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Gala der Filmmusik 16.03.2008, Siegen:


Gast gargamel
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Gala der Filmmusik 16.03.2008, Siegen:

Diesen Sonntag hatte ich das (wiederholte) Vergnügen an einem Konzert der Philharmonie Südwestfalen teilzunehmen. Es war mittlerweile das fünfte Konzert dieser Art und mein drittes das ich selbst besuchen konnte.

Im letzten Jahr konnte ich leider nur die Proben besuchen.

Das Programm konnte sich diesmal sehen lassen wie ich fand:

- 20th Century Fox-Fanfare, Alfred Newman

- Robin Hood Main Title, Michael Kamen

- Der Leopard, Nino Rota

- Superman Returns-Suite, John Williams/John Ottman

- Batman-Suite, Danny Elfman

- Western-Suite (The Magnicifent Seven, How the West was won, Silverado, Dances with Wolves und wieder The Magicifent Seven), E. Bernstein/A. Newman/B. Broughton/E. Bernstein arrangiert von Jeff Tyzik

- Somewhere in Time, John Barry (als Ersatzprogramm für Basic Instinct von Master Goldsmith)

- Star Wars Epic (Suite: Duel of the Fates, Across the Stars, Revenge of the Sith, Leia, Imperial March/Forrest Battle, A new Hope), John Williams

- Mord im Orientexpress, Richard Rodney Benett

- Fluch der Karibik-Suite, Klaus Badelt/Hans Zimmer

Zugaben:

Miss Marple-Suite, Ron Goodwin

Chaplin-Suite, müsste von Raksin gewesen sein

Ein randvolles Programm welches im neuen Apollo-Theater in Siegen präsentiert wurde. Die Fox-Fanfare stammte noch aus dem ersten Konzert vor fünf Jahren. Die Star Wars-Suite war neu, im ersten Konzert spielte man noch den Main Title und den Throne Room.

Die Fluch der Karibik-Suite war aus dem Konzert von vor zwei Jahren, wurde aber aufgrund vielfachen Wunsch wieder gespielt, wie Dirigent Russel N. Harris in wunderbaren denglisch ironisch anmerkte. Übrigens war dessen lockere Art durch die Programme zu führen auch in diesem Jahr wieder für einige Lacher gut. Auch seine Art das Publikum mit Fragen einzubinden kommt gut an!

Das Spiel der Philharmonie würde ich als absolut gelungen bezeichnen. Sicher gab es zwei drei Stellen wo man sagen könnte, dass es da nicht ganz rund lief, aber das ist nun mal so bei Konzerten und verglichen mit dem Gesamtergebnis absolut zu vernachlässigen! Ich würde dem Orchester vorzügliches Spiel attestieren und eine Top-Wertung vergeben.

Robin Hood ist schon auf CD eine Musik die Spaß macht, aber im Konzertsaal in so einer gelungenen Darbietung ein wirklicher Genuß. Kompliment an die Blechbläser-Sektion!

Der Leopard von Nino Rota kannte ich so noch nicht aber die Begeisterung die Harris schon in der Anmoderation durchblicken ließ, übertrug sich. Wunderbare Musik!

Es folgte Superman-Returns. Eine Suite die sowohl die Themen des Altmeisters John Williams beinhaltete, aber auch die von John Ottman.

Da lag aber meines Erachtens der Knackpunkt dieser Suite: so gut Ottmans Musik für Superman Returns auch ist, es wirkte aber im Vergleich zu den Williams-Themen (Superman-march, Love Theme in einer wunderbar angepoppten Version und das Familien-Thema) eher austauschbar und beliebig. Sorry wobei es evtl. am Arrangement gelegen hat, dass Ottmans Musik direkt neben Williams-Themen nicht bestehen konnte.

Dann folgte für mich ein weiteres High-Light: Batman. Eine Suite die laut den Angaben von Harris wohl eine von Elfman selbst erstellte Suite ist. Diese Musik live zu hören, verursachte doch dezente Unterarmnässe und einen wohligen Schauer über den Rücken! ;-) Absolut gelungen.

