THE TUDORS - Geschichte als Soap Opera

[Carsten Berger]

Ich bin ja ein großer Historienfan, und ich glaube, es gibt selten Leute, die so oft und gerne in gut gemachten Historienfilmen schwelgen wie ich, was einem aber mit THE TUDORS aufgetischt wird, ist absoluter Super-Schwachsinn. Alleine in der Rollenwahl muß der Castingchef(in) blind oder doof gewesen sein oder niemals in seinem Leben ein Geschichtsbuch in der Hand gehabt haben, wie wahrscheinlich alle Beteiligten am ganzen Film. Da stimmte nun wirklich gar nichts und die wummernde, minimalistische Musik rundete den ganzen Bockmist wunderbar ab.

Hier der echte Heinrich VIII.

Und hier sein peinliches Gegenstück in der Serie. Einfach nur peinlich das Ganze. Es gibt so gute Verfilmungen aus dieser Zeit, ELIZABETH, ELIZABETH THE GOLDEN AGE, ANNE OF THE THOUSAND DAYS, A MAN FOR ALL SEASONS etc. Bitte nicht THE TUDORS anschauen...

[Csongor]

The Tudors ist kein Historienfilm sondern eine Unterhaltungsserie und Unterhaltungswert hat sie alle mal ... finde ich. Denn sie ist spannend gemacht und die Darsteller wissen zu überzeugen.

Dass diese Serie dann wenig mit der wahren Begebenheit zu tun hat, sei dahingestellt, denn hierbei geht es um pure Unterhaltung und nicht um Geschichtsunterricht.

[Gast Columbo]

Carsten, natürlich haben die Produzenten keine Ahnung, hätten sie welche, würde sich die Serie bestimmt nicht so gut verkaufen lassen. Ist ja klar, dass sich so eine hochgestylte und aufgepimpte "Historien" (hüstel) Serie besser verkauft als wahrheitsgetreue Darstellungen wie ANNE OF THOUSAND DAYS heutzutage, sowas will ja kein teenie sehen und die kümmern sich nicht um historische Genauigkeit. Das, was einem bei den TUDORS aufgetischt wird, ist nichts anderes als Geschichts- Verfälschung und sollte strafbar sein.

Und das dazu dann noch MV Musik gemacht wird, setzt dem Ganzen die Krone auf und ist der Gipfel der Unverschämtheit und einfach nur traurig. Komponisten wie Delerue haben sich die Mühe gemacht und historische Musikstudien betrieben, um ihre Musik möglichst so klingen zu lassen, wie es damals war und Delerues Musiken zu ANNE OF... DAYS oder MAN FOR ALL SEASONS sind herrliche, ausgereifte Historienmusiken und klingen heute noch um einiges frischer als der abgenutzte MV Sound, dem ich mittlerweile wirklich über bin.

Mehr möchte ich zu dieser Dreistigkeit in Form von den Tudors eigentlich nicht sagen, ich möchte mich nicht noch mehr aufregen.

[Gast Columbo]

Dass diese Serie dann wenig mit der wahren Begebenheit zu tun hat, sei dahingestellt, denn hierbei geht es um pure Unterhaltung und nicht um Geschichtsunterricht.

Richtiiiiig, aber dann möge man bitte nicht die Tudors, die es wirklich gegeben hat, als Aufhänger für eine Unterhaltungsserie nehmen und damit Geschichte verfälschen, sondern dann soll man eine Familie erfinden und schon ist das Problem gelöst.

So macht es einfach den Eindruck einer muwilligen Geschichtsverfälschung und viele Leute erwarten bei dem Titel eine historisch genaue Serie (okay, sie läuft auf Pro7, weshalb das schonmal Schwachsinn ist, aber es geht ums Prinzip) und ist einfach nicht akzeptabel, bei dem Titel dann nicht die Geschichte der Tudors zu erzählen, wie es wirklich gewesen ist.

[Scorechaser]

Sorry, aber ich fand die Serie, auch wenn sie selbstverständlich historisch nicht akurat ist, äusserst packend und spannend.Seit längerem wieder eine Serie, deren nächste Folge ich mit Spannung erwartet habe. Ausserdem spielte Jonathan Rhys Meyers seinen Henry absolut überzeugend und klasse. Habe bereits die erste Staffel auf DVD, und bin am Überlegen mir auch die zweite zu holen.

Diese Serie will Entertainment sein, nicht mehr. Und das macht sie hervorragend.

[Carsten Berger]

The Tudors ist kein Historienfilm sondern eine Unterhaltungsserie und Unterhaltungswert hat sie alle mal ... finde ich. Denn sie ist spannend gemacht und die Darsteller wissen zu überzeugen.

Finde ich nicht, schlecht gespielt (bis auf Katharina von Aragon).

Dass diese Serie dann wenig mit der wahren Begebenheit zu tun hat, sei dahingestellt, denn hierbei geht es um pure Unterhaltung und nicht um Geschichtsunterricht.

Wenn man sich schon eines geschichtlichen Hintergrundes annimmt, sollte man sich auch ein wenig an die Spielregeln halten. Für alle anderen mag ja HIGH SCHOOL MUSICAL Teil 18 das richtige sein...

@Columbo: Du sprichst mir aus dem Herzen!!! Oh, endlich jemand der mich versteht!! Da muß nichts mehr hinzugefügt werden.

[Scorechaser]

Wenn man sich schon eines geschichtlichen Hintergrundes annimmt, sollte man sich auch ein wenig an die Spielregeln halten. Für alle anderen mag ja HIGH SCHOOL MUSICAL Teil 18 das richtige sein...

Warum beleidigend werden, Carsten? Ich kenne mich in Geschichte sehr gut aus, und kann einer Serie wie "Tudors" trotzdem etwas abgewinnen.

[Carsten Berger]

Das war keine Beleidigung, sondern eine in den Raum geworfene Feststellung. Alles ist gut.

[Gast Columbo]

Warum beleidigend werden, Carsten? Ich kenne mich in Geschichte sehr gut aus, und kann einer Serie wie "Tudors" trotzdem etwas abgewinnen.

Ja, wie du selbst sagst, magst du das Krams als "Unterhaltungsserie" oder "Entertainment" (die anspruchslose, verwöhnte Jugend braucht sowas ja, mit allem anderen ist sie ja überfordert).

Aber es ist, und ich wiederhole mich hier, nicht in Ordnung es als Unterhaltungssendung zu verkaufen, obwohl die Personen wirklich mal gelebt haben. Damit verfälscht man nunmal die Geschichte und tut diesen Leuten unrecht.

Stell dir mal vor, jemand dreht in 200 Jahren mal eine Serie "über" dich, nennt sie "scorechaser" oder wie auch immer du heißt, nimmt deinen richtigen Namen aber nur als Aufhänger für frei erfundene Geschichten und dichtet dir somit Sachen an, die du nie getan hast. Fändest du das toll?

[Carsten Berger]

Eben genau das ist das Problem. Nur wenige Leute machen sich heute die Mühe, mal ein Geschichtsbuch oder wenigstens das Internet zu benutzen um sich über die wahre Geschichte zu informieren. Das, was in THE TUDORS gezeigt wird ist solche unverfrorene Geschichtsfälschung, wie sie eben schon lange nicht mehr vorgekommen ist. Was mich eben auch so sehr daran ärgert, ist, daß mindestens 80% des Zielpublikums glauben, es habe sich so abgespielt, denn die glauben sowieso alles, was im Fernsehen gezeigt wird. Und wenn dann Heinrich so jämmerlich wie in eben erwähntem Machwerk dargestellt wird und eine blonde Elizabeth durch die Wiesen hüpft und alle Schauspieler bis auf die arg vergrämte Katharina von Aragorn (die ich übrigens als die noch beste Rolle empfunden habe) von fast noch Jugendlichen gespielt werden, ist das Ganze einfach nur noch lachhaft. Dann sollte man eben wirklich, wie Columbo sagte, eine fiktive Geschichte erzählen.

[Scorechaser]

Ja, wie du selbst sagst, magst du das Krams als "Unterhaltungsserie" oder "Entertainment" (die anspruchslose, verwöhnte Jugend braucht sowas ja, mit allem anderen ist sie ja überfordert).

Aber es ist, und ich wiederhole mich hier, nicht in Ordnung es als Unterhaltungssendung zu verkaufen, obwohl die Personen wirklich mal gelebt haben. Damit verfälscht man nunmal die Geschichte und tut diesen Leuten unrecht.

1. Ich bin 34, da ist die Jugend schon vorbei.

2. Bin ich hnicht verwöhnt und anspruchslos, wie gesagt kenne ich mich in Geschichte sehr gut aus, eines meiner Lieblingshobbies

3. Was sollen immer diese blöden Verallgemeinerungen?

4. Haben die Macher von "The Tudors" niemals behauptet, die Geschichte originalgetreu nachzustellen. Die Serie ist eine reines Entertainment-Produkt. Das muss man schon auseinander halten können.

Bearbeitet 13. Januar 2009 von Scorechaser

[Gast Columbo]

1. Ich bin 34, da ist die Jugend schon vorbei.

2. Bin ich hnicht verwöhnt und anspruchslos, wie gesagt kenne ich mich in Geschichte sehr gut aus, eines meiner Lieblingshobbies

Da fühlt sich aber jemand immer gleich angesprochen, was?

3. Was sollen immer diese blöden Verallgemeinerungen?

4. Haben die Macher von "The Tudors" niemals behauptet, die Geschichte originalgetreu nachzustellen. Die Serie ist eine reines Entertainment-Produkt. Das muss man schon auseinander halten können.

Ich merke, du willst mich nicht verstehen und ehe ich hier alles noch 500mal wiederhole, lasse ich es lieber bleiben.

[Scorechaser]

Da fühlt sich aber jemand immer gleich angesprochen, was?

Ich merke, du willst mich nicht verstehen und ehe ich hier alles noch 500mal wiederhole, lasse ich es lieber bleiben.

Verstehe. Nur weil man anderer Meinung als andere ist, kapiert man es nicht? Merkwürdige Logik.

[Gast Columbo]

Verstehe. Nur weil man anderer Meinung als andere ist, kapiert man es nicht? Merkwürdige Logik.

Ich wollte damit sagen, du verstehst MEINEN Standpunkt nicht.

[Scorechaser]

Woher willst Du das denn wissen? Nur weil ich nicht Deiner Meinung bin?

Es gibt genug Filme, die die Geschichte Heinrich VIII. originalgetreu geschildert haben. Da schadet es keinem, das eine Serie (die zugegebenermaßen sich nicht an die Fakten hält), diese Geschichte ein wenig moderner erzählen kann.

Bearbeitet 13. Januar 2009 von Scorechaser

[Gast Columbo]

Du hast meinen Vorschlägen und Quasi- Argumenten bis jetzt ja nichts entgegengebracht und auf die Frage, was du davon halten würdest, wenn sie dein Leben verfälschen würden, hast du auch nichts gesagt. So kam ich zu dem Schluss, ja.

[Scorechaser]

Das habe ich sehr wohl, Du musst nur genauer lesen. Aber mir wird das jetzt auch zu blöd. Mir geht nur manchmal diese Engstirnigkeit auf den Keks. Man kann auch mal eine Show gut finden, die nicht den exakten historischen Fakten geschuldet ist. Davon geht die Welt nicht unter.

Übrigens können sich die Zuschauer der Serie auf dieser Seite über die wahren Hintergründe informieren:

http://www.sho.com/site/tudors/special_features.do

[Carsten Berger]

Ich muß jetzt wieder Columbo in Schutz nehmen, denn man kann unsere Ausführungen nicht zigmal wiederholen. Es geht einfach um etwas anderes und die Erklärungen, Scorechaser, sind oben. Du gehst nicht auf die Begründungen ein, die wir hier geschrieben haben, sondern wiederholst nur deine, das führt leider zu nichts.

Und wer sich an einen Stoff wie die Tudors heranwagt sollte das auf diese Art und Weise tun. Heraus kommt dann nur so ein himmelschreiender Schwachsinn.

[Scorechaser]

Ich muß jetzt wieder Columbo in Schutz nehmen, denn man kann unsere Ausführungen nicht zigmal wiederholen. Es geht einfach um etwas anderes und die Erklärungen, Scorechaser, sind oben. Du gehst nicht auf die Begründungen ein, die wir hier geschrieben haben, sondern wiederholst nur deine, das führt leider zu nichts.

Gleichfalls, Carsten. Wenn man nicht genau lesen kann, sollte man es lassen.

Bearbeitet 13. Januar 2009 von Scorechaser

[Bommel]

Zu Allererst: Ich habe 'Die Tudors' (noch) nicht gesehen. Finde Euer Geplänkel gerade aber ein wenig seltsam.

Wenn ich mir Serien im allgemeinen so anschaue, dann MUSS ja so etwas wie Spannung reingebracht werden. Wenn die Geschichte nicht mehr hergibt, muss halt ein Trupp von Drehbuchautoren noch allerei Firlefanz andichten. Dröger Alltag am Hofe Heinrichs fänd der Zuschauer nich sonderlich spannend. Und das obwohl Heinrich der 8te sicherlich zu den schillerndsten Persönlichkeiten Europas gehört. Doch auch ein König hat nicht immer spannende Dinge getan. Wenn dann also so ein Stoff auf ein Serienformat mit inzwischen 20 Folgen aufgebläht wird, muss einfach etwas dazu gedichtet werden. Sonst muss man sich ein Geschichtsbuch zur Hand nehmen und dort genau das nachlesen, was viele Forscher rausgefunden haben oder über einen Konsenz als "so-ist-es-passiert" ansehen.

Um's mal mit so dusseligen Serien wie GZSZ zu vergleichen: In meinem Leben passieren nicht so viele Dinge, wie in solchen Soaps dargestellt wird. Sollte man also jemals eine Serie über mich machen, müssen die auch ne ganze Menge dazu schreiben. Sonst sieht man Episodenlang einen Bommel, wie er seinem Alltag nachgeht. "Yeaah.... spannend" *komatöses gäääääääääähnen*

Ich finde es fast fahrlässig, sich eine Serie anzuschauen und sich dann zu wundern, dass bei der Geschichte/Ausführung "geschummelt" wurde.

Pure Unterhaltung. In Anlehnung an wahre Begebenbeiten. Bei Wikipedia

scheint man das "Tuning" ganz gut auseinander zu pflücken.

Ein Bekannter von mir hat Filmwissenschaften studiert. Sein Schwerpunkt: Drehbuchadaption. Er meinte mal, dass es unglaublich schwierig sei, eine Geschichte für Film/Fernsehen so umzuschreiben, dass der Zuschauer nicht sofort wieder abschalte. Es werden hierbei immer Leute auf der Strecke bleiben, die z.B. ein Buch schon kennen, weil sie viele Dinge anders empfinden.

Bommel

P.S. Auch nur Ausschnitsweise gesehen bislang: ROM .... Geschichte ist bei mir ebenfalls ein Steckenpferd. Die römische insbesondere... Das was ich von der Serie gesehen habe, fand ich drollig, aus dem geschichtlichen Sinn. ansonsten scheints ne gut gemachte Unterhaltungsserie zu sein.

[Gast Columbo]

Richtiiiiig, aber dann möge man bitte nicht die Tudors, die es wirklich gegeben hat, als Aufhänger für eine Unterhaltungsserie nehmen und damit Geschichte verfälschen, sondern dann soll man eine Familie erfinden und schon ist das Problem gelöst.

So macht es einfach den Eindruck einer muwilligen Geschichtsverfälschung und viele Leute erwarten bei dem Titel eine historisch genaue Serie (okay, sie läuft auf Pro7, weshalb das schonmal Schwachsinn ist, aber es geht ums Prinzip) und ist einfach nicht akzeptabel, bei dem Titel dann nicht die Geschichte der Tudors zu erzählen, wie es wirklich gewesen ist.

[Gast Musikhörer]

So macht es einfach den Eindruck einer muwilligen Geschichtsverfälschung und viele Leute erwarten bei dem Titel eine historisch genaue Serie (okay, sie läuft auf Pro7, weshalb das schonmal Schwachsinn ist, aber es geht ums Prinzip) und ist einfach nicht akzeptabel, bei dem Titel dann nicht die Geschichte der Tudors zu erzählen, wie es wirklich gewesen ist.

Wie dumm müssen Leute dann sein...man kann sich vorher auch einfach über Infos des Films informieren...und das Problem is gelöst.

[Gast Columbo]

Wie dumm müssen Leute dann sein...man kann sich vorher auch einfach über Infos des Films informieren...und das Problem is gelöst.

Falsch, das löst gar nichts. Das ändert nichts an der Tatsache, dass es Geschichtsverfälschung ist.

Glaubst du ernsthaft, das Pro7 Publikum informiert sich vor einer Sendung über die genauen Hintergründe? Falls ja, dann ist das ziemlich naiv. Denn viele (nicht alle) Zuschauer glauben an den Inhalt der Serie und denken dann wirklich, dass es so gewesen ist. Was Pro7 bringt, kann ja nur richtig und lehrreich sein.

Auch wenn es nur ein Zuschauer wäre, der an diesen Mist glaubt, wäre es schlimm, weil es Lügen sind und er verarscht wird. Leider ist es aber mehr als ein Zuschauer.

Und mit Dummheit hat das nur bedingt etwas zu tun- man kann nicht von allen 81 Millionen Deutschen erwarten, dass sich alle mit der Geschichte der TUDORS auskennen. Dein Zitat könnte man genauso gut auf die Produzenten der Serie richten: Wie dumm kann man sein, so eine Serie zu drehen?

np: ANNE OF THOUSAND DAYS (Georges Delerue)

Was für endgeile Musik...

[Carsten Berger]

Wie dumm müssen Leute dann sein...man kann sich vorher auch einfach über Infos des Films informieren...und das Problem is gelöst.

Schön wärs, wenn die Leute so denken würden. Das ist doch fern jeglicher Realität. Der Durchschnittsbürger hat doch von Geschichte nicht die geringste Ahnung und glaubt, was ihm serviert wird.

ANNE OF THE THOUSAND DAYS (Delerue) So! Da kann ich übrigens nur zustimmen!

[Marcus Stöhr]

Schön wärs, wenn die Leute so denken würden. Das ist doch fern jeglicher Realität. Der Durchschnittsbürger hat doch von Geschichte nicht die geringste Ahnung und glaubt, was ihm serviert wird.

Genau wie in (fast) jedem Film, in dem es um Computer geht. Sei es Passworte "knacken", Dateien kopieren oder sonstige Griffe - gemein haben alle, dass sie fernab der Realität sind.

Sieht man immer wieder schön bei den CSI-Inkarnationen Miami oder New York. Was die da alles machen - schöne Fantasie.