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Superman Returns � John Ottman


Ludwig
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Superman Returns John Ottman

Label: Rhino (Warner)

VÖ-Jahr/Datum: 11. August 2006

Tracklist:

1. Main Titles

2. Memories

3. Rough Flight

4. Little Secrets / Power Of The Sun

5. Bank Job

6. How Could You Leave Us?

7. Tell Me Everything

8. Youre Not One Of Them

9. Not Like The Train Set

10. So long Superman

11. The People You Care For

12. I Wanted You To Know

13. Saving The World

14. In The Hands Of Mortals

15. Reprise / Fly Away

Spielzeit: 55:10 Minuten

Review:

Zuerst kurz was zum Film. Superman kehrt nach einiger Zeit auf die Erde zurück, denn er war zu den Überresten seines Heimatplaneten Krypton geflogen, um zu gucken, ob noch etwas übrig sei. Doch er fand nichts. Also kehrte er zur Erde zurück, und stellte fest, dass die Menschen, die er immer beschützt hatte, eigentlich auch ganz gut für sich selber sorgen konnten. Seine große Liebe, Lois Lane war verheiratet und hatte einen Sohn, Jason. Clark, alias Superman beginnt wieder zu arbeiten und als Superman tritt er erstmals wieder in Erscheinung, als ein Flugzeug, das ein Shuttle ins All bringen soll, abzustürzen droht, was Superman jedoch erfolgreich verhindern kann.

Doch auch sein Erzfeind, Lex Luthor war nicht untätig. Er war vorzeitig aus der Haft entlassen worden und fand dann den Eispalast Supermans. Hier stahl er alle Kristalle, und stellte fest, dass wenn man sie in Wasser legte, sich daraus weitaus größere Kristalle bildeten. Luthor hat nun all diese Kristalle und will so einen neuen Kontinent erschaffen, auf dem er der Herrscher ist. Doch wie immer, versucht Superman dies zu verhindern.

Musikalisch wurde der ganze Film von Singers Hauskomponisten John Ottman vertont. Ottman war im Superhelden Genre nicht neu; nach X2: X-Men United und zwei Fantastic Four Filmen wusste er, wie man so was angeht. Das legendäre (und einmalige) Supermanthema von John Williams, sowie das Thema für Lois Lane wurden übernommen.

Das Album beginnt mit den Main Titles, dem Superman-Thema von Williams. Heroisch und vor Kraft nur so strotzend, mit viel hohem Blech; so kennen wir das Thema. Und so ist es auch von Ottman übernommen worden, mit der Ausnahme, dass das Trompetensolo am Anfang weggelassen wurde (jedenfalls auf der CD, im Film ist es zu hören).

Memories beginnt sehr ruhig während Williams zitiert wird, dann steigert sie sich und ab 0:24 hören wir ein neues Thema, unterlegt mit der Rhythmik des Superman-Themas. Das Thema entfaltet sich dann ab 0:45. Die Musik wird dann unruhiger, bis sie ganz leise und ruhig wird; man hört ein Glockenspiel, tiefe mysteriöse Chöre gesellen sich dazu. Das alles wirkt sehr unruhig und verstörend; zudem erinnern die Chöre an Ottmans Fantastic Four. So endet dann der Track.

Der erste Action-Track des Albums ist Rough Flight, welcher die Szene untermalt, in der Superman den Absturz eines Flugzeuges, in dem auch Lois Lane sitzt, verhindert. Der Track beginnt mit Streicherostinati, gestopfte Trompeten bringen Hektik in das ganze. Ab 0:30 ist der Track plötzlich sehr ruhig, man fragt sich, wieso (das Flugzeug befindet sich hier kurz in einem Moment der Schwerelosigkeit). Dann hören wir die bekannte Superman-Rhythmik (ab 0:54) und das Thema. Dann geht die Action erst los: Streicher und Trompeten sorgen für Hektik, ab 1:40 gibt es ein kurzes Statement der Posaunen, welches dann wiederholt wird; es folgt ein kurzer Moment der Ruhe (2:11) und die Musik klingt für ein par Sekunden sehr sakral (Lois Lane sieht Superman für einen kurzen Moment draußen herfliegen). Es folgt das Superman-Thema; ab 2:45 kommen Chöre hinzu, die dem ganzen kurz eine flüchtige, scheinbare Ruhe geben. Die Actionmusik geht weiter, die Streicher schrauben sich von pp zu f hoch, alles gespickt mit Zitaten von Williams Thema. Ab 3:52 hört man ein heroisches Melödelchen, nicht mehr als eine Variation. Dann hört man (wieder) das Superman-Thema, es wird dann unruhig, alles wird hektisch, Chöre bringen zusätzliche Unruhe, es steigert sich weiter... Stille; der Track ist vorbei. Insgesamt ein sehr nett orchestrierter, von Streichern und Trompeten dominierter, 5-minütiger Track, mit vielen Zitaten von Williams.