Es folgte eine kurze Pause, dann ging es mit eine Western-Suite weiter, die für mich den Höhepunkt des Abends darstellte. Jeff Tyzik, der laut Harris ein sehr guter Arrangeur sei und der wohl auch ein ausgebildeter Trompeter sei hatte eine schmissige Suite entworfen die mit Bernsteins The Magnicifent Seven begann. Hier wurde aber nicht nur das Hauptthema gespielt, sondern auch die anderen markanten Themen aus Bernsteins Score. Es folgte ein nahtloser Übergang zu Alfred Newmans großartigem How the West was won-Thema. Auch hier wieder ein gelungener Horn-Einsatz. Es folgte der Übergang zu Bruce Broughtons wunderbarem Silverado-Thema. Auch Dances with Wolves von John Barry durfte nicht fehlen. Dances war schon im letzten Jahr in einer ausführlichen Suite vorgestellt worden. Beschlossen wurde diese Suite mit Bernsteins Magnicifent Seven.

Eine wirklich gelungene Suite die so wunderbar heroisch rüber kam. Gänsehaut garantiert!

Ein kleines Kontrastprogramm war dann Barrys Somewhere in Time. Wieder schwärmte Harris von der wunderbaren Musik und wieder übertrug sich das in diesem Fall fast schon intime Spiel des Orchester auf das Publikum. Nachdem das letzte Instrument verklungen war herrschte für eine Moment totale Stille. Es handelte sich um ein Arrangement von Barry selbst, welches auf dem Moviola I Sampler zu finden ist.

Es dürfte sich um den Ersatz für den angekündigten Basic Instinct Main Title von Jerry Goldsmith gehandelt haben! Ja genau Goldsmith in einem deutsche Konzert. Eine Seltenheit. Leider blieb es eine, denn wie mir bekannt wurde, hätte die Musik rund 800 Dollar kosten sollen. Da musste man dann wohl leider passen! Sehr schade!!!!

Dann folgte die Premiere der Star Wars Epic Suite mit der ich so nicht gerechnet hatte. (Fast) Alle wichtigen Themen wurden zitiert. Alleine Duel of the Fates, Revenge of the Sith oder die Kombination von Imperial March/Forrest Battle zu hören war eine Wucht. Schade war, dass z. B. das böse Imperator-Thema so nur kurz im Ende von Across the Stars zu hören war. Aber hier wirkte es einfach gigantisch, wie schon im End Title von Episode II. Das Schnarren der Kontrabässe wiedermal ein Gänsehautschauer fällig.

Es folgte die wunderschöne Musik zu Mord im Orientexpress von Richard Rodney Benett! Sehr schön vorgetragen, mit einem gewissen Swing.

Die Fluch der Karibik war bereits bekannt, aber ich muss sagen, dass diese Musik so gänzlich ohne Synthie besser wirkt als das Original. Das Orchester ging mit Fahrt zur Sache und der Spaß übertrug sich auf das Publikum, was sich im Applaus niederschlug.

Als Zugaben wurde nach langem und kräftigem Beifall eine Suite von Miss Marple gegeben. Das Notenmaterial konnte wohl ein Geiger besorgen, der sich wohl selbst gewünscht hatte, dass man dies doch wieder spielen könne.

Das Publikum hats mit Applaus gedankt und einmal mehr zeigte sich, das Goodwin sein Handwerk beherrschte und es verstand die Hörer in seinen Bann zu ziehen.

Als Rausschmeiser folgte eine schöne Chaplin-Suite die glaube ich im zweiten Konzert vor etwa drei Jahren einmal gespielt wurde. Wenn ich nicht irre müsste Musik von Raksin dabei gewesen sein. Auf jeden Fall war auch die Melodie zu hören, die John Barry in Chaplin als ein wiederkehrendes Thema adaptierte und welches von Robert Downey jr. dann im Song Smile aufgegriffen wurde.

