelegenen Karibik-Insel bei Costa Rica einen Park auf, der zum großartigsten Erlebnispark der Welt werden soll. Vor der Eröffnung soll er allerdings von Anwälten und verschiedenen Wissenschaftlern (Sam Neill, Laura Dern, Jeff Goldblum) abgesegnet werden. Auf einer ersten Fahrt durch den Park, bei der auch Hammonds Enkel Tim und Lex mit an Bord sind kommt es zur Katastrophe. Ein korrupter Mitarbeiter des Parks schaltet, um Embryos aus den Forschungsanlagen zu stehlen, den Strom der Gehege ab. Zeitgleich tost ein Sturm über der Insel. Es kommt, wie es kommen muß: die Dinosaurier laufen Amok, brechen aus und töten einige der Protagonisten.

Es gibt viele Filmmusik-Enthusiasten, die durch die direkte und bombastische Musik zum Dinospektakel erst zum richtigen Filmmusik-Fan wurden. "Jurassic Park" baut auf zwei wichtigen Themen auf: Da ist das hymnenartige "Dinosaur"-Theme, ein 3- bzw. 5-töniges, sehr eingängiges Stück mit Chor, welches immer dann eingesetzt wird, wenn wir die ganze Großartigkeit der Dinosaurier und ihrer Erschaffung spüren dürfen. Auf der CD kommt das "Dinosaur-Theme" unter anderem in einer Konzertversion zu Gehör ("Theme from Jurassic Park" , Track 2). Es ist eine sehr einfache, sehr einprägsame Melodie, die allein für die gute gefahrlose Situation der Dinosaurier steht, wenn es um ihre Schönheit geht oder um die Überwältigung der Besucher des Parks. Der Chor verstärkt eine starke sakrale Stimmung, die verdeutlicht, mit welchen fast göttlichen Naturgewalten hier herumexperimentiert wird.

Als zweites Thema gibt es das majestätische "Island-Theme", welches für die nicht beherrschbare wundervolle, aber auch unberechenbare Natur steht. Das "Island Theme" ist besonders präsent in "Journey to the Island", einem absolutem Highlight auf der CD. Perfekt instrumentiert und technisch brilliant bleibt man als Hörer hier atemlos zurück. Die Größe und Erhabenheit der Insel, des Parks und seiner Bewohner aber auch der Größe und nicht kontrollierbaren Stärke und Kraft der Natur, all dies spiegelt sich in diesem Thema. Als das kleine Trüppchen an Wissenschaftlern zum ersten Mal durch das riesige Eingangstor fahren, hören wir das "Island-Theme" in einer percussionlastigen Version, fast, als würde man auf Safari gehen, nur werden sie etwas viel Fantastischeres sehen (Zitat aus dem Film: "Was werden wir zu sehen bekommen? King Kong?")

"Incident At Islar Nublar" ist typisch williamsche Actionmusik, die sich in der zweiten Hälfte zu einem großartigen Höhepunkt mit Holz und Pauke wandelt, Variationen dieses nervenzerrenden Actionthemas hören wir auch in "High Wire Stunts" (Track 3 und 11).

Es gibt auch zart angedeutete Themen für die Tiere. Etwas irreführend ist der Name des Tracks 8 "My Friend the Brachiosaurus", dabei handelt es sich eigentlich um die Musik, als die Gruppe nach einem kurzen Stop bei einem kranken Triceratops hält. Erst die zweite Hälfte bringt die Musik zu der Szene, als Paläontologe Dr. Grant mit den Kindern auf der Flucht auf einem Baum im Brachiosaurier Territorium Zuflucht sucht. Die Triceratops-Musik ist sehr warm und streicherlastig, die Celli spielen zuerst das sanfte Theme, später folgt Holz.

Auch die Fleischfresser haben eigene Themen, allen voran die gefährlichen Raptoren. Dieses 4-Noten-Motiv drückt all die Aggressivität und Unberechenbarkeit der flinken Fleischfresser aus. Zuerst hört man es in den "Opening Titles" (ungewohnt vorgetragen von der "Horner-Shakuhachi"), später dann aggressiv und durch dröhnendes Blech in "The Raptor Attack". Das perfide Katz- und Maus-Spiel, welches die Raptoren in der Küche des Besucherzentrums mit Tim und Lex spielen wird von Williams durch meisterliche Variation dieses Thema nervenzerrend in Szene gesetzt.

Etwas ungewohnt und abseits der Traditionen von Williams kommt der Track "Dennis steals the Embryo" daher. Sehr synthilastig und sonst nur mit Percussion vorgetragen, verdeutlicht dieser Track die dahinrennende Zeitnot, in der sich Dennis befindet, gekoppelt mit seinem eigenen Status als Computerfachmann. So zeigen hier die synthetischen Klänge eine gutes Bild seines Charakters.

"Remebering Petticoat Lane" untermalt mit Xylophon und Celesta die Erinnerungen John Hammonds, der gelähmt von den grausamen Ereignissen im Park all den Vorkommnissen machtlos gegnüber sitzt und sich an seine Kindheit erinnert. So ruhig und fast spieluhrartig hörten wir bei Williams einige Teile von "Am I Beautiful" in "Far And Away", welches ja nur ein Jahr vorher entstand.

"Jurassic Park" ist wieder eines der typischen williamschen Höralben von MCA. Die End Credits befinden sich in Wahrheit in Track 7 "Welcome To Jurassic Park" und die auf der CD betitelten "End Credits" sind einfach die letzten dreieinhalb Minuten von der Abspannmusik. Warum diese doppelt auf das Album mußten, vermag ich nicht zu beantworten. Wer die Musik in chronologischer Reihenfolge hören möchte, muß schon seinen CD-Player programmieren. Die Reihenfolge der Tracks und der Musik so wie sie im Film zu hören ist, müßte also lauten: 1, 2, 3, 4, 6, 13, 8, 9, 5, 12, 10, 11, 14, 15, 7.

Fazit: "Jurassic Park" ist Williams at Williams' Best. Ein Muß für jede Sammlung. Großartige Musik, an der es fast nichts zu bemängeln gibt, außer vielleicht der Soundqualität der CD. Das Orchester kommt leider etwas sehr hallig rüber und besonders Pauken und Blech wirken dadurch schal.

8,5/10 Punkten bzw. 5/6 Sternen

Bearbeitet von Marcus Stöhr
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  • 1 Jahr später...

Ja ich finde die Musik auch sehr schön und absolut gelungen, obwohl mir als Horner Fan was aufgefallen ist. Dieses wunderschöne Pianothema gab es schonmal von Horner, naja die ersten Takte aber eindeutig identisch. Horner schrieb das Thema für den FIlm "Dad" aus dem Jahre 1989, wo übrigens kein Geringerer als Steven Spielberg Executive Producer war. :lol2:

Also zitierte Williams au mal einen Horner und net nur umgekehrt. :D

Aber das schmällert Jurassic Park auf keinen Fall, ich würde trotzdem ihm die volle Punktzahl 10/10 gegeben.

Gutes Review so nebenbei

Bearbeitet von horner1980
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Ja ich finde die Musik auch sehr schön und absolut gelungen, obwohl mir als Horner Fan was aufgefallen ist. Dieses wunderschöne Pianothema gab es schonmal von Horner, naja die ersten Takte aber eindeutig identisch. Horner schrieb das Thema für den FIlm "Dad" aus dem Jahre 1989, wo übrigens kein Geringerer als Steven Spielberg Executive Producer war. :D

Oder hat Horner hat doch Williams zitiert, nur aus einem Film, der vor 1989 entstanden ist? Williams war ja da schon ein paar Jahre im Geschäft und ein beliebtes Vorbild Horners :D.

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@ Carsten:

Wunderbares Review, gefällt mir wirklich sehr gut:applaus:.

Auch deine Bewertung finde ich gut angebracht.

"Jurassic Park" ist wirklich eine großartige sinfonische Filmmusik, die von vorne bis hinten Spaß macht. Die knackigen Actiontracks und das herrliche Hauptthema machen den Score zu einem Ohrenschmaus :lol2:.

8,5 Punkte für die Musik,

10 Punkte für das Review :D

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Jurassic Park war mein erster Score Album und ist bis heute mein absoluter Lieblings-Soundtrack geblieben ... obwohl ich schon an die 600 Score-CDs herumliegen habe. :applaus:

11/10 finde ich auch angebracht!

wie lustig: war auch meine allererste filmmusik :konfused:.

definitiv einer der schönsten scores ever. und auchdie action kommt nicht zu kurz. was will man mehr?!

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  • 3 Wochen später...
  • 1 Jahr später...
Gast Dunge_Onmaster

Sehr ausführliche Review und natürlich wunderbarer Soundtrack. Und ich kann's nur unterschreiben: Auch ich bin durch Williams prähistorisches Orchesterspektakel erst in den Genuss der Filmmusik gekommen. War der erste Soundtrack, den ich bekommen habe. Und zwar zu Weihnachten 1999. Weiß ich noch ganz genau ;) Sowas bleibt in Erinnerung.

Bei mir geht's sogar soweit, dass ich durch Jurassic Park (also das Titelthema) so richtig ans Klavier spielen gekommen bin. Denn nachdem ich die Noten - mit 13 glaub ich - zufällig in dem Buch "Popular Piano Solos" entdeckte, hab ich eifrigst geübt. Hab was länger dafür gebraucht, weil es damals eigentlich noch viel zu schwer für mich war. Aber nach ungefähr nem halben Jahr konnt ich das Thema dann halbwegs spielen. War mein erstes "großes Stück". Einfach fantastische Musik! Auch außerhalb des Films. Und selbst nur aufm Klavier klingt's eigentlich ganz passabel.

Hab vor kurzem eine kleine Suite mit meinen Lieblingsstücken aus dem Soundtrack eingespielt und mal bei Yt hochgeladen. Wer Lust hat, kann sich das ja mal antun. ;-)

[ame=http://www.youtube.com/watch?v=-eSdxAsWLVI]YouTube - Broadcast Yourself.[/ame]

Na ja, nochmal: schöne Review und ich freu mich, dass so viele Leute nach wie vor diesen Soundtrack in Ehre halten. Damals (Anfang der Neunziger) kamen noch regelmäßig großartige Orchesterpartituren in die Kinosäle, die sich auch vor so manchem klassisch/spät-romantischen Werk nicht verstecken mussten. Ich muss ehrlich sagen: heutzutage siehts eher düster aus im Filmmusikgeschäft. Abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen, kommt da fast nichts mehr an die Klasse von Abyss, Land before Time, Star Trek VI oder eben Jurassic Park ran. Wirklich schade.

Dustin

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  • 4 Wochen später...
  • 3 Monate später...

Für mich auch einer der besten Scores überhaupt :D

Hab mal ne Frage: Gibt es eigentlich hier Threads zu den einzelnen JP Scores, besonders zu "The Lost World" oder auch "JP III" würde mich das interessieren. Hab zwar schon gesucht, aber nix gefunden...

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