Little Secrets / Power Of The Sun beginnt sehr ruhig; die Streicher schaffen eine ruhige Atmosphäre, während Hörner das Superman-Thema spielen. Der ruhige Klangteppich bleibt bestehen, eine Harfe kommt ebenfalls hinzu. Ab 2:02 kommen wieder Chöre dazu; es wird still, und das Sun-Thema wird gespielt. In der Szene fliegt Superman in den Weltraum, um sich von der Sonne Kraft geben zu lassen.

Bank Job, der Trackname verrät alles. Bösewichte rauben eine Bank aus. Pauken eröffnen den Track, Streicherostinati und ein wenig Elektronik geben dem ganzen ein nettes Klanggewand. Die Melodie ab 0:49 könnte man durchaus als Thema bezeichnen, allerdings kehrt sie sonst im Score nicht wieder. Das ganze geht dann weiter, tiefes Blech sorgt für eine bedrohliche Stimmung; ab 1:40 kommt dann unser Superheld, was man musikalisch auch hören kann und vereitelt den Überfall; das Ende des Tracks ist noch mal kurz lauter und bedrohlicher, dann ist es vorbei.

How Could You Leave Us?, diese Frage stellt Lois Lane, die immer noch nicht versteht, wieso Superman sie verlassen hat. Superman nimmt sie mit auf einen kleinen Flug... Glockenspiele, ein ruhiger (bekannter) Klangteppich, dazu das Superman-Thema... Ein bisschen Klaviergeplätscher... Dann wieder das Love-Thema... Der ganze Track zieht sich mit seinen über fünf Minuten ein bisschen in die Länge, doch hier merkt man sehr schön, dass Ottman seinen Stil geschickt mit dem von Williams verschmelzen lassen kann.

Tell Me Everything, ein Befehl von Lex Luthor an Supermans Vater. Lex findet den Eispalast. In dem Track wird erstmals Lex Luthors Thema vorgestellt (ab 0:11). Chöre kommen hinzu, das Lex-Thema ist zu hören, eine Steigerung, dann das Superman-Thema (0:42). Celli, Flöten und Klarinette bilden zusammen mit dem Glockenspiel wieder eine mysteriöse Stimmung, welche durch die tiefen Männerchöre noch verstärkt wird. Die hohen Chöre geben der ganzen Szene einen sakralen Touch, das Gefühl, an einem heiligen Ort zu sein (Supermans Eispalast). Im ganzen Track passiert nicht sehr viel, mit der Ausnahme, dass Lex Luthors Thema vorgestellt wird.

Dann folgt wieder ein sehr ruhiger Track (Youre Not One Of Them). Das gleiche Vertonungsschema (ruhiger Klangteppich, Superman-Thema Zitate, Harfe und Glockenspiel und Chöre) wie schon in den anderen ruhigeren Tracks. Nicht Neues!

Nun gehts mal wieder etwas mehr zur Sache. Luthor hat nun die Kristalle ins Meer geschossen und sein neuer Kontinent entsteht. Der Track (Not Like The Train Set) beginnt mit etwas Elektronik, dann kommt das (ich nenne es jetzt mal spontan) Kryptonit-Thema, welches ab 0:18 interessant mit dem Lex-Thema kombiniert wird. Das Kryptonit-Thema ist nun nicht mehr als ein Ostinato, Chöre und gestopfte Trompeten ergänzen das ganze; dabei variiert das Thema nett. Ab 2:05 kommt dann eine leicht kreischende Gesangsstimme dazu, die etwas von Gladiator hat. Ab 2:31 hört man wieder das Luthor-Thema, dazu hohe Streicher; dann wird das Klangbild ruhiger... die Streicher dominieren (während Lois, ihr Mann Richard und ihr Sohn Jason gefangen in einem Schiff untergehen...). Und was kommt jetzt? Rhetorische Frage! Superman! Man hört das Superman-Thema und das ganze klingt stark heroisch; der Track endet dann wieder etwas unruhig... wie eine unbeantwortete Frage.