Nach über anderthalb Stunden war ein gelungener Konzertabend zu Ende, der sogar meinen Freund, der eigentlich so gar nichts mit Filmmusik zu tun hat überzeugt hat. Zumindest war es nicht sein letztes Konzert. Vor allem das Spiel der Streicher hatte es ihm angetan.

Zum neuen Konzert-Saal im Siegener Apollo-Theater kann man sagen, dass der Klang sehr viel Volumen hat, dadurch aber dann andere Instrumente sehr leicht überlagert werden. Wenn die Percussion loslegte und die Bläser dann hatten es die Streicher oder Flöten manchmal schwer noch durchzudringen. Da könnte man evtl. noch nachbessern!

Das Orchester und Mr. Harris bekamen minutenlangen Beifall und einzelne Orchester-Sektionen bekamen Zusatzapplaus wie z. B. die Blechbläser, die Oboen aber auch die Perkussion.

Die Philharmonie Südwestfalen ist für mich ein echter Geheimtipp in Sachen Filmmusik!!!!

Gruß

Jens Roth

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Hallo Thomas,

danke sehr nett. :rolleyes:

Ich wollte einfach meine Begeisterung für diesen Abend zum Ausdruck bringen.

Ich verfolge die Konzerte der Philharmonie in Sachen Filmmusik seit Beginn und bin bislang noch NIE enttäuscht worden! Zwei Konzerte konnte ich leider nicht besuchen, aber von einem dann immerhin noch die Proben. Das war übrigens ein unvergessliches Erlebnis. Ich kam mir vor wie auf einer Scoring-Stage. :rolleyes:

Da wurde geübt, abgebrochen, geändert wieder geübt. Das war schon was...

Aber noch besser sind solche Abende wie der Gestrige. Da weiß man einmal mehr, dass man genau die richtige Musikrichtung erwischt hat und mich persönlich hat es einmal mehr bestätigt, dass es für mich keine bessere Musik gibt, als Filmmusik.

Schade war wirklich, dass dieses Orchester keinen Goldsmith gab, wie im Ursprung angekündigt. Andererseits war's wohl besser, denn sonst hätte ich wahrscheinlich einen Herzkasper bekommen oder wäre aus dem Saal geschwebt... ;)

Gruß

Jens

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Hallo Thomas,

also ich gehe mal davon aus, dass im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder eines sein wird.

Wobei eigentlich war immer der Herbst der "klassische" Termin für die Philharmonie. Vielleicht wird es also dieses Jahr nochwas.

Ansonsten kann man auf Philharmonie Südwestfalen - Landesorchester Nordrhein Westfalen | Konzerte Siegen auch einen Blick in den Spielplan/Programm werfen.

Ohne übertreiben zu wollen, würde ich sagen, dass der Spielplan des Orchesters schon in gewisser Weise aus dem Konzerteinerlei in Sachen Filmmusik heraussticht! :rolleyes:

Gruß

Jens

PS: Dann bist Du ja ein echter Wittgensteiner!? Ich hätte jetzt fast Siegerländer gesagt - das wäre ja dann schon einer Majestätsbeleidigung gleichgekommen, richtig? :rolleyes:

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*lach* Nein, Jens... wir sind zugezogene Sachsen. :rolleyes: ... Außerdem, beginnt Wittgenstein nicht erst hinter der Westfalengrenze, in dem Fall also in Bad Laasphe? Biedenkopf dürfte doch noch hessisches "Hinterland" sein.

Auf jeden Fall, ganz herzlichen Dank für deine Infos! :rolleyes:

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Schlag' mich tot - ich hätte geschworen, dass Du vorher von Erndtebrück geschrieben hattest.

Jo Biedenkopf ist Hessen: Marburg-Biedenkopf.

Also habe ich die Majestätsbeleidigung ja in jedem Fall sauber hinbekommen. :rolleyes:

Kein Ursache für die Infos. :rolleyes:

Gruß

Jens

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