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The Bourne Supremacy - John Powell


Büli
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The Bourne Supremacy - John Powell

Veröffentlichung: 18. Oktober 2004

Label: Colosseum (rough trade)

Spieldauer: 48:28 Min

1. Goa (2:59)

2. The Drop (3:42)

3. Funeral Pyre (2:21)

4. Gathering Data (1:54)

5. Nach Deutschland (2:40)

6. To the Roof (5:32)

7. New Memories (2:48)

8. Berlin Foot Chase (5:16)

9. Alexander Platz - Abbotts Confesses (3:35)

10. Moscow Wind Up (6:55)

11. Bim Bam Bash (5:09)

12. Atonement (4:32)

13. Extreme Ways (3:56)

Performed by Moby

John Powell ist der Stammkomponist dieser (bisher) 3 Filme umfassenden Serie die sich um Jason Bourne dreht. Einen Mann ohne Erinnerung. Die Bourne Vertonungen waren irgendwie stilprägend was Powell betrifft. Sein Actionscoring ist mittlerweile unverwechselbar mit dieser Reihe verknüpft. Jedoch unterscheidet sich dieser Stil doch gehörig von der großorchestralen Vertonung zu X-Men III. War dieser noch eine Ausnahme in seinem Vertonungskonzept, so ist besonders Bourne Supremacy Powell´s "Star Wars".

Wieso ich den zweiten Teil besprechen will? Hm, also sagen wir mal so, es ist mein Lieblingsscore der Reihe, dicht gefolgt von The Bourne Ultimatum. Aber große Vergleiche möchte ich jetzt eher meiden, denn sonst müsste ich alle drei Vertonungen auf einmal besprechen. Sagen wir mal soviel: Der erste ist imo noch relativ unspektakulär und wenig prägnant und der dritte hat zwar da angesetzt wo der zweite aufgehört hat, aber der Mangel an ruhigen Passagen und die angezogene Handbremse in den Actionpassagen führen mich automatisch erstmal zu The Bourne Supremacy. Wo imo fast alles stimmte!

Allgemein gefasst ist The Bourne Supremacy eine Streicherdominante Vertonung versetzt mit Percussions und rythmischen Bassbeats aus dem Computer. Aber auch die Streicher arbeiten mit einer starken Rythmik die der Musik ihr Gesicht geben und die auch eine Stilart von Powell sind. Zusätzlich gibt es 3,4 ruhige Stücke die dem Zuhörer die Möglichkeit geben zu verschnaufen. Diese ruhigen Passagen sind zwar einfach gehalten, aber entbehren nicht einer gewissen traurigen Schönheit die man auch einbfach so immer wieder gerne mal hört.

Das geht schon mit dem ersten Track namens Goa los. Dieser beginnt sehr ruhig und wird partiell von Percussions begleitet. Die Streicher spielen in Lauerstellung an und die für die Bourne Musiken typische solo Fagott setzt mit ein. Dann kurz nur Percussions und plötzlich hört man eine Gitarre und ist überrascht von diesem warmen wechsel. Die Streicher spielen auf und man hört nun das Maintheme das sehr kurz und prägnant geraten ist. Powell verlässt uns dann wieder mit den einzelnen Percussions und der Track geht zu Ende.

Dies ist sozusagen das erste ruhige Gesicht von der Bourne Musik, gefolgt nun von The Drop. Dem zweiten Gesicht der Musik. Dies besteht aus den anfänglich bereits erwähnten rythmischen Streichern begleitet von Percussions. Aber eben hauptsächlich dominiert von Streichern die einen launig durch den Track führen. Ich nenne das was Powell da macht kreatives Underscoring. Denn ein Actiontrack ist das nicht, sondern eine Spannung erzeugende Musik. Wie ich bereits bei Powell´s X-Men erwähnte erzeugt er bewusst oder unbewusst durch bestimmte Melodieabfolgen mit den Streichern ein etwas orientalisches Klangbild, das aber auch hier nicht irritierend wirkt. Aber das nur am Rande!

Funeral Pyre ist dann wieder ein ruhiges tragisches in den Streichern verhangenes Stück begleitet vom Klavier das sich lansam steigert. Ein wirklich schönes kurzes und trauriges Stück Musik. Thematisch gesehen ist Powell hier in den ruhigen Passagen sehr vielfältig. Wie gesagt simpel gehalten aber dennoch schön.

Gathering Data ist The Drop nicht unähnlich, wird aber diesmal von brummendem Bass begleitet. Was diese Spannungspassagen angeht ist die Abwechslung nicht ganz so groß wie in den ruhigen Passagen. Dafür fehlt diesen Tracks der thematische Faden. Wenn man so will sind die Streicher also die Instrumente hier sozusagen das Thema und nicht bestimmte Melodieabfolgen. Das gleiche gilt für Nach Deutschland wobei hier die Streicher weniger rythmisch sind und einen anderen Reiz versprühen. Insofern hat Powell schon versucht auch in solchen Tracks eine Abwechslung reinzubringen.

Nun kommen wir mal zu einem der Höhepunkte des Scores, nämlich To The Roof. Im Grunde ein sehr Beat und Basslastiger Track und auch viel Elektronik, aber was er hier mit den Streichern macht ist schon sehr sehr cool! Reaktionäre Filmmusikler werden daran nicht unbedingt ihre Freude haben. Wenn hier die Streicher zum ersten mal anspielen wird das orientalische sehr deutlich. Und dann spielen die munter weiter und steigern sich zu einem der geilsten Streicherrythmiken die ich kenne. Diese steigert sich dann im Laufe des Tracks begleitet von den Percussions um dann langsam wieder abzuebben. Und Voila damit hätten wir das dritte Gesicht: Die Actiontracks!

New Memories ist dann wieder ruhig. Das Fagottsolo des Bourne Themes aus Goa ist hier sehr schön geraten und eines der ruhigen Highlights.

Mit der Action gehts dann auch munter weiter und das zweite Action Highlight ist da imo Moscow Wind Up das ruhig beginnt und sich dann langsam steigert und nach einer kurzen ruhephase zum wilden Percussion-Potpourri ausartet.

Eher negativ finde ich Bim Bam Smash der fast schon Tekknoähnlichkeiten aufweist und erst in der zweiten Hälfte wieder zur Orchestralen Besinnung kommt. Atonemnet entschädigt dafür und bringt den Score zu einem runden Abschluss indem das Bourne Theme nochmal vom Orchester klassisch und kurz gespielt wird. Das Extreme Ways ist dann der Komplett abschliessende und obligatorische Moviesong.

Powell hat hier eine sehr abwechslungsreiche Musik vorgelegt in der er zwar nicht sehr Storybezogen komponiert hat, aber dafür eine runde Sache abgeliefert hat die alles hat. Seltsamerweise ging die Musik im Film aber eher unter und war nicht sehr präsent. Als ich die To The Roof Passage im Film sah war ich eher enttäuscht davon, wofür sie eingesetzt wurde. Also imo funktioniert die Musik von CD weitaus besser. Empfehlen kann ich die Musik jedem der nicht nur dem Golden und Silver Age verhaftet geblieben ist. Da werden viele imo durchaus ihre Freude mit der Musik haben. Und für angemessenes Geld ist sie auch noch zu haben. Ich sage: Kaufen!

Bewertung: 8 von 10

Hier noch Powell an der Arbeit für die Musik:

[ame=http://www.youtube.com/watch?v=eGCSQYYZA5Y]YouTube - John Powell is scoring "The Bourne Supremacy"[/ame]

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