So Long Superman! Unruhige Streicherostinati, dazu Chöre vermitteln Bedrohung und Bösartigkeit. Die tiefen Chöre bringen etwas Hasserfülltes, Urböses hinzu. Eine böse Variation des Luthor-Themas, ein Spannungsaufbau bei Minute 2:00, dann kurze Ruhe, bei 2:38 ein Hornmotiv. Später ein Superman-Thema Zitat. Der Track wird dann ruhiger, aber die Musik verliert kein bisschen an ihrer Bedrohung... Pauken bei 4:30 dazu ein langsames Statement des Superman-Themas... und Superman versinkt im Meer... mit einem Kryptonitkristall im Körper!

Der nächste Track (The People You Care For) beginnt ruhig mit tiefen Chören; Glockenspiele, hohe und sanfte Chöre und schöne Harmonien... Kennen wir schon!

Was ab 2:02 kommt noch nicht: Interessante, exotisch orchestrierte Actionmusik; ein Klavier als Spannungstreiber (das merkwürdigerweise an Actionszenen aus Ottmans X2: X-Men United erinnert) und zur Ausnahme mal keine Zitate des Superman-Themas.

I Wanted You To Know, dass dieser Track schon wieder klingt, wie all die anderen ruhigen Tracks. Nicht Neues, das gleiche! Schade eigentlich, ein bisschen mehr Abwechslung in den ruhigen, emotionalen Szenen hätte eigentlich nicht schaden können.

Doch Saving The World ist kein leichte Aufgabe, daher auch keine ruhige Szene, sprich: keine ruhige Musik. Perkussion als Grundlage, dazu Streicher... dann wieder Chöre und bei 1:40 die Superman-Rhythmik, ab 1:46 das Luthor-Thema, böse wie eh und je. Ab 2:01 wieder das Superman-Thema, dann bricht das ganze ab; ab 2:10 wilde Streicherverläufe, Chöre, die nebenbei für noch mehr (musikalisches) Chaos sorgen dann wirds wieder ruhiger, und ab 2:40 kommen wieder Chöre, die an Ottmans Fantastic Four erinnern. Kurze Unruhe, dann Ende!

In The Hands Of Mortals ist Superman nun, da er beim Schlaf im All plötzlich auf die Erde gefallen ist. Hörner und Chöre vermitteln ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Ab 1:47 wieder das Glockenspiel und die ruhige, bekannte musikalische Atmosphäre.

Der letzte Track des Albums (Reprise / Fly Away) beginnt ruhig mit Harfe und Chor. Love-Thema und Superman-Thema kommen zur Geltung, dann das Sun-Thema, als Superman der Sonne entgegenfliegt. Dann folgt das Superman-Thema, abwechselnd von Streichern und Trompeten, dann noch mal die Superman-Rhythmik und dann noch mal, laut und heroisch, das Thema; dann ist es vorbei, der Abspann beginnt!

Die Musik von Ottman bietet nun auf der einen Seite neue Themen, interessante Actionmusik und auch schöne ruhige Momente. Doch greift Ottman bei den ruhigen Szenen immer auf das gleiche Vertonungsschema zurück, was mit der Zeit langweilig wird; zudem hätte er sich an der ein oder anderen Stelle auch mal was anderes einfallen lassen können, anstelle der Chöre. Zumal wäre es auch gut gewesen, wenn er nicht ständig John Williams zitiert hätte. Ein Superman Film ohne selbiges Thema wäre zwar kein Superman Film, aber Ottman hätte mehr selber machen können, ohne ständig Williams zu zitieren. Interessant ist aber der Mix zwischen seinem und Williams Stil (Track 4&6). Alles in allem ein durchschnittlicher Score, aus dem man mehr hätte machen können.

Bewertung: 6 von 10

P.S. Lob und Kritik nehme ich dankbar entgegen :applaus:

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Sehr schön, Ludwig :applaus:. Der Lesefluss holpert durch die vielen Zeitangaben zwar ein wenig (mein persönlicher Eindruck!) und hätte durch eine allgemeinere Trackbeschreibung geglättet werden können, aber die beinahe akribische Track-by-Track-Analyse fordert Anerkennung.

Die Wertung geht ebenfalls in Ordnung, obwohl ich subjektiv noch ein Pünktchen mehr vergeben hätte, da man nicht vernachlässigen sollte, unter welchem enormen Druck Ottman bei der Vertonung dieses Film stand. Unter diesen Umständen hat er eine sehr beachtliche Leistung vollbracht (auch im Vergleich zu X-Men 2).

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Wirkliche eine schöne, ziemlich genaue Analyse, Ludwig!

Allerdings werden Trompeten nicht gestopft, sondern gedämpft. Und als Streicherostinato würde ich den Anfang von Rought Fight auch nicht bezeichnen. Dafür ist die abwärtsgerichteten Figur zu kurz.

Aber dies nur am Rande! Es macht Spaß die Rezi beim Hören mitzulesen. :rolleyes:

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Danke erstmal für das ganze Lob :rolleyes:

Aber ich lag gestern mit leichten Kopfschmerzen zu Bett und dann habe ich die Zeit einfach mal sinnvoll genutzt! Klemmbrett, Bleistift und CD-Player und dann fünf Seiten voll gekritzelt und heute verschriftlicht :rolleyes:

Allerdings werden Trompeten nicht gestopft, sondern gedämpft. Und als Streicherostinato würde ich den Anfang von Rought Fight auch nicht bezeichnen. Dafür ist die abwärtsgerichteten Figur zu kurz.

Ja mit den gedämpften oder gestopften war ich nicht so sicher; bei gedämpft dachte ich immer an "schallgedämpft" und das kenne ich nur von Waffen, daher erschien mit gestopft irgendwie besser :D

Die Wertung geht ebenfalls in Ordnung, obwohl ich subjektiv noch ein Pünktchen mehr vergeben hätte, da man nicht vernachlässigen sollte, unter welchem enormen Druck Ottman bei der Vertonung dieses Film stand. Unter diesen Umständen hat er eine sehr beachtliche Leistung vollbracht (auch im Vergleich zu X-Men 2).

Aber nach einer subjektiven Meinung ist ja nicht gefragt; ein Review soll ja objektiv sein ;)

Persönlich hätte ich vielleicht noch einen halben Punkt draufgelegt, mehr aber nicht.

Dass Ottman nur wenig Zeit hatte, wusste ich gar nicht. Wieviel Zeit war es denn?

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Dass Ottman nur wenig Zeit hatte, wusste ich gar nicht. Wieviel Zeit war es denn?

Damit meinte ich keinen Zeitdruck, Ludwig, sondern den auf "Otti´s" Schultern lastenden großen Erfolgs- und Erwartungsdruck. Dass da manches etwas konventioneller und geglätteter ausfiel als bei vielen seiner ausgeklügelten Thriller- & Gangster-Scores (bspw.), ist deshalb nicht verwunderlich. :rolleyes:

du fandest X-Men 2 nicht so gut? Gerade das Thema für Pyro hats mir da angetan.

Ich persönlich hätte mir gewünscht, der gesamte Score hätte die Dichte und Durchschlagskraft des ersten Tracks der CD, nämlich der "Suite", gehabt. Doch leider verliert der Score im Verlauf (des Albums) diese beiden Eigenschaften immer mehr und die wirklich tollen Themen werden von Ottman viel zu selten und zu kurz wieder aufgegriffen oder variiert. Das hat er bei SUPERMAN RETURNS besser gemacht. :rolleyes:

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Schöne Kritik, Ludwig - fällt mir in letzter Zeit generell auf, dass du doch ziemlich gut schreibst.

Ein kleiner Kritikpunkt: Hin und wieder darf es ruhig etwas allgemeiner sein, d.h. nicht unbedingt zu jedem Track eine ausführliche Analyse + Beschreibung der dazugehörigen Filmszene. Leser, die den Score nicht kennen, fühlen sich da vielleicht ein wenig überfordert. Lieber nur ein paar zentrale Cues etwas genauer unter die Lupe nehmen, das genügt. Konzentriere dich dafür dann etwas mehr auf die allgemeine, stilistische und konzeptionelle Einordnung der Musik (stilistische Orientierungspunkte und Vorbilder, Gesamtaufbau des Scores, usw.).

Ansonsten wirklich prima und alles sehr schön formuliert - weiter so!

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