Erwin Halletz (1923-2008)

[Gast Soundtrackkenner]

Erwin Halletz ist letzte Woche in seiner Geburtsstadt Wien gestorben.

Wir traunern um einen der größten deutschen Filmkomponisten!!

Ruhe in Frieden.

[Gast Stefan Jania]

Ich kenne von Halletz leider nur seine beiden Musiken zu den Karl-May-Verfilmungen "Der Schatz der Azteken" und "Die Pyramide des Sonnengottes", sehr schön auf der 8-CD-Karl May-Box von Beat Records veröffentlicht. Hübsche Musiken mit einigem "Augenzwinkern" an die großen US-Vorbilder.

Warum dieses Posting unter "Off Topic"? Gehört auf jeden Fall in die Komponisten-Ecke.

[Bastet]

Dann wollen wir diesen Thread mal wieder hervor holen:

 

Flimmerkiste, Sonntag, 07.07.2013, 17.20 - 19.00 Uhr auf WDR4 Der Filmkomponist Erwin Halletz

 

Eigentlich sollte natürlich eine klassische Karriere auf Erwin Halletz warten, denn schon mit sechs Jahren erhielt er Violinunterricht, er studierte Klarinette an der Wiener Musikakademie.

 

Erwin Halletz wurde am 12. Juli 1923 in Wien geboren, dort starb er auch am 27. Oktober 2008.

Seine Filmkarriere begann 1940 mit dem Willi Forst-Film „Operette“. Er war Statist, letzte Reihe links hinten, wie er schrieb. Einen Eindruck hat er nicht gemacht, aber immerhin „Filmluft“ geschnuppert.

Er verdiente nebenbei etwas Geld in den Wiener Bars und in den damals angesagten Tanzorchestern. Die „leichte Muse“ nahm ihn dabei wohl gefangen.

1947 fing er an, Schlager zu komponieren, den Durchbruch erlebte er allerdings erst in den sechziger Jahren: Er schrieb für Peter Kraus, Conny Francis, Lolita oder Ted Herold. Zuvor wurde ihm 1954 die Chance geboten, als Filmkomponist zu arbeiten. „Ein tolles Früchtchen“ hieß das Werk von Franz Antel. G.W. Pabst holte ihn ein Jahr später für „Der letzte Akt“.

So richtig bekannt wurde Halletz allerdings mit einem Film, der damals eine Sensation war: „Liane, das Mädchen aus dem Urwald“ – so viel nackte Haut hatte man noch nicht gesehen. Halletz erinnerte sich:  „Einige kehlige Negerrufe im Zizi-pompom-Dialekt. Die waren ganz gut gelungen und passten zum großen Schlangentanz der dreißig nackerten Urwald-Schönheiten“.

Die Flimmerkiste spielt natürlich diese Urwaldmusik, darüber hinaus u.a. Titel aus „Der Schatz der Azteken“, „Peter Voss, der Millionendieb“ und „La Paloma“.