Veröffentlichung - Schifrin/Barry-Doppelwhopper von Harkit Records

[Thomas Nofz]

Harkit Records wird im Dezember sowohl Lalo Schifrins Score zum 1989er Film RETURN FROM THE RIVER KWAI (das Hauptthema komponierte Kitaro) als auch John Barrys charmante Musik zu THE DOVE veröffentlichen, so vermeldet es MFTM.

World Premiere titles from Harkit:

UK label Harkit Records have announced two world premiere soundtrack album releases by two of the most popular and legendary film composers.

Return from the River Kwai saw Lalo Schifrin take the musical reigns from Malcolm Arnold for the 1989 film that found out what became of the heroes of the original prisoner of war drama. The score features a haunting main theme by Japanese legend Kitaro and marks a fine turn from Schifrin.

Joining that title is John Barrys The Dove, which he composed in 1974 for the relatively unsuccessful drama produced by Gregory Peck about a young mans sailing voyage around the globe. The score by Barry takes in the spirit of adventure found on the swollen oceans and featured a song with regular Bond collaborator Don Black Sail The Summer Wind which is also included in the album line-up. Both titles are available next month and are sure to pleased the composers legions of fans. For more information visit the labels website at Welcome to Harkit Records - Specialist in Jazz and film CD Titles.

[Gast Stefan Jania]

Der Barry ist, wie die letzten Barrys, die von Harkit kamen, von einer LP gezogen. Der legale Status von Harkit ist ja immer wieder in Diskussion. Den Schifrin gab es bisher noch nie. Keine Ahnung, wo da die Bänder herkommen. Ich würde trotzdem dringend raten mit dem Kauf zu warten, bis Reviews draussen sind. Besonders die Barrys (The Wrong Box und Boom!) waren klanglich mies, wie auch Smalls Klute, der damals von der Promo-LP gezogen auf Harkit erschien, bevor FSM ihn legal veröffentlicht hat.

[Thomas Nofz]

Also ist Harkit das britische "Tsunami"?

Seltsam, daß dann ein solch renommiertes Filmmusik-Magazin wie MftM die zweifelhaften Veröffentlichungen dieses dubiosen Labels erwähnt.

[Gast Stefan Jania]

Also ist Harkit das britische "Tsunami"?

So kann man es nennen. Einige CDs sind abolut legal, doch andere rutschen in die Grauzone.

Der Schifrin ist nun schon seit über zwei Jahren angekündigt. Siehe auch hier. Und das in diesem Thread erwähnte Jarre-Album wurde von Harkit schon vor langer Zeit wieder gecancelt.

[Bastet]

Also ist Harkit das britische "Tsunami"?

Seltsam, daß dann ein solch renommiertes Filmmusik-Magazin wie MftM die zweifelhaften Veröffentlichungen dieses dubiosen Labels erwähnt.

Nein, es ist nicht seltsam. Man ist immer schnell mit den Behauptungen "Grauzone", "Bootleg" oder "nicht bezahlte Royalities" dabei.

Aber bei den Verhandlungen zwischen den Rechteinhabern und den Produzenten war keiner dabei!

Ich kann mich noch daran erinnern, wie schnell man Richard Kummerfeldts Labeln >Tsunami< und >Tickertape<, Ingo Curths Label >Tarantula< oder den Leuten von Delphi unterschob, es wären Bootlegs.

Die Gerüchte wurden dann oft von den Leuten aufgebracht, die nicht an die Rechte kamen!

[eine >echte< Promo]

[Gast Stefan Jania]

Wenn Leute wie Kummerfeldt etc. behauptet haben, es wären keine Bootlegs und alle rechtlichen Fragen wären geklärt: warum kamen die dann meist nie an die Originalbänder, sondern haben von ollen LPs oder Schnürsenkeln gezogen?

[Bastet]

Wenn Leute wie Kummerfeldt etc. behauptet haben, es wären keine Bootlegs und alle rechtlichen Fragen wären geklärt: warum kamen die dann meist nie an die Originalbänder, sondern haben von ollen LPs oder Schnürsenkeln gezogen?

Stefan, bei den Mengen an Titeln und Stückzahlen die z. B. Richard Kummerfeldt veröffentlicht hat, wäre es doch wohl zu zivil- und strafrechtlichen Prozessen in Deutschland gekommen! Dies war aber nicht der Fall!

Teilweise mußten die Originalbänder bis zu 20 Stunden in den Tonstudios neu bearbeitet werden. Ja, du liest richtig! Honoriert wurde es von den Käufern nicht! Weißt Du, was eine Stunde in einem halbwegs guten Tonstudio kostet? Und das rechne mal um auf eine durchschnittliche verkaufte Stückzahl von 2.000 Stück!

Nur wenige Titel schaffen eine höhere Verkaufszahl!

[Gast Stefan Jania]

Kummerfeldt hatte größtenteils keine Originalbänder der Studios. Dass er irgendwelchen Schrott 20 Stunden nachbereiten musste wundert mich da nicht. Dass es keine Prozesse gab lag einfach an der rechtlichen Lage hier in Deutschland, womit Werke, die (damals) mehr als 50 Jahre alt waren, einfach Public Domain waren. Somit durfte praktisch hierzulande jeder die veröffentlichen. Natürlich musste man dann das veröffentlichen, was man hatte. Eben die Schnürsenkel oder LPs. Die Studios haben nicht gerade überraschenderweise die Bänder nicht herausgerückt. Warum auch, wenn keiner zahlt?

Ein schönes Kummerfeldt-Interview übrigens hier. Über das Internet Archive, da die Original-Seite von Jordan Jurtschak schon im digitalen Nirwana verschwunden ist.

Das Topic "Tsunami & Co." wurde allerdings schon vor vielen Jahren etliche Male durchgekaut, deshalb für mich: case closed.

[Bastet]

... 50 Jahre alt waren...

Übrigens, der Zeitraum war 25 Jahre und nicht 50 Jahre! Ich weiß es daher, weil anfang der 80er Jahre ein Düsseldorfer Sammlerkreis, noch vor Kummerfeldt, auf dieser Schiene reiten wollte! Aber es fanden sich wohl nicht genügen Geldgeber!

Bearbeitet 4. Dezember 2008 von Bastet