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Inuyasha: 'Wind Symphonic Theme Collection' - Kaoru Wada


Gast akarii
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Inuyasha: Wind-Symphonic Theme Collection - Kaoru Wada

Bild des Covers: [s. Anhang]

Label: Alion International Records

VÖ-Datum: 07.09.2001

Tracklist

1. Change the World

2. Every Heart

3. Owarinai Yume

4. Dearest

5. Fukai Mori

6. Shinjitsu no Uta

7. I Am

8. Grip!

9. My Will

10. Inuyasha Gensou

Spielzeit: 49:04

Rezension:

Inuyasha - A Feudal Times Fairy Tale ist das aktuelle Werk der Manga-Göttin Rumiko Takahashi. Der Hauptteil der Geschichte spielt im Japan des 15. Jahrhunderts. Drachen, Dämonen und übernatürliche Wesen sind normale Erscheinungsbilder im Alltag, auch wenn die meisten Menschen gerade den Dämonen wegen ihrer besonderen Kräfte, ihres Aussehens und der Grausamkeit einzelner Angehöriger der Gattung feinselig gegenüber stehen.

Die Geschichte thematisiert die Freundschaft zwischen Kagome, einem Mädchen aus der Gegenwart, und Inuyasha, einem Halb-Dämon aus dem mittelalterlichen Japan mit entzückenden Hundeöhrchen. Kagome wurde durch einen Zauber in die Vergangenheit versetzt. Die beiden müssen gemeinsam die Splitter eines magischen Juwels suchen, die überall in Japan verstreut sind, und schließlich ihren Erzfeind Naraku besiegen, der eine Bedrohung für das ganze Land darstellt.

Hauptthema sind neben Liebe, Freundschaft und Loyalität vor allem Akzeptanz, da Inuyasha sich als halber Dämon und halber Mensch keiner der beiden Gruppen zugehörig fühlt und umgekehrt von beiden nicht als zugehörig betrachtet wird.

Inuyasha ist eine der dramatischsten und ernsthaftesten Geschichten Takahashis, Blut und Tränen fließen in Strömen. Dies spiegelt sich in der Filmmusik entschieden wieder. Die melancholische, fast düstere Grundstimmung wird nur selten von komödiantischem Slapstick, dafür viel häufiger von kämpferischen Untertönen unterbrochen. Die Musik ist gefühlsbetont und temperamentvoll und damit zur Untermalung der Abenteuer zweier Teenager passend.

Der Originalsoundtrack zur Serie wurde von Kaoru Wada komponiert, orchestral arrangiert und durch Beiträge populärer japanischer Popgruppen ergänzt, meist als Einleitungs- oder Schlusslied. Wada arrangierte nach dem Motto Pop goes Classic einige der bekanntesten dieser Vokalstücke orchestral um und nahm sie mit dem Japan Philharmonic Orchestra für diese CD auf; einen weiterer Teil der Titel übernahmen Musikerkollegen Wadas. Auf diese Weise entstand eine abwechslungsreiche Mischung, die ich als durchkomponierten Sampler bezeichne.

Wind hat alles, was ein Soundtrack braucht. Die Aneinanderreihung der Stücke erzählt auf athmosphärische Weise eine Geschichte, die mit heiteren, dramatischen, romantischen und auch traurige Momenten durchsetzt ist. Dadurch, dass verschiedene Arrangeure tätig geworden sind, genießt der Zuhörer eine Vielfalt von Stilrichtungen und Instrumentierungen, die der schönen Mischung aus Melodien zusätzliche Spannung verleihen.

Wer wie ich Musik gerne nach der aktuellen Stimmungslage aussucht und auflegt, ist mit diesem Soundtrack wegen der bunten Abwechslung gut bedient. Die Stücke sind interessant genug, um gezielt zuzuhören und die eine oder andere clevere Stil-Idee zu bewundern, aber ausreichend unaufdringlich, um sie beim Arbeiten, Kochen oder Lesen nebenher laufen lassen zu können.

Auf der Negativseite zu verzeichnen sind für meinen Geschmack manchmal zu blechlastig arrangierte Passagen; an wenigen Stellen kommt - der Himmel bewahre! - ein James-Last-Gefühl auf. Außerdem stört mich die Tatsache, dass das Booklet nur in japanischer Sprache erhältlich ist. Viele Anime-Soundtracks bieten mindestens Auszüge der Texte in englischer Übersetzung an; warum nicht bei einer der populärsten Serien?

Im Einzelnen hier einige High- und Lowlights dieser Platte:

Track 1 (Change the World): Wenn der erste Eindruck der entscheidende ist, hat diese CD schon gewonnen. Eine glanz- und stimmungsvolle Einleitung aus Glockentönen und einen feinen Klangteppich webenden Streichern, dann crescendoartig hinzukommenden Blechbläsern lässt den Zuhörer mühelos in die Musik hineinschlindern. Strahlend in Dur setzt das erste Hauptthema ein, die Instrumentierung üppig und ein wenig martialisch, aber kraftvoll und fließend in eine ruhige, süße, eingängige Melodie übergehend. Das Lächeln ist fast vorprogrammiert. Change the World ist beispielhaft für alles, was ich an dieser Scheibe liebe; mühelose Übergänge von einer Stimmung in die andere, die den Hörer hilflos mitreißen und lachen und weinen lassen. Dieser Track ist auch mein Anspieltip, wer ihn beim ersten Hören nicht mag, sollte von der CD insgesamt die Finger lassen.

Track 2 (Every Heart): Ein Stück für die hoffnungslosen Romantiker unter uns. Dieser Track wandert gekonnt auf dem schmalen Grat zwischen Zauber und Kitsch, bleibt meiner Meinung aber noch diesseits der Geschmacksgrenze. Die Blechbläser hätten nicht sein müssen, aber die Melodie ist gemeinsam mit dem zweiten Satz des Kaiser-Klavierkonzerts von Beethoven und dem berühmt-berüchtigten Adagio aus Albinonis D-Moll Oboenkonzert das Innigste und Hübscheste, an das ich mich erinnern kann.

Track 5 (Fukai Mori): Dieses Stück meinte ich mit James-Last-Verschnitt. Für meinen Geschmack ein bisschen zu konfus instrumentiert; Oboe, Querflöte, Blech, E-Gitarre, unterlegt mit einem penetrant-munteren Rhythmus ist mir zu viel des Guten. Kein Glanzstück, aber glücklicherweise vergleichsweise kurz.

Track 6 (Shinjitsu no Uta): Gutes Beispiel für die von mir zitierte Formen- und Stilvielfalt. Obwohl ebenfalls von Wada arrangiert, unterscheidet es sich wesentlich von den anderen drei von ihm gesetzten Tracks. Es ist schlicht, schön, nur perlende Klaviermusik mit ein wenig unaufdringlicher Streicher-Soße im Hintergrund und schafft einen entspannenden Hörgenuss.

Fazit: Von meinen Anime-Soundtracks ist diese CD zur Eingewöhnung in den sehr plakativen japanischen Geschmack am besten geeignet. Traut Euch!

Bewertung: 8/10 Punkte

A/N: bitte laßt es mich wissen, wenn ich etwas nicht richtig gemacht habe. Für Fragen, Diskussionen oder weitere Info zu dieser Rezension stehe ich natürlich gern zur Verfügung!

Gruß akarii

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Danke schön!

Hier sind ein paar Links eingefügt: [OST] Inuyasha Wind -Symphonic Theme Collection- Review, hoffentlich funktionieren sie. Hab leider vergessen, wie man in php schicke verlinkte Texte codiert ...

Wäre für eine Rückmeldung dankbar, wie sie gefallen haben. Japanische Soundtracks sind nämlich nicht jedermanns Sache.

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  • 2 Wochen später...

Danke schön. Wichtig ist mir nur, dass die Leser etwas mit der Rezension anfangen können und eine ungefähre Vorstellung entwickeln, was sie mit der Platte erwartet.

Wenn also jemand entsprechende Vorschläge oder Anmerkungen hat, wäre ich für einen Kommentar dankbar.